Bankrott-Erklärung

Am Ende des Tages waren es wieder einmal die Vorschusslorbeeren und sonst nichts. Mit viel Brimborium, mit der Empfehlung von mehreren Jahren bei einem gesunden Champions League-Verein, mit einem Netzwerk von Flensburg bis Fitschi und was kommt am Ende dabei raus? Nichts. Heiße Luft und Bahlsenkekse. Der Werdegang des vorlauten Herrn Boldt zeigt auf erschütternde Art und Weise nicht nur dessen Unfähigkeit zu Zaubern oder aus Scheiße Gold machen zu können, er zeigt eben auch, dass der HSV ein unterdurchschnittlicher Verein ohne jegliche internationale Relevanz ist. Austauschbar. Unwichtig. Durchgereicht. 

Angefangen bei Übungsleiter Hecking, über Spieler wie Dudziak, Gyamerah, Leibold, Kinsombi, Heuer Fernandes, Hinterseer, Kittel und Fein, all das war noch auf dem Mist seines Vorgängers Becker gewachsen. Boldt selbst hat Sensationen wie Amaechi, Ewerton, Letschert und Harnik zu verantworten, ebenso wie die großartigen Leihen von Schaub, Beyer und möglicherweise Pohjanpalo. Allein die Tatsache, dass man nicht mal mehr in der Lage ist, einen € 3 Mio.-Slowaken nach Hamburg zu lotsen, sollte allen endlich einmal die Augen öffnen – der HSV spielt keine Rolle mehr. Und Herrn Boldt fällt nichts ein, außer vielleicht, sich bei seinem ehemaligen Arbeitgeber zu bedienen. Dafür ist der Mann aber deutlich zu teuer und ich meine nicht den maladen Finnen. 

Im Umkehrschluss hat Freund Jonas eine Menge Spieler einfach mal verschenkt (Janjicic, Steinmann, Ferati, Behrens, Drawz, Lasogga, Holtby), Nationalspieler verscherbelt (Arp, Ito, Sakai, Pfeiffer) und auf den wirklichen Problemfällen (Papadopoulos, Wood) bleibt er immer noch sitzen. Man muss schon einigermaßen behindert sein (oder dafür bezahlt werden), wenn man dem Mann auch noch ein überragendes Zeugnis austellen möchte. Aber, wie gesagt, es ist nur zum Teil die Schuld des Herrn Boldt, es hat auch viel mit dem Stellenwert und der finanziellen Situation des Vereins zu tun. Und dennoch: Von einem Mann, der aus Leverkusen angereist kam und den Mund reichlich voll genommen hatte, sollte man mehr erwarten können. Wird ihm nicht nachgesagt, er hätte den damals schon in der chilenischen U20-Nationalmannschaft spielenden Arturo Vidal entdeckt? Warum entdeckt er dann nicht mal einen Spieler aus dieser Ecke, vielleicht ein oder zwei Nummern kleiner? 

Ganz einfach, weil er es nicht kann. Entgegen der dümmlichen Meinung von Mopo und Co. finden Sportchefs heute keine unbekannte Perlen mehr, sie leben vom Status ihres Vereins und dem damit einhergehenden Renommee und den finanziellen Möglichkeiten. Heißt: Ein Verein wie der HSV, mit seinen aktuellen Mitteln, muss sich einen überteuerten Sportchef wie Boldt gar nicht leisten, der kann eh nichts reißen, was ein Mann, der nur ein Vietel verdient, nicht auch leisten könnte. Aber das wäre dann eben nicht der HSV. 

Groß denken, versagen und klein handeln. Aber mit einer Verpflichtung von Pohjanpalo würde ganz plötzlich der Bau des Wahnsinns-Medizinzentrums am Volkspark wieder Sinn ergeben. 

Jonas Boldt, Vorstand Sport (Ex-Leverkusen)

Michael Mutzel, Sport-Direktor (Ex-Hoffenheim)

Claus Costa, Chef-Scout (Ex-Leverkusen)

Und raus kommt: Joel Pohjampalo? Das ist alles? Keine unbekannte Rakete aus Mexiko oder Uruguay? Stattdessen ein weiterer Knorpelpatient aus Leverkusen? Es ist lächerlich. 

Zum Schluss…

…das Letzte!

Generalprobe 2:5! HSV blamiert sich in Lübeck bis auf die Knochen (Mopo)

PEINLICHES 2:5 BEI VIERTLIGISTEN

HSV macht sich im letzten Test lächerlich (Bild)

Der HSV geht im Testspiel beim VfB Lübeck unter (Abendblatt)

“Darf nicht passieren”:

HSV kassiert 2:5 in Lübeck (Kicker)

Kapitän Aaron Hunt hielt das Resultat zwar für einen “Dämpfer”, doch er fügte hinzu: “Es darf und wird keine Auswirkungen auf den Start der Rückrunde haben.” Das ist übrigens der gleiche Trainings-Allergiker und Dummschwätzer Ahorn Hund, der im letzten Jahr erklärte: “Es ist uns egal, wer hinter uns Zweiter wird”. Wie ich diesen Schwachmaten ablehne. So lange dieser Spinner auch nur auf der Tribüne sitzt, wird sich dieser Klub nie erholen. 

Schönes Wochenende 😀 😀 

Von | 2020-01-25T07:15:55+01:00 24. Januar 2020|Allgemein|13 Kommentare

13 Comments

  1. jusufi 24. Januar 2020 um 08:35 Uhr

    Das 0:4 gegen Schalke wurde ja damit erklärt, dass der HSV gerade erst mit der Vorbereitung begonnen habe, während Schalke kurz vor dem Start in die Rückrunde stünde. Wie erklärt man dann jetzt das 2:5 in Lübeck bei umgekehrten Vorzeichen?

    Die Leihe von Pohjanpalo bis Saisonende ist wirklich ein Transfer höchster Kreativität…Der ging ganz bestimmt ohne Scheinangebote zur Preissteigerung über die Bühne!

  2. Tobi 24. Januar 2020 um 08:49 Uhr

    Absolute Wahnsinn. Heute schreibt Bild das Hoffmann u der Aufsichtsrat lieber terrode anstatt wer junges wollte. U boldt u hecking bozenik wollten. Da könnte man sagen kurz eier gezeigt terrode abgelehnt. Aber auch wenn man durch Hoffmann u dem Aufsichtsrat bozenik nicht bekommt ist der Ersatz Transfer ein Trauer Zeugnis für alle
    Lass mal Nürnberg gewinnen dann wird hecking explodieren weil er weiß das seine Uhr läuft

  3. SpongeBob 24. Januar 2020 um 08:58 Uhr

    Die Erklärung ist doch schon längst da: Bayern hat auch 5-2 gegen Nürnberg verloren. Noch Fragen?

  4. achim77 24. Januar 2020 um 10:38 Uhr

    Pohjanpalo!
    Das ist der nächste Invalide. Zähle mal die Spiele, die er in den letzten 2,5 Jahren gemacht hat. Die hat Lewandowski trotz Leisten-OP und Winterpause von Oktober bis heute gemacht.

  5. Tom 24. Januar 2020 um 10:46 Uhr

    Die Leihe ist perfekt, der “Finnen-Bomber” ist da und hat schon die Raute als Tattoo überm Herz 🙂
    Seit der Saison 17/18 – also seit 2,5 Saisons hat er mal eben schlappe 68 Partien bei Bayer Leverkusen aufgrund verletzungsbedingter Ausfälle verpasst.
    Anders ausgedrückt hat er somit zwei komplette Saisons gefehlt. Das ist mal ne beeindruckende Bilanz. Wer´s nicht glaubt kann es gerne nachlesen:
    https://www.transfermarkt.de/joel-pohjanpalo/verletzungen/spieler/173491

  6. Demosthenes 24. Januar 2020 um 11:32 Uhr

    Ich hatte schon seit längerem den Eindruck, als hätte Becker einen wesentlich besseren und wirkungsvolleren Job gemacht als Boldt. Dabei kam Becker von Holstein Kiel, einem Mittelfeld-Zweitligisten, der bis 2017 noch dritte Liga spielte, während Boldt seit gesamtes Berufsleben bei einem Erstligisten und Champions League Teilnehmer verbrachte. Allerdings kam der jugendliche Jonas, wenn man ehrlich ist, als beschädigte Ware nach Hamburg.

    Als Völlers designierter Nachfolger wurde er von eben genau jenem gefeuert. Kurios. Völler erklärte dazu: “”Es kam zum Bruch, weil Jonas Boldt sich die Position ein bisschen anders vorgestellt hatte. Das hat mich persönlich auch mitgenommen, weil ich ein großer Förderer von ihm war. Er hat bei uns als Praktikant angefangen. (…) Meine romantische Idee war natürlich, dass er für mich irgendwann übernimmt. Diese Tür war dann für ihn irgendwie versperrt, das hat er gemerkt und das hat ihm nicht gefallen.” Viel Offenheit vom eher zurückhaltenden Völler.

    Das sich Boldt zum Handlanger von Spielerberatern gemacht hat und Scheinangebote abgab, um einen Spielerpreis in die Höhe zu treiben und damit auch die Beraterprovisionen, passte als Geschäftsgebaren wohl nicht zum Image und dem Compliance-Verständnis der Bayer Werkself. Preismanipulationen sind wohl an der Tagesordnung im Fußball, aber Boldt war dumm genug, Spuren zu hinterlassen, die der Spiegel im Zuge der Football Lecks aufdeckte. Das alles wurde auch hier schon hinlänglich thematisiert.

    Allerdings: Wer Hoffmann kennt weiß, dass er nichts tut, was ihm keinen Vorteil verschafft. Die Frage ist also: Was bewog den schlauen Paul, ausgerechnet den so ungeschickt agierenden Boldt für den soliden Becker einzustellen? Was verspricht er sich davon?

    • Nichtkunde 24. Januar 2020 um 16:03 Uhr

      Becker schien zwar über etwas mehr Realismus bezüglich der “Kragenweite” des HSV sowie eine klarer definierte und “nachhaltigere” Idee in Sachen Kaderzusammenstellung und Entwicklung zu verfügen (die er allerdings im Winter über Bord warf, als er auf Wunsch seines persönlichen Wunschtrainers die Blendgranate Özcan teuer von der Stuttgarter Tribüne weg verpflichtete), dafür war bei ihm das ungeschickte Agieren im öffentlichen Auftreten, beim Verhältnis zur Presse (“vertrauliche” Äußerungen ggü. Bild-Redakteuren – wie naiv kann ein erwachsener Mensch mit entsprechender Berufserfahrung bitte sein?!) und dem Vernehmen nach auch in der Mitarbeiterführung umso ausgeprägter. So aufgestellt war er natürlich der ideale Sündenbock für Hoffmann und sein AR-Gefolge, um von der eigenen Verantwortung abzulenken.

  7. Hein Blöd 24. Januar 2020 um 12:58 Uhr

    “Die Frage ist also: Was bewog den schlauen Paul, ausgerechnet den so ungeschickt agierenden Boldt
    für den soliden Becker einzustellen? Was verspricht er sich davon?”.

    Das er jemanden hat den er opfern kann, wenn es zu gefährlich für ihn wird.
    Anders überlebt man in diesem Haifischbecken nicht, zumal im Hintergrund der Janßen lauert, welcher
    zu gerne Hoffmann anstelle des Hoffmanns werden will.
    Der kungelt doch schon seit längeren auf den Job zu, auch wenn KlauMi ihn erstmal nur geparkt hat.

    • Demosthenes 24. Januar 2020 um 15:23 Uhr

      “Hoffmann anstelle des Hoffmanns werden”… da kommen Erinnerungen an den Großwesir Isnogud hoch 🙂 …muss gleich Mal die alten Hefte rauskamen.

      Ist der joviale Jonas wirklich nur das Opferlamm? Oder hat er dem Oberkorrumpel durch seine Ferkeleien in Leverkusen bewiesen, dass bei jeglichen miesen Spielchen den willigen Komplizen gibt, wohingegen Becker… nun ja, wer weiß das schon?

      Sachlich betrachtet hat Grave vollkommen recht, die Boldt’sche Leistungsbilanz ist nach auf den Tag genau 8 Monaten selbst mit Wohlwollen nicht als erfolgreich einzuordnen. “Heisse Luft und Bahlsenkekse”, hihi…

      • Nichtkunde 24. Januar 2020 um 16:08 Uhr

        Die gemeinsame Herkunft und ausgeprägte moralische Ambivalenz dürften die Chancen für eine Karriere im Rheinlandklüngel des ehemaligen Hamburger SV zumindest nicht negativ beeinflussen.?

  8. Janni 24. Januar 2020 um 13:35 Uhr

    Kommentar von Arnesen, der den Bozenik Transfer jetzt wohl eintütet: „Über Zahlen spreche ich nicht. Ich glaube aber nicht, dass wir mehr als der HSV geboten haben. Wir haben eine Grenze und diese haben wir nicht überschritten“…Bin froh, dass ich meine Dauerkarte zurückgegeben habe. Jedenfalls sind die Wochenenden jetzt schöner.

  9. VSabi 24. Januar 2020 um 13:47 Uhr

    Ein Wort zu Kapitän Aron Hunth, dieser Typ symbolisiert die Leck mich am Ar…. Einstellung in Perfektion. Färbt diese Einstellung auch auf den Trainer ab ? Mit seinen Forderungen an Tranfers auf niedrigster Stufe lassen dies vermuten.
    Boldt ist am Maximum seines Könnens angelangt. Konnte er in Leverkusen noch tricksen ( Scheinangebote ) ist er bei den Beratern als Loser durch.
    Nach den ersten Niederlagen in der Rückrunde werden Köpfe rollen, keine Bange, es wird dadurch nichts besser.

  10. Ich 24. Januar 2020 um 21:28 Uhr

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