Ich werde täglich mehr zum Red Bull-Fan

“Momentan habe ich das Gefühl, dass es manchen nur darum geht, irgendein Feindbild zu haben.” (Ralf Rangnick, Sportchef von RB Leipzig, über die Attacken gegen seinen Klub)

Vielleicht mag es daran liegen, dass ich grundsätzlich immer irgendwie zum Underdog tendiere. Ich mag es, wenn sich jemand aus scheinbar ausweglosen Situationen herausarbeitet und einen Überraschungs-Coup landet. Vielleicht bin ich deshalb HSV-Fan und kein Bayern-Anhänger geworden, denn als Hamburger muss man leidensfähig sein und am Ende des Tages auf die Sensation hoffen, ansonsten kann man sich eingraben.

Mit Fußball nichts mehr zu tun

Aber zum Thema. Das, was nicht erst seit dieser Woche im Zusammenhang mit dem Verein RasenBallsport Leipzig abläuft, hat mit Fußball, mit Fan-Sein, auch mit Konkurrenz oder Rivalität nicht mal mehr im Ansatz etwas zu tun, das ist nur noch zutiefst krank.

Der Leipzig-Profi Diego Demme (23) hatte nach Abpfiff das Trikot mit dem Karlsruher Philipp Max getauscht. Hinterher forderte ein Sicherheitsbeauftragter von dem Leipziger das Hemd zurück. Offenbar auf Druck der Karlsruher „Fans“, die jeglichen Trikottausch mit Leipziger RB-Spielern ablehnen. (BILD 11.03.2015)

Freunde der tibetanischen Brotsuppe, habt ihr noch alle Latten am Zaun? Es geht doch hier um Fußball, oder? Wir reden nicht davon, ob jemand mit einem IS-Kämpfer die Kalaschnikow tauscht oder sich Syrien einen Handgranate leiht. “Die Fans verlangen von ihren Spielern, dass sie mit den Spieler des anderen Vereins die Trikots nicht tauschen”, was für ein Wahnsinn. Was kommt als Nächstes? Darf der Co-Trainer aus Sandhausen nicht mehr nach Leipzig fahren, um seine Schwiegermutter zu besuchen? Stehen Ferien in Sachsen für jeden “wahren Fan” in Zukunft auf der No-Go-Liste der Ultras?

Die verzweifelte Suche nach dem Feindbild

„Da geht es nur um Feindbilder. Und ob das nun Marcel Reif ist oder wir es sind. Wir sind an einem Punkt angekommen, wo man wirklich aufpassen muss.“ Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick (56) nach den Vorfällen am Montagabend beim Zweitligaspiel in Karlsruhe.

Na bitte, da haben wir es wieder. Was in Dortmund der Reif und in Hamburg der Westermann ist, ist bei den Extremisten unter den selbsternannten “Fans” der RB Leipzig. Sogar unter den Ultras soll es Regeln geben, sagt man – im Fall RB Leipzig sind diese aufgehoben, hier sei alles erlaubt. Was in diesem Fall mit “alles” gemeint sein soll, bleibt vorerst offen, allerdings fühlten sich einige KSC-Clowns bereits bemüssigt, die Leipziger vor dem Spiel gegen Karlsruhe im Hotel zu “besuchen”. Bei Einigen hat man den Eindruck, sie hätten nicht nur zuviel Zeit, sondern auch deutlich zuwenig Hirnzellen.

Warum eigentlich Leipzig?

Hinter RB Leipzig steckt das Unternehmen Red Bull, das soll kein Geheimnis sein. Dietrich Matteschitz ist neben Fly Emirates der zur Zeit wohl größte Sponsor im Sportbereich weltweit, die Marke Red Bull ist auch oder gerade deshalb so erfolgreich, weil sie medial omnipräsent ist und nicht, weil die Brühe so gesund ist oder so gut schmeckt. In Zeiten, wo das Geld (und besonders das Werbegeld) immer knapper wird, ist ein Laden wie Red Bull ein Segen, weil er nämlich dafür sorgt, dass es Sportveranstaltungen wie Tennis-Turniere, Formel 1-Rennen und andere Großereignisse überhaupt noch gibt.

Okay, sagen die Pyro-Werfer jetzt, das kann er ja auch gern machen. Aber er darf doch bitte keinen Fußballverein unterstützen und dafür sorgen, dass sich dieser mittelfristig in der Spitze des deutschen Fußballs etablieren kann. Das geht nicht, das ist kein organischer Wuchs, das verstößt gegen die Traditionen.

Für “Tradition” kann man sich nichts kaufen

Red Bull-Shit, Leute, vergesst doch mal für einen Augenblick eure “Tradition”. Oder noch besser – erklärt mir, was eigentlich diese “Tradition” bedeutet? Hat ein Verein, der 1887 gegründet wurde, mehr “Tradition” als ein Club, den man 1928 aus dem Boden stampfte? Besitzt ein Verein mit 7 Meistertiteln mehr Tradition als einer, der nur zweimal im Finale des UEFA-Cups stand? Woran wird “Tradition” gemessen und wer entscheidet darüber?

Oder anders. Der VFL Wolfsburg wurde am 12. September 1945 gegründet, der 1. FC Köln am 13. Februar 1948. Welche von Beiden ist nun ein “Tradtionsverein”? Bayer 04 Leverkusen wurde übrigens am 01. Juli 1904 gegründet.

Fakt ist: Für “Tradition”, für Erfolge von gestern kann man sich nichts kaufen. In Hamburg sehen wir das beste Beispiel dafür. Hier wird von der neuen Vereinsführung das vermeintliche Pfund “Tradition” immer noch verzweifelt gepflegt (Beiersdorfer, Volksparkstadion, Olic, davor van der Vaart), wohl auch deshalb, weil man meinte, nach der Ausgliederung im Mai 2014 nicht alles auf einen Schlag verändern zu wollen. Wohin dieser “Blick zurück” führt, kann man an der Erfolgsstory des HSV2015 erkennen.

Am Ende ist es eine Neid-Debatte

Wer genau führt eigentlich diese Traditions-Debatte, die am Ende doch nichts anderes als eine Neid-Debatte ist? Da laufen 16-25-Jährige in Kapuzen-Pullovern rum und gröhlen irgendwas von Tradition, soll das ein Witz sein? Tatsächlich hat man als “Fan” von Karlsruhe, Kaiserslautern, Düsseldorf oder aber auch vom HSV, von Freiburg, aus Frankfurt oder auch Stuttgart doch nur Angst davor, dass das Missmanagement der eigenen Vereinsführung zum Boomerang wird, dabei hat man verpennt, dass dies schon lange der Fall ist.

Bayern München, Bayer Leverkusen, TSG 1899 Hoffenheim, VFL Wolfsburg, Borussia Dortmund, Schalke 04, an der Spitze der Fußball-Bundesliga stehen doch bereits die “großen Leipziger” und nicht mehr die “traditionellen” Hamburger, Bremer oder Stuttgarter. Dieser Lauf der Dinge ist nicht mehr aufzuhalten, selbst dann nicht, wenn vermummte Primaten weitere 7 Mal ein Spielerhotel stürmen. Und – das ist auch gut so, denn es ist organisch. Der Starke frisst den Schwachen und der Erfolgreiche verdrängt den Erfolglosen. Dafür, dass bei den meisten Fußballvereinen im bezahlten deutschen Fußball jahrzehntelang gepennt wurde, können weder Matteschitz noch die Leipziger etwas.

Jeder hatte seine Chance

Wer verhindert eigentlich, dass sich auch “Traditionsvereine” einen Geldgeber, Sponsor oder Investor suchen? Richtig, die sogenannten Fans und die Mitglieder. Lustigerweise ist es aber die gleiche Gruppe, die eigene Spieler bei Misserfolg bedrohen, die der eigenen Vereinsführung falsches Management, Fehleinkäufe oder Geldverbrennung unterstellen. Dass sie selbst ein Hauptgrund des Problems sind, wollen sie nicht verstehen, weil – sie tragen ja stolz die Vereinsfarben.

Ich als HSVer hoffe, dass sich der RB Leipzig nicht von seinem Weg abbringen lässt und dass der DFB und die DFL eindeutig Stellung zu Aktionen wie im Karlsruhe beziehen.

Noch eins, es wird ja immer behauptet, RB Leipzig kaufe sich den Erfolg. Anbei einmal die Transferausgaben der letzten Jahre:

2009/10 – € 0

2010/11 – € 1 Mio.

2011/12 – € 0,25 Mio.

2012/13 – 0,18 Mio.

2013/14 – € 2,88 Mio.

2014/15 – € 22,65 Mio.

Zum Vergleich einmal der 1. FC Kaiserslautern:

2009/10 – € 0,4 Mio

2010/11 – € 4,6 Mio.

2011/12 – € 6,63 Mio.

2012/13 – € 1,95 Mio.

2013/14 – 1,65 Mio

2014/15 – € 1,98 Mio.

Fazit: Wenn man außer der eigenen anachronistischen Vorstellung von Tradition nichts mehr hat, sollte man nicht andere dafür verantwortlich machen. Vielmehr sollte man darüber nachdenken, was der eigene Verein in den letzten Jahren/Jahrzehnten verkehrt gemacht hat und daraus seine Lehren ziehen. Fans müssen zu ihrem Verein halten, deshalb sind es Fans und das ist auch gut so. Aber Neid, Missgunst und Gewalt, die daraus erwächst, hat im Fußball immer noch nichts zu suchen und am Ende schadet sie grundsätzlich den eigenen Farben mehr als dem vermeintlichen Gegner.

Von | 2015-03-12T08:40:49+01:00 12. März 2015|Allgemein|29 Kommentare

29 Comments

  1. Oberberger 12. März 2015 um 09:49 Uhr

    Wer als Haupt- oder Nebensponsor eine Fussballvereins auftritt ist doch unterm Strich völlig schnuppe, solange es sich nicht um ein integres Unternehmen oder Person handelt.
    Alleine schon die Unterscheidung in “gute” und “böse” Sponsoren ist einfach nur lächerlich. Profisport ist nur mit viel Geld möglich, und wer es verpennt sein Geld vernünftig zu investieren bzw. die richtigen Sponsoren an Land zu ziehen, der sollte sich an die eigene Nase fassen, anstatt mit dem moralischen Finger auf die “Plastikclubs” zu zeigen.
    Welcher “Traditionalist” würde sich denn ernsthaft dagegen wehren, wenn auf dem HSV Trikot demnächst ein roter Bulle prangen würde und im Gegenzug 50 Mio in die Vereinskasse gespült werden ?
    Auch in Hamburg wird man mittel- bis langfristig nicht darum herumkommen sich einen Scheich / Konzern / Oligarchen zu suchen, der die Zeche für das internationale Geschäft bezahlt. Aus Papa Kühnes Portokasse und Didi´s leerem Sparschwein ist das nämlich nicht zu finanzieren.
    Es sei denn Herr Hilke hat bei der Morgentoilette einen Geistesblitz, der den HSV mit einem Donnerschlag zum reichsten Verein der Welt macht. 🙂

  2. Christian 12. März 2015 um 09:54 Uhr

    Zugehörigkeit ist das Schlüsselwort: Je mehr sich gesellschaftliche Gruppen an den Rändern ausfransen, je weniger Identität sie bieten, desto verzweifelter klammern sich viele an alle identitätsbildenden Anker, auch wenn es nur ein Fußballverein ist. Und natürlich geht den Fans der Traditionsvereine der Stift: Jedes Jahr kommt ein neues Team in den Profifußball, das mit einem starken Sponsor und schlagkräftigen Strukturen den alteingesessenen das Fürchten lehrt. Aber anstatt sich darüber aufzuregen, sollten sich die Ultras mal fragen, auf welch fetten Hintern “ihr” Verein die letzten 30 Jahre gesessen und sich die zunehmende Professionalisierung im Fußball tatenlos angesehen hat.

    • Andi Pie 12. März 2015 um 10:58 Uhr

      Hmmm, so ganz kann ich diese Argumentation/Sichtweise nicht teilen.
      Wieso sind dann z.B. Freiburg oder Paderborn OHNE großen Sponsor in Liga 1?
      Wie kann es sein, dass Augsburg OHNE namhaften Sponsor um die ChampionsLeague Plätze kämpft?
      Das passt dann doch nicht…

      • Gravesen 12. März 2015 um 11:06 Uhr

        Wie lange sind den Freiburg oder Paderborn in der 1. Liga?
        Wie oft spielt Augsburg um einen CL-Platz?

        • Andi Pie 12. März 2015 um 11:09 Uhr

          Natürlich nicht lange, aber er sagte: ohne großen Sponsor bedeutet keine (oder kaum eine) Chance im Profifussball…
          Und dafür halten sich Freiburg schon länger in Liga 1 und Augsburg schon sehr lange da oben…

  3. Andi Pie 12. März 2015 um 11:08 Uhr

    Hallöle,
    ich stimme diesem Blog (mal wieder) weitesgehend zu.
    Allerdings: Was bedeutet Tradition? Alteingesessen? Schon immer da gewesen?
    Ich meine… Adam und Eva sind nicht mehr. Also… Tradition im ProfiFussball… ausgestorben, total fehl am Platz.
    Und – JA – auch der HSV ist , obwohl schon seit Beginn der BuLi dabei, nicht mehr der HSV von damals.
    Wie Grave schreibt, der erfolgreiche ehemalige HSV ist Vergangenheit, Geschicht, Kapitel ist geschlossen.
    Das müssen auch die HSV Oberen (wie Grave sagt; Exzellenzen 🙂 einsehen und sich, den Verein, ihre Ordnung, Sichtweise und Ausrichtung umstrukturieren.
    .
    Feindbilder: Ich denke, es muss und darf sie geben. Gerne erinnere ich mich noch an die Spiele in Rostock. Es gab meist etwas auf die Glocke. DAS allerdings gehört nicht dazu.
    Feindbild, Aggression, Kampf (oGott, hört sich an wie die Wehrm*cht…) kann und darf dabei sein.
    Schläge, Haue, sowie Tätlichkeiten auf dem Platz und daneben verurteile ich, das gehört definitiv nicht dazu.
    Solange ich mich mit einem Fan des Gegners angeregt (vlt. auch mal schreiend) unterhalte, das Spiel läuft, die Teams laufen und ackern auf dem Platz, ist das okay. Danach ist das Spiel vorbei, Shake Hands, gemeinsam ein Bierchen trinken und noch über das Spiel diskutieren, das ist Sport, das ist “fair”, so soll es sein. Und da ist es mir wurscht, ob der Gegenüber aus Sachsen oder Bayern kommt, DENN DAS SIND GENAUSO MENSCHEN WIE DU UND ICH!!!!
    .
    Und über Spieler und oder Schiedsrichter wettern, das geht mal, ABER AUCH NICHT IMMER. Klar kann ich es nicht besser, und ich stehe auch nicht derart im Fokus vor der Kamera wie die Herren. Aber nachtragend auf die Person kann und darf man nicht sein. Nächstes Spiel heisst es dann: auf ein Neues. Und da wird weder der Schiri, noch der eigene Spieler noch der gegnerische Spieler von vornherein ausgepfiffen. Naja, ausser es ist Tim Wiese… 🙂
    In diesem Sinne, immer schön sportlich und fair bleiben!!!

    • Gravesen 12. März 2015 um 11:21 Uhr

      Nicht ich sage Exzellenzen, das hat Gernandt gesagt.

      “Tabula Rasa”, “Carte Blanche”, “jungfräulicher Rasen”, “weiße Wand” – schier unerschöpflich war der Wortschatz des Unternehmers Karl Gernandt, um den Zustand zu schildern, in dem er den Hamburger SV am Sonntagabend gerne sehen würde
      Damit aus dem “Armenhaus der Liga” eine “Weltmarke” wird, haben sich im HSV-plus-Lager noch andere Experten um den Ex-Aufsichtsratsvorsitzenden Otto Rieckhoff gesammelt, die “nicht Gutes wollen, sondern Exzellenz produzieren”, wie Gernandt mehrfach betonte.

      http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=ha&dig=2014%2F05%2F21%2Fa0148&cHash=60ce8c7b908af10c4b068d251ba39cd3

      • Andi Pie 12. März 2015 um 11:30 Uhr

        Entschuldige bitte.
        Da habe ich dann etwas falsch verstanden und noch falscher zitiert…

        Du schreibst aber schon mal von “den Exzellenzen”… 🙂

  4. Bidriovo0 12. März 2015 um 12:11 Uhr

    Ich finde die Gegenüberstellung von Kaiserslautern und Leipzig nicht gelungen. Immerhin spielten beide Vereine in verschiedenen Ligen und Leipzig sogar in 4 und 5, wo gar keine nennenswerten Einnahmen generiert werden. Eigentlich ist er diese Saison vergleichbar, weil nun beide Mannschaften in der zweiten Liga spielen und damit unter den gleichen Voraussetzungen, was die TV-Gelder etc. angeht. Da sehe ich einen Unterschied von 20 Mio zu Ungunstens von Kaiserslautern. Insofern ist es schon wettbewerbsverzerrend, weil ich mir auch sicher bin, dass die Hoffenheimer trotz Nichtaufstieg im Sommer wieder klotzen werden, wie auch immer sie dann noch die Spieler zwischen den ganzen RB-Vereinen hin- und herschubsen.
    Trotzdem mag ich RB sehr, weil sie Geld haben und ins internationale Geschäft wollen. Das wird das Niveau der Bundesliga steigern und hoffentlich weitere internationale Stars anlocken. Außerdem habe ich die Hoffnung, dass die Bayern und Dortmund so einen weiteren Konkurrenten für die wenigen CL-Plätze haben.

  5. peschinho 12. März 2015 um 13:42 Uhr

    “Der Starke frisst den Schwachen und der Erfolgreiche verdrängt den Erfolglosen”. Ich habe da nichts dagegen.. Ich verstehe auch, wie genervt die anderen sauber arbeitenden Vereine auf den HSV gucken, der u.a. mal eben so ein paar Millionen in der Wintertransferperiode raushaut.. Trotz Schulden etc… Dimensionen wie ein 8,5 Mio Kauf fuer einen permanent verletzten Spieler und ein Anteilsverkauf am HSV an Kuehne von 7,5 % fuer 18,75 Mio??? Hallooo??

    Aber schauen wir auf die Grundvoraussetzungen (Zuschauer, Mitglieder) dann verstehe ich Dortmund aber nicht Paderborn. Den HSV schon gar nicht, denn die Grundvorausetzungen sind eigentlich gut. Das kann man nur auf schlechtes Management zurueckfuehren (und einen schlechten Einfluss der Medien was wiederum auf schlechtes Management zurueckzufuehren ist).

    Ich war jahrelang der Meinung, der HSV muss unter allen Umstaenden (und mit allen Mitteln) in Liga 1 bleiben. Mittlerweile denke ich auch, dass es eine Evolution ist, der man nicht ausweichen kann. Den HSV wird das Schicksal von Bochum, Duisburg, K’lautern, Uerdingen, Wattenscheid etc. treffen wenn nicht unternehmerisch besser gearbeitet wird. Stattdessen werden betriebswirtschaftlich und sportlich kompetent gefuehrte Unternehmen erfolgreich bleiben.

  6. Goldfather 12. März 2015 um 16:17 Uhr

    Red Bull ist noch nicht einmal der Anfang von dem was die Bundesliga in wenigen Jahrzehnten sein wird. Der Anfang wurde gerade in der Premier League gemacht mit Fernsehverträgen die dem hinterletzten Club der englischen Eliteliga das doppelte der TV-Einnahmen des FC Bayern München bescheren.
    .
    Der Markt ist offen und er wird sich trotz vieler Versuche hierzulande sich auf regionale Spezialitäten zu beschränken immer weiter öffnen – TTIP… Zunächst werden der westeuropäische und der nordamerikanische Markt bis zu einem Maß miteinander verschmelzen, dass eine Währungsangleichung zu erwarten ist.
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    Für den Sportmarkt und hierbei insbesondere den Fußball bedeutet das eine Anpassung hin zu jenen Verhältnissen wie sie in den USA üblich sind. Die Champions League bietet bereits jetzt schon einen Ausblick auf Verhältnisse wie sie in den nationalen Ligen immer häufiger anzutreffen sind.
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    Die Dominanz der reichsten Clubs wird immer stärker, so dass es früher oder später dazu kommen wird eine echte europäische Liga nach nordamerikanischem Vorbild zu schaffen. Die stärksten 20 Clubs Europas werden sich auf eine Liga einigen in der es keinen Abstieg bei maximalem wirtschaftlichen Profit gibt.
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    Eine Liga die jedes Wochenende mehrere Milliarden Zuschauer hat, eine Liga die an jedem Spieltag Milliarden €/$ umsetzt, eine Liga die derzeitige Durchschnittsclubs der aktuellen Bundesliga zu Amateurvereinen degradiert.
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    Fußball ist das Medienspektakel unserer Zeit und er wird das Medenspektakel der kommenden Zeit sein. Mit dem Unterschied, dass dann mehr als 10 Milliarden Menschen auf diesem Planeten leben werden von denen sich Milliarden für Fußball interessieren und bereit sein werden sich Spiele auf eine Art und Weise anzuschauen wie wir es uns heutzutage nicht vorzustellen in der Lage sind. (Internet, 3D, Holographie)
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    Ich persönlich gehe davon aus, dass der Fußball anders als heutzutage präsentiert werden wird und es unterschiedliche Modelle geben wird um Fans und Interessierte dafür bezahlen zu lassen.
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    Nicht jede Großinvestition die heutzutage getätigt wird ist eine die von einem schrägen Scheich ohne wirtschaftliche Ambitionen getätigt wird. Es gibt langfristige Businesspläne, die verdeutlichen, dass der Fußball auch in der Zukunft der Kern vieler Medienkonglomerate sein wird über die gegebenenfalls selbstverständlich noch ganz andere Dinge transportiert werden.
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    Fußball ist Big Business und Politik .
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    Der HSV hat sich dafür entschieden den Weg des Big Business zu gehen doch das bedeutet, dass es geradezu existenziell notwendig ist sich regelmäßig für die CL zu qualifizieren, um eine Chance zu haben von jenen Entwicklungen zu profitieren die gerade mit der Premier League ihren Anfang nehmen.
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    Lehnt man diese Entwicklung als Ultra bzw. Traditionalist konsequent ab, so bleibt eigentlich nur noch der Weg in den Amateursport. Dass jedoch gerade im Amateursport der lokale Metzger oder Bäcker als Mini-Scheich das Sagen hat und massenhaft Spiele unter der Hand verschoben werden, sollte hinlänglich bekannt sein.
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  7. mlg 12. März 2015 um 21:12 Uhr

    wenn die diese RB Leipzig Kritiker lese, dann sehe ich immer einen Typen vor mir, der damals, als Vettel Weltmeister wurde, mit RedBullCäppi bewaffnet, siegestrunken und vor Freude und Stolz platzend, in die Kamera grinst. Mehr fällt mir dazu nicht ein.

  8. […] [HSV-Arena] Ich werde täglich mehr zum Red Bull-Fan: http://www.hsv-arena.hamburg/2015/03/12/ich-werde-taeglich-mehr-zum-red-bull-fan/ […]

  9. Bullster 14. März 2015 um 12:27 Uhr

    Tut wirklich gut, wenn man mal etwas in diesem Internetz liest, wo sich kritisch mit diesen RB Hatern auseinandergesetzt wird. Danke dafür, denn man bekommt zwischenzeitlich schon das Gefühl, dass sich diese Ultras inzwischen alles erlauben dürfen. Hab hier in einem der Kommentare was gelesen von”wie schafft es dann Paderborn u.Augsburg zu ihren Erfolgen”,auch diese Vereine haben ihre Grosßponsoren mit Finke und Alko, die ihren Verein nach vorne bringen wollen. Zugegeben, im Unterschied zu Red Bull sind es beide regionale Unternehmen. Diese haben wir aber in Sachsen nicht. Die größten Arbeitgeber in der Region Leipzig sind Porsche, sowie BMW dessen Hauptsitz im Westen unserer Republik beheimatet. Das diese dann lieber ihre Heimat sponsoren ist nur zu verständlich, zu mal man so nicht extra nen Verein aus den Niederungen des Fußball’s nach oben bringen muss. Wir Leipziger können also froh sein, dass wir endlich einen Gönner gefunden haben, mit den wir auf absehbare Zeit, erfolgreichen Spitzensport erleben können und wer weiß, ob diese irgendwann mal auslaufende Anschubhilfe nicht sogar nach einem Rückzug von Red Bull tragfähig ist, denn hier werden ja Werte geschaffen, siehe Trainingszentrum usw. In diesem Sinne, wünsche euch viel Glück im Abstiegskampf und hoffentlich auf bald in Liga eins. Rot/Weisse Grüße l

  10. Thorben 14. März 2015 um 13:32 Uhr

    Endlich mal einer der Verstand hat und nicht wie ein Ur Mensch unseren schönen Fußball mit seinen sinnlosen Nein zu RB Kampagne kaputt macht

  11. Frank 14. März 2015 um 14:45 Uhr

    Ich kann dieses ..Leipzig hat Bundesliga verdient und endlich eine Gönner gefunden, nicht mehr hören. Leipzig hat es geschafft das sich zwei Vereine der Stadt gegenseitig kaputt machen und keiner der jetzigen Fussball interessierten Leipziger hat das verhindert. Andere Vereine werden zur Selbstreinigung aufgefordert , wo war den die Leipziger Selbstreinigung ? Man hat sich lieber vom Onkel ein neues Spielzeug kaufen lassen! Hat man das jetzt verdient?Es geht sicherlich nicht mehr ohne Sponsoren aber wer will z.B. zu Coca Cola Dortmund gehen die dann in rot weiss spielen ?? Das hat in meinen Augen nichts mehr mit Sponsoring zu tun.

    • Heiliger Bimbam 14. März 2015 um 21:39 Uhr

      Tz. “Selbstreinigung” – das ist ungefähr so schlau, wie hier vor Ort eine Fusion von HSV und Pauli zu fordern…

  12. Exzessiv andersartig 14. März 2015 um 14:53 Uhr

    Als Anhänger von RB Leipzig kann man nur sagen: DANKE! Danke, dass auch mal jemand, der eindeutig nicht zu viel Red Bull getrunken hat und nur dem schnellen Erfolg hinterher rennt, kritische Worte über die Aktionen, die gegen RasenBallsport Leipzig gestartet werden und den allgemeinen Hass findet. Jeder Verein hat Punkte, die für Kritik herangezogen werden könnten, aber bei RBL sind es oft Punkte, die es so überhaupt nicht gibt bzw. die es schon vorher zuhauf bei anderen Vereinen gab. Auf einmal ist alles Böse, was es im Fußball schon immer gab, nur noch bei RB Leipzig zu finden. Der HSV hat mit seiner Finanzierung auch schon zu kämpfen gehabt und ist neue Wege gegangen. Nicht immer wurde das mit den richtigen Worte bedacht.

    “Da laufen 16-25-Jährige in Kapuzen-Pullovern rum und gröhlen irgendwas von Tradition, soll das ein Witz sein?” Genau das fragen wir uns auch viel zu oft. Junge Erwachsene sprechen von Erfolgen, die sie nur vom Hörensagen kennen und beleidigen normale Fans als Kommerzhuren. Am schönsten ist es aber, wenn diese dann noch etwas von “In Leipzig nur Lok und Chemie” grölen, aber nie auch nur im Ansatz sich wirklich mit beiden Vereinen auseinander gesetzt haben. Beide Vereine gibt es so überhaupt nicht mehr und wenn sich ein Verein neu gründet, aber selbst einfach behauptet, dass er in der Tradition eines früheren Vereins steht, wo ist da die Legitimierung? Bei RB Leipzig hätte man auch einfach sagen können, dass man an die ruhmreichen Zeiten von VfB Leipzig anschließen will und trotzdem bleibt es dabei, dass man erst seit einigen Jahren existiert. Genauso also, wie Lok und Chemie. Warum kann nicht einfach jeder das mögen, was er will?

  13. SadButTrue 16. März 2015 um 18:09 Uhr

    Es ist komplett richtig, dass die Aktionen von Seiten der KSC Ultras nichts mit Fußball, Fairplay oder einer konstruktiven Auseinandersetzung mit der Thematik RB Leipzig zu tun haben. Sie sind einfach nur stumpf, gewalttätig und traurig.

    Trotzdem sollte man RB Leipzig als aktuellen Höhepunkt einer fortschreitenden Entwicklung kritisch sehen, da es meiner Meinung nach kein nachhaltiges Modell ist und dem Fußball auf Dauer schaden wird. Warum ist RB nicht nachhaltig? Die große Frage, die über allem steht, ist: was passiert, wenn RB mittelfristig keine Lust mehr darauf hat, Unsummen in eine Fußballmannschaft zu stecken? Dies kann sehr schnell passieren.

    Szenario 1: aufgrund von wirtschaftlichen Schwierigkeiten (z.B. Absatzrückgang) wird RB zu Einsparmaßnahmen gezwungen. Dann steht mit Sicherheit das Thema Sponsoring als eines der ersten zur Disposition.

    Szenario 2: der aktuelle Plan von RB wird mit Sicherheit sein, sich schnell in der europäischen Spitze (also CL mit Bayern, Madrid, Chelsea und Co.) zu etablieren, so wie man es von der Formel 1 gewohnt ist. Dazu sind mind. Investitionen im hohen dreistelligen Millionenbereich notwendig, wenn man sich die Etats von diesen Top Teams anschaut. Diese Beträge sind um einiges höher, als sie es in der Formel 1 von Nöten waren, und auch der Zeitfaktor wird um einiges länger sein, bis man dies erreicht hat. Wolfsburg (mit voll aufgedrehtem Geldhahn) hat noch einen langen Weg bis in die Spitze vor sich. Und Hoffenheim (mit halb aufgedrehtem Geldhahn) zeigt wiederum, wie man sich dauerhaft als “graue Maus” im Tabellenmittelfeld etabliert. Dazu kommt noch, dass, falls die UEFA es jemals forciert, RB und viele andere Probleme mit dem Financial Fairplay bekommen werden, da den großen Ausgaben keine/wenig Einnahmen gegenüber stehen.

    Womit wir bei letzterem auch schon bei Szenario 3 wären: Was bei der Formel 1 im Rahmen des Sponsorings noch aufgegangen sein mag, dass viele RB und auch Sebastian Vettel sympathisch fanden, wird im Fußball problematisch. Die Sympathie hält sich aktuell in Grenzen. Im Gegenteil Vereine, wie RB, Wolfsburg, Hoffenheim und Leverkusen (wobei man bei den drei letztgenannten noch argumentieren kann, dass deren Sponsoren dort regional verwurzelt sind) sind nicht wirkliche Sympathieträger. Ich rede jetzt nicht ausschließlich vom Zuschauerschnitt (Heim + Auswärts) sondern speziell auch von den Einschaltquoten beispielsweise bei Sky, wenn diese Protagonisten (gegeneinander) spielen, womit wir wieder beim Geschäft Bundesliga sind. Dies wird auch RB nicht gefallen, wenn sie dauerhaft merken, dass durch ihr Engagement die Einschaltquoten und die Sympathiewerte sinken.

    Und ja, sie werden auch der Bundesliga als Gesamtes schaden. Die Bundesliga ist gerade so stark und hat im Vergleich zu anderen europäischen Ligen aufgeholt, weil die Stadien immer so voll und stimmungsvoll sind. Das gefällt auch den Sponsoren, da das Interesse an den Vereinen und an den Spielen sehr hoch ist. Spielen jetzt auf die Dauer immer mehr Vereine, wie RB in der Bundesliga (Ingolstadt sind die nächsten), so wird das Zuschauer- als auch das Sponsoreninteresse mittelfristig abnehmen. So und jetzt sind wir wieder bei den Traditionsvereinen. Tradition mag hierbei das falsche Wort. Ich rede eher von Vereinen, die eine große Fanbasis, und damit meine ich keine Ultras, haben. Deren Fans auch ins Stadion gehen, wenn der Club mal schlecht spielt und die für die Stimmung sorgen. Diese Clubs werden auch dann noch da sein, wenn der Hauptsponsor seine Lust am Fußball verloren haben werden. Dann springt halt ein anderer Hauptsponsor ein. Dies gilt auf jeden Fall nicht für Clubs, wie Wolfsburg, Hoffenheim und Leverkusen. Für Leipzig mag man jetzt gerne argumentieren, dass die Stadt ein ganz anderes Zuschauerpotential haben mag. Aber wird RB zulassen, dass sich in Leipzig gesunde Strukturen entwickeln? Die “One-Sponsor-Show” RB wird, auch verständlicherweise, nicht zulassen, dass Co-Sponsoren zu viel vom Scheinwerfer abbekommen. Daher bin ich fest der Meinung, dass das Licht auch für den Bundesligist ausgeht, wenn RB dieses ausschaltet. In Bremen, München, Hamburg, Dortmund aber auch auf St. Pauli, in Braunschweig, Freiburg oder Mainz bleibt das Licht mit Sicherheit an, wenn sich der Hauptsponsor verabschiedet. Und das ist der Unterschied. Ich glaube, dass hat nicht viel mit Neid zu tun oder dem teilweise falschen Gedankengut von manch einer Ultragruppierung zu tun, sondern das sind die Gedanken, die sich viele vernünftige und nicht gewaltbereite Fußballfans über die Zukunft ihres Sports machen. Das sollte nicht gleich pauschal in die Neid-, Gewalttäter- oder Antikommerz- Schublade geschoben werden. Und schon gar nicht bin ich gegen Ostfußball. Ich würde es einer Region, wie Leipzig, von Herzen gönnen, dass sich dort wieder ein gesunder, nachhaltiger Bundesligist etabliert.

  14. SoftToiletPaper 16. März 2015 um 20:09 Uhr

    “Am Ende ist es eine Neid-Debatte”

    Meiner Meinung nach, völliger Schwachsinn. Ich selbst bin selbst erst 18 Jahre und gehe seit ich laufen kann zur blau-gelben Lokschen. Wären wir wirklich so neidisch, wie jeder RBler meinte, warum sollten wir dann nicht den gleichen Weg wie sie einschlagen und blind diesem Projekt folgen? Richtig, weil wir unserem Verein im Herzen tragen und es kommen kann, was will. Ich bleibe Lokist! RB verfolge ich “schon” seit ihrer Geburt und ich bin davon überzeugt, dass es hier viel weniger um Neid geht, sondern viel mehr um die Art und Weise, wie Red Bull versucht, sich in Liga 1 zu kaufen. Bevor jetzt wieder Leute kommen und sagen.. “Ohne Sponsoren geht halt im Fußball nichts mehr.” Auch richtig, ich meine, es ist doch ganz legitim, wie es zum Beispiel Schalke macht. Diese stellen Werbetafeln von Gazprom auf und im Gegenzug bekommen sie von Gazprom das Geld. Anders als bei RB. Das man diesen Verein mit vielen Millionen und “Leichtigkeit” in die oberen Spielklassen führt und dabei Vereine hinter sich lässt, die Jahr um Jahr um Sponsoren kämpfen müssen und deren Fans seit vielen Jahren auf den Aufstieg hoffen und mit Leidenschaft dabei sind. Klar sind unter der “Anti-RB” – Kampagne viele, die nur auf Beleidigungen aus sind, die aber meiner Meinung nach trotzdem teilweise wahren Kontent bieten.

    Vielleicht bin ich gegen dieses Projekt, weil ich selbst Lokfan bin, aber ich denke, dass ich viel mehr dagegen bin, weil Fußball mein Leben ist, meine Leidenschaft und in meinen Augen ist und bleibt “Rasenballsport” nichts weiter als ein Gebilde aus Lügen, Korruption und unerschöpflichen finanziellen Mitteln, bei dem sämtliche natürliche Werdegänge eines Vereins erkauft und durch Betrügereien umgangen wurden.

    Und Neid?
    Das hat einfach mal überhaupt nichts damit zu tun!

  15. Ullestulle 17. März 2015 um 09:58 Uhr

    2Kardinalfehler werden meiner Meinung nach immer wieder begangen.
    Nicht jeder der dem Projekt RedBull kritisch gegenüber steht ist potenziell neidisch. Ich bin treuer Anhänger eines 4tligisten, und verspüre keinerlei Neid. Ich liebe meinen Verein und werde ihm treu bleiben. Alles was ich will ist dass er solide und nachhaltig wirtschaftet( mit lokalen Sponsoren etc.) und authentisch bleibt. Das klappt eigentlich ganz gut, vor allem da sich auf der ebene auch viele Fans aktiv einbringen können und nicht unerheblich zum Saisonetat beitragen( Mitgliederwerbung, Sponsorenbindung, kreative Aktionen).
    RedBull ist kein Sponsor, sondern Besitzer- der Verein ist eine reine Marketingplattform. Ich bin gespannt was passiert wenn ein Strategiewechsel stattfindet oder die Firma in finanzielle Schwierigkeiten kommt.

    Ich akzeptiere dass es Zuschauer gibt die wenig Bindung zu ihrem Verein haben und einfach nur schönen Fussball sehen wollen. Ich verstehe auch dass der Trend zur totalen Vermarktung und Fremdbestimmung hingeht. gleichzeitig glaube ich aber dass genau die Verfechter dieser Trends in 20 Jahren äusserst erschrocken, oder aber desinteressiert und gesättigt, sein werden.

  16. St.W.Schmidt 17. März 2015 um 10:40 Uhr

    Ich bin Leipziger, eigentlich Bärliner, der seit 30 Jahren in Leipzig wohnt, fußballverrückt, ja sogar -süchtig, 3 Söhne (Heute 25 / 15 / 12 Jahre alt). Anfangs bin ich mit zu RB gegangen, weil meine jungs es wollten, ich eher nicht, zu groß die Enttäuschung der konstanten Pleiten von Chemie, VfB, Sachsen, Lok u.s.w. Die Fanutensilienträger waren am Anfang in der Masse so zwischen 10 und 20 Jahre alt. Die Väter, Onkels, Opa hielten sich vornehm zurück. Ich habe zu Freunden, die mich fragten, wie sich das Projekt RBL fanseitig entwickelt fast immer die gleiche Antwort gegeben: Auffallend vor allem, dass die Schalträger, Basecap-Käufer immer älter werden, der B-Block (RBL-Heim-Fan-Block) immer dichter, voller lauter. Da wächst was.”
    Heute haben wir dauerkarten im B-Block, tragen Alle (auch ich) einen Fanschal, den man bei der Anreise zu bestimmten Spielen leider nicht öffentlich zeigen kann, da es auch in Leipzig Chaoten gibt, die keine andere Meinung akzeptieren.
    Ich bin Trainer im Nachwuchsbereich eines Leipziger Vereins. WIR partizipieren von Anfang an vom Engagement RBs in der Region. Seien es hier Ausrüsungen, dort Trainerweiterbildung, dort mal Freikarten für unsere Tombola oder Auszeichnung aktiver Ehrenämtler. Unsere Jüngsten sind unregelmößig Einlaufkinder und mächtig stolz, auf der großen Bühne zu stehen!
    Den Skeptikern empfehle ich, hinter die Kulissen zu schauen, vor allem WIE RB heran geht. Im Herbst wird eines der modernsten Trainingszentren eröffnet, wurde mehr Geld in “Beton” als in Fußballer investiert! Es wurden mehrere Hundert Arbeitsplätze direkt bei RBL oder im Servicebereich als Subunternehmer geschaffen. Der Nachwuchs hat erstklassige Bedingungen, materiell wie personell. Im Kid-Bereich fibern die Elter genauso mit, wie bei anderen Vereinen (die wenigen Hochnäsigen, die es aber bei Bayern, HSV, Dortmund auch geben wird, mal ausgenommen), fahren ihre Kids zum Sport und begleiten sie. Bei RBL wächst etwas, was vermuten lässt (wer kann in die Zukunft schauen?), dass es auch Nachhaltigkeit beruht, bleibt…
    Vielen Dank für diesen ehrlichen, logisch aufgebauten, sachlichen und klare Worte sprechenden Artikel!
    Man muss RB nicht lieben, sollte aber zumindest die Arbeit anerkennen und den Verein wie Fans menschlich respektieren!

  17. Hannes Fricke 18. März 2015 um 07:47 Uhr

    Ob guter Sponsor oder böser Sponsor ist nicht scheiß egal wenn es soweit geht.
    Deshalb kann ich diesem Verein und seinemml Machthaber in keinster Weise unterstützen auch wenn ich aus Sachsen Anhalt komme.
    Ich kann in einer menschenverachtenden Bewegung keine Heimat finden.
    In diesem Sinne schön das Video angucken und mal drüber nachdenken.

    https://youtu.be/shpAooaDDMY

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