„Die neue Führung des Hamburger Sport Vereins ist vom 26.05.2014 an handlungsfähig“ [Ernst-Otto Rieckhoff]

Was hatte man sich nicht alles erhofft von dieser Initiative HSVPLUS.

Man war euphorisiert, weil endlich der lange überfällige, strukturelle Neubeginn in Angriff genommen werden sollte.

Man war war begeistert, weil die Zeit der Maulwürfe, die die Hamburger Boulevardpresse in regelmäßigen Abständen mit Insider-Informationen aus dem Aufsichtsrat versorgten, endlich der Vergangenheit angehören sollten.

Man wollte mit dem großen Besen rauskehren und all das, was dem Verein seit Jahren auf der Seele (und der Tasche) lag, so schnell wie möglich loswerden.

Neuer Start mit neuen, frischen Leuten. Mit Leuten, die am besten keine befleckte HSV-Vergangenheit mit sich rumschleppen sollten. Mit Leuten, die im besten Fall keine Seilschaften innerhalb der hiesigen Presse transportieren würden und die nicht mit den Abendblatt’s, Bild’s und Mopo’s auf „Dicker“ wären.

Alle neu macht der Juli? Sorry, aber – am Arsch. Gar nichts wird neu und nur wenig wird anders. Mit Dietmar Beiersdorfer wurde ein Ex-HSVer, der Experte mit Stallgeruch, reaktiviert, aber ansonsten ? Man hat einen Floberg durch einen Bönte und einen Meier durch einen Gernandt getauscht und das soll es jetzt gewesen sein?

Immer mehr sickert durch, dass der eiserne Vorstandsbesen wohl doch nur aus Watte gebaut ist, denn alle bleiben an ihren Posten kleben.

Jarchow bleibt im Vorstand. Keine Ahnung, was der Mann dort machen soll (keine Ahnung, was er die letzten drei Jahre getan hat, außer hanseatisch zu gucken), aber er  bleibt, soviel ist klar.

Schwarze Nullen wurden zu zweistelligen Millionen-Verlusten, 6. Plätze wurden zu Relegations-Katastrophen, sieben!!! Trainer in drei Jahren. Campus-Millionen zum Teil ausgegeben, den Verein der Lächerlichkeit preisgegeben. Aber bitte, immer nur weiter so.

Hilke bleibt im Vorstand. Der nach der Auffassung der Mitglieder Einäugige unter den Blinden macht einfach da weiter, wo er aufgehört hat. Erkauft durch den Doppelpass mit der Initiative HSVPLUS darf er weiterwurschteln, unfassbar.

Der Vorstand Kommunikation, der die Außendarstellung des HSV in eine neue Dimension geführt hat.

Kreuzer bleibt im Amt. Ob nun als Vorstandsmitglied oder nicht, Kreuzer bleibt. Und wenn jemand glaubt, dass sich der HSV einen Hauspostboten mit einem Jahresgehalt von € 400.000 leisten kann, ist er auf dem Holzweg. Kreuzer wird eingebunden und diese Erkenntnis läßt mich mit offenem Mund zurück.

Slomka bleibt Trainer. Kann man machen, muss man aber nicht.

Man ist auf dem besten Wege, die Hoffnungen und eben auch die Chancen, die HSVPLUS entfacht hat, im Keim zu ersticken. Aber warum auch nicht, zu den Initiatoren von HSVPLUS besteht seitens des neuen Aufsichtsrats seit dem 25.05. ohnehin kein Kontakt mehr.

Eine Mitglieder-Initiative hat getan und wird jetzt von ihren Kindern gefressen.

Man muss sich das einfach mal auf der Zunge zergehen lassen. Man ist bereit, für einen Stieber aus der zweiten Liga  € 5 Mio (Paketpreis: Ablöse, Gehalt,Nebengeräusche), für einen Ostrzolek € 8 Mio und für einen Lasogga € 18 Mio auszugeben, aber man ist nicht bereit, sich der faulen Vorstandsäpfel zu entledigen?

Weil’s zu teuer ist? Diese Herren durften in den letzten drei Jahren den Verein in ein sportliches und finanzielles Desaster führen und bleiben einfach sitzen?

Nein, Freunde der Südsee, das hatte nicht nur ich mir vollkommen anders vorgestellt.

Mit einer Veränderung/Erweiterung innerhalb des Vorstandes soll jetzt das neue Zeitalter des Aufschwungs eingeläutet werden? Mit Stieber für Tesche und Ostrzolek für Rincon geht man in die nächste Saison, denn – machen wir uns nichts vor: Sobald der Lasogga-Deal eingetütet ist, ist die Kohle weg.

Und dann soll der HSV in neuem Glanz erstrahlen, allein deshalb, weil ein Ex-Sportchef zum „neuen Hauptverantwortlichen Sport“ gemacht wurde, wie Schweber Jarchow bekanntgeben durfte?

Der Fisch stinkt vom Kopf und unser Kopf ist halb vergammelt.

Ich gebe zu – die Transferperiode geht bis zum 31.08. Aber dennoch ist  der Start im Eimer, die Euphorie ist vielerorts verflogen, Ernüchterung ist eingekehrt. Und die, die am wenigsten dafür können, haben ohnehin nichts mehr zu melden. Scheiße!