Das ist doch alles nicht mehr gesund…

Liebe Freunde der muselmanischen Bettpfanne,

gestern hatten wir an dieser Stelle das Thema Image des Vereins, Profil des Vereins und Versäumnisse der Vereinsführung. Heute möchte ich das Thema “HSV-Hasser” (oder neu-deutsch “Hater”) nochmals aufgreifen, weil mich einfach beschäftigt, wie viele Leute außerhalb des HSV diesem Verein alles Schlechte, aber vorher noch den Abstieg wünschen.

Ich habe hierzu die “Stellungnahme” eines Mannes gefunden und ich denke, wir machen ein kleines Quiz dazu. Wer könnte diesen Kram zusammen geschmiert haben? Diejenigen, die es wissen, möchte ich um  Zurückhaltung bitten, die Lösung  erscheint gegen 12.00 Uhr.

Zuvor muss ich allerdings noch erklären, worum es eigentlich ging. Auslöser für die “Diskussionen” war ein Artikel in der Zeit (http://www.zeit.de/sport/2015-05/bundesliga-hsv-relegation-abstiegskampf), in dem der Autor unter der Überschrift: “Und wieder nervt der HSV” erkannt haben wollte, dass ein Großteil der Nicht-HSV-Fans dem Verein endlich einmal den Abstieg wünscht.

Wie den Schalke-Fans geht es vielen. Der HSV war mal ein Verein, gegen den man nicht viel haben konnte, wenn man nicht gerade St.-Pauli-Fan ist. Manche mochten ihn, andere weniger, den meisten war er egal. In den letzten Jahren hat sich das gewandelt. Erst kam die Häme in Mode, doch längst sind alle Witze über den HSV erzählt. Heute hoffen, wünschen, flehen viele, er möge endlich absteigen.

Die Reaktionen auf den Umstand, dass der Betreiber der entsprechenden Facebook-Seite diesen Artikel geteilt hat (er hat ihn mitnichten selbst geschrieben, aber selbst teilen darf man nicht mehr), führte zu einer Pöbel-und Beleidigungs-Arie erster Klasse und das führt mich zu folgender Annahme:

Es ist weniger der Verein selbst, dem der Abstieg gegönnt und gewünscht wird, es sind diese Art von Fans, die sich den Hass der anderen Fans zugezogen haben. Ihr dauerhaftes Genöle von wegen “wir sind was besseres als ihr” oder “ihr seid doch nur neidisch” nervt gewaltig und es sind nicht nur HSV-Gegner, die es zum kotzen finden, wie sich diese Spacken aufführen. Ich bin mal ganz ehrlich, wäre ich kein HSVer, ich würde ebenso empfinden. Hier nun der Text, viel Spaß beim raten:

Warum wünschen denn bitte alle uns immer den Abstieg? Keinen kümmert es, dass Hannover auch das zweite Jahr in Folge nur knapp dem Abstieg entronnen ist. Keinen interessiert die Misswirtschaft in Stuttgart und die ähnlich knappen Rettungen. Stuttgart hatte letzte Saison 3 Punkte weniger als wir in dieser, aber da war das ja alles totaaaal verdient. Nur wir sollen mit 35 Punkten absteigen. Wer ist denn eigentlich zuletzt mit 35 Punkten auf Platz 17 oder 18 gelandet und direkt abgestiegen? Na? Genau, fällt mir auch nicht ein, ohne nachzugucken.

Natürlich liegt es auch darin begründet, dass wir sehr viel Geld für neue Spieler ausgegeben haben, und nicht so ein super duper Underdog sind wie Freiburg oder Paderborn. Aber dass wir auch viel Substanz verloren haben, wird verschwiegen, für was sollte man das auch erwähnen?

Der eigentliche Grund, warum uns jeder den Abstieg wünscht ist, dass wir einen Erfolg vorweisen können, den kein anderer Club erreichen kann, solange wir nicht abgestiegen sind: Die ewige Bundesligazugehörigkeit. Oder nach einem Abstieg, die Bundesliga Rekordteilnahme.

Am Ende können uns so viele den Abstieg wünschen, wie sie wollen, wir werden weiter alles dafür tun, dass wir in der Bundesliga bleiben. Und wenn das ein Grund dafür ist, dass man uns nicht mag, dann ist das eben so. Who cares? Dann sollen sie aber bitte auch nicht jammern, wenn irgendwann nur 150 Leute aus Ingolstadt in ihrem Gästeblock stehen, statt 10.000 Hamburger

Ein anderer Gotzkotz bzw. Autor verbrach dann im späteren Verlauf dies hier. Ehrlich gesagt, mir hat es die Sprache verschlagen, als ich diese buchstabierte Überheblichkeit lesen “durfte…

“..Ja ja immer das selbe!! Abstieg verdient und bla bla bla!! Aber abends bei den Vorzügen einer Weltstadt wie Hamburg sind sie dann alle leise! Naja denen viel Spaß in Fürth oder Darmstadt oder anderen großen europäischen Metropolen mit einem schönem samstags Nachtleben!! Nur der HSV…”

Die Art und Weise, wie man als jemanden, der aufgrund von Fakten einen nahezu unerträglichen Zustand beschreibt und zurecht kritisiert, als “Hater” oder “Pester” abqualifiziert, nur weil man selbst schlicht zu hohl ist, die Tatsachen zu erkennen, macht auch mir diesen Verein jeden Tag ein Stück unsympathischer.

Von | 2015-05-27T08:36:51+02:00 27. Mai 2015|Allgemein|23 Kommentare

23 Comments

  1. Michael 27. Mai 2015 um 08:08 Uhr

    Moin Grave,

    kann ja nur aus den Griffeln der Qualitätsblogger aus Schmaugs Einöde stammen 😉

    Aber du hast vollkommen recht mit deiner Vermutung, bzw. deiner Analyse. Zu häufig hört man genau solche Aussagen im Umfeld zum Hass auf den HSV, mehr aber auf deren Fans. Ausnahmen bestätigen die Regel!

    Gruß
    Micha

  2. Arnold 27. Mai 2015 um 08:12 Uhr

    Ich tippe auf Lars149zentner

  3. Flensburger 1977 27. Mai 2015 um 08:38 Uhr

    Guten Morgen Grave,
    zuerst: Ich bin dabei, wenn es darum geht deine Aufwandsentschädigung für deine Mühen zu entrichten.

    Zum Thema… ich habe seid 2013 eine Reihe von Auswärtspielen vom HSV besucht besonders in NRW, da ich hier wohne.
    Unabhängig davon wie andere Fans AUSWÄRTS ihren Verein vertreten… unsere Fans sind schon echt hart drauf. In Leverkusen werden Familienväter mit kleinen Kindern angepöbelt… und das nach einem HSV Offenbarungseid gegen Bayer. Und zum Abschluss wird dann immer noch ein ” Wir haben wenigstens Tradition” hinterhergepöbelt.. peinlich ist das.. Früher sind die Fans nicht so aufgetreten… Ich denke es geht auch nicht um den HSV es geht um die Fans. Die mag keiner.. Sportlich tut der Club Niemanden weh..:) das ist nur eine Einschätzung. Neid auf den HSV kann ich auch nicht als Auslöser ausmachen.. Was gibt es denn außer der Stadt und evtl das Stadion .. was neidisch nach HH blicken lässt…
    Beste Grüße

  4. Nico Hess 27. Mai 2015 um 08:42 Uhr

    Ich weiß selbst das Platz 16 bei einem Etat von 52 Mio Euro und 4 Trainer in einer Saison nicht für Fußball Romantik stehen. Und Transfers fehlgeschlagen sowie Entscheidungen der Führung Mist waren. Steht der Hsv damit ganz allein auf der Welt da? Soll sich der Verein jetzt abmelden? Soll ich meinen Support einstellen und die Karte für Do abgeben? Sollen die alle ihre Leitartikel schreiben sollen Fans aller anderen Lager public viewing gegen den Hsv schauen. Auch wenn ich mich mit vielen Dingen diese Saison beim Hsv nich identifiziere werde ich jetzt nicht den Rücken kehren. Der Hsv ist mehr als seine Führung, seine vielen Trainer und sein Haushaltsdefizit. Sonst würden kaum so viele über ihn schreiben, sonst wäre grave nach 1 Tag Pause nicht zurück, sonst wären Bus Spalier und 57000 hinter einem nicht möglich. Am besten Klassenerhalt durch Elfmeterschießen dann entzieht der DFB wahrscheinlich die Lizenz.

  5. mendikant 27. Mai 2015 um 09:06 Uhr

    hallo,
    ja für mich sind es auch die Fans die man nicht mag, als den Verein selber, der HSV als Gegner ist ja eher harmlos.

    Selbst ich mag einige HSV-Fans nicht, tief Aufklärungsresistent, voreingenommen und erhaben anderen Vereinen gegenüber.
    Am liebsten sind mir diejenigen, die jetzt/heute immer noch über die Versäumnisse/Fehler von B. Hoffmann reden.

    Ich habe das Gefühl, dass es mehr geworden sind die solches Verhalten an den Tag legen, vielleicht muss da irgendwas kompensiert werden, ich weiß es nicht.

    Auch dieses “Liebe zum Verein” irritiert mich immer wieder, ich halte es da mit Gustav Heinemann:”
    Ich liebe nicht mein Land, ich liebe meine Frau.”

  6. Gravesen 27. Mai 2015 um 09:09 Uhr

    Einen echten HSVler ficht das nicht an. Er steht zu seiner Mannschaft, egal, auf welch dürftigem Niveau sie den Rasen durchpflügt. Da der nicht an Selbstunterschätzung leidende Ur-Hamburger dazu neigt, sich selbst und seine Stadt großartig zu finden, wird man – sollte der Kelch des Abstiegs vorübergehen – umgehend damit beginnen, die Planungen für die Europa League voranzutreiben.[…]
    http://www.abendblatt.de/meinung/article205337149/Abstieg-ist-ein-scharfes-Schwert.html

  7. Hasenmelker 27. Mai 2015 um 09:13 Uhr

    Tja, so etwas von na sagen wir “offizieller Seite” lesen zu dürfen, hat mich auch etwas gewundert…. Allerdings mag ich das aktuelle HSV-Bashing auch nicht besonders. Na klar, es wurde in den letzten 12 Monaten kein Fehler ausgelassen, die Außendarstellung ist katastrophal und vieles mehr. Allerdings kenne ich im realen Leben wirklich wenige, die uns den Abstieg wirklich wünschen. Auswärts bekam man zuletzt mehr Zuspruch als Ablehnung, und wenn mal einer sagte: “Ihr seid eigentlich dran”, gab es ein Augenzwinkern dazu und eher freundliche Mienen. Die “Hater” sind meist anonym im Netz unterwegs und schreiben, dass sie den HSV abgrundtief Scheisse finden.

    Der boulevardeske Gipfel ist dann noch ein öffentlich-rechtlicher Norddeutscher Radiosender, der über eine Onlineumfrage der BILD berichtet und daraus ableitet, die “Mehrheit der Deutschen” (Zitatende) wünsche sich einen HSV-Abstieg. Ja hallo? Wie erbärmlich ist denn ein solches Niveau?

    Ebenso schwach ist dieser Artikel der Zeit-Online. Wieder einer mehr, der sich am gerade populären Thema “HSV Scheisse finden” abarbeiten darf um Aufmerksamkeit zu erzielen. Das ist gelungen. Ich wollte den Artikel ebenfalls erst kommentieren. Als ich dann allerdings las welche Leute sich da bereits duellierten, habe ich die Waffen gestreckt.

    Ebenso hätte es besser der erstgenannte Kommentator in Deinem heutigen Blog gehalten. Aber halt jeder wie er meint;-)

    PS: Die gestrige Idee finde ich gut. Ich bin dabei. Macht es so einfach wie möglich.

  8. HSV_Levti 27. Mai 2015 um 09:45 Uhr

    Moin zusammen, ich bin kein Psychologe o.ä. aber meiner Meinung nach treffen hier einige Faktoren aufeinander.

    1.
    Die Presse. Selbige verkauf sich wie immer mit schlechten Nachrichten, bzw. wenn man irgendwo draufhauen kann. Es ist halt populistischer, wenn man etwas gegen einen mitgliederstarken Verein aus der BuLi schreiben kann, als über die Einführung von gelben Tonnen in Randerath. Selbiges erfahren gerade auch Schalke und vielleicht auch die Eintracht aus Frankfurt. Wenn man in einer verantwortungsvollen Position beim HSV ist und sich mal Gedanken machen würde, würde ich vorschlagen einfach die Presse mal 2 Monate (Sommerpause) zu boykottieren. Es geht nicht darum, sich die Presse im eigenen Sinne zu erziehen, nein es geht lediglich um einen fairen Umgang miteinander und vielleicht wäre etwas Abstand da förderlich!

    2.
    Die Aussendarstellung des Vereins. Ich habe seit HSV plus ganz oft das Wort Demut gehört. Wer sollte die eigentlich vorleben? Etwa Mitglieder eines Vereins aus dem hohen Norden, oder doch nur ein Nonnenkloster in der Eifel? Warum ist nichts aus dem Plan geworden, die Gästehymne im Stadion zu spielen? Warum unternimmt man wirklich alles, um nach außen hin nur arrogant und elitär zu wirken? Warum bemüht man sich nicht einfach mal um ein Image, das nicht negativ besetzt ist? Zu diesem Thema hat Grave die Tage einen guten Blog geschrieben und hiermit vollkommen recht. Wenn man mich am Ende der Saison gefragt hat, wer denn nicht absteigen soll, dann sind mir als erstes Vereine wie Freiburg und Paderborn eingefallen. Warum? Weil es Underdogs sind. Kleine Vereine mit limitierten Möglichkeiten, die sich aber bemühen. Vereine wie Stuttgart, Hannover und leider auch Hamburg hatten weniger Sympathiepunkte auf meiner Skala.

    3.
    Die Aussendarstellung der Fans. Unterirdisch. Natürlich kann man hier kein Pauschalurteil abgeben, aber was man manchmal so sieht und liest ist im Grunde abartig. Während meiner Schulzeit hätten einige von diesen in jeder Pause wirklich Klassenkeile bekommen. Was manche von sich geben ist an Herlichkeit und Selbstüberschätzung nicht zu überbieten. Einfach nur noch peinlich

    4.
    Das Deutsche Problem – der Neid. Aufbauend auf den ersten 3 Punkte kommt als Sahnehäubchen noch der Neid, der weltweit nirgends so ausgeprägt sein dürfte wie in good old Germany – zumindest kommt es mir so vor. Als wären die ersten Punkte nicht schon schlimm genug, kommt als Sahnehäubchen noch der Neid obendrauf. Wie oft mussten wir lesen, wie viel Geld verpulvert wurde, wie viel Geld wir an Abfindungen herausgeschmissen haben, wie viel Geld in Jutesäcken und in Ostimmobilien versenkt wurde. Wie oft müssen wir dagegen lesen, dass sich Vereine mit kleinem Etat abmühen?

    Das waren nur die Punkte, die mir spontan eingefallen sind, ich befürchte mal, wenn man eine Analyse komplett angehen würde, wäre der Text erheblich umfangreicher geworden ….

    Unabhängig von den oben getätigten Aussagen bin ich HSV Mitglied und auch Fan. Ich werde dies auch bleiben, nur versuche ich beim Auftreten auch mal objektiv zu bleiben…

    In diesem Sinne viel Glück für Do und Mo.

  9. Gravesen 27. Mai 2015 um 10:15 Uhr

    Zum Thema “Transfers und Druck der Medien und Fans” empfehle ich den Film “Draft day”. Zwar American Football, aber sehr anschaulich präsentiert, wer dort wen aus welchen Gründen verpflichten möchte. Der realistische Bedarf spielt nur eine untergeordnete Rolle, Offensiv-Spieler und vermeintliche Stars lassen sich bei Fans und Besitzern nun mal besser “verkaufen”.

  10. Thomas Vernunft 27. Mai 2015 um 10:25 Uhr

    Moin Grave, Du schreibst: “Die Art und Weise, wie man als jemanden, der aufgrund von Fakten einen nahezu unerträglichen Zustand beschreibt und zurecht kritisiert, als “Hater” oder “Pester” abqualifiziert, nur weil man selbst schlicht zu hohl ist, die Tatsachen zu erkennen, macht auch mir diesen Verein jeden Tag ein Stück unsympathischer.”

    Mir gehen solche Vollpfosten auch auf den Sack, aber solche Brains muss ein Verein; muss ein einigermaßen normaler Fan aushalten. Mich ärgert bzw. es macht mir viel mehr Sorgen was zur Zeit in diversen Foren abgeht: Da verabreden sich u.a sog. Hamburger Leos (!) zu einem “Treffen unter Freunden” nach dem Reli-Spiel am Donnerstag um “mal den Unruhestiftern und Inkognito-Brähmern ein paar schlagkräftige Argumente zu liefern” ! Das macht mir echt Angst – man stelle sich vor den gehen Vadder und Sohn nach dem Spiel nach Hause und ein paar Chaoten lauern einem in Eidelstedt oder in der Stadionstrasse auf um zu “argumentieren”. Geht’s noch ? Davon einmal abgesehen bin ich eh nicht im Stadion weil ich beruflich auf Achse bin – aber jetzt hätte ich erst recht einen guten Grund nicht hinzugehen. ES IST EIN FUSSBALLSPIEL ! KEIN KRIEG ! MANN !

    Du hast recht – das ist doch alles nicht mehr gesund !

  11. Kai 27. Mai 2015 um 10:49 Uhr

    Moin Grave,

    als ich Deinen Blog von gestern las, erinnerte ich mich daran das der HSV im Jahre 2010/11 der zweitbeliebteste Fußballverein Deutschlands war. Knapp hinter Werder Bremen. Habe ich soeben gegooglt, und es ist immer noch nachzulesen. Nun, vier Jahre später, sind wir laut einer Studie der TZ der unbeliebteste Verein Deutschlands und auch eine andere Plattform stützt diese These anhand einer Uni-Auswertung. Die Sache mit Studien ist immer mit Vorsicht zu genießen, allerdings haben so gut wie alle Medien die damalige Beliebtheit des HSV transportiert, und stützten sich dabei auf verschiedene Umfragergebnisse.
    Nun hatten wir vor 4 Jahren auch schon Lotto auf dem Hebekran, die Uhr und das Maskottchen. Und auch die Fans waren die selben wie Heute. Ich behaupte mal durch die noch vorhandene Anwesenheit verschiedener Fangruppierungen sogar noch eine Spur grossmäuliger als in der jüngsten Vergangenheit.
    Der HSV hat sich hauptsächlich durch zwei Dinge den Ruf ruiniert. Das Erste wäre die hier schon häufig thematisierte Aussendarstellung des Vereins. Wobei ja auch nur die Spitze des Eisbergs ganz Deutschland in der Berichterstattung erreicht, die meisten Fans anderer Vereine, und auch ein Großteil der eigenen können ja garnicht das Gesamtausmaß der Katastrophe sehen, geschweige denn erahnen. Trotzdem reicht es um außerhalb Hamburgs mittlerweile milde belächelt zu werden, ja sogar von den “traditionsarmen Clubs” wie Hoffenheim zum Beispiel.
    Das Andere wäre der armselige Haufen der sich beim HSV Mannschaft schimpft. Man mag ja selbst als HSVer diese Fehlpassfestivals der letzten 4-5 Spielzeiten nicht mehr mit anschauen. Es ist einfach unerträglich diese Truppe auf dem Platz zu beobachten. Ich möchte meinen auf Schalke wäre die Situation schon vor drei Jahren eskaliert. Und zwar in allerderbster Form.
    Das von Dir skizzierte Verhalten der Fans passt somit nicht mehr zum einst so stolzen und beliebten HSV. Die Fans stützen sich verzweifelt auf Ihren Glauben, einer besonderen Elitevereinigung anzugehören, weil Ihnen Papa das damals so beigebracht hat. Ein Großteil der Stadiongänger hat immerhin noch nie einen Erfolg des HSV live und in Farbe mitbekommen. Es ist wie der Glaube an den Weihnachtsmann, es tut weh wenn andere Kinder einem erzählen das es ihn nicht gibt, und kann zeitweilig sogar in Aggressionen ausarten. Ignoranz hilft in der Regel gegen den Schmerz. Aber irgendwann muss ein jeder mal zur Besinnung kommen. Definiere ich mich in meinem ganzen Wesen nur über einen Fußballverein, müsste ich mir eingestehen das ich nichts anderes bin als ein armes, erfolgloses und ungeliebtes Würstchen. Dann doch lieber “6 x deutscher Meister…..”

  12. Kai 27. Mai 2015 um 10:58 Uhr

    Hier noch der Link zu der Umfage von 2010

    Die TU Dortmund hat die Beliebtheit der Bundesliga-Klubs untersucht. Das Forscherteam um Prof. Dr. David Woisetschläger befragte hierzu über 6.000 Fußball-Fans deutschlandweit zur Attraktivität und Sympathie der Bundesliga-Vereine. Die Bewertung des Vereins durch eigene Fans und die anderer Klubs wurde jeweils mit der Fanbasis gewichtet und zum Gesamtindex verdichtet.
    http://www.rp-online.de/sport/fussball/bundesliga/die-beliebtesten-bundesliga-klubs-2010-bid-1.571493

  13. ChrFarwig 27. Mai 2015 um 11:14 Uhr

    Es gibt mehr als genug Gründe zur Kritik am HSV und für mehr Bescheidenheit seiner Fans. Aber der Artikel in der ZEIT geht – auch weil er ein polemisches Meinungsstück ist – komplett an mir vorbei. Man muss sich doch nicht jeden Schuh anziehen.

    Wenn der Fan eines ebenso chaotischen Vereins wie des VfB Stuttgart seine ungebremste Verachtung für meinen Verein in der ZEIT ausbreiten darf, dann sagt das viel mehr über ihn und seinen Chef als über den HSV. Auf keinen Fall aber ist das ein Start in eine sinnstiftende Debatte und das hätte Daniel auch wissen müssen. Wenn ein Diskurs mit “Ihr nervt, steigt endlich ab” beginnt, dann ist der weitere Verlauf leicht vorherzusehen.

    • Gravesen 27. Mai 2015 um 11:16 Uhr

      Ich finde deine Betrachtung dieses Artikels sagt mehr über dich als über den Artikel oder dessen Autor aus.

      • ChrFarwig 27. Mai 2015 um 11:52 Uhr

        Da hast du völlig recht, Grave. Aber über den Inhalt seines Beitrags gibt es auch nicht viel (konstruktives) zu sagen.

  14. legatfan 27. Mai 2015 um 11:22 Uhr

    Warum wünschen viele Menschen {zumindest im Internet, bei mir auf der Ecke in Holstein dagegen eher weniger} dem HSV den Abstieg?
    Das Auftreten der Anhänger in der Realität und im Internet spielt sicherlich eine Rolle. Das kann aber nicht alles erklären. Ich persönlich halte die Fans von Schalke und Hertha nach einigen negativen Erfahrungen auch nicht für die Vorzeige-Repräsentanten, gönne diesen Clubs aber daher nicht gleich die Pest an den Hals.
    Die im Zeit-Artikel aufgeführten Gründe – Trainerwechsel im Quartalstakt, verfehlte Vereinspolitik, Kühne-Nähe, Stümperei am Ball – würden mich dagegen, auf einen anderen Verein übertragen, kaum dazu bringen, diesem etwas Schlechtes zu wünschen ( demzufolge müßte 1860 München einer der meistgehassten Vereine der Republik sein). Weiterhin hat der Bericht wenig zu bieten.
    Kann die Abneigung durch Neid zustande kommen? Schwer zu sagen, worauf man bei uns neidisch sein sollte (quasi die Umkehrung zur immer wiederkehrenden Diskussion „warum bin ich HSV-Fan?“) . Mir fällt im Moment nur die Tatsache ein, daß der HSV seit Jahren mies spielt und immer noch in der Bundesliga ist. Aber aus diesem Grund als Fan eines anderen Vereins im Falle des Abstiegs eine Party auf dem Kiez zu organisieren? Eher nicht.
    Ich kann mir diese Mißgunst nicht erklären, mir ist es ziemlich schnuppe, ob Augsburg nächste Saison zum ersten Mal oder Bayern zum 26. Mal Deutscher Meister werden wird. Ebenso ziehe ich keinen Nutzen daraus, daß Bremen oder Hoffenheim absteigen würden.
    Nur der HSV!

  15. Gravesen 27. Mai 2015 um 12:04 Uhr

    Hahahahahahaha…wie verstrahlt muss man eigentlich sein? 😀 😀

    Ich weiß es nicht, warum es so ist. Ich habe mir schon seit längerer Zeit die Kopf darüber zerbrochen. Ich denke, die Ursache dafür, daß die Bevölkerung von Fußballdeutschland nicht zum HSV steht, ist darin zu suchen, daß die Führung und viele Fans auch nicht bedingungslos zum HSV stehen. Uns fehlt ein wenig “mia san mia”. Andere vereine beschweren sich öffentlich, mal überspitzt ausgedrückt, daß der Gegenspieler mit seinem Bein die Stollen der eigenen Spieler beschädigt, Didi & Co würden sich noch dafür entschuldigen und für neue Stollen des Gegners sammeln. Beim HSV, also bei den eigenen Fans, hat es sich doch eingebürgert, daß man die Leitung, wenn sie mal erbracht wird, nicht anerkennt. Selbst wenn wir gut spielen und gewinnen, dann geben die eigenen Fans zu bedenken, daß der Stürmer, der das Tor machte, in der siebten Zeitlupe fast im Abseits stand. Ein Elfmeter ist erst dann berechtigt, wenn er so glasklar ist, daß selbst der größte Skeptiker nicht anders kann, als zuzugeben, daß er berechtigt ist.

    Dazu kommt, daß viele der Journalisten/Kommentatoren/Moderatoren den HSV nicht mögen. Fast jeder Journalist hält zum Verein seiner Heimatstadt, nur in Hamburg ist es andersrum. Selbst wenn der Journalist HSV-Fan ist, versucht er sich besonders kritisch mit dem HSV auseinanderzusetzen.

    Und wenn die eigenen Leute nicht zum HSV stehen, wie sollen wir es denn von Fußballdeutschland erwarten (und von den Spielern)?

    Na bitte. Jetzt sind es die Journalisten, Blogger, Böse-Fans, kritischen Menschen etc. die Schuld daran sind, dass der HSV abgeschmiert ist. Na klar, wenn einem sonst nichts mehr einfällt….

  16. Gravesen 27. Mai 2015 um 13:07 Uhr

    Also gut, die Auflösung: Den wunderbaren Text mit dem Neid und der Missgunst und so verfasste unser aller:
    Tim-Oliver Horn, Abteilungsleiter Supporters Club HSV
    Nach der Twitter-Entgleisung, in der Uns-Timo von “Bremer Schweinen” meinte texten zu müssen, das nächste Eigentor erster Klasse. Manchmal ist man soweit, sich einen Biebermeier zurück zu wünschen.

  17. Bernd Zwo 27. Mai 2015 um 16:57 Uhr

    Ganz ehrlich, dieses ganze „Alle-hassen-uns-weil-wir-der-Dino-sind“-Geschwafel geht mir ebenso auf den Zeiger wie dieses ständige Runtergebete, dass der HSV-Fan an sich arrogant und überheblich ist. Hier werden pauschal Gründe, die ebenso auf Vereinfachungen, als auch auf persönliche Mutmaßungen basieren, als Tatsachen verkauft. Ich wette, jeder von euch kennt in seinem persönlichen Umfeld Leute, die Fans anderer Vereine sind. Habt ihr die jemals persönlich gefragt, wie sie zum HSV stehen, bzw. ob und vor allem warum sie dem HSV einen Abstieg aus der 1. Liga wünschen würden? Ich habe mir mal die Mühe gemacht ein paar Bekannte diesbezüglich zu fragen und teilweise völlig unterschiedliche Antworten erhalten. Gerade diejenigen in meinem Umfeld, die Fans anderer Traditionsvereine (Köln & Gladbach) sind, sehen sich seit eh und je in einem traditionellen Konkurrenzkampf mit dem HSV und würden sich einfach freuen, wenn es uns auch mal trifft und der HSV in der „ewigen Bundesligatabelle“ ein paar Plätze nach unten rutscht. Bei Paulianern und Bremern ist es – oh Wunder – in erster Linie die naturgegebene Lokalrivalität. Ein weiterer Bekannter hingegen ist Freiburg-Fan und findet es schlicht und ergreifend verdient, wenn wir nach dieser schlechten Saisonleistung absteigen.
    Die sind natürlich nur ein paar aktuelle Einzelbeispiele. Mit Sicherheit gibt es auch HSV-Fans, die durch ihr Verhalten und ihre Arroganz nicht gerade Sympathiepunkte für den Verein sammeln, doch dieses Verhalten findet vorzugsweise auf medialer Ebene statt und lässt sich nicht auf „die HSV-Fans“ an sich bzw. den Verein übertragen. Vielmehr führt eine derartige Überheblichkeit in Kombination mit dem ständig auftretenden slapstickhaften Verhaltens unseres Vereins dazu, dass der HSV zu einer ligaweiten Lachnummer verkommen ist. Die These, dass wir alleine aufgrund unseres „Wir sind das Urgestein“- und „Hamburg ist die schönste Stadt der Welt“-Geschwafels die komplette Liga gegen uns aufgebracht haben, finde ich aber ziemlich gewagt.

  18. Holger 28. Mai 2015 um 10:32 Uhr

    Es ist schon so, dass einige Medien ordentlich dazu beitragen diesen “Hass” auf den HSV zu befeuern. Insbesondere der Sportsender “Sky” ist mir da in der Vergangenheit öfter mal unangenehm aufgefallen.

    Höhepunkt war das Interview mit van der Vaart nach dem Spiel gegen Mainz und der schweren Verletzung von Soto. Obwohl für die Redaktion mehr als genug Zeit war die Bilder der Verletzung zu studieren, wurde von dem Reporter unterschwellig unterstellt, dass van der Vaart Schuld an der schweren Verletzung trug.

    Wenn ich mich recht erinnere, wurde auch von dem Kommentator während des Spiels nach mehrmaliger Einspielung der Szene, mit keinem Wort erwähnt, dass die Aktion von van der Vaart sauber war und er keine Schuld an der Verletzung trug, was normalerweise nach solchen Zweikämpfen IMMER kommentiert wird. Manchmal ist auch das “weglassen” einer Anmerkung durch einen Kommentator eine Verfehlung.

    Das ist nur ein Beispiel für die “Schräglage” bei der Kommentierung durch Sky.

    Hier wird das Bild einer “Tretertruppe” transportiert, die durch Glück und das “wegsehen” der Schiedsrichter unverdient Punkte einfährt. Neutrale Sportberichtserstattung ist für mich was anderes.

    Mich wundert da die Wahrnehmung vieler Fußballinteressierter überhaupt nicht mehr, da man in der Regel ja nur die Ausschnitte den Kommentar von den “anderen Plätzen” mitbekommt. Ich weiß, du stehst nicht so auf “Medienschelte”, Grave, und in vielen Fällen teile ich deine Meinung, vor allem, was das angebliche “Unruhe reinbringen” angeht.

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