Das Fehlerverhältnis

Liebe Leser,

ich möchte heute nochmals, weil ich es wichtig finde, auf den gestrigen Artikel im Hamburger Abendblatt zurückkommen, in dem nach dem 10. Spieltag der laufenden Saison eine Art Zwischenbilanz über den Wert/Nichtwert der Neuzugänge gezogen wurde. Es geht mir bei der Betrachtung dieser und ähnlicher Artikel nicht darum, dem Autoren Unfähigkeit nachzuweisen und ihn der Manipulation zu beschuldigen, vielmehr möchte ich ein Bewußtsein dafür schaffen, wie Bewertungen dieser Art zustande kommen (können) und nach welchen irrelevanten Kriterien gemessen wird.

Um es (zum wiederholten Male) ganz deutlich zu sagen: Ich bin weder ein Zinnbauer-Hasser, noch bin ich ein Slomka-Fan. Ich trage keinen van Marwijk-Schal und ich bin auch kein Mitglied im Thorsten Fink-Fanclub “Verstrahlte Rautenmöwen 91”. Ich möchte versuchen, im Gegensatz zu den oftmals tendenziösen und unsachlichen Bewertungen von Spielern, Trainer, aber auch Offiziellen des HSV eine mögliches sachliche hinzuzufügen.

Noch was. Wer bisher davon ausgegangen ist, dass dieser Blog dafür da ist, Propaganda im Sinne des HSV zu machen, der liegt aber mal komplett daneben. Weder bin ich dafür da, aus Scheiße Gold zu schreiben, noch werde ich auch in Zukunft eine spielerische (nicht kämpferische!!!) Katastrophe wie das Leverkusen-Spiel zu einer fußballerischen Offenbarung zu machen. Wer das braucht, ist hier deutlich falsch.

Dafür bekommt man an dieser Stelle aber auch kein “Die-Welt-geht-unter-Gekreische” nach einer Niederlage oder ein von halbnackten Rendnern gegröhltes “Europapokaaaaaal!” nach einem Sieg. Wer das braucht, kann sich gern an mich wenden, ich habe die passenden Adressen.

Der Artikel, auf den ich mich beziehe, ist dieser hier…

http://mobil.abendblatt.de/sport/fussball/hsv/article134013819/Zwischenbilanz-Diese-Neuzugaenge-des-HSV-haben-ueberzeugt.html

…und ich möchte den Inhalt ein wenig genauer unter die Lupe nehmen.

Dabei verzichte ich (bis auf eine Ausnahme) auf das exakte Zitieren der einzelnen Spielerkritiken, ich denke, ihr könnt alle selbst lesen. Ich möchte erneut darauf hinweisen, dass ich weder Fan eines Spielers bin, noch dass ich jemanden ins Off schreiben möchte. Ich hoffe, dass das jetzt endlich jeder kapiert hat!

Lewis Holtby (24): Kurzum: Die Nummer 18 des HSV ist eine echte Verstärkung

Meine spontane Frage war: Warum? Warum ist Holtby eine echte Verstärkung? Der Deutsch-Brite kam in 9 Pflichtspielen bisher auf eine Torvorlage (kein eigener Treffer), für einen offensiven Mittelfeldspieler keine Wahnsinnsquote. Dabei war Lewis extra dafür aus Tottenham geliehen (jetzt gekauft) worden, nämlich um der müden Offensive mit Pässen in die Schnittstellen und Distanzschüssen zu mehr Gefahr zu verhelfen.

Betrachtet man seine Schalker Bilanz, so könnte man durchaus auf solche Ideen kommen (79 Spiele, 13 Tore, 18 Vorbereitung). In Gelsenkirchen war Holtby also in 79 Spielen an 31 Treffern beteiligt, bleibt ne Menge Luft nach oben.

Natürlich werden jetzt viele einwenden, dass Holtby sehr gute Laufwerte aufweisen kann und sich in jedem Spiel denselbigen aufreißt, aber ist das nicht eigentlich eine Pflichtveranstaltung für einen Profi, der den HSV € 6,5 Mio. kosten wird und der in London geschätzte € 5 Mio im Jahr verdient hat.

Aus einer engagierten Laufleistung eine Bewertung “ist eine echte Verstärkung” zu machen, halte zumindest ich für übertrieben.

Valon Behrami (29): Prädikat Königstransfer

Königstransfer? Wie schnell wird man in diesen Zeiten in Hamburg zum Königstransfer. Behrami wurde als Abräumer aus Neapel geholt, er sollte der anfälligen defensiven Mitte des HSV zu mehr Stabilität verhelfen. Betrachtet man die Bilanz der Gegentore nach 10 Spielen (12 gegenüber 22 im Vorjahr), so hat das scheinbar zumindest teilweise geklappt, wenn man die Defensiv-Leistungen der Nebenspieler, die Leistung der Torhüter, die veränderte spiel-strategische Ausrichtung ignorieren möchte.

Was sich nicht verändert bzw. eher verschlechtert hat, ist das kontrollierte Aufbauspiel und hieran hat Behrami einen maßgeblichen Anteil. Er ist kaum in der Lage, einen kontrollierten Pass über 10 m an den eigenen Mann zu bringen, für das schnelle Aufbauspiel nach einem abgefangenen Pass des Gegners ist er nicht zu gebrauchen. Mit anderen Worten: Man hat die Fähigkeit eines Milan Badelj, das Spiel von hinten zu machen, dabei aber defensiv anfällig zu sein, gegen die Fähigkeiten eines Valon Behrami getauscht, das Spiel des Gegners zu zerstören, dafür aber für den Spielaufbau untauglich zu sein.

Desweiteren ist (soll) Behrami innerhalb der Mannschaft eine Art Leader sein, ein Einpeitscher, Motivator. Charaktereigenschaften, die man dringend braucht und die beispielsweise ein Badelj aufgrund seiner zurückhaltenden Art nicht hatte. Aber “Königstrasnfer”? Für einen Königstransfer hat der Spieler zumindest nach meiner Auffassung zu viel spielerische Defizite.

Nicolai Müller (27): Fazit: Gute Verpflichtung

Müller kam angeschlagen nach Hamburg, konnte große Teile der Vorbereitung nicht mitmachen. Bisherige Bilanz: 9 Spiele, 1 Tor, ein Assist. Müller bringt die lange vermisste Geschwindigkeit mit, wird garantiert noch stärker. Mit der Bewertung “gute Verpflichtung” kann ich leben, wenn ich auch den Preis als recht hoch empfinde.

Pierre-Michel Lasogga (22): “…zählt er zu den besten Stürmern der Bundesliga und ist deshalb eine echte Verstärkung.”

An Lasogga scheiden sich die Geister, keine Frage. Die Einen werden ihm nie vergessen, dass er den HSV mit seinen Toren in der Klasse gehalten hat, die Anderen erkennen sein recht eindimensionales Spiel und empfinden daher den Preis (€ 8,5Mio bei nur einem Jahr Restlaufzeit des Vertrages) und das Gehalt (€ 3,5 Mio) besonders für einen Verein, der im Grunde keinen Cent auf der Kante halt, als unkalkulierbares Risiko. Hinzu kommt seine Verletzungsanfälligkeit.

Bei Pierre wird gern von den 13 Toren (in 20 Spielen) aus der Vorsaison geschwärmt, dabei wird vergessen, dass er allein im in den Spielen gegen Nürnberg (3) und Leverkusen (2) insgesamt 5 Tore erzielte, bleiben 8 Treffer in 18 Spielen. Ein guter Wert, aber daraus jetzt den nächsten Lewandowski machen? Es gibt nicht Wenige, die Lasogga für vollkommen überbewertet halten und die der Meinung sind, er hätte im letzten Jahr über-performed. Nun, dies bleibt abzuwarten. Fakt ist aber, dass der HSV mit seiner Verpflichtung ein überaus großes finanzielles Risiko eingegangen ist.

Johan Djourou (27): Eine echte Verstärkung

Es stimmt, gegenüber den zittrigen Leistungen der Vorsaison spielt Djourou bisher eine solide Spielzeit, aber “eine echte Verstärkung”? Nur, weil man nicht mehr so viele haarsträubende Fehler wie im letzten Jahr macht, ist man eine echte Verstärkung? Ok, ich verstehe. Johan spielt solide seine Part und hat seinen Anteil daran, dass sich die Defensive stabilisiert hat. Leider ist der bei offensiven Standard-Situationen immer noch komplett ungefährlich, hier ist noch deutlich Luft.

Cléber (23): Beim Brasilianer sind die Anpassungsprobleme an ein für ihn neues Land und eine neue Liga deutlich zu spüren. Seit seinem Katastrophen-Spiel gegen Frankfurt, bei dem er die Gästeführung verschuldete und anschließend ein permanenter Unsicherheitsfaktor in der Defensive war, spielte er keine Minute mehr für den HSV. Cléber wirkt oftmals unkonzentriert, man sollte ihm aber noch Zeit geben. Doch stand jetzt, ist der 23-Jährige ein Fehleinkauf.

An dieser Stelle bin ich das erste Mal sauer geworden und zwar deshalb, weil dieser Spieler in keinster Weise objektiv beurteilt wird. Aus einem Fehler in einem Spiel wird ein “Katastrophen-Spiel” gemacht, ein Junge, der die Sprache nicht spricht, die Liga nicht kannte, nicht mal den Verein kannte, wird zum Sündenbock abgestempel. Das ist mir einfach zu billig, besonders dann, wenn man die seichten Beurteilungen zuvor ansieht. “Cleber wirkt oftmals unkonzentriert”. Ach ja? Wann denn? In einem seiner beiden Bundesliga-Spiele oder beim Training, bei dem ich den Autor dieses Artikels noch nie gesehen habe? Albern und vor allem – durchsichtig.

Man braucht ja einen Spieler, an dem man den schlechten Auftritt der Mannschaft auch in dieser Saison festmachen kann und wer bietet sich da besser an als ein Junge, der die Kritik nicht lesen und sich nicht wehren kann?

Was will ich mit diesem Blog zum Ausdruck bringen? Nun, zuerst einmal, dass die vermeintlich objektiven Bewertungskriterien nichts anderes als subjektiv sind. Es spielen diverse Faktoren hinein, die nicht hineinspielen sollten. Dinge wir Sympathie, mediale Offenheit, Fähigkeiten, sich auszudrücken, gute Selbstvermarktung, Sonnyboy-Image etc. sind Faktoren, die berücksichtigt werden, die aber im Falle einer sportlichen Analysen keinerlei Rollen spielen dürften.

Am Ende geht es soweit, dass ein Spieler/Trainer danach beurteilt wird, von welchem Sportchef er geholt wurde, wie krank ist das bitte?

Zum Schluss: Wie man sich, trotz Null-Performance, bei der Presse ein positives Image oder zumindest schier unendlichen Welpenschutz erkaufen kann, zeigte der “Fall Kreuzer”, bei dem sich Presse-Olli dadurch beliebt machte, dass er im Grunde jedem alles erzählte. Quellen sind immer Klasse und nur so kam es zu dem legendären Dopa-Auftritt des Herrn Pegelow, der im Brustton der Überzeugung verkündete:

“Der HSV kann froh sein, Kreuzer zu haben”

Yepp Lars, so war das. Das aktuellste Beispiel dieser “Bewertung” finden wir übrigens im Vorstand Marketing.

Von | 2014-11-06T08:39:07+01:00 6. November 2014|Allgemein|15 Kommentare

15 Comments

  1. Janosch 6. November 2014 um 08:44 Uhr

    Moinsen,

    habe den Artikel gerade gelesen und kann ehrlich gesagt nur den Kopf schütteln. Einen Neuzugang nach gerade einmal zehn Ligaspielen zu “bewerten” halte ich grundsätzlich für absoluten Mumpitz! Ich spare mir jetzt mal, die klassischen Beispiele aufzuzählen, bei denen ein neuer Spieler nach Monaten oder gar erst in der zweiten Saison richtig akklimatisiert war und sein volles Leistungspotential abgerufen hat. Da spielen doch viele Faktoren eine Rolle und nach nur zehn Spielen ist hier eine objektive geschweige denn eine fachliche “Beurteilung” überhaupt nicht möglich. Zumal noch ein Trainerwechsel stattgefunden hat, einige verletzt oder recht spät kamen und das, was eigentlich an Spielformen und Taktik in der Vorbereitung eingeschliffen werden muss, nun quasi im “laufenden Betrieb” erfolgt.

    Völlig unter der Gürtellinie ist ein verbales Einprügeln auf Cléber. Hier war doch von Anfang an klar, dass der Junge eine gewisse Zeit braucht, um sich auf viele neue Dinge einzustellen. Da so einen Schwachsinn – auch in der Bewertung der beiden bisherigen Auftritte, bei denen er mir persönlich durchaus gut gefallen hat – von sich zu geben, hat mit seriösem Sportjournalismus mal so gar nichts zu tun….

  2. Gravesen 6. November 2014 um 08:53 Uhr

    Der “neue” HSV oder “Herrlich, dass jetzt überhaupt nichts mehr an die Presse durchsickert”.

    http://mobil.abendblatt.de/sport/fussball/hsv/article134046797/Veraendert-Slomkas-Klage-gegen-den-HSV-die-Bundesliga.html

    • Thomas S. 6. November 2014 um 11:16 Uhr

      Au weia – war da etwa wieder jemand “findig”?

  3. HSV Gary 6. November 2014 um 10:41 Uhr

    Hallo Grave,

    wieder ein sehr schöner Blog ohne Vereinsbrille, so wünscht sich der Leser eine objektive Berichterstattung. Die Einschätzung kann ich im wesentlichen teilen, es macht echt Spaß in deinen Blog zu lesen.

  4. kingaep 6. November 2014 um 13:24 Uhr

    Stimme voll überein mit deinem Blog, nach einem Vierteljahr einen Brasilianer als Fehleinkauf abstempeln ist noch unter Boulevard-Marktführer Niveau.
    Lese gerade die Sache mit dem Campus, Otto zahlt, hmm 8 Millionen? Und was kriegt er dafür? Anteile?
    Hey, dann kriegen wir doch vielleicht auch Anteile für die 17,5 Millionen Anleihe, die rausgegangen sind. Ich bin ein super strategischer Partner, an meinem Firmenauto prangt ein fettes HSV Schild!!!

  5. Gravesen 6. November 2014 um 13:25 Uhr

    Eine kleine Geschichte, OT und only zur Belustigung 🙂

    Vor vielen vielen Jahren, es war Anfang der 90er, hatte ich mit meiner damaligen Frau einen Anrufbeantworter in unserer Wohnung. Es war so eines von diesen alten Teilen mit Kassette, die man zurückspulen musste, wenn jemand draugesprochen hatte. Nun, eines Tages kamen wir abends nach Haus und bemerkten einen Anruf. Ich drücke also auf den entsprechenden Knopf und das Gerät spulte zurück. Es spulte und spulte und wir wunderten uns. Als die Kasette wieder zurückgespult war, hörten wir uns diesen einen Anruf an und dieser ließ uns leicht verwundert zurück. Ein Mann, offensichtlich asiatischer Herkunft verkündet dort ca. 23 Minuten lang, über welch prachtvolles Gemächt er verfügen würde und ganz offenbar handtierte er mit demselben, während er die ganze Zeit über erklärte, was er mit dem Anrufbeantworter machen würde.

    Was im Grunde noch mehr verstörte, war die Tatsache, dass ich den ARB besprochen hatte und sich der kleine Asiate offenkundig aufgrund einer männlichen Stimme vergnügte, ohne natürlich von dem Gerät eine Antwort zu erhalten. Nun denn, wenn’s Spaß macht. Wir löschten den “Anruf” und ich vergaß den Gag im Laufe der Jahre.

    Seit Neuestem werde ich allerdings wieder an den Vorfall, der jetzt mehr als 20 Jahre zurückliegt, erinnert und zwar immer dann, wenn ich den Spamfilter dieses Blogs lösche.

    Vielleicht zur Erklärung – im Verlauf der letzten 2 Jahre habe ich mir einen liebevollen kleinen Fanclub angeschafft, dessen Mitglieder in regelmäßigen Abständen (einige sogar mehrmals am Tag) meinen, mir meinen Filter zuwichsen zu müssen. Ähnlich wie der schräge Anrufer in den 90ern erhalten sie nie eine Antwort, ihr Gewäsch wird nie gelesen und landet umgehend im Papierkorb. Die Ausgestoßenen, scheinbar aus allen relevanten Foren geschmissen und gesperrt, machen unverdrossen weiter, genauso wie damals der kleine Asiate seine Nudel immer weiter bearbeitete, obwohl er Null Resonanz erhielt.

    Mittlerweile denke ich mir, dass so ein Blog auch eine Art sozialen Auftrag haben muss und deshalb lasse die kleinen Lichter weiterpöbeln, ich finde es spaßig. Allein die Vorstellung, wie sie in ihren Einzimmer-Sozialwohnungen oder in einer Einrichtung des offenen Strafvollzugs sitzen und geifernd in die Tasten prügeln, zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht.

    Also Patienten, schreibt weiter, bis die Finger bluten. Besser, ihr landet hier auf dem Spamfilter, als dass ihr eure Mutter ausgrabt, eure nicht vorhandenen Kinder prügelt oder Nachbars Katze mit Dartpfeilen bewerft. Ich würde euch gern raten, dass ihr euch Hilfe suchen solltet, aber ich weiß ja, dass ihr das nicht macht.

    Euch allen einen schönen Tag, schöne Stunden und ein frohes Fest 🙂

  6. Maxi1887 6. November 2014 um 13:31 Uhr

    Moin,

    ja das ist schon ein Phänomen, dass man Dinge objektiv beurteilt, um das Beste zu wollen, sich dafür aber erklären muss, dass man den HSV nicht schlecht machen will. Ich mag van der Vaart, ich mag auch Jansen und ich finde auch Westermann absolut symphatisch und gerade Letztgenannten würd ich gerne jeden Tag sagen wie sensationell ich seine Einstellung finde und ihn dafür bewundere wie er trotz permanenter Kritik und individuellen Fehlern immer wieder aufsteht selbst während eines Spiels. ABER: Ich möchte Erfolg haben und ich möchte eben nicht sympathisch in der Versenkung verschwinden oder gar absteigen. Daraus resultiert, dass ich oftmals als “HSV-Schlechtredner” dastehe, wenn’s darum geht, wer beim HSV spielen muss und wer nicht, aber ich halte mich halt bei Beurteilungen über Spieler an objektive Kriterien und da schließt sich der Kreis, dass die 3 oben genannten Spieler bei mir nicht mehr spielen würden. Es gibt noch einige Andere…Die Bewertungen der Bewertungen von dir Grave kann ich nur teilen, nur noch kurz was zu Cleber. In dem Spiel gegen Frankfurt wirkte er nervös, aber man darf auch nicht vergessen, wo der Junge herkommt. Das ist doch krank, dass man von ihm gleich Wunderdinge erwartet. Es wird immer geredet, dass Brasilianer Anpassungsprobleme haben und man ihnen Zeit geben muss…ah ja, dann gebt sie ihm halt auch!!! Ich hab in dem Spiel gegen Frankfurt auch zwei Szenen im Kopf, wo Cleber ein Sprintduell in allerhöchster Not gewinnt und einen einschussbereiten Frankfurter noch am Torabschluss hindert oder wo er eine Spielsituation technisch sensationell löst. Legt man nur diese geschilderten Szenen zugrunde und so macht man das doch unter den Top-Journalisten, sonst würden sie ja sowas auch nicht schreiben, dann ist Cleber auch ein “Königstransfer”…;)

  7. Micha 6. November 2014 um 14:16 Uhr

    Ich finds auch traurig, wenn man sich seiner so gut wie möglichen, objektiven und auf jeden Fall immer kritischen Berichterstattung auch noch verteidigen soll/muss. Oder gar als misslauniger, dem Verein abgeneigter Misanthrop gilt.
    Aber damit wirst Du sehr gut leben können. Dieser Blog macht mir Mut, weil es eben noch guten Journalismus der alten Schule zu geben scheint. Zudem gibt es imm er was zu Lachen, so schlimm die Nachrichten auch sein mögen (halbnackte, pöbelnde Rentner – “Verstrahlte Rautenmöwen 91″) Ich liebe diesen Humor.
    Und zu Deiner Analyse der Analyse des HA passt die von Cléber mal ganz wunderbar. Ich weiss nicht, wer den Scheiss verfasst hat. Aber es erinnert frappierend an das “Urteil” von D. Matz über Artjom Rudnevs. Welcher nach TESTSPIELEN über Äusserungen angeblicher Dritter und dann auch selbst vom Verfasser massiv diskrediert wurde…
    Die Parallele: beide waren/sind z. Zt. die Wehrlosesten, weil eben neu in der Liga und neu in der Sprache.
    Gegen die Kleinsten wird getreten, gegen die Großen wird nachgetreten wenn sie weg sind.
    Also entlarve bitte auch weiterhin diesen billigen Lohnschreiberblog des HA.
    Grüsse, Micha

    Edith 😉
    Mach doch ne Rubrik “Spamfilter” auf mit den ganzen Kommentaren. So zum reinschmökern und erschaudern. Oder einfach nur zur Belustigung.

    • Gravesen 6. November 2014 um 14:28 Uhr

      Muss ich gar nicht. Guck einfach (oder guck lieber nicht), wie die arbeitslosen Insassen in “Schmocks Einöde” über diesen Blog quatschen. Dann das Ganze mal 5 nehmen, dann hast du’s in etwa 🙂

  8. Kategorie HSV 6. November 2014 um 17:24 Uhr

    Moin
    Muss gestehen, dass ich zum ersten mal minimal davor war, mich bei dem “anderen” Blog anzumelden.
    Ich hätte fast vor Wut auf mein Laptop gekotzt, als ich die “Bewertung” von Cleber gelesen haben.
    So dachte ich, den Betreiber mal richtig zu beschimpfen muss jetzt sein. Habe es mir aber verkniffen.

    Umso schöner heute Deinen Blog zu lesen.Eigentlich fallen mir leider nur noch Worte für diese ” Herren” ein, die man besser nicht schreibt.Und da ich auch nicht der beste Rhetoriker bin, sind das wohl die beiden Gründe, warum ich keinen Blog schreibe und das Menschen wie Dir überlasse.

    Zum Thema Facebook Joe. Mir fällt im Moment “nur” Tante Käthe ein. Roger war bestimmt noch mal bei Rudi im Büro und hat rum geheult wegen Joe, weil er ihn so gemein angeschrien hat. Nun ja und weil Rudi nicht mal mehr von der Presse ernst genommen wird, musste er sich anders “rächen”.
    Aber wahrscheinlich geht meine Fantasie gerade mit mir durch.

    Schönen Abend noch und freu mich jetzt schon auf Deinen Blog morgen…….

    …… und jetzt ein “Vrij”sches Bier

  9. Gravesen 6. November 2014 um 18:26 Uhr

    Die “Pester” gegen die “Gutblogger”…
    Die Gutblogger gegen die Pester…
    Die Pester gehen die Blogbetreiber…
    Die Gutblogger gegen alle, die nicht Mitglied im OFC “Schmocks Einöde” sind…
    Die Pester gegen den Verein…
    Die Gutblogger gegen alle, die nicht für HSVPlus sind…
    Dyller gegen alle und besonders gegen alles, wo “Hamburg” draufsteht…
    Alle gegen den Lachs 🙂

    Und das bei täglich 60.000 Klicks (ooops, hatte ich eine Null zuviel?) 😀

    Wie gut, dass sich die Patienten selbst noch ernstnehmen, alle anderen tun es schon lange nicht mehr

  10. Rolf Fahje 6. November 2014 um 19:32 Uhr

    Liebe Leidensgenossen,

    nachdem ich nun schon einige Zeit diesen Blog verfolge und ich der heutigen Medienkritik nichts hinzuzufügen habe, möchte ich mir erlauben, doch noch eine vielleicht etwas abschweifende Frage stellen bzw. Diskussion anzustoßen:

    Ich vernehme bei unserem geliebten HSV in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen solche Floskeln, dass man eine Handschrift des gerade neu eingestellten Trainers schon erkenne. Nun sehe ich mich fachlich nicht in der Lage, einen Job des Bundestrainers zu übernehmen und frage mich, wie denn so ein Trainer seine Handschrift vermitteln mag. Ich lese, dass die Mannschaft an guten Tagen morgens und nachmittags auf dem Platz trainiert. Da gibt es Übungen, die sich kompliziert anhören (wo die Spieler bestimmte Rollen übernehmen sollen). Aber wie werden zum Beispiel Laufwege einstudiert?

    Ich kann mich an diverse Spiele der jüngeren Vergangenheit erinnern, wo dann tatsächlich mal ein Risikopass in den freien Raum gespielt wurde. Leider fehlte den vorgesehenen Empfänger die Phantasie, genau diese Spielidee zu antizipieren.

    Ich habe da kurz nach einem Trainerwechsel durchaus Verständnis für, weil ich mir vorstelle, dass es einiger Videoanalysen mit dem Team bedarf, bis man als Trainer der Mannschaft seine Handschrift vermittelt. Wie häufig trifft sich denn unsere Mannschaft für solche theoretischen Einheiten?

    Ich kann mich auch an durchaus nachvollziehbare Aussagen von Joe Zinnbauer erinnern, dass man sich in einigen Spielen an der Spielanlage des Gegners orientieren müsse. Um so schwerer fällt mir die Vorstellung, welche Handschrift ein Trainer in so einem Moment vermitteln mag.

    Daher noch einmal meine konkrete Frage an die Experten: wie vermittelt ein Trainer seine Handschrift?

    Vermutlich bedarf es auch einer Definition der “Handschrift”. Jede Handschrift ist anders. Vielleicht helfen konkrete Beispiele: wie überträgt ein Favré oder ein Klopp oder ein Guardiola oder Streich seine Handschrift auf den Platz?

    Und um dann doch noch einmal den Bogen zum heutigen Blog zu schlagen: wie lange haben Spieler anderer Vereine gebraucht, die Handschrift ihrer neuen Erfolgstrainer zu erlernen?

    @Grave, vielleicht ist das mal ein Thema für einen eigenen Blog. Um der Diskussion noch etwas Futter zu geben: War es nicht so, dass Gladbach in der Saison, in der Favré übernommen hatte, ein sehr schlechtes Torverhältnis hatte. Ich meine mich zu erinnern, dass Gladbach danach zuerst einmal die Abwehr gestärkt hat und eventuell nach 80 Minuten die erste nennenswerte Torchance durch Reus hatte. Wie gesagt: Das ist die Wahrnehmung eines HSV-Fans, der sich nicht in der Lage sieht, einen Trainerjob zu übernehmen. Vielleicht kann mal jemand mit Trainerlizenz oder zumindest Spielererfahrung oberhalb der Kreisliga die Handschrift von Favré erklären, damit ich besser die Handschrift von Joe erkennen kann. 🙂

    Beste Grüße, Rolf

  11. Marco 7. November 2014 um 00:34 Uhr

    Superblog. Danke dafür.
    Erfrischend, spar ich mir immer bis zum Endendes Tages auf 😉

    Über Cleber schrieb i ja gestern bereits, dass dies unter aller Sau ist, ihn zu bewerten.
    Ihn ÜBERHAUPT zu bewerten noch dazu!

    Naja, was willst von nem Ochsen mehr erwarten als’ n Stück Fleisch!?

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