Das Ende – Teil 1 ?

Ich muss ehrlich gestehen, ich bin erschüttert. Obwohl ich mir der Ursachen bewußt bin, obwohl ich mit einer Null-Erwartung in das erste Relegationsspiel gegangen bin, bin ich trotzdem erschüttert. Dabei hat mich gar nicht mal so sehr die Leistung des HSV erschüttert, diese ist erklärbar. Vielmehr erschüttert es mich, wie weit wir nicht nur von der europäischen oder deutschen Spitze entfernt sind. Wir sind sogar Welten von der deutschen Mittelklasse entfernt. Im gestrigen Spiel wäre die Mannschaft des Hamburger Sport Vereins mit größter Wahrscheinlichkeit von jeder anderen Bundesliga-Mannschaft geschlagen worden und betrachtet man dies als Ergebnis einer Saison, dann muss man so ehrlich sein und zugeben, dass der HSV in diesem Jahr zu Recht  absteigen wird.

Gern und publikumswirksam wird in Zeiten des Mißerfolges die Laufleistung eines Teams als Erfklärung herangezogen. Auch gestern liefen die Spieler des HSV mit einer Gesamtdestanz von 115,9 km deutlich weniger als der Gegner aus Fürth (119,1 km).

Woran aber liegt das ? Warum ist der HSV in eigentlich jedem Spiel dem Gegner physisch unterlegen ?

Ich denke, dies hat mehrere Gründe. Zum einen wurde die Mannschaft vor dieser Saison körperlich ganz offenbar nicht auf eine solche Saison vorbereitet. Thorsten Fink wollte sein System des Ballbesitzes und der spielerischen Dominanz weiterhin durchziehen, hatte er doch in der Saison davor mit Platz 7 das Saisonziel erreicht. Auf moderne Aspekte wie aggressives Offensiv-Pressing wurde weitgehend verzichtet, braucht man ja eigentlich auch nicht, wenn man fast durchgehend den Ball hat. Dass es Mannschaften gibt, die dominant spielen und trotzdem offensiv pressen, zeigt sich am Beispiel der Bayern, aber davon sollten wir lieber nicht anfangen.

Die Mannschaft wurde also vor der Saison auf ein Spielsystem getrimmt, obwohl sie rein personell dafür gar nicht ausgelegt war.

Ein weiterer, vielleicht noch wichtigerer Punkt: Die Mannschaft ist einfach katastrophal zusammengestellt. Dabei ist das wirklich schlimme – der HSV hat durchaus gute bis sehr gute Bundesligaspieler in seinen Reihen. Nicht umsonst schlagen Spieler, die beim HSV nicht performed haben, bei anderen Vereinen plötzlich ein (Berg, Bruma, Sala, Skjelbred, Aogo etc.)

Wenn ich aber in einem Kader von 29 Spielern einen rechten Außerverteidiger habe (Diekmeier)

Wenn ich genau einen linken Außenverteidiger habe (Jansen)

Wenn ich exakt einen Mittelstürmer habe (Lasogga)

Wenn ich dafür aber sieben Innenverteidiger im Team habe (Tah, Djourou, Sobiech, Westermann, Rajkovic, Mancienne, Kacar)

Wenn ich dafür sieben Spieler für die 6-er Position habe (Badelj, Rincon, Jiracek, Demirbay, Bouy, Tesche, Arslan)

…dann muss ich mich als Fan, als Trainer, aber eigentlich auch als kontrollierender Aufsichtsrat fragen, ob in diesem Verein einige den Schuss noch gehört haben.

Das Problem des HSV wird an genau dieser Stelle überdeutlich – man hat auf eminent wichtigen Positionen NULL Alternative. Das hat zur Folge, dass angeschlagene Spieler viel zu früh wieder auf’s Feld müssen, weil man ansonsten einen adhoc-umgeschulten Spieler auf eine artfremde Position stellen muss (Zoua als Mittelstürmer, Westermann oder Jirack als Linksverteidiger, Cahanoglu erst außen, dann in die Mitte, dann wieder zurück)

Bringt man aber Spieler, die ihre Verletzung nur notdürftig auskuriert haben (Lasogga, van der vaart, Badelj, Westermann, Jansen, Diekmeier, Ilicevic) notgedrungen zu früh wieder auf den Platz, können diese Spieler natürlich nicht zu ihrer normalen Leistung fähig sein.

Hinzu kommt: Die Mannschaft ist taktisch einfach nicht in der Lage, einen anderen Weg zu gehen. Man spielt seinen Stiefel runter und wenn’s klappt, ist’s gut. Wenn’s nicht klappt, fehlen die taktischen Alternativen. Die Mannschaft ist nicht in der Lage, innerhalb des Spiels umzuschalten und auf Situationen zu reagieren. Geht der Matchplan nicht auf, bekommt man z.b. ein frühes Gegentor, steht man im Regen. Auch an dieser Stelle wurde bei der Kaderzusammenstellung mehr als geschlampt. Man hat zwar Spieler verpflichtet, die Fußball spielen können, aber man hat es eindeutig verpaßt, Spieler mit heutzutage dringend notwendiger Spiel-Intelligenz zu holen.

Die Spieler wollen nicht

Eine Behauptung, die in Zeiten der Krise gern aufgestellt wird. “Die Söldner wollen doch gar nicht, die sind mit ihren Gedanken längst bei anderen Vereinen”.

Das stimmt garantiert nicht. Wir sprechen über Leistungssportler, die sich in einem knallharten Selektionsverfahren gegen Millionen andere Jungs druchgesetzt haben. Das schafft man nicht, wenn man nicht gewinnen will. Nein, die Spieler wollen, aber sie können nicht. Zu der körperlichen Blockade aufgrund des falschen Trainings und der verletzungsbedingten Fehlzeiten kommt jetzt noch die mentale Blockade hinzu, die Angst.

Im Moment hat doch jeder Spieler des HSV Angst, den entscheidenden Fehler zu begehen. Den ultimativen Fehlpass zu schlagen, das Eigentor zum Abstieg zu erzielen. Dies kann ich aber nur dann tun, wenn ich den Ball habe, insofern möchte niemand in der aktuellen Situation die Führung übernehmen. Und die, von denen man es erwarten könnte (van der Vaart, Westermann, Adler), können es aufgrund ihrer Persönlichkeitsstruktur nicht. Auch hier wurde von Seiten der Vereinsführung versäumt, Spieler zu verpflichten, deren Persönlichkeitsstruktur solche Situationen aushält.

Sollte es am nächsten Sonntag in Fürth tatsächlich passieren, dann werden eindimensionale Anhänger selbstverständlich auf die Spieler losgehen. Die wahren Schuldigen an der katatrophalen Situation aber tragen keine kurzen Hosen. Die wahren Schuldigen sitzen im (kompletten) Vorstand des HSV und die wirklichen Schuldigen saßen im Aufsichtsrat, bevor sie sich durch die Tiefgarage davongeschlichen haben. Die Herren Ertel, Hunke, Meier, Westphalen, Klüver, Floberg, Erhardt, Eghbal etc. haben dem HSV einen Sportchef verpasst, der in einer einzigen Saison in der Lage war, wirklich jeden Fehler zu begehen, den ein Sportchef nur begehen konnte. Sie haben mit Carl-Edgar Jarchow einen visionslosen Sparschäler installiert, der mit unsinnigen Prognosen völlig unsinnige Erwartung geschürt hat.

Die Mitglieder des HSV haben am 25.05. die Wahl. Jeder, der mit diesen Herren im Vorstand weitermachen möchte, bleibt bitte zuhause, macht das nächste Bier auf und pöbelt auf die Spieler, die dann in der zweiten Liga gegen den Abstieg kämpfen werden.

Diejenigen, die den HSV noch immer nicht aufgegeben haben, kommen am 25.05. in die Arena und rechnen mit den Versagern in den langen Hosen ab. Nicht mit Lautstärke, nicht mit Gepöbel, schon gar nicht mit Gewalt. Nur mit ihrer Stimme !

Wir sehen uns !

Von | 2014-05-16T08:34:07+02:00 16. Mai 2014|Allgemein|59 Kommentare

59 Comments

  1. Michel 16. Mai 2014 um 08:08 Uhr

    Ich muss sagen, dass ich selten eine Mannschaft gesehen ,der so der Arsch auf Grund ging, wie dem HSV gestern!!!
    da wurde noch nicht mal gekämpft!!!!!! Und ich habe leider die Befürchtung, dass sich am 25.5. nichts ändern wird 🙁 und sich die Traumtänzer rund um den Versicherungsvertreter durchsetzen werden

  2. katsche 16. Mai 2014 um 08:16 Uhr

    ich finde es wirklich schade, daß du schon aufgegeben hast!

  3. higokaltz 16. Mai 2014 um 08:26 Uhr

    Mal wieder völlig richtige Analyse. Gestern Abend war die Angst des Versagens bei jedem einzelnen Akteur spürbar, nein sogar greifbar..Vielleicht ist es am Sonntag von Vorteil das man nicht vor heimischen Publikum spielt…
    Das größte Übel des Vereins saß und sitzt im AR. Und dann kommen noch ca. 1.500 und ein paar mehr gehirnamputierte Schergen dazu.

  4. @dentrelesmorts 16. Mai 2014 um 08:51 Uhr

    erschreckend gestern fand ich nicht nur die Leistung unseres HSV, nein – erschreckend fand ich auch mich – ich hatte keine Emotionen bei diesem Desaster.
    ich habe mir teilweise gewünscht wir wäre direkt abgestiegen und müssten nicht den langen Tod der Relegation sterben – wo ganz Fußball-Deutschland das Elend nochmal live erleben darf.

    Für mich war das Spiel schon gelaufen, nachdem ich ich das Interview unseres unaussprechlichen (“Sport-Direktor”) gesehen habe.

    Einfach widerlicher Typ.

    Bin wahrlich auf den 25.05. gespannt – ich werde dort sein, aber auch hier befürchte ich, daß es frustrierend wird…

    Ich habe gestern noch lange überlegt, was nach Abstieg und Scheitern von HSVPlus sein wird.
    Soll ich aus dem Verein austreten?
    Klar – eigentlich nicht die korrekte Reaktion – aber wenn die bisherigen Protagonisten einfach weiter machen dürfen, dann kann ich den Verein nicht mehr unterstützen.

    Scheiß Situation im Moment….

    LG
    Ralf

    • Jorgo 16. Mai 2014 um 09:19 Uhr

      @ all

      es sind noch mindestens 90/120 Minuten zu spielen. Bei Punktgleichheit zählen die Auswärts erzielten Treffer doppelt. Und hoffentlich beginnen wir dann in der Startformation mit einem M. Jansen, der die Mittel und Wege findet die linke Seiten aufzumischen. Und nein, es ist kein Strohhalm an den ich mich klammere. Für Fürth besteht zumindest die Gewissheit, dass das Spiel keinen Tingeltourcharakter hat. Die müssen auch wollen, umsetzen und schlafen nicht ruhiger dadurch.

  5. Indianerland 16. Mai 2014 um 09:06 Uhr

    Ein ganz besonderer Dank geht für mich an Ernst-Otto. Ohne ihn hätten wir den guten Jarchow nie beim HSV gesehen. Aber nun soll er ja unseren HSV retten. Hauptsache er hat bei der nächsten Personalentscheidung, respektive beim Vorschlag, ein besseres Händchen.

    • Gravesen 16. Mai 2014 um 09:11 Uhr

      Da musst du wahrscheinlich jetzt selbst lachen, oder ?

      • Heiliger Bimbam 16. Mai 2014 um 09:34 Uhr

        Das meint er garantiert ernst.
        Gerade eben erst habe ich jemanden getroffen, der “1887%” überzeugt ist, dass das alles Hoffmanns schuld ist. Die “Begründung/Erklärung” war so Hirnerweichend, dass ich ihn einfach nur noch habe labern lassen…

        • Gravesen 16. Mai 2014 um 09:42 Uhr

          So halte ich es mittlerweile auch, weil es einfach keinen Sinn mehr macht.

          Am 25.05. kommen, Stimme abgeben und anschließend für sich selbst entscheiden, wie es weitergeht.

    • Tommy Cosmo 16. Mai 2014 um 09:50 Uhr

      Hat sich also Ernst Otto dafür eingesetzt Bernd Hoffmann vor die Tür zu setzen ohne einen geeigneten Nachfolger zu haben?^^

      Hat also EOR damals Internas über das Abstimmungsergebnis über Bernd Hoffmann den Medien gesteckt, so dass dieser danach nicht mehr haltbar war?

      Außerdem: Beschlüsse des Aufsichtsrates werden vorher abgestimmt und sind nicht ausschließlich auf EOR zurückzuführen.

      Wenn man sich vor Augen hält das EOR im Mai 2012 zurückgetreten ist, dann hätte der Aufsichtsrat in den 1,5 Jahren danach noch reagieren und den Vorstandvorsitzenden durch eine fähigere Person ersetzen können. Aber dem Aufsichtsrat fehlte einfach die Qualität, um die Situation beim HSV richtig bewerten zu können und Gegenmßnahmen zu ergreifen.
      Als das Schiff dann fast gesunken war, da kamen dann einige AR Mitglieder schnell auf die Idee zurückzutreten, damit der eventuelle Abstieg des Hamburger SV nicht mit Ihren Namen in Verbindung gebracht wird.

      Für mich sind es aber genau diese Personen zzgl. Hunke, die ich mit der schlimmsten Zeit für uns HSVer in Verbindung bringe…

    • Raschi 16. Mai 2014 um 11:13 Uhr

      Widdewiddewitt

  6. Janosch 16. Mai 2014 um 09:08 Uhr

    Da gibt es eigentlich nichts hinzuzufügen, die Analyse trifft den Nagel auf den Kopf!

    War gestern im Stadion, nach zehn Minuten “Tempo” ohne Erfolg war die Verunsicherung greifbar. Wer schon einmal gekickt hat und um den Abstieg kämpfen musste, kann das nachvollziehen. Das Zauberwort heisst ANGST! Und die lähmt nun mal die Beine und auch den Kopf, da geht es nicht ums wollen, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass einer der Jungs scharf darauf ist, sich in dieser Form in den Geschichtsbüchern zu verewigen.

    Ich hoffe nur, dass die Truppe es irgendwie hinbekommt, zumindest ein 1:1 in Fürth zu holen. Aber ehrlich – glauben tue ich es nach den vielen Enttäuschungen in dieser Saison nicht wirklich….

    Egal, wie’s am Ende ausgeht – der 25.05. wird in meinen Augen zu einem der wichtigsten Termine in der Vereinsgeschichte! Wenn HSV+ sich durchsetzt, wird zwar nicht sofort alles gut, aber vieles besser und mittelfristig kann ich mich vielleicht mal wieder über schönen und erfolgreichen Fussball freuen – das ist nämlich schon sehr, sehr lange her….

  7. db 16. Mai 2014 um 09:17 Uhr

    Daumen hoch für deine Analayse !

    Es ist beschämend, dass man neidvoll auf die Kaderzusammenstellung von Fürth blicken muss, die mit weniger als einem Viertel des HSV-Personaletats zurechtkommen (müssen).

    Wenn dieser unfähige Sportchef, den der AR zu verantworten hat, nicht in den nächsten Wochen vom Hof gejagt, verstehe ich die Welt ncht mehr.

    Sollte der HSV nicht noch einmal mehr Glück als Verstand haben, wird am Sonntag der Abstieg verdientermaßen besiegelt.

    • Jorgo 16. Mai 2014 um 09:30 Uhr

      vom Hof jagen ist gut. Graves Eröffnung hat doch noch einmal unterstrichen, wer zur Jagd freigegeben ist. 7 Sechser und 7 IV sind mehr als eine Fußballmannschaft zahlenmäßig stark ist. Dem Vernehmen nach auch einen bis mittlerweile 2016 an den HSV gebunden Djourou. Die anderen Mannschaftteile siehe Themenstart.

      • db 16. Mai 2014 um 09:50 Uhr

        Gegenfrage: Bist du der Meinung, dass der aktuelle Sportchef aufgrund seiner Qualifikation in der Lage wäre, einen ausgewogenen Kader zusammenzustellen ?
        Wenn du die Frage mit “ja” beantwortest, sollten wir die Diskussion beenden.

        • Gravesen 16. Mai 2014 um 09:52 Uhr

          Dann solltest du die Frage aber gar nicht erst stellen, oder ? 😉

        • Jorgo 16. Mai 2014 um 16:35 Uhr

          bleibe ruhig hier. Ich antworte Dir sehr gerne und aus voller Überzeugung mit NEIN 🙂

  8. mitchi4711 16. Mai 2014 um 09:23 Uhr

    Grave – genau das ist der Punkt!!! Kaderzusammenstellung und Training; Mannschaftskonzept: UNGENÜGEND !

    Ich stelle mir die Frage, warum eigentlich ein Tah auf der Bank sitzt – immerhin unser bester Mann der Hinrunde! Mancienne ( echt ein netter Typ ) spielt weit über seine Verhältnisse, und hat sich gestern wieder austanzen lassen; von einem Zweitligisten!

    Personalie Westermann: JA, er hatte mal wieder einen Bock in Mainz, das stimmt – aber er ist ein Fighter und als liVerteidiger ( das hat er schon auf Schalke gespielt ) sicherlich besser aufgehoben als Jira – welcher das mit ach und Krach schafft, dessen Stärken uns im Mittelfeld aber fehlen ! DAS MITTELFELD war gar nicht da, gestern …. wo war es?

    Soll TESCHE es nun rausreißen? Der Jung hat gegen Mainz echt ordentlich gespielt, aber das ist doch ein Treppenwitz! Wieso finde ich Rincon rechts offensiv wieder? Mal ehrlich ( ja, so ein echt cooler Typ ) aber offensiv kann er einfach nicht; weder kommen Zuspiele präzise, noch Torschlüsse, noch gewinnt er Kopfballduelle – er fightet, ja, aber er muss deutlich defensiver! Besonders wenn man weiß das dies eigentlich eher die Position von Prinz Hakan ist! Zudem ist Rincon auch ausser Form m.E. er verliert definitiv zu viele Bälle!

    Ich will aber gar nicht in die Einzelkritik, das System stimmt einfach nicht und über die Saison hat die mangelhafte Kaderplanung und Mannschaftsführung uns dahin gebracht wo wir nun sind! Dennoch; es muss für einen Zweitligisten eigentlich reichen – tut es aber nicht; jedenfalls gestern nicht! Vielleicht hilft es den Jungs wenn sie von allen aufgegeben wurden und am Sonntag befreit aufspielen können – die Favoritenrolle liegt nun bei Fürth; das kommt diesem HSV leider entgegen; zudem…wer so schlecht spielt, noch immer nicht in die zweite Liga geschossen wurde, also mit soviel Dusel kann man gar nicht absteigen!

    Wobei eins noch: Hakan, keine Ahnung – der stand echt neben sich – vdVaart, zugestellt und nicht zu sehen, aber beide sind gelaufen! Ich bin Fan von Badelj, weil er eigentlich ein sehr guter Fussballer ist, aber seine Laufbereitschaft gestern, war m.E. erschreckend – er trabt permanent hinter Gegenspielern her, anstatt mal zu sprinten! Er kann zwar Bälle erobern, aber in einer Rückwärtsbewegung ist er das Loch!

    trotzdem: nurderHSV

  9. Thomas S. 16. Mai 2014 um 09:24 Uhr

    Gute Analyse! Mögen alle so besonnen bleiben wie du, bis zum Saisonende und darüber hinaus. Nicht die gestern gezeigte Leistung verdient Wut und Empörung, sondern all die vielen großen und kleinen Fehlentscheidungen, die uns dorthin geführt haben, wo wir jetzt stehen.

    Immerhin lobenswert, dass kaum Pfiffe zu hören waren. Die überwiegende Zahl der Anhänger scheint erkannt zu haben, dass diese Mannschaft ihr Potenzial weitgehend ausschöpft und es momentan einfach nicht besser GEHT. Das hat uns Gott sei Dank “geistreiche” Rufe (“sch… Millionäre”, “wenn ihr absteigt, schlagen wir euch tot”) oder auch den in solchen Situationen beliebten Platzsturm frustrierter Chaoten erspart. Wenn schon absteigen, dann wenigstens mit Anstand und in der Erkenntnis, dass über den Verbleib in Liga 1 nun mal ausschließlich die Leistung entscheidet und nicht irgendwelche Traditionen, Schönheit der Stadt, Anzahl und Qualität der Fans oder was auch immer.

    Warten wir also einfach ab, was der Sonntag bringt. Bleiben wir drin – wunderbar. Reicht es nicht, bricht inzwischen auch keine Welt mehr für mich zusammen. Lasst uns jedenfalls nicht noch mehr Druck auf die Spieler aufbauen als ohnehin schon da ist. Der einzige, der momentan Druck braucht, sind die stimmberechtigten Vereinsmitglieder.

    • Hoobs 16. Mai 2014 um 12:15 Uhr

      Großartig! Sehe das ganz genau so!!!!

      • Eddie F. 16. Mai 2014 um 13:26 Uhr

        Naja wahrscheinlich kann die Mannschaft froh sein, dass das letzte Spiel auswärts ist.
        Bin mir nicht sicher ob alle Fans ruhig geblieben wären bei einem Abstieg in HH.
        Gab doch schon gegen Wolfsburg Ausschreitungen. Möchte nicht wissen was dann bei Abstieg hier los wäre.

  10. Gürgen 16. Mai 2014 um 09:25 Uhr

    Und heute Morgen schon wieder Spießrutenlauf durch die Kollegschaft, warum tue ich mir das bloß an…
    Egal wie das Sonntag ausgeht, meine Trikots hängen erst mal ganz hinten im Schrank, wird dauern bis ich wieder Bock auf diese Truppe haben werde.
    Slomka tut mir echt leid, nur Drobny hat mich posititv gestimmt gestern aber das war in allen Belangen zu wenig für alles.

    • Thomas S. 16. Mai 2014 um 09:33 Uhr

      Drobny würde ich gerne auch im Rückspiel im Tor sehen. Seine Ruhe und Erfahrung tun uns momentan gut.

  11. Bwana Bruce 16. Mai 2014 um 09:38 Uhr

    Moin !
    Sehr gut geschrieben ! ” Angst fressen Seele” ….aber noch ist es nicht zu Ende !

    Sonnige Grüße , Bwana Bruce

  12. Windjammer1 16. Mai 2014 um 09:40 Uhr

    Thomas S. sagte am 16. Mai 2014 um 09:24 :
    Reicht es nicht, bricht inzwischen auch keine Welt mehr für mich zusammen.
    ++++++++++++
    Ganz genau.
    Wie sagte mal einer: Deshalb hänge ich mich nicht auf!
    Die Herren Spieler machen es auch nicht, ganz im Gegenteil.
    Die Karawane zieht weiter!

  13. Bernd 16. Mai 2014 um 09:52 Uhr

    Klasse Analyse und super auf den Punkt gebracht.
    Nie war ich glücklicher als gestern als mit meinem Sky-Abo. Das hat mir erstens das Kreutzer Interview erspart (den hattte ja Gottseidank die ARD gebucht) und zweitens kann man den Reporter gegen nur Stadionsound eintauschen.
    Die Stimmung war ja wirklich überwältigend und selbst im Wohnzimmer hatte ich das Gefühl mitten im Stadion zu sein.
    Und ich glaube, hier liegt der Knackpunkt des Spieles. Die Stimmung, welche eines CL Finales würdig gewesen wäre, wurde zum Bumerang.
    Die Spieler erstarrten regelrecht. Vermutlich hatten die sich auf Pfiffe, Beleidigungen, Bengalos und ähnliches eingestellt, und trauten dann über 90 Minuten kaum ihren Ohren.

    TROTZDEM bin ich guter Hoffnung.
    Zum ersten Mal in dieser Saison hat der HSV über 90 Minuten ein teilweise sehr schlechtes Spiel, in dem man vor allem in der ersten Halbzeit glaubte, der HSV kann maximal im Mittelfeld der zweiten Liga mithalten, abgeliefert und KEIN Gegentor kassiert.
    In Fürth hat Fürth das Problem der eigenen Fans, die sich etwas erhoffen.
    In Fürth wird der HSV genau die Kontermöglichkeiten bekommen, die Fürth gestern alle versemmelt hat. Und vielleicht gelingt dem HSV dann der lucky punch.

    • Robert 17. Mai 2014 um 19:33 Uhr

      Das ist ja alles schön und gut, aber nach den Leistungen der gesamten letzten Saison möchte ich mir dieses °gespiele° vom HSV nicht noch eine Saison antun.
      RUNTER in Liga Zwei, und gut is!!!
      Dann selektiert sich das alles schon ganz von allein und man kann vllt mal neu anfangen mit dem Club der eigentlich in die erste Liga gehört.

  14. oldiehamburg 16. Mai 2014 um 09:56 Uhr

    Hoffen ja, glauben nein.
    Nach dem gestrigen Spiel beider Mannschaften sollte man sich so langsam damit abfinden, dass die Dauerkarte für die nächste Saison weniger Kosten wird.
    Man kann gegen Matz sagen was man will, richtig scheint mir schon lange, sehr lange zu sein, dass diese ewige Schönrederei von schlechten Spielen nichts bringt. Jetzt ist es zu spät daran was zu ändern. Hoffentlich werden in der nächsten Saison Verantwortliche da sein, die klare Kante reden und handeln. Mit worten wie: “Wir haben die besseren Eintelspieler” allein, haben wir noch lange nict die bessere Mannschaft und auf die kommt es an.

    • Gravesen 16. Mai 2014 um 10:01 Uhr

      Ich nehme mal an, dass du das jetzt ironisch meinst, oder ?
      Reden wir vom gleichen Stammel-Matz, der bei jedem Trainer von “sensationellem Training” und “richtig Dampf im Training” labert, um den gleichen Trainer am Tag nach seiner Entlassung öffentlich zu schlachten ?

      Oder von dem Stammel-Matz, der beim ersten Sieg “Europapokaaaal” gröhlt und bei der nächsten Niederlage den Weltuntergang herbeischwört ?

      Der Mann ist irgendwo zwischen 1977 und 1983 tiefgefroren worden und hat die Entwicklung des modernen Fußballs bis heute nicht kapiert.

      Aber – wie gesagt. Das hast du bestimmt ironisch gemeint.

    • Thomas S. 16. Mai 2014 um 10:36 Uhr

      Hallo Oldie, als ich einst noch am Tropf der “Qualitätsmedien” hing, fand ich Herrn Matzens Art auch mal erfrischend, habe gerne dort kommentiert und über die von Herrn Gravesen genannten Schwächen gnädig hinweg gesehen. Wir hatten ja nichts. Aber heutzutage, wo man via Internet an teifgehende Texte deutlich besserer Autoren rankommt, die bloße Verweigerung von Schönrednerei (vulgo: Draufhauen, bis die Rentnerbande applaudiert) noch als Qualitätsmerkmal darzustellen, kann es doch nicht sein.

      Natürlich verschafft es der geplagten Fanseele Erleichterung, wenn jemand öffentlich auskotzt, was alles auf und neben dem Platz Mist ist. Wenn dieser Jemand aber nicht bereit oder in der Lage ist, bei alledem zwischen Ursache und Wirkung zu unterscheiden, richtet er damit u.U. mehr Schaden an, als dass er der Sache nützt.

    • ARi13 16. Mai 2014 um 11:48 Uhr

      “diese ewige Schönrederei von schlechten Spielen bringt nichts ” … hmm da setze ich jetzt einfach mal Napoleon Bonaparte gegen Matz: “Es gibt keine schlechten Mannschaften, Marschall. Es gibt nur schlechte Offiziere.”

  15. The_MaXX 16. Mai 2014 um 10:31 Uhr

    Ich war gestern auch im Stadion und vieles von dem was Grave und andere Kommentatoren schreiben sehe ich ganz genauso: Anfangs habe ich mich noch über Drobnys aufgeregtes Armgeruder gewundert, ich bin mittlerweile zur Auffassung gelangt, dass er gespürt hat, dass da was im Team nicht stimmt. Mein persönlicher Tiefpunkt war erreicht als VDV in der 65min(U?) bei freier Schussbahn an der Strafraumgrenze eine lasche Flanke auf Lasogga geschlagen hat statt nen strammen Schuss aufs Tor abzugeben – mit seiner Technik und etwas Selbstvertrauen hätte er den locker reingemacht. Ich nehme an, dass er einfach zuviel Schiss hatte. Wie gesagt meine Wahrnehmung war live im Stadion und ohne Wiederholung.
    Insgesamt hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass Fürth im direkten Vergleich der Spieler deutlich schwächer war als HSV, gleichzeitig aber als Team und mit deren Taktik viel gefährlichere Chancen herausspielen konnte. Gefühlt waren bei Angriffen von Fürth immer mind. 2 Leute frei und anspielbar. Wenn HSV im Ballbesitz war mussten gedeckte Spieler angespielt werden.

    Ganz ehrlich: Ich verstehe es alles nicht. Nach dem Auftritt in Mainz hätte man hoffen können, dass etwas Energie/Einstellung/Spirit mitgenommen werden könnte – tatsächlich passt der Auftritt aber eher ins Schema, dass nach einem guten Spiel (mind) ein schlechtes Spiel folgt.

    • legatfan 16. Mai 2014 um 11:54 Uhr

      Gute Analyse vom Blogchef und den anderen Lesern.
      Drobny war meiner Ansicht nach genervt, da mehrfach die Bälle durch seinen 16er segelten und am Ende die Fürther nur aufgrund ihrer Abschlußschwäche nicht in Führung gingen.
      vdV “Nicht-Abschluß” war der Hammer, wenn schon der Kapitän kein Selbstvertrauen und Mumm hat – wer dann? Bezeichnend für die fehlende Abstimmung war auch ein Ballverlust von Diekmeier in HZ1 am gegnerischen 16er. Drei Spieler rannten über das halbe Feld dem Ballführenden vergeblich hinterher und konnten die Flanke nicht verhindern.
      Trotz allem glaube ich weiter an ein dreckiges 1:1 am Sonntag. Noch ist nicht alles verloren!

      • The_MaXX 16. Mai 2014 um 13:30 Uhr

        @legatfan: ich glaube wir könnten noch 10? weitere ähnlich unsortierte Szenen aufzählen, HSV war bis auf Drobny in einer ganz ganz schlechten Verfassung.

        Die Szene, die du zitierst habe ich auch in Erinnerung, dabei habe ich mich die ganze Zeit gefragt, wann greift denn mal jemand ein statt nur nebenher, hin oder hinterher zulaufen. Theoretisch ist Diekmeier ein Schneller, warum kann er den Mann nicht stellen und und und… wobei, live ohne Wiederholung alles sehr subjektiv.

        Ich bin für Sonntag nicht optimistisch. Ich habe eher Sorge, dass wenn HSV absteigt viele Fans so gefrustet sind, dass denen alles egal ist und die dann auch nicht mehr am 25. Mai zur MV kommen.

  16. Julian Hacker 16. Mai 2014 um 11:02 Uhr

    Wir sehen uns am 25.05.!

  17. Hoobs 16. Mai 2014 um 11:16 Uhr

    Ganz hervorragende Analyse! Vielen Dank für diesen unglaublich wertvollen Blog-Beitrag. Aber so ganz kann ich die Negativstimmung nicht verstehen. Natürlich wäre es am besten gewesen wenn der HSV gestern 4:0 gewonnen hätte, aber auch so finde ich die Ausgangslage nicht schlecht. Warum?

    1. Wir benötigen nur ein Unentschieden mit mind. einem Tor. Fürth MUSS gewinnen!

    2. Fürth war die bessere Mannschaft, ist dazu extrem Heimstark mit dem besten Sturm der 2. Liga. Wir haben die letzten 9 Auswärtsspiele alle verloren! Sprich: Am Sonntag ist Fürth der Favorit! Von uns erwartet kaum noch jemand etwas. Das kann für den Kopf der Spieler ein Vorteil sein etwas unverkrampfter ins Spiel zu gehen.

    3. Selbst wenn es nicht reicht und wir in Fürth verlieren, dann hätten wir es aber auch zu 100% verdient. Mit 27 Punkten nach 34 Spielen und solch einer verkrampften und schlechten Leistung in der Relegation vor eigenen Fans haben wir nichts im Oberhaus zu suchen. Schlimmer wäre es für mich wenn wir 5x den Pfosten getroffen hätten und dennoch keinen Treffer erzielen. So müsste man dann einen Abstieg in Liga 2 mit Anstand hinnehmen und sportlich fair akzeptieren und anerkennen.

    … wobei ich ja gar kein schlechtes Gefühl für Sonntag habe. Gerecht wäre es nicht, aber dass soll mir als HSV´er auch egal sein. 🙂

    • The_MaXX 16. Mai 2014 um 11:39 Uhr

      @ Hoobs,

      wenn ich Deinen Beitrag (Punkt 3) richtig verstehe, dann hast du keine Negativstimmung weil der HSV relativ schlechte Chancen hat unberechtigterweise in der 1. Liga zu bleiben oder einfacher: Du bist positiv gestimmt, da der HSV zu Recht (höchstwahrscheinlich) absteigen wird?

      Okay , auch ne Logik!

      • Hoobs 16. Mai 2014 um 11:54 Uhr

        Schon nach dem Spiel in Gladbach habe ich gespürt das wir “dran” sind. Seit dem rechne ich nicht mehr mit einem Verbleib in der 1. Liga. HOFFEN tue ich das natürlich bis zur letzten Sekunde! Ich bin auch tendenziell immer ein positiver Fan. Nur nicht aufgeben! Aber im Spiel gegen Gladbach hat sich mein Gefühl verfestigt, dass der Druck auf die Spieler zu groß ist. Seit dem habe ich nicht meine Hoffnung und meine Wünsche, jedoch meine Erwartungshaltung herunter geschraubt. Ich freue mich nicht wenn ich damit Recht behalte (so wie gestern Abend), aber ich kann mit der Gesamtsituation besser umgehen.

        Und ich glaube ich wüsste nicht wohin mit meiner Wut, wenn wir unverdient und total unglücklich absteigen würden. Ich denke wir wissen alle, dass dem jedoch nicht so ist (falls wir abstiegen). Und ich finde Gravesen hat heute ganz hervorragend den Grund dafür benannt.

        Ich glaube jedoch an einen “anderen” HSV am Sonntag, da wir es diesmal sind die nichts mehr zu verlieren haben. 96% aller Fussballfans haben uns doch eh schon abgeschrieben. Wirst sehen, das wird ein großartiges Spiel werden – und ich glaube nicht das wir verlieren 🙂 Falls doch… siehe Punkt 3.

        • The_MaXX 16. Mai 2014 um 13:46 Uhr

          @ Hoobs.

          Ok – jetzt verstehe ich dich. Besser mit dem schlimmsten rechnen, damit man bei Eintritt des selbigen nicht zu tief fällt.

          Wenn HSV so wie gestern auftritt, dann haben sie es nicht nur verdient abzusteigen, dann werden sie es auch “schaffen” – leider.

  18. ARi13 16. Mai 2014 um 11:39 Uhr

    Guten Morgen,
    also meine Erschütterung hält sich in Grenzen, aber ich fühle mich unglaublich platt und müde. Immerhin nicht verloren und vielleicht klappt es am Sonntag ja mit einem Wunder (1:1). Mit dem Abstieg habe ich mich schon seit Wochen abgefunden. Wenn wir absteigen, dann hat das seine Gründe. Das wir Relegation spielen (dürfen), ist wie Effenberg es ausdrückte: „ein Wunder Gottes.“ Nun gut, ich persönlich glaube an keinen einzigen Gott und bin auch kein besonderer Freund von Effe, aber dennoch trifft es die Aussage ganz gut.
    Wie gesagt, war ich gestern das erste Mal seit Wochen wieder im Stadion und muss auch noch einmal die Stimmung hervorheben. Das war wie einige schrieben einem CL Spiel würdig. Es geht um nahezu alles für den Verein und selbst jemand der sonst keinen Bock auf Support hat, hat gestern mitgeklatscht und (wenn auch schief) mitgesungen… das alles mitten auf der West-Tribüne – Wahnsinn was da los war!!! Nichts desto Trotz wollte der Funke nicht auf die Mannschaft überspringen und da sollte man mal fragen woran es liegt. Es ist wirklich erschreckend zu sehen, wie ein Außenspieler nach der Einwechslung ein oder zwei schöne Szenen hat und mit dem Ball alleine auf seiner Seite Richtung 16er zieht, abspielt und der Schuss des Mitspielers am Tor vorbei geht. Auf der Tribüne sprangen in der Folge alle auf, wenn der Spieler am Ball war und hegten große Hoffnung. Aber er spielte anschließend meistens Fehl- oder Sicherheitspässe. Da wurde die Angst dann wirklich greifbar. Der Spieler scheint zu verkrampfen, obwohl ihn alle anfeuern und unterstützen. Aber auch als Heilsbringer sehen. Ist das dann wirklich Angst davor zu versagen oder kann es auch die Angst vorm Gewinnen sein? Klar scheint jedenfalls, dass der Druck zu groß ist. Aber es sollte den Spielern doch auch klar sein, dass es nicht um ihr Leben geht, wenn sie verlieren. Zumindest habe ich das Gefühl, dass die Fans größtenteils immer vernünftiger wurden und positive Signale setzten. Die Pfiffe während des Spiels wurden im Laufe der Saison weniger und an ihre Stelle ist diese unglaubliche (manische) Unterstützung getreten. Daher glaube ich, es könnte in den Köpfen der Spieler auch die Angst vor dem Gewinnen sein. Die Leitfrage im Kopf ist dabei: „was bricht hier eigentlich los, wenn wir gewinnen?“ Und das kann bei dieser Energie, die gestern im Volkspark vorhanden war, erschreckend sein. Klingt paradox, aber das gibt es … wie seht ihr das?

    • The_MaXX 16. Mai 2014 um 13:50 Uhr

      @ Ari – stimmt, der Funke wollte nicht überspringen – wirklich komisch. Als Pscholaie nehme ich an, dass die positve Stimmung, den Spielern hilft ihre Angst zu überwinden.
      Ganz wichtig: Es war zu 95% positiver “Lärm”. Nicht das zerstörende Gepfeife, Gebrülle etc gegen Spieler.

  19. Oberberger 16. Mai 2014 um 12:19 Uhr

    Gute Spielanalyse, Grave.

    Einige Dinge die meinem (ungeschulten) Auge aufgefallen sind:
    – Viel verlorene Kopfballduelle im Mittelfeld und am gegnerischen 16er
    – der sogenannte “2. Ball” wird kaum erobert
    – immer wieder VIEL Raum für die Fürther sich im Aufbauspiel in Position zu bringen und die Angreifer einzusetzen
    – zwei Hamburger stürmen auf dem ballführenden Fürther zu, während sich ein anderer freilaufen kann und auch prompt angespielt wird. Prompt tun sich riesige Lücken auf.
    – es fehlt an Ideen was man denn nun mit dem Ball anfängt, wenn man ihn mal hat. Langes Ding auf außen schlagen und Diekmeier viel Glück wünschen oder wahlweise im Stile einer Handballmannschaft den 16er umkreisen ohne dass dann aber auch mal der tödliche Pass in die Tiefe kommt. So wie es die Bayern praktizieren.

    Das alles ist meiner Meinung nach nicht nur mit Angst zu erklären, wobei die natürlich auch eine Rolle spielt.
    Diese Mannschaft kann das Spiel einfach nicht machen. Ihr fehlen dazu die Automatismen. Es fehlen die überraschenden Momente die die gegnerische Abwehrformation aushebeln und die notwendigen Räume für den/die Angreifer schaffen.
    Ähnlich sieht es im Abwehrverbund aus. Jeder tut sein bestes und müht sich redlich, aber es sieht irgendwie nie souverän aus. Es sieht eher nach “gerade nochmal Glück gehabt ” aus.
    Und da schließt sich meiner Meinung nach der Kreis:
    Fast jeder Spieler wird da aufgestellt wo gerade ein Loch wegen der Verletzungen zu stopfen ist. Mal spielt er den 6er, mal IV, mal offensiv, mal defensiv, mal gar nicht.
    Seit Wochen habe ich das Gefühl, dass immer nur eine schnell zusammengeschusterte Notelf die Kastanien aus dem Feuer holen soll.
    Verletzte müssen sobald sie wieder halbwegs geradeaus laufen können am besten 90 Minuten Vollgas geben, weil keine Alternativen vorhanden sind (außer in der IV *Ironie*).
    Auffällig auch wie leblos diese Truppe wirkt. Ausnahmen sind Drobny und Lasogga die sich ihre Kameraden schon mal zur Brust nehmen, wenn sie Mist bauen.
    Mit dieser Leistung wird selbst bei einem Verbleib in der 1. Liga in der nächsten Saison der Abstiegskampf am ersten Spieltag beginnen.
    Einzige Alternative ist, dass ein FÄHIGER Sportchef zusammen mit dem Trainer die Truppe durchleuchtet, ein Konzept und eine Philosophie entwickelt und diese mittels gezielter Verstärkungen umsetzt.
    Dazu braucht man Fachpersonal, Geld, Rückendeckung und Ruhe im Verein. All das sind Faktoren die nur mit neuen Personen und Strukturen möglich sind.
    Daher ist HSV+ absolut alternativlos.

    Leute geht zur Mitgliederversammlung. Wir haben nur noch diese eine Patrone und der Schuss muß sitzen !
    Ich habe fertig 🙂

  20. Rostein 16. Mai 2014 um 12:26 Uhr

    Gravesen, Du bringst es von den Details auf dem Platz bis hin zur “Gesamtkonzeption des Niedergangs” durch inkompetente Gremien auf den Punkt.
    Unser größter Schwachpunkt seit JAHREN ist die Besetzung des defensiven Mittelfelds (ich glaube, ein genuiner 6er in Deiner Aufzählung ist Rincon -Bouy lasse ich außer Betracht-, die anderen sind eher auf der Position angelernt): hier fehlen richtig gute Defensivstrategen und Führungsspieler, für die defensive Disziplin und Organisation das A und O ist. Dies gilt gerade bei der Besetzung der Außenverteidigerposten mit zwei Spielern (Diekmeier und Jansen), die ihre Stärke in der Offensive haben. Aus demselben Grunde bin ich überzeugt, daß unsere Schwachstelle nicht primär die Besetzung der Innenverteidigung ist. Letztes Jahr waren wir unzufrieden mit 53 Gegentoren (zurecht), dann wurden drei neue Innenverteidiger (Djourou, Sobiech, Tah) in den Kader geholt (auf Kosten der Verstärkung anderer Mannschaftsteile) und heute – stehen wir bei sagenhaften 75 Gegentoren.
    Man konnte nicht nur gestern abend sehen, wieviel homogener der Gegner im Vergleich zum HSV blockweise verschiebt, wobei die Blöcke immer enger beieinander sind als die des HSV…
    Ein anderer Punkt ist das eklatante Fehlen der richtigen Mischung an Persönlichkeitsstrukturen und v.a. wirklicher Führungsspieler im Kader. Wenn ich lese, wie gebetsmühlenartig van der Vaart (Individualist) und Westermann (Teamspieler) als Führungsspieler bezeichnet werden und entsprechende Erwartungen an sie gestellt werden, greife ich mir an den Kopf. Die wirklichen Führungsspieler in unserem Kader sind Rajkovic, Calhanoglu und Lasogga. Alle anderen fallen in die beiden anderen Kategorien, egal, was sie in Interviews von sich geben oder ob sie von der Presse als Stars bezeichnet werden.
    Sehr hilfreich beim Verständnis dieses Problems, gerade im aktuellen Kader, ist die Typologie, die persona non grata Matthias Sammer in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung erwähnt und dargestellt hat, und die auf der Trias Führungsspieler – Teamspieler – Individualist basiert: http://www.sueddeutsche.de/…nicht-die-mannschaft-1.1163783- Die Seiten 1 und 3 halte ich für besonders lesenswert.
    Die Spieler sind positionell und in puncto Persönlichkeit falsch zusammengestellt, insbesondere Oliver Kreuzer hat hier wahre Wunderwerke kreativer Destruktion vollbracht. Es ist schon ein wahres Meisterstück zu vier Innenverteidigern noch drei dazu zu holen, keinen defensiven Mittelfeldspieler zu verpflichten (aber Aogo, Skjelbred, Sala und Nörgaard zu verhökern und Kacar und Tesche auszusortieren) und den zweiten torgefährlichen Stürmer (neben dem abgegebenen Son) zu demontieren und schließlich ersatzlos zu Hannover 96 zu verleihen. Dann braucht man über die Saison drei Trainer, um die eigenen Fehlleistungen zu kaschieren und Kreuzer kann von Glück sagen, daß er mit Lasogga einen Treffer gehabt hat. Denn sonst würde er noch ganz anderes als Medien- oder Foren-Bashing durchleben müssen.

    Es gab genau zwei Jahre, in denen beim HSV weitgehend ein Konzept der Kaderentwicklung bestand. Das waren die zwei Jahre unter Sportvorstand Frank Arnesen. Man muß nur mal schauen, wie für Senioren- und Nachwuchsbereich Spieler verpflichtet wurden, die ein neues, wenngleich noch nicht abgeschlossenes, Mannschaftspuzzle entstehen ließen. Aber der Mann paßte genau den anderen Vorstandsmitgliedern und Teilen des Aufsichtsrates (oder zumindest einer blockierenden Minorität darin) nicht in den Kram -wenn sie denn in der Lage waren, überhaupt seine Pläne zu verstehen-,. Was wunder: sie konnten allesamt in seinen Schuhen Fahrrad fahren und mußten aufpassen, daß sie nach Hause kamen, bevor es dunkel wurde.
    Wenn Arnesen nicht den Fehler gemacht hätte, sich von Sparkommissar Carl-Edgar “Augenhöhe” Jarchow den billigen Oenning als Lösung aufschwatzen zu lassen statt seinen Kandidaten durchzusetzen, wie es seiner Zuständigkeit entsprochen hätte, wäre uns der Wechsel zu Fink erspart geblieben. Es ist nach wie vor meine Meinung, daß Fink eine nicht unerhebliche Rolle bei der Demontage Arnesens und dem Wechsel zu Kreuzer spielte. Denn er wollte Arnesens Spieler nicht und merkte schnell, daß Arnesen im Verein mächtige Feinde hatte, die sich bereits vor Finks Verpflichtung an der Unterminierung Arnesens versuchten, indem sie zwei A-Nationalspieler und drei U-Nationalspieler namhafter europäischer Fußballnationen als “Chelseas Resterampe” desavouierten.

    • ARi13 16. Mai 2014 um 12:47 Uhr

      Schöner Kommentar! Hervorheben würde ich gerne die Aussage zur Spielereinteilung “Führungsspieler – Teamspieler – Individualist”
      “van der Vaart (Individualist) und Westermann (Teamspieler)”
      Das kann man gar nicht oft genug betonen und wiederholen!
      Wie vorhin zitierte ich hier auch noch mal Napoleon Bonaparte: “Es gibt keine schlechten Mannschaften, Marschall. Es gibt nur schlechte Offiziere.” Das beziehe ich jetzt auf die gesamte Führungsebende beim HSV und nicht auf einen Spieler!

  21. HorstUwe 16. Mai 2014 um 13:00 Uhr

    Sehr schöne Analyse. Eine Anmerkung habe ich aber: Aus meiner Sicht hat der HSV keine 6er sondern nur 8er. Was die Kaderzusammenstellung noch schlechter macht.

    Potenziert wird das Problem aus meiner Sicht durch einen nicht ganz fitten VdV. Der braucht defensiv einfach einen physisch presenten 6er, der hinten absichert und viel Raum auf dem Spielfeld kontrolliert damit er nach vorne frei schalten kann. Neben sich braucht er inzwischen Spieler, die dem Spiel die Dynamik verleihen, die er nicht mehr mitbringt. Beides hat der HSV aktuell nicht.

  22. Gravesen 16. Mai 2014 um 14:37 Uhr

    Der verzweifelte Versuch eines Journalisten/ einer Journalistin, unvorstellbar provokativ rüberzukommen. Sorry, Frau Kehrhahn, so sehr wie ich es auch schätze, wenn man Ross und Reiter nennt, aber das hier ist gequirrlte Scheiße in Vollendung. Oder noch schlimmer – das hat absolute Matz-Qualität 🙂

    http://www.ndr.de/903/audio203056.html

    • The_MaXX 16. Mai 2014 um 14:48 Uhr

      *sprachlos* Was ist denn mit der Tussi los?

      Und ich wette: Wenn in Punxsutawney das Murmeltier heute gegen 19.57 Uhr MET einen Schluckauf bekommt, dann wird HSV in der Saison 2016/17 4. in der 1. Liga mit 53 geschossenen Toren und 55 Punkten.

      manmanman

      • Gravesen 16. Mai 2014 um 14:55 Uhr

        Wie kann man als Journalist eigentlich erwarten, dass man auch nur ansatzweise ernstgenommen wird, wenn man solche Scheiß verzapft ?

        Kehrhahn lallt über Doll, Matz stammelt über Happel und die späten 70er, Scholz ist ein verkappter Hooligan, der regelmäßig auf der Pressetribüne ausflippt.

        Die anderen kacken sich gegenseitig über Twitter an, wer von wem abgeschrieben hat und in den Pressekonferenzen werden Fragen aus der Baumschule gestellt.

        Journalist in Hamburg ist keine Berufsbezeichnung mehr, sondern eine ansteckende Krankheit.

      • Sylvia Kaal 16. Mai 2014 um 16:17 Uhr

        Sorry, aber solchen Bullshit hört man wirklich selten, was soll Slomka ihrer Meinung nach denn machen, Die Mannschaft vor der Presse zerreißen, das macht doch schon der Gucci- Oli zur Genüge. Ne, also zu so einem Mist fällt mir einfach nix mehr ein 🙁

    • Jakob.K 16. Mai 2014 um 20:43 Uhr

      Ob sie es ganz ernst gemeint hat?
      Wobei der Satz von Slomka “HSV hat auswärts immer ein Tor geschossen” schon, sagen wir mal, sehr merkwürdig ist. 0 Punkte stehen zu buche. Da können die gern 10 Tore schießen. Der Witz ist, die haben trotzdem immer verloren, es war meistens kein Konzept erkennbar.
      Das allerschlauste wäre, Presse-Sperre bis nach dem Spiel am Sonntag. Soll sich Jarchow lächerlich machen. Die sportliche Abteilung wäre besser beraten zu schweigen.

  23. HSV Bayer 16. Mai 2014 um 17:34 Uhr

    Der HSV mit seinen Führungspersonal und die Journalisten in Hamburg sind nicht mal 2 Liga reif! Niveaulos bis zum geht nicht mehr. Ich habe mir gerade Matz ab Live mal angesehen, ich hätte es besser bleiben lassen!! Alles in allen ist der HSV überfällig!! Ich will das als Fan nicht wahr haben und hoffe am Sonntag auch noch auf ein Unentschieden in Fürth!! Sandhausen hat stark ersatzgeschwächt lange ein 0:0 gehalten und mehr oder weniger unglücklich verloren. Fakt ist aber auch, wenn man ehrlich zu sich selber ist, der Abstieg begann schon im Januar 2011, von daher wäre es dann nur vollendet!! Die, die das weitgehend verursacht haben, sind nicht mehr da. Den einzigen den ich dann mal gerne ins Gesicht schauen würde, wäre ein Teehausbesitzer und ehemaliger Präsident. Hatte der doch noch im Januar gesagt, ein Abstieg wird niemals passieren. Tja!!

  24. MarkMessier11 16. Mai 2014 um 17:55 Uhr

    Was ist den bloß mit der Kehrhahn los? Drehen in Hamburg denn jetzt alle durch? Einerseits verständlich, denn der HSV in Liga II ist natürlich bei Weitem nicht so attraktiv wie in der I. Liga, somit die Berichte natürlich auch nicht. Dass die Hamburger Journaille, allen voran unsere Combo um Matz und Co. einen gehörigen Anteil daran hat, durch ihre subjektive Berichterstattung, wird verständlicherweise nicht thematisiert. Grave, bleib am Ball und halte diesen Heuchlern permanent den Spiegel vor.

    • TErxleben 16. Mai 2014 um 19:06 Uhr

      ACK. Die dämliche Journallie in HH hat die Kuh geschlachtet, die eigentlich Milch geben soll. Allerdings hat die Kuh dem Schlachter leider auch das Messer gereicht…

  25. Gravesen 16. Mai 2014 um 19:09 Uhr

    Mal was anderes. Bei Facebook sehe ich gerade, was ein Mensch über diesen Blog geschrieben hat. Eine Dame hatte die Meldung über den heutigen Blog geteilt und das hier war sein Kommentar zu HSV-Arena.

    Martin Augustin Ach das “Neue Deutschland” haut wieder seine Hasstiraden nebst übelster Scheißhausparolen Propaganda heraus, naja wers braucht srry Christa ich bin es leid tagtäglich diesen Einheitsmüll zu lesen, einseitig, innstirnig und nur darauf ausgelegt Hass zu schüren und einen Keil in die Fangemeinde zu treiben, einfach nur zum kotzen diese Seite (meine Meinung), Gruß Martin

    • The_maxx 16. Mai 2014 um 20:08 Uhr

      Wenn man sachlich nichts beizutragen hat, dann versucht man es halt so.

    • Oberberger 16. Mai 2014 um 20:13 Uhr

      Erinnert mich an die Szene aus dem “Leben des Brian”.
      Judäische Volksfront, Volksfront von Judäa und die populäre Front. Wer den Film gesehen hat weiß wer hier die populäre Front ist 🙂

    • Thomas S. 16. Mai 2014 um 20:46 Uhr

      Ich denke, dazu muss man nichts sagen, oder?

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