Herr Beiersdorfer, Herr Gernandt, Herr Knäbel – Sie haben fertig.

Gestern, es muss so gegen 9.22 Uhr gewesen sein, klingelte mein Telefon. Am anderen Ende der Leitung war eine nicht gänzlich unmaßgebliche Person aus dem HSVPLUS-Kreis und da ich den Namen erkennen konnte, meldete ich mich nicht mit meinem Namen, sondern mit einem schallenden Gelächter. Mein Gesprächspartner stimmte ins Gelächter ein und als wir uns beruhigt hatten, meinte er: “Okay, du siehst es also offensichtlich genau wie ich, das hatte ich auch erwartet.”

Bei aller Liebe, Freunde der österreichischen Gebirgsmarine, ich kann über diesen Verein und besonders über seine Führung nur noch lachen und zwar laut und ausgiebig lachen. Das, was diese Herren dort in einem Jahr an sportlichem und kommunikativem Trümmelfeld angerichtet haben, ist selbst in der traurigen Geschichte des Hamburger Sportvereins einmalig und es ist im Grunde zutiefst erschütternd, dass man das so deutlich sagen muss. Denn – eigentlich waren es doch eben diese Herren, die den dahinsiechenden HSV aus dem Jammertal führen wollten. Jetzt aber demonstrieren die Ex-Exzellenzen mit jedem Wort eindrucksvoller, dass sie es nicht nur nicht können, nein, sie haben alles auch noch viel schlimmer gemacht.

Am dem Tag, an dem “Didi” Beiersdorfer, “unterstützt” von Selbstdarsteller-Darsteller Karl Gernandt beim HSV aufschlug, gab es, zumindest was die Trainerfrage betrifft, nur eine Ausrichtung:

Man wollte Tuchel und man wollte ihn um jeden Preis. 

Diesem Ziel wurde fortan alles, aber auch wirklich alles untergeordnet, obwohl man bereits damals so unendlich dämlich war, die Spielerverpflichtungen für die Saison 2014/15 auf einen Trainer auszurichten, von dem man bereits am 01.07.20124 wusste, dass seine Halbwertszeit maximal 34 Spieltage überdauern würde.

Nach nur 3 Spielen verloren die Granden die Nerven und feuerten Slomka. Bereits zu dem Zeitpunkt wurde mit Tuchel gesprochen, aber der Ex.Mainzer stand zu seinem Wort und wollte sein freies Jahr durchziehen. Man sprach also mit Bruno Labbadia, der aber wollte mehr als nur den Feuerwehrmann für 31 Spiel geben. Also, was tun? Man holt einen völlig unerfahrenen Mann aus der 4. Liga, weil man dämlicherweise der Auffassung war, dass die Mannschaft stark genug wäre, die Klasse auch ohne echten Trainer halten zu können. Banane.

Spätestens während der Winterpause, als der HSV als Tabellen-14. punktgleich mit dem Relegationsplatz und mit 9!!!! erzielten Treffern dahindümpelte, hätte man, wäre man denn Fußball-Experte, die Reißleine ziehen müssen. Aber – ging ja nicht, weil man ab dem 01.07.2015 ja Tuchel haben wollte und dieser weiterhin auf seiner Auszeit bestand. Also weiter mit Zinnbauer, bis es nicht mehr ging.

Am 26. Spieltag kam dann die Erleuchtung, man hatte scheinbar verstanden, dass es tatsächlich um den Klassenerhalt gehen würde. Immerhin, besser spät als nie. Tuchel aber wollte sich nicht den Namen verbrennen und als “Retter” einspringen, sondern ab 01.07.2015 unbelastet beginnen, was ihm niemand verdenken kann.

Also: Kein Tuchel, kein Labbadia, denn der wollte ohne Anschlussvertrag auch nicht Kasper spielen. Was fällt unseren Schnerzkeksen von der Sylvesterallee also ein? Der Knäbel-Peter muss er richten, der hat doch einen Trainerschein. Also musste der blutleere Direktor Profifußball einspringen und dieser schoss sich bereits mit seiner ersten Pressekonferenz ins Knie. Man wolle die Arbeit von Joe Zinnbauer weiterführen, ich dachte, ich höre nicht richtig. Und natürlich ließ Knäbel all die Akteure auf dem Rasen, die vorher bereits versagt hatten. Leistungsprinzip, am Arsch.

Zauderschlumpf

Nächster Akt der Posse. Kommunikation-Wunder Beiersdorfer erklärt am Sonntag, dass man einen erneuten Trainerwechsel nicht plant, um dann am Mittwoch Bruno Labbadia zu präsentieren. Was war passiert?

Am Dienstag hatte sich Thomas Tuchel entschieden, dem HSV abzusagen. Grund war u.a. der Interview, welches unser aller Eitelchen Karl Gernandt dem NDR gegeben hatte.

https://www.ndr.de/sport/fussball/HSV-Tuchel-Gernandt-Interview,hsv14356.html

Ob die Entwicklung in Dortmund ebenfalls eine Rolle gespielt hat, ist nicht bekannt, auszuschließen ist es jedenfalls nicht. Mich beschäftigt eigentlich eine andere Frage:

Warum wollte sich ein Mann wie Tuchel diesen Verein eigentlich antun? 

Ich habe im Verlauf des Jahres mit vielen Leuten über Thomas Tuchel gesprochen und es gab nicht eine Stimme, die an ihm und seine Fähigkeiten gezweifelt hätten. Nationaltrainer, Ex-Nationalspieler, aktuelle Bundesliga-Spieler – jeder hält Tuchel für Nationaltrainer-Material, sowohl taktisch wie auch was die Fähigkeiten zur Motivation betrifft. Aber Tuchel wäre beim HSV noch viel mehr gewesen, er wäre eine Art Paradigmen-Wechsel gewesen.

Abkehr vom ständigen Trainerwechsel, Aufbau einer nachhaltigen Strategie was das gesamte Spektrum abdeckt. System-Aufbau, Nachwuchsförderung und ganz besonders auch der Umgang mit den Medien. Hier hätte der HSV mit der Verpflichtung von Thomas Tuchel einen vollkommen neuen, dem HSV bisher unbekannten Weg eingeschlagen und dieser Weg wäre alternativlos gewesen, hätte Tuchel nun € 3 Mio. oder € 5 Mio. gekostet. Jetzt hat man an seiner Stelle einen neuen Ex-Trainer, der das Ende seines Vertrages, der für 15 Monate gilt, unter Garantie nicht erleben wird, es wird also HSV-mäßig weitergestümpert.

Aus und vorbei, die Ex-Exzellenzen haben es versaut, wie sie im Grunde alles versaut haben, seit sie im Amt sind. In den letzten Monaten ist nicht EINE richtige Entscheidung getroffen worden und das Ergebnis kann nur eines sein:

Herr Beiersdorfer, Herr Gernandt, Herr Knäbel, Herr Hilke, Herr Peters, Herr Wolf – gehen sie und zwar sofort!

Ich habe gestern eine der wohl richtungsweisenden PK’s des HSV gesehen und den Anfang dieser PK macht Pressesprecher-Imitator Wolf mit den Worten:

“So, da sind wir wieder”

Man hat den Eindruck, man befindet sich in einer Mischung als Kaspertheater und Kindergarten. Wer sich diese Freak-Show nochmal antun möchte, bitte.

http://www.hsvtotal.de/

Meine Forderung, im Sinne des Hamburger Sportvereins:

Herr Beiersdorfer, gehen Sie. Sie haben nicht nur mit allen Transfers dieser Saison daneben gelegen, Sie haben auch ansonsten nicht eine richtige Entscheidung getroffen. Als Krisen-Manager haben Sie kläglich versagt, Sie sind nicht in der Lage, den Job des Vorstandsvorsitzenden des HSV auszuüben. Ich hätte nie gedacht, dass ich es einmal so deutlich sagen muss, aber gegen Sie ist ein Carl-Edgar Jarchow ein Charismatiker. Bitte gehen Sie, bevor sie noch mehr kaputtmachen.

Herr Gernandt, gehen Sie. Jeder weiß, dass ihre einzige Existenzberechtigung ihre Verbindung zu Herr Kühne ist. Sie haben als Vorsitzender des Aufsichtsgremiums versagt, weil Sie die Aktionen des Vorstandes nicht ausreichend kontrolliert haben. Sie haben aber auch als Mensch versagt, weil Sie sich aufgrund ihrer Eitelkeit nicht unter Kontrolle haben und gegen den Grundsatz, dass sich der AR nicht öffentlich äußern soll, mehrfach verstoßen und den Tuchel-Deal dadurch verhindert haben. Sie haben dem HSV massiv geschadet, wahrscheinlich mehr, als es der “Rat der Ahnungslosen” jemals getan hat. Es schmerz extrem, das so sagen zu müssen. Dass Sie sich jetzt in Hamburg als “Erfinder und Triebfeder von HSVPLUS feiern lassen, ist Realsatire pur.

Herr Knäbel, gehen Sie. Sie sind eh nur der Assistent des Sportchefs Beiersdorfer und dafür sind Sie viel zu gut bezahlt. Dass Sie weder von Menschenführung noch vom Fußball ausreichend Ahnung haben, haben Sie allein in den letzten 4 Wochen eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Sie sind verbrannt in diesem Verein.

Herr Peters, gehen Sie. Sie sind hier überflüssig.

Herr Hilke, gehen Sie. Sie haben in ihren 3 Jahren nichts gerissen, was den Verein nach vorn gebracht hat. Dafür haben Sie im Hintergrund Nummern abgezogen, die im Falle eines Abstiegs nach und nach ans Licht kommen werden und ich werde meine Beitrag dazu leisten, dass dies passiert.

Jörn, es ist Zeit. Man muss verstehen, wenn es genug ist.

Bruno, ich drücke dir alle Daumen. Du hast an der ganzen Entwicklung keinerlei Schuld. Ich wünsche dir viel Kraft, die wirst sie brauchen.

So traurig es auch sein mag – wenn man sagt, dass die “Ehemaligen” um die Herren Hunke, Ertel, Jarchow etc. den HSV an den Rand des Abflugs geführt haben, dann muss man jetzt erkennen, dass die Herren Beiersdorfer, Gernandt, Knäbel, Hilke, Peters und Co. das Ganze getoppt und dem Ganzen die Krone aufgesetzt haben. Haben uns vor einem Jahr die Gegner ausgelacht, haben sie heute Mitleid. Das ist unerträglich.

P.S. Ich habe vor einigen Tagen die Rolle der Hamburger Sportpresse am Niedergang des HSV beschrieben und durch das, was Blender “Herr Scholz” in seinem gestrigen Verarschungs-Blog abgeliefert hat, erfährt die Geschichte eine neue Dimension. “Alles super, endlich ein Trainer, wird schon alles.”

Und wenn es eben “nicht wird”, wird mal wieder nachgetreten. Meine Güte, habt ihr eigentlich überhaupt keine Eier?

 

Von | 2015-04-16T09:26:27+02:00 16. April 2015|Allgemein|55 Kommentare

55 Comments

  1. Linus 16. April 2015 um 08:34 Uhr

    Hat sich Matz schon geäußert zu seiner Rente, weil ja jetzt der “schlechteste HSV-Trainer aller Zeiten” wieder da ist?

  2. ole 16. April 2015 um 08:37 Uhr

    Sehr mutiger Blog.
    Ich habe ja eine ganz andere Vermutung……
    Aber seht selbst: youtube.com/watch?v=XZSDjy

  3. Michael 16. April 2015 um 09:03 Uhr

    Moin Grave,
    also die Geschichte um Hilke interessiert mich wirklich. Schade nur, dass du uns so lange auf die Folter spannst. Wer weiss ob ich den Abstieg überlebe und nicht vorher am Infarkt versterbe, dann steh ich schön dumm da 😉
    Komm…erzähl ein wenig aus dem Nähkästchen.
    Gruß
    Micha

    • Gravesen 16. April 2015 um 09:10 Uhr

      Abwarten, mien Jung. Darüber könnte man ein ganzes Buch schreiben.
      Erinnerst du dich noch an dieses wundervolle Wintertrainingslager in Indonesien, welches dem HSV einen Gewinn von ca. € 400.000 bringen sollte. van Marwijk und Kreuzer protestierten gegen den Schwachsinn und am Ende kostete die Nummer den HSV ca. € 300.000. Hinzu kam die langwierige Verletzung von Lasogga, der bei 1,89 m Größe in der Economy-Class auf der Lehne sass, Karten spielte und daraufhin Monate wegen muskulärer Probleme ausfiel, was den HSV beinahe die Klasse kostete?
      Dieses Trainingslager wollte Hilke und wer organisierte das Ganze für den HSV? Eine Agentur, die von einem ehemaligen HSV-Mitarbeiter betrieben wird. Größter Kunde der Agentur: Der HSV

      • Michael 16. April 2015 um 11:36 Uhr

        ok…ich erinnere mich, aber das letztere wusste ich natürlich nicht.
        Obwohl ich aus Bayern komme habe ich einen dünnen Draht zu einem Verantwortlichen in der Jugendbetreuung. Aber da sickert nicht so viel durch, als das was hier manchmal zu lesen ist.
        Man(n) ist ja Mitglied und möchte erfahren was im Verein so geschieht.
        Hoffe das wird irgendwann mal besser/anders und vor allem profesioneller.

  4. Martin 16. April 2015 um 09:08 Uhr

    [ P.S. Ich habe vor einigen Tagen die Rolle der Hamburger Sportpresse am Niedergang des HSV beschrieben und durch das, was Blender “Herr Scholz” in seinem gestrigen Verarschungs-Blog abgeliefert hat, erfährt die Geschichte eine neue Dimension. “Alles super, endlich ein Trainer, wird schon alles.”

    Und wenn es eben “nicht wird”, wird mal wieder nachgetreten. Meine Güte, habt ihr eigentlich überhaupt keine Eier? ]
    .
    Das ist das schöne, wenn man einen Blog eben zu zweit betreibt. Schreibt der Eine eine vernichtende Kritik über den Ex-Trainer, kann der andere immer noch alles “supi” finden, wenn der Trainer dann plötzlich zurückkommt. Zwei “Journalisten” als Rettung für die ebenso immer wieder eintretende schicksalhafte Regel, dass man sich eben auch immer zweimal im Leben sieht. Am besten ist, man hat dazu noch eine ganze Redaktion – dann kann jeder mal was schreiben oder aber man heißt Franz-Josef Wagner ( “Liebe Absturzopfer… “), dem ist alles egal – und Matz ab eben auf dem besten Weg dahin. Oder sind sie schon da ? Man weiß es nicht. Vielleicht hat ja “Scholle” auch bald seinen ganz eigenen Flaschencontainer im Hof stehen

  5. olafni71 16. April 2015 um 09:10 Uhr

    Lieber Grave,ich wünsche Dir ebenfalls viel Kraft,denn wenn der ganze Bumms hier vorbei ist,werden Dich vermutlich viele Extreme noch weniger leiden können ,denn wer gibt schon gerne zu, das in Deinem Blog die Wahrheit schon frühzeitig nachzulesen war und man sie bewußt ignoriert hat.Bleib stark und lass es uns wissen,wenn wir irgendwie helfen können !!

    • Gravesen 16. April 2015 um 09:12 Uhr

      Du kannst nicht im Ansatz erahnen, wie egal mir das ist 🙂

  6. Ronald 16. April 2015 um 09:10 Uhr

    Moin,
    woher weißt du denn, dass das Gernat-Interview “u.a.” der Grund für Tuchels Entscheidung sei?

    • Gravesen 16. April 2015 um 09:13 Uhr

      Möchtest du einen Namen, eine Telefonnummer und eine Adresse?

      • Moritz 16. April 2015 um 09:37 Uhr

        Hmm, einerseits kritisierst du zu recht, dass beim HSV immer irgendwelche Internas an die Presse weitergereicht werden, andererseits schreibst du, dass du über brisante interne Informationen durch spezielle Kontakte verfügst (diese müssen ja aus dem direkten Umfeld des Vereins kommen). Was unterscheidet deine Informationsquellen von einem Maulwurf… ?

        Warum ist das eine absolut schändlich und das andere legitim?

        • Gravesen 16. April 2015 um 09:41 Uhr

          Verstehe ich nicht. Zwinge ich die Leute, mit mir zu reden? Sicher nicht. Oder meinst du, dass jetzt ich Schuld an der Situation bin, das wäre in der Tat mal lustig 🙂

          • Jan 16. April 2015 um 09:54 Uhr

            Moritz meint sicher nicht, dass Du Schuld an der Situation bist, aber seine Frage finde ich berechtigt, denn das würde mich auch interessieren: Wenn jemand aus dem Vereinsumfeld mit der BILD, MOPO etc. spricht und was ausplaudert, prangerst Du es an (zurecht). Wenn mit Dir jemand spricht, freust Du Dich ganz offensichtlich, weil Du dann Stoff für einen Blogeintrag und evtl. auch noch Sachen in der Hinterhand hast. Wo ist Deiner Ansicht nach der Unterschied?

            (Die mögliche Antwort: “Das hier ist nur ein privates Blog, das andere sind journalistische Medien” zieht hier m.E. nicht, denn Du hast – soweit ich das als Leser einschätzen kann – inzwischen eine Reichweite und auch einen gewissen Einfluss, d.h. es hat Folgen, wenn Du hier schreibst oder evtl auch nur raunst. Ich schätze Dich so ein, dass Dir das auch selbst klar bewusst ist :-))

      • higokaltz 16. April 2015 um 10:15 Uhr

        @Grave

        Es ist aber bestimmt nicht Stephan F. Rebbe, oder ? 🙂

  7. Ronald 16. April 2015 um 09:39 Uhr

    … na ja, mir reicht eigentlich ein begründeter Satz im Text. So machen das Journalisten doch?
    So hat es den Anschein als solle das Video die fehlende Quelle ersetzen…

    • Gravesen 16. April 2015 um 09:41 Uhr

      Was genau ist denn ein “begründeter Satz im Text”?

  8. Gravesen 16. April 2015 um 10:10 Uhr

    @Jan. Zuerst einmal – geredet wird immer. Diesen Blödsinn von “dem einen Maulwurf” im alten AR glauben doch heute nur noch die völlig Verblödeten. Auch heute noch reden Räte, Vorstände, Direktoren, Trainer, Spieler, Ex-Spieler, Berater mit Journalisten. Jeden Tag im Jahr. Zumeist müssen die Journalisten gar nicht recherchieren, denn sie werden als “Kamele” benutzt. Wenn ich z.B. als Spieler etwas platzieren möchte, was mir nützt (beispielsweise ein Vereinswechsel), dann stecke ich einem Journalisten meines Vertrauens eine Info, bei der er mich aber nicht zitieren darf. Oder mein Berater macht das.
    Die Frage ist nur, wie man als Schreiber damit umgeht und ob man sich als “Kamel” benutzen lässt. Ich habe das bisher eher selten gemacht, weil ich mich ungern manipulieren lassen. Deshalb habe ich viele (die meisten) Informationen, die ich tagtäglich bekommen, bisher nicht veröffentlicht.
    Wie das in der Zukunft aussieht, kann ich dir nicht sagen. Eines ist nur sicher: Mit der Führung (AR, Vorstand, Direktoren) des HSV bin ich durch und zwar endgültig.

    • Jan 16. April 2015 um 10:18 Uhr

      Danke Dir für die Antwort – da juckt es mich als Kommunikationswissenschaftler ja schon wieder in den Fingern, den tagtäglichen Informationsfluss mal näher zu untersuchen… das könnte Stoff für ein großes Forschungsprojekt sein! 🙂

  9. Der HSV ist tot- lang lebe der HSV 16. April 2015 um 10:25 Uhr

    Lieber Grave,
    Ich hab eine Frage. Wie sieht deine Einschätzung zu diesem urbanen Mythos aus, den scheinbar jeder kennt, dass Bruno zwei Spielerfrauen beglückte in seiner ersten Amtszeit? Ich glaube nicht dran empfinde es als sehr schade, dass ich gestern 5 whatsapp Bilder bekommen habe, wo es darum ging.

    Gruss! Weiter so Grave der Blog fantastisch

    • Gravesen 16. April 2015 um 10:56 Uhr

      Ich bekomme solche Bilder auch und ich finde es eher dümmlich und peinlich. Wenn mir jemand den Beweis liefert, dann glaube ich es., vorher nicht. Dieses “Ich kenne einen, dessen Schwager hat mal mit Torun Halma gespielt und der hat ihm erzählt, dann sein Onkel ihm erzählt hätte…” findet ich widerlich und krank. Aber so ist diese kaputte Gesellschaft nun mal: Behaupte irgendwas und selbst, wenn der Gegenbeweis angetreten ist, wird erklärt: “Aber so ein bischen Wahrheit ist bestimmt dran gewesen”.
      Nur eines noch dazu: Wer sowas hier in den Blog schreibt, fliegt ohne vorherige Warnung.

    • atari 16. April 2015 um 20:35 Uhr

      welches Lügenblatt hat denn den Quatsch damals als erstes in die Welt gesetzt?

  10. Hasenmelker 16. April 2015 um 10:59 Uhr

    Dann bekommt KMK am Ende – also in diesem Sommer – doch noch seine Wunschlösung als VV. Und dann fegt Felix mal durch die Geschäftsstelle und zeigt den Exzellenzen wo der Maurer die Öffnung gelassen hat….

  11. Leonadomitcabrio 16. April 2015 um 11:29 Uhr

    Mich wundert es doch sehr, dass der Imperator die Füße still hält. Entweder steckt er mit seiner Kauleiste so tief in der Tischkante vor Wut und kommt nicht los ODER er sitzt auf seinen Thron und wartet ab ob es sich alles so entwickelt, wie er vorausgesagt hat…
    Wann gibt es eine Erschütterungen der Macht ???

  12. Lonewolf 16. April 2015 um 11:30 Uhr

    Ich hab noch gar keinen Livestream aus dem Trainingslager gefunden. Sollte es diesmal tatsächlich keine Direktschaltung der Mops-, Blöd- oder Matzdilettanten aus dem Kurztrainingslager geben? Das würde ja einem Wunder gleich kommen, aber ich glaube da irgendwie nicht dran.

    Gruß aus dem noch sonnigen München
    Marco

    P.S.: Nach den ersten 10 Minuten gestern im Bayernspiel habe ich gedacht, dass Didi einen Deal mit Uli H. einetütet hat und wir für den Rest der Saison die Mannschaften tauschen. Das gestern hätte unsere Truppe auch hinbekommen, natürlich ohne die Offensivaktionen.
    P.P.S.: Cooler Blog wie immer von dir

  13. Fabian 16. April 2015 um 11:30 Uhr

    Also ich war schon vor gut einem Monat dafür, dass Labbadia geholt wird….
    Man wusste es ja besser und installierte den Knäbel-Peter als Interims-Coach.
    Ich muss sagen, dass ich es sowieso nicht verstanden habe, als Labbadia vor fast 5 Jahren beurlaubt wurde. Er hat den HSV ins Euro-League-Halbfinale geführt, verliert gegen Hoffenheim und ist daraufhin weg 😮

  14. seleer 16. April 2015 um 11:59 Uhr

    @Fabian. Du darfst nicht vergessen, dass da noch Typen auf dem Platz standen und keine Weicheier aber Wunder geschehen .Wir hätten alle nichts dagegen. Sollte er es tatsächlich schaffen, bin ich unter den ersten der sich vor ihm verneigt.

  15. Ronald 16. April 2015 um 12:04 Uhr

    Nun, üblicherweise grenzt man die Quelle, die nicht genannt werden will ein. Zum Beispiel so: “ein Vertreter des Untersuchungsausschuss, der namentlich nicht genannt werden möchte “.
    Das ist ein “begründeter Satz”.
    Der Sinn ist der, dass man zumindest eine Richtung aufzeigt und damit höhere Glaubwürdigkeit erlangt. Sonst bleibt es halt eine Meinung, die sich als (indirektes) Zitat tarnt.

    Anyway. Mir geht es ja auch nur um gleiche Standards für alle.

  16. Melon Grabos 16. April 2015 um 14:07 Uhr

    Ob Behrami wieder in der Startaufstellung steht?
    Behrami: „Wenn wir uns noch retten würden, wäre das eine sehr große Befriedigung. Aber trotz allem: Hamburg bleibt für mich eine negative Erfahrung.“ http://www.bild.de/sport/fussball/valon-behrami/ich-bin-von-selbst-umgefallen-40569040.bild.html

  17. Goldfather 16. April 2015 um 14:32 Uhr

    Herr Kühne hat derzeit andere Probleme, als den HSV:
    .
    https://www.youtube.com/watch?v=jdlQ5PSU1_I
    .
    Dass die Sendung beim bayrischen Rundfunk erschienen ist, just zu einem Zeitpunkt, als das mediale Interesse an der Firma Kühne und Nagel im wesentlichen durch die Verbindung zum HSV bestimmt wurde, lässt bei mir ein ein kleines Fragezeichen im Kopf entstehen.
    .
    Wieso kommt der bayrische Rundfunk mitten im Abstiegskampf des HSV auf die Idee den Hauptsponsor nach seiner Nazivergangenheit zu durchleuchten?
    .
    Dass Kühne und Nagel sich dieser Frage nicht bereits erschöpfend gestellt hat, so wie dies andere deutsche Firmen bereits getan haben, indem sie beispielsweise Historiker damit beauftragten dieses Kapitel auszuleuchten, um die Ergebnisse der Öffentlichkeit zu präsentieren und sich zu seiner Schuld zu bekennen, halte ich für ein dämliches Versäumniss.
    .
    Natürlich hat Kühne und Nagel damals Geschäfte mit den Nazis gemacht, so wie das alle deutschen Konzerne getan haben. Sowohl Klaus-Michael Kühne als auch Karl Gernandt werden in den nächsten Wochen viel Zeit damit verbringen zu erklären, wie ihr mangelhafter Umgang mit diesem Kapitel der deutschen Geschichte zustande kommt.
    .
    Schaut man sich die Mitbesitzer des FC Bayern München an und dabei insbesondere die Firmen Audi (Volkswagen) und Allianz, wird gerade in diesem Zusammenhang deutlich, dass die Geschäfte von Kühne und Nagel während der Nazizeit bei weitem nicht so lukrativ gewesen sind, wie die von Volkswagen (Audi) oder der Allianz.
    .
    Verglichen mit den Profiteuren der Allianzversicherung war Kühne und Nagel ein etwas größerer Familienbetrieb mit ungefähr 600 Angestellten.
    .
    Zitat:

    WamS: Der Allianz wird vorgeworfen, sie habe für die Versicherungen von Konzentrationslagern sogar Mengenrabatte eingeräumt. Hat die Allianz am Holocaust verdient?
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    Gerald D. Feldman: Die Konzentrationslager selbst waren nicht versichert, denn sie wurden wie Staatsbesitz behandelt und deshalb prinzipiell nicht versichert. Was hingegen versichert wurde, waren die privatwirtschaftlich organisierten Wirtschaftsbetriebe der SS auf dem Gelände von Konzentrationslagern. Fabriken der SS gab es auf dem Gelände fast aller Konzentrationslager. Für die Allianz und die anderen Versicherer dieser Betriebe fiel bei diesen Policen ein Gewinn ab wie bei jedem anderen Versicherungsvertrag mit einem Industrieunternehmen auch.
    .
    Quelle: http://www.welt.de/print-wams/article615285/Schatten-aus-dem-Dritten-Reich.html
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    Gerade rund um die Münchner Allianzarena sollte man sich im klaren darüber sein, dass der FC Bayern München nicht nur aus dem jüdischen Präsidenten Kurt Landauer bestand, sondern selbstverständlich einen gesellschaftlichen Querschnitt repräsentierte, der vom überzeugten Kommunisten bis zum SS-Mann alles beinhaltete.
    .
    Fußball verbindet.
    .
    Hätte der FC Bayern München sein Stadion Kurt Landauer-Arena genannt, wäre für mich eine glaubwürdige Positionierung erfolgt, so jedoch wurde das Stadion des FC Bayern ausgerechnet nach einer Firma benannt, die davon profitierte, dass sie Menschen wie Kurt Landauer während der Zeit des dritten Reiches diskrimierte.
    .
    https://www.youtube.com/watch?v=Hyy4DFsdBHE
    .
    Die Marketingabteilung des FC Bayern München ist mindestens auf dem gleichen Niveau, wie die Fußballmannschaft, so dass der HSV nicht nur auf dem Rasen brutal unterlegen ist.

    • Gravesen 16. April 2015 um 16:40 Uhr

      Ich glaube ja, dass es Münchner Illuminaten sind, die deinem Freund Klaus-Michael einen reinwürgen wollen. Wie von gut unterrichteten Greisen gemeldet wurde, plant Kühne eine Übernahme der Allianz-Arena, des Englischen Gartens und des Starnberger Sees, um ihn auspumpen zu lassen und anschließend den Zürichsee zu vergrößern.
      Hier will Kühne dann anfangen, mit Bernhard Peters und Thomas Tuchel ein Leistungszentrum für Hochleistungskarpfen zu etablieren, welche ca. 40 Jahre später der Nachwuchsabteilung des HSV zu Gute kommen wird.
      Kühne selbst wird dann ca. 118 Jahre alt sein, aber bis dahin hat sich seine großzügigen Investition in die Überlebensforschung ausgezahlt. Klau-Mi’s Schädel wird auf den Körper einer bengalischen Riesenschnecke transplantiert und der Junge baut noch im Jahr 2078 Hotels in Timmendorf und Buchholz i.d.N.

      • Goldfather 16. April 2015 um 17:51 Uhr

        Abgesehen von den Münchner Illuminaten, die immer für eine Überraschung gut sind, gebe ich zu bedenken, dass wir das Jahr 2015 schreiben und somit 60 Jahre ins Land gezogen sind in denen es möglich gewesen wäre sich mit der Rolle von Kühne und Nagel während der NS-Zeit journalistisch auseinanderzusetzen.
        .
        Dass es ausgerechnet jetzt geschieht und das es ausgerechnet der bayrische Rundfunk ist, ist entweder ein bizarrer Vorgang in der bundesdeutschen Journalistenszene, oder hat vielleicht doch etwas damit zu tun, dass es Leute beim bayrischen Rundfunk gibt, die sich für Fußball interessieren.
        .
        Andererseits ist deine Arbeitshypothese selbstverständlich bestechend, wenn auch ein wenig abwegig, da Klaus-Michael eher einem Klonversuch zustimmen würde, als einer Transplantation seines exzellenten Charakterkopfes auf eine Riesenschnecke.
        .
        Dass Peters und Tuchel eines Tages zusammenarbeiten werden schließe ich nicht aus, vielleicht werden sie gar gemeinsam Fußballweltmeister, oder sie schreiben ein gemeinsames Kapitel in ihrer jeweiligen Biographie über ihre Begegnung mit dem HSV, unter dem möglichen Arbeitstitel: Wie war das damals mit Didi und Karl?
        .

  18. SvenB. 16. April 2015 um 16:07 Uhr
  19. Gravesen 16. April 2015 um 17:14 Uhr

    Didi’s World
    […] “Ich bin sehr angetan von Mirko Slomkas Arbeitsweise und bekomme ausschließlich positive Rückmeldungen. Damit kann man die Spekulation ein für alle Mal beenden…”
    3 Spiele später…
    […] “Ich möchte mich bei Mirko für die Arbeit bedanken, die er hier verrichtet hat. Wir haben zum Schluss den Glauben in eine positive Entwicklung der Mannschaft verloren…”
    […] “Joe kann eine Truppe packen und emotionalisieren. Es ging jetzt nicht um eine große oder eine kleine Lösung, sondern um die passende. Joe hat alle Mittel dazu, diese Lösung zu sein…”
    Nach dem 0:8 in München…
    […] “Joe übt seinen Job mit großer Motivation und Hingabe aus. Es ist wichtig, jemanden mit solcher Leidenschaft auf der Position zu haben…”
    5 Spieltage später….
    […] “Joe hat alles gegeben für den HSV. Nach den jüngsten Ergebnissen und in Anbetracht der sportlichen Gesamtsituation sahen wir uns aber gezwungen, eine Veränderung vorzunehmen…”
    […] “Wir sind überzeugt, dass es in dieser Situation die beste Option für uns ist. Peter kennt die Mannschaft und die Umstände am besten und ist in der Lage, sofort zu handeln…”
    2 Spiele später…
    […] “Ich schließe aus, dass wir in dieser Saison noch einmal den Trainer wechseln…”
    3 Tage danach…
    […] “Das Trainerteam hat es gut gemacht. Es waren schwere Gegner. Wir sind aber zu dem Konsens gekommen, dass ein Impuls gesetzt werden muss…”
    5 Minuten später….
    […] “Bruno ist ein leidenschaftlicher Trainer, ein Kerl, der zupacken kann und es hasst, zu verlieren. Der HSV hat unter Bruno Labbadia den besten Fußball der letzten 15 Jahre gespielt…”
    tbc…

    • abausb 16. April 2015 um 17:24 Uhr

      ja, echt klasse

      alleine dafür müsste er doch eigentlich peinlich leise durch die Hintertür verschwinden am Ende der Saison

      das einzige, wo ich ihm Recht geben machte: Der Fußball unter Labbadia war in der tat der beste der letzten Jahre. Aber wenn ich an die Namen denke, die damals noch auf dem Platz standen…

    • hamuburgmini 16. April 2015 um 21:41 Uhr

      Wie genial ist das denn?!!
      Floskeln über Parolen. Die gestrige Presserunde war in der Tat eine Farce. Herr Beiersdorfer hat so eine schlechte Figur gemacht. Er hat selber dafür gesorgt, daß Tuchel in einer “Trainervorstellung” (WAHNSINN) immer noch präsent war. Alleine dieses rauswinden bei der Frage ob man nicht selber Fehler gemacht hat und diese eingestehen müsste…. NEIN! Anstelle eines “Ja, wir haben hier Fehler gemacht, weil wir die Situation grundweg falsch einschätzten usw.usw. “, wurde nach Worten gesucht, sich gewunden, daß alles nur noch fragwürdiger erschien…..

      Herr Wolf hat so schlecht dabei reagiert. Ein insgesamt sehr trauriges Bild.

      Bruno Labbadia hat sich (nach meinen Eindrücken) wacker geschlagen und alle Beteiligten in den Schatten gestellt.

      Das gibt es auch nur beim HSV

  20. abausb 16. April 2015 um 17:22 Uhr

    ich kann die meisten Forderungen vorbehaltlos unterstützen (einzig bei Herrn Peters bin ich irgendwie unschlüssig, ich habe zu wenig Einblicke, um seine Arbeit wirklich beurteilen zu können, das kann ich zwar bei den anderen Herren auch nur bewerten nach dem, was an die Öffentlichkeit kommt, aber das reicht mir, um mir hier eine Meinung zu bilden). Was mich interessieren würde, wie schätzen Sie denn die Chancen dafür ein, dass auch nur einer der Herren entweder aus eigenem Antrieb zum Saisonende die Konsequenzen zieht oder eben rausgeworfen wird? Gernadt könnte ja wohl nur selber gehen, oder wer könnte den “rauswerfen”? Er könnte nach meinem Verständnis zusammen mit dem AR D. Beiersdorfer freistellen, richtig? Und Didi wiederum könnte Knebel oder den Pressesprecher rauswerfen, richtig?

    Ich hoffe ja immer noch auf den Klassenerhalt (mag sein, dass das einen richtigen “Umbruch” erneut verhindert, aber ich hab einfach keine Lust auf 2. Liga), aber ich befürchte in diesem fall, dass leider alles so bleibt wie es ist, und dann haben wir nächste Saison den gleichen Quark wieder.

  21. lupe 16. April 2015 um 17:35 Uhr

    >Dass die Sendung beim bayrischen Rundfunk erschienen ist, just zu einem Zeitpunkt, als das mediale Interesse an der Firma >Kühne und Nagel im wesentlichen durch die Verbindung zum HSV bestimmt wurde, lässt bei mir ein ein kleines Fragezeichen >im Kopf entstehen.
    In der TAZ ist diese Thematik bereits vor einigen Wochen in einen Artikel abgehandelt worden. Die dort aufgeführten Fakten sind noch um einiges unappetitlicher als im TV-Beitrag vom BR
    http://taz.de/NS-Erbe-einer-Transportfirma/!157348/

    • Goldfather 16. April 2015 um 18:00 Uhr

      @lupe – Vielen dank für den Link. So wie es aussieht wird der HSV sich in dieser Sache positionieren müssen, da früher oder später Fragen gestellt werden. Aussitzen wird auch bei diesem Thema nicht funktionieren, zumal der AR-Vorsitzende gleichzeitig eine Spitzenposition bei Kühne und Nagel besetzt. Im Zweifelsfall wird Helm-Peter Rede und Antwort stehen und den Bayern erklären was damals wirklich gelaufen ist und wie der HSV mit dem Erbe seine größten Aktionärs umgeht.

  22. rm2099 16. April 2015 um 18:05 Uhr

    Einen Punkt im Blog verstehe ich nicht: War es jetzt richtig, auf die Option Tuchel zu setzen, oder nicht? Einerseits wird kritisiert, dass man unbedingt Tuchel wollte und dem alles andere unterordnete.
    Andererseits wird Tuchel als große verpasste Chance (“Paradigmenwechsel”) gesehen und die Labbadia-Einstellung kritisiert.

    • Launi 16. April 2015 um 18:56 Uhr

      Die Sache ist ja relativ einfach: Wenn ich T. Tuchel als Trainer inthronisieren möchte, dann verkünde ich dies erst, wenn alles in trockenen Tüchern ist und plane sinnvoll, wie ich es bis dahin durchziehe. In meinen Augen wurde nur die Karte “wird schon schiefgehen” gespielt und statt professionell alles unter Dach und Fach bringen wurde wieder einmal alles ausposaunt. Jetzt steht man am Ende nackig da. Das Ergebnis ist: Man hat keinen Tuchel, dafür aber einen nicht ganz unwahrscheinlichen Abstieg. Zusätzlich hat man sich wieder zur besten Satirenummer der Bundesliga gemacht.
      Wie immer wurde also falsch gemacht, was man falsch machen konnte…

    • Thomas S. 16. April 2015 um 19:13 Uhr

      Meine Meinung: Wenn es geklappt hätte, wäre es richtig gewesen. Ist aber doppelt schief gegangen: Wir stehen mit einem Haufen Schulden auf 18, und die Perspektive Tuchel ist weg.
      Das Ganze hat doch mit Verantwortung zu tun: Wenn ich als Unternehmer eine mutige Stragegie fahre und es klappt, lasse ich mich feiern. Aber genauso habe ich auch meinen Hut zu nehmen oder mich vom Hof jagen zu lassen, wenn es in die Hose geht. Und an dem Punkt sind wir nun.

  23. rm2099 16. April 2015 um 20:11 Uhr

    “Wenn es geklappt hätte, wäre es richtig gewesen…”? Mit der Haltung kann man auch den Zweiten Weltkrieg begründen. Nene, man kann nicht 1. kritisieren, dass nur Zwischenlösungen wg. Tuchel installiert wurden 2. gleichzeitig kritisieren, dass die Top-Lösung einem durch die Lappen ging (dann wäre nämlich 1. doch richtig gewesen) 3. kritisieren, dass mit Labbadia wieder nur ein Ex-und-hopp-Trainer geholt wurde, der eh nix reißt und DANN noch 4. gleichzeitig kritisieren, dass man Labbadia ja schon gefälligst im Sommer hätte holen sollen.
    Das ist nämlich alles in sich widersprüchlich.

    • Thomas S. 16. April 2015 um 23:06 Uhr

      Nicht doch. Der Hauptfehler war (natürlich rückwirkend betrachtet) die Zusammenstellung des Kaders vor der Saison, die leider auch im Winter nicht mehr korrigiert werden konnte. Sonst hätte man die Saison eventuell mit Slomka, sicher aber mit Zinnbauer (der ja auch kein Schlechter war) einigermaßen ruhig über die Bühne gebracht. Die Geduld der Fans war da, keiner hätte gleich eine Top-Platzierung verlangt.
      Dann das unselige Um-sich-werfen mit Kohle, wodurch viel zu schnell wieder Herr Kühne ein Thema wurde. Die schlechte Kommunikation, usw. usf. So hat man aus einer Übergangssaison ohne Not eine Chaossaison werden lassen und seine Verhandlungsposition ggü. Tuchel (und jedwedem anderem Trainer) nachhaltig geschwächt.

      => Nicht die IDEE einer Übergangssaison mit anschließender Tuchel-Inthronisierung war schlecht, sondern die UMSETZUNG war dilettantisch! Um es mit Stromberg zu sagen: Man hat den A… höher gehängt als man sch… kann.
      Und da ist es naheliegend, angesichts der offenkundig gewordenen Schwächen der handelnden Personen, im Nachhinein zu sagen: Es wäre vielleicht besser gewesen, sich die “Große Lösung” Tuchel von vornherein aus dem Kopf zu schlagen und kleinere Brötchen zu backen. Dann wären wir zwar jetzt ein mittelmäßiger BuLi-Club ohne große Perspektive, aber wenigstens nicht im freien Fall.

      Dass jetzt, wo alle anderen Optionen futsch sind, Labbadia geholt wird, sollte nicht Gegenstand von Kritik sein. Irgendeinen Trainer muss man ja haben.

      • hamuburgmini 16. April 2015 um 23:34 Uhr

        Ich sehe die Zusammenstellung des Kaders nicht unbedingt als Fehler, bezogen auf die Transfers von Stieber, Müller, Ostrzolek mit Abständen Cleber wurde mit vergleichsweise kleinem Geld eine Auffrischung des Kaders vorgenommen. Unter den Voraussetzungen, Berücksichtigung der auslaufenden Verträge, einer notwendigen Umstellung des Spielsystems (“Simplifizierung”) durch Abgang der kreativen Achse (Badelj und Arslan), passen diese Spieler 1zu 1 in die Anforderungen des damaligen Trainers Slomka (tiefes stehen mit schneller Überbrückung des Spielfeldes – 10sek Regel – weniger Ballbesitz).
        Es scheint, als wäre die Spielerplanung noch unter Slomka und Kreuzer gemacht worden.

        Bei Holtby, Behrami, im Besonderen bei Lasogga stellt sich mir die Frage, ob nicht andere Interessen diese Transfers durchgedrückt haben. Diese beiden Transfers haben fast einen doppelten Umfang wie die oben genannten Spieler. Der Hauch der Wiederholung der VdV-Verpflichtungstragödie (auf Kühnes Wunsch). Es hätte auch mit Slomka etwas werden können um nach einer Abstiegssaison wirklich etwas Ruhe reinzubekommen, sei es nur mit einem Platz im schlechten Mittelfeld, aber dafür den Fokus von Beginn an auf die laufende Saison einhergehend mit totaler Unterstützung des Trainers und der richtigen Kommunikationsarbeit um das Tucheltheater gar nicht erst so aufkeimen zu lassen. Einen Schnitt hätte man dann durchziehen können und das mit Würde und dem Schein von Kompetenz für alle Beteiligten.

    • Ideendiebstahl 18. April 2015 um 04:55 Uhr

      Nee, der Fehler war nicht, Tuchel holen zu wollen und in gewissem Rahmen, den Umständen entsprechend (Tuchels Vertrag in Mainz) zu spekulieren. Der Fehler war, wie bereits geschrieben wurde, dass man darüber öffentlich diskutiert. Dass sich der AR Vorsitzende (!!!) lang und breit über die Pläne des Vereins in einem Fernsehinterview auslässt. Und das auch noch in einer Situation, in der alles schief zu gehen scheint, in der man im Abstiegskampf steckt und gerade einen Trainer entlassen hat. Das war und ist das Problem. Meiner Meinung nach hätte man mit Tuchel im Hintergrund verhandeln müssen und erst wenn alles in trockenen Tüchern ist, hätte man öffentlich sagen können: Tuchel wird unser neuer Trainer, ab Sommer, egal in welcher Liga. Das wäre konsequent gewesen. So wie es jetzt ist, ist es katastrophal. Dazu kam, wie von den Vorrednern beschrieben, dass die Kaderzusammenstellung (teure, alte Spieler) und die miserable Kommunikation, die Idee/Philosophie von HSV+ völlig über den Haufen geschmissen hat. Es ist eine Verkettung von Fehlern, die den eigentlich guten Plan, Tuchel zu inthronisieren, in einem miserablen Licht erscheinen lassen.

  24. hamuburgmini 16. April 2015 um 21:35 Uhr

    Hervorragender Blog der in allen Belangen unterstützt werden darf.
    Es erinnert Alles an eine Tragikomödie, mich zumindest irgendwie an das bittere Ende des “Kaufmanns von Venedig”…

    Ich empfehle jedem Leser sich die heutige Ausgabe der ZEIT zuzulegen. Hinter dem Dossier ist ein Beitrag über Thomas Tuchel im Zusammenhang mit dem HSV. Das groteske dabei liegt in der Kernaussage, daß Tuchel nicht zum HSV kommt,
    wohlgemerkt dabei, können bei Redaktionsschluss die letzten Begebenheiten vom Mittwoch keine Rolle gespielt haben.

    Titel: “Bis über die Schmerzgrenze”
    Ein paar Zitate hieraus:
    “Momentan wünscht er sich das Gegenteil von Beschleunigung. Tuchels Sehnsucht nach Ruhe prallt jedoch seit Tagen auf das Verlangen der Fußballbranche nach einer schnellen Entscheidung. Wohin will Thomas Tuchel denn nun? Zum HSV, zu Borussia Dortmund, zum VfB Stutgart oder doch vielleicht nach Hoffenheim?”

    “Tuchel wir wird HSV-Trainer! meldete Sky am vergangenen Freitag, man habe sich auf Gehalt und Laufzeit des Vertrages geeinigt. Tuchel las die Nachricht, widersprach und ärgerte sich. Weil sie falsch war und er keine taktischen Spielchen mag. Ist es denn zu viel verlangt, fragt er sich, von allen Beteiligten einen vertrauensvollen und seriösen Umgang zu erwarten?”

    “Das Groteske bei der Debatte über die Zukunft Thomas Tuchels ist, dass man den Charakter und die Defizite dieser Branche besonders anschaulich am Beispiel des HSV beschreiben kann. Seit Wochen äußern sich verschiedene Verantwortliche zu den Verhandlungen mit Thomas Tuchel, es sieht so aus, als wollten sie alle ein Stückchen vom Lob abbekommen, wenn es gelingen sollte ihn zu verpflichten. Dabei scheinen sie nicht zu erkennen, dass sie das Projekt gefährden.”

    “Was in Dortmund noch spekuliert wird, ist beim HSV bereits Tatsache: Interimstrainer Peter Knäbel, eigentlich zu Saisonbeginn als Sportdirektor eingestellt, mangelt es an Autorität bei den Spielern. Das konnte selbst ein Fußballlaie am orientierungs- und lustlosen Auftritt vieler Spieler gegen Wolfsburg beobachten. Der hilflose Umgang mit den beiden Schweizern Valon Behrami und Johan Djourou, die sich in der Halbzeitpause in der Kabine ohrfeigten, ist ein weiteres Indiz.
    Anstatt die Spieler nachhaltig zu bestrafen, überließ man die Maßnahme dem Schiedsrichter, der Djourou wegen wiederholten Meckerns kurz vor Spielende vom Platz schickte.”

    “Peter Knäbel ist das passiert, was Tuchel vermeiden möchte. Der Trainer ist zum Pinpongball zwischen den Launen der Spieler und den Wünschen der Bosse im Verein geworden. Auch wenn er aus guter Absicht handelt, er beantwortet zum Beispiel jede einzelne Frage geduldig in der Pressekonferenz, verliert er täglich an Akzeptanz”

    “Thomas Tuchel schaut sich die Spiele des HSV nicht mehr live an. Mit dem Gedanken, den Verein noch in der laufenden Saison zu übernehmen, hat er nie gespielt. Er ist im Kopf schon zwei Schritte oder gar zwei Jahre weiter.”

    Zitate Ende.
    Sorry, das ich das hier so reinstelle, aber der Beitrag ist äußerst lesenswert, da er auf der einen Seite die Person Tuchel und zum anderen die Führungsschwäche der Verantwortlichen so eindeutig klar stellt, daß man erkennen muss, daß das Projekt Tuchel so nicht beim HSV kommen würde.

    @Goldfather:
    Bzgl. der NS-Aufarbeitung und der Unterstellung daß der BR hier angestiftet sein könnte eine kleine Information.
    Kühne &Nagel hatte letztes oder dieses Jahr Jubiläum. Herr Kühne hat zwei große Container zu einem Entertainment-Center umbauen lassen. Diese Container fuhren und fahren noch, durch Deutschland, bzw. über die ganze Welt. In diesen Infotainment-Container ist die Geschichte von Kühne & Nagel, von den Anfängen bis heute in einem Film dargestellt.
    Es würde mich nicht wundern, wenn ein Redakteur hier zufällig eingeladen worden wäre, bzw. nach diesem Werbefilm intensiver geforscht hätte.
    Die Mutmaßungen sind ein bißchen weit her geholt, das mittelständische Unternehmen startete erst nach dem Weltkrieg zum globalen Player in der Logistik, eine Aufarbeitung verhindert dieses jedoch nicht.

    Gruss

    ps.
    I miss Menke…

    • Goldfather 17. April 2015 um 03:04 Uhr

      1. Kühne & Nagel ist ein norddeutsches Unternehmen und der Bayerische Rundfunk nur eine von mehreren öffentlich rechtlichen Sendeanstalten. Von den privaten ganz zu schweigen.
      .
      2. Der durchaus sehenswerte Film über den jüdischen Präsidenten des FC Bayern München wurde vom Bayerischen Rundfunk produziert. Neben der Erhellung eines Stücks deutscher Sportgeschichte ist der Film allerdings auch ein starkes Stück Marketing für den FC Bayern München.
      .
      3. Ich habe keine Lust mich auf die Suche nach den reichlich vorhandenen Fans des FC Bayern Münchens in den Reihen des Bayerischen Rundfunks zu begeben, aber es wäre geradezu kindisch naiv anzunehmen, dass es nicht sehr intensive Beziehungen zwischen dem FC Bayern München und dem Bayerischen Rundfunk gibt.
      .
      4. Jubiläen werden bei einer Firma wie Kühne & Nagel regelmäßig gefeiert und ausgerechnet jetzt, wo deutlich wird dass, Kühne & Nagel sich langfristig engagieren wird beim HSV, kommt der bayerische Rundfunk mit einer Geschichtsstunde daher die den Sponsoren bzw. Eigentümern des FC Bayern ebenfalls gut zu Gesicht stünde.
      .
      5. Im Falle Uli Hoeneß waren es nicht zuletzt Hamburger Printmedien, die den Druck auf Hoeneß und den FC Bayern enorm erhöht haben. Der AR-Vorsitzende des HSV war ein gewisser Manfred Ertel, seines Zeichens Journalist einer Verlagsgruppe, die wesentlich am medialen Druck auf den FC Bayern und Uli Hoeneß beteiligt war. Es soll in Bayern Leute geben, die sich bestimmte Zusammenhänge merken können.
      .

      6. Falls es noch niemand bemerkt haben sollte: Ohne Kühne & Nagel kann der HSV Insolvenz beantragen.

      .
      7. Die Bundesliga ist keine Kommune, sondern eine brutale Versammlung von Haifischen, die sich gegenseitig killen. Wer glaubt, dass dem FC Bayern etwas an einem wirtschaftlich stabilen HSV gelegen ist, der kann seinen Wohnsitz ins Legoland verlegen.
      .
      8. Bernd Gäbler schreibt im Stern: „Die gezielte Platzierung des bisherigen Regierungssprechers in eine öffentlich-rechtliche Schlüsselposition (Sender-Intendant des Bayerischen Rundfunks), in der Ulrich Wilhelm später dann auch turnusmäßig Sprecher der ARD wird, ist und bleibt einzigartig und dreist“.[40] Quelle: Wikipedia.
      .
      Fügt man dieser Information die Tatsache hinzu, dass Edmund Stoiber als Bayerischer Ministerpräsident a.D., Mitglied im AR des FC Bayern Münchens ist, dann kann man getrost davon ausgehen, dass der BR im wesentlichen Hofberichterstattung betreibt und den FC Bayern als eine Art Staatsorgan wahrnimmt.
      .
      9. Der FC Bayern München verliert die Basis seines Erfolges, wenn er nicht mehr in der Lage sein sollte die Bundesligakonkurrenz wirtschaftlich zu dominieren. Um diese Dominanz aufrecht zu erhalten ging meiner Meinung nach Uli Hoeneß in den Knast, weil es sich in Wirklichkeit nicht um private Gelder, sondern um die des FC Bayern gehandelt hat. Auch die wirkliche Größenordnung des schweizer Kontos wurde im Prozeß durch die bayerische Justiz nicht erfasst, so dass der FC Bayern auch zukünftig von diesen Geldern profitieren wird.
      .
      10. In München fürchtet man sich vor dem Tag an dem der HSV einen Sponsor findet der ihn auf Augenhöhe mit dem FC Bayern bringt.
      .
      11. Das Umfeld des HSV scheint ähnlich naiv zu ticken wie die Führungsriege der Raute. Der FC Bayern München ist vielmehr als Fußball. Solange man das in Hamburg nicht versteht, solange wird man den Bayern nicht auf Augenhöhe begegnen können.
      .
      12. Klaus-Michael wird nicht seinen besten Tag gehabt haben nach der Sendung des BR. Sollte er irgendwann den Spaß an öffentlichen Auftritten verlieren, könnte das Taschengeld für den HSV empfindlich schrumpfen, was desaströse Folgen hätte.
      .

      • hamuburgmini 17. April 2015 um 22:14 Uhr

        Lieber Goldfather,
        in vielen Punkten stimme ich Dir zu, auch in der Verbindung zwischen dem BR und Bayern München.
        Zu bemerken ist dabei, daß der Beitrag im BR aus dem April 2015 ist aber bereits von der TAZ Anfang Januar breit diskutiert wurde. Das Kühne & Nagel derzeit so präsent ist, liegt zudem an diesem besonderen Jubiläum, 125Jahre. Dieses wird nicht tagtäglich gefeiert.
        Wie erwähnt hat Herr Kühne extra mehrere 10.000EUR in den Umbau von zwei Containern investiert, welche durch Deutschland und die Welt touren und dabei auch die Geschichte von K&N erzählt. Das in Verbindung mit den TAZ-Artikeln hat entsprechend zur Präsenz beigetragen und wurde bereitwillig vom BR aufgenommen.

        Ob nun der FC Bayern dahinter steckt, wage ich trotzdem zu bezweifeln. Eines ist sicher, auch der FC Bayern wird in seine Krise gelangen und der FC Hollywood wird einmal wiederkommen, abzuwarten ist, wie der BR dann darauf reagiert…

        Der HSV muss sich erstmal selbst und seine eigene Philosophie erarbeiten. Ehe das nicht passiert, wird der HSV nicht im entferntesten in München wahrgenommen…

  25. mendikant 16. April 2015 um 22:38 Uhr
  26. mazeman 17. April 2015 um 07:09 Uhr

    Moin Grave,

    hab ich erwartet, ist auch richtig so!

    Guten Start in den Tag…

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