“Da muss ich erstmal Calli fragen…”

Ganz ehrlich, ich verstehe die Strategie nicht, wenn es denn eine gibt. Da entscheidet sich HSV-Gönner Klaus-Michael Kühne, zum vielleicht letzten Mal wirklich ernst zu machen und mit einer bis dahin nicht gekannten Transfer-Offensive etwas zu erzwingen, wofür zuvor offensichtlich das Expertenwissen nicht ausgereicht hat. Man trifft sich in trauter Runde und bis dahin unerkannt mit den Herren Calmund und Struth, tauscht sich aus, hört sich deren Meinung an. Dann wird, für jeden erkenntlich, auf Kühne’s Anweisung hin, Direktor Knäbel ohne jegliche Vorwarnung gefeuert und am nächsten Tag kann man jedes Gesprächsdetail der hiesigen, normalerweise bewusstlosen Presse entnehmen? Was soll das?

Bis hierhin war ich noch ein wenig irritiert, seit heute nun bin ich erschüttert. Denn auch über das gestrige Gespräch, von dem ich im Übrigen wusste, aber es bewusst nicht geschrieben habe, weil ich zu meinem Wort stehe, ist wieder nahezu jede Einzelheit in der BILD nachzulesen, Zeitpunkt, Teilnehmer, Ort der Zusammenkunft. Eigentlich gibt es nur drei Möglichkeiten für diese Vorgehensweise.

a. Man möchte von Seiten der Initiatoren, dass die Öffentlichkeit über alle Einzelheiten informiert ist. Verstehe ich zwar nicht und finde ich auch komplett falsch, aber bitte. Wenn man meint, man müsste ausgerechnet die BILD mit ins Boot nehmen, darf man sich auch später nicht wundern, wenns in die Hose geht.

b. Es gibt jemandem im engeren Kreis, der labert. Sollte dies nicht im Interesse aller sein, so wäre man gut beraten, die Labertasche zu identifizieren und aus dem Kreis auszuschließen.

c. Der Umstand, dass die BILD jederzeit im Bild(e) ist, gehört zu einem Deal, der sich aus dem Besitz der Unterlagen aus dem Knäbel-Rucksack ergeben hat. Sprich: Ihr informiert uns, dann behalten wir die Vertragsdetails weites gehend für uns

Auf jeden Fall sollte sich Herr Kühne darüber im Klaren sein, dass dieses Vorgehen für seine durchaus lobenswerte Initiative der schlechteste Start überhaupt sein kann. Ein gegenseitiges Vertrauen ist, wenn es sich denn tatsächlich um einen nicht autorisierten Maulwurf handelt, von vornherein erschüttert. Ist das mediale Gewitter erwünscht, so begibt man sich bewusst in die Hände derer, mit denen man im Fahrstuhl rauf-, aber auch wieder runter fährt und zwar schneller als man denkt. Für den HSV ist es auf jeden Fall eines: fatal.

Der Umstand, dass der neue Superminister Didi immer noch mit am Tisch sitzt, sollte übrigens niemanden verwundern, denn zumindest zur Zeit muss es noch so sein, dass Beiersdorfer trotzdem inzwischen zu nichts anderem als einer lame duck geworden ist, ist allen Beteiligten klar. Man muss sich doch nur einmal seine (neue) Verhandlungsposition vorstellen, wenn er mit Beratern und Vertretern anderer Vereine über Transfers dealen soll. Vielleicht sprechen sie es nicht offen aus, aber denken tun sie es alle. “Ok Didi, aber bevor wir finalisieren, muss du nicht nochmal schnell bei Calli nachfragen, ob das auch ok ist?”  Respekt bekommt der ohnehin extrem zauderliche Beiersdorfer in diesem Leben wohl nicht mehr mit auf den Weg, für den HSV die nächste schlechte Nachricht.

Denn eines hat der vollschlanke Ex-Manager aus Leverkusen mit seiner Medien-Offensive erreicht: Egal, ob jetzt in offizieller Funktion oder nicht – er wird überall als das Transfer-Korrektiv gesehen und das schmeckt ihm garantiert nicht schlecht. Für Calmund-Assistent Beiersdorfer eine üble Situation, für den HSV nicht wesentlich besser, aber besonders der Vorstandsvorsitzende/Sportdirektor hat sich dies einzig und allein selbst zuzuschreiben. Wirklich jeder, ausnahmslos, mit dem ich gesprochen habe und der mit Didi jemals geschäftlichen Kontakt hatte, charakterisiert Obi Wan KeDidi wie folgt: Er ist ein wirklich netter Mensch. Sehr freundlich. Aber er ist ein Zögerer und Zauderer vor dem Herrn. Bevor er eine Sache zu Ende bringt, denkt er noch 10 Tage auf der Geschichte rum. Er hat Angst davor, Entscheidungen zu treffen, für die er im Anschluss verantwortlich gemacht werden kann.

In einer Welt, in der der Schnelle den Langsamen frisst, ist die Besetzung der Führungsposition mit einem Charakter dieser Art natürlich das Eigentor schlechthin und ich habe bereits in den Gesprächen vor dem 25.05.2014 mehrfach auf diesen Umstand hingewiesen.

Aber – wer weiß, wie lange das alles noch so steht. Für den Fall jedenfalls, dass man (von Kühne’s Seite) den Hamburger SV wirklich und nachhaltig nach vorn bringen möchte, kann es nicht damit getan sein, den gleichen Verbrennern noch mehr Geld in die Hand zu geben. Dann lieber nur die Hälfte der Kohle investieren, die Versager (und zwar alle) vor die Tür setzen und mit kompetentem Personal einen echten Neu-Beginn starten. Das Gegenteil wäre jedenfalls halbgare Flickschusterei und meine Hoffnung, dass es dazu nicht kommen wird/darf, stützt sich darauf, dass Herr Kühne für halbgare Vorgehensweise nicht bekannt ist.

Kurz zum heutigen Spiel in Augsburg.

Der 17-Mann-Kader: Tor: Mickel, Dehmelt; Feld: Altintas, Arslan, Bahoui, Cleber, Diekmeier, Djourou, Gregoritsch, Holtby, Kacar, Lasogga, N. Müller, Ostrzolek, Sakai, Schipplock, Spahic

Es fehlen: Adler (Hüftprellung), Drmic (Knieoperation), Drobny (nicht berücksichtigt), Götz (Aufbautraining), Hirzel (Sprunggelenk), Ilicevic (Knieprobleme), Jung (Rückenprobleme), Olic (Infekt, Wade), Porath (Handoperation), Rudnevs (Muskuläre Probleme)

Wenn man sehen möchte, wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt, muss man sich die Situation in dieser Mannschaft anschauen, in der doch angeblich vor kurzer Zeit noch alles gestimmt hat.

Drobny wird abgestraft, Rudnevs wird verarscht, Olic hat keinen Bock mehr, sich durch den letzten Kurzeinsatz weiter verkohlen zu lassen. Ilicevic hat plötzlich Knie und möchte auch nicht mehr, dafür nimmt Big Bruno einen Ahmet Arslan mit den Kader für ein unwichtiges Spiel, womit der Kapitän  der U23 im extrem wichtigen Spiel gegen Oldenburg fehlt. Ich nenne sowas Abgesang.

Von | 2016-05-14T08:02:48+02:00 14. Mai 2016|Allgemein|22 Kommentare

22 Comments

  1. Jorgo 14. Mai 2016 um 07:59 Uhr

    a – b – c, alles richtig. Für mich ist seit Vorgestern auf vollkommen klar, wie DüDü die Doppelbelastung (Knäbel) zeitlich und inhaltlich bewältigen wird. Callmung wird ihm Bröckchen hinwerfen, die er abzuarbeiten hat. Bei Fertigmeldung gibt es Nachschlag. Und einen Nachschlag bei Calli kann man so oder so verstehen. Ferner schlage ich zukünftig eine Wahl hier im Blog vor. Die Dusseligkeit des tage im und rund um den HSV. Mein Favorit ist heute die Mitnahme von Ahmet Arslan nach Augsburg. Irgendwie muß es doch zu schaffen sein, das die U23 im kommenden Jahr in der für den Nachwuchs so (un)wichtigen Verbandsliga aufläuft. Aber wir haben gerade einmal 08.00 Uhr. Der Tag ist noch lang und Dusseligkeiten zu fabrizieren.

  2. Oliver Bruchholz 14. Mai 2016 um 08:53 Uhr

    Guten Morgen Grave. Ich tippe auf c. Verstehe ich richtig das du auch mehr der Version von Drobny glaubst als der offiziellen Darstellung der Granden?

    • Gravesen 14. Mai 2016 um 08:54 Uhr

      Das verstehst du richtig. Ich denke, sowohl in der Mannschaft, wie aber auch im gesamten Verein stimmt so einiges nicht.

  3. leonardo63 14. Mai 2016 um 09:10 Uhr

    Moinsen,

    so langsam werden aus den weißen dunkle Wolken. Herr Beiersdorfer hat sich aus eigenem Antrieb zum Vollpfosten des Jahres ernannt. Er hat sich selbst jeglicher Handlungsmacht beraubt, und ist unglaubwürdiger als je zuvor. Wie Grave eingangs folgerichtig und sinngemäß bemerkte — “wer soll ihn denn nun noch ernst nehmen, egal was er tut”. Eine fatale Situation für anstehende Vertragsverlängerungen, Transfers u.ä..

    Was mir zusätzlich Sorgen bereitet, ist die Tatsache, dass Herr Kühne and friends so offensiv auftreten, obwohl sie keine offiziellen Entscheidungsträger in der AG darstellen. Besteht eine formale Verletzung der 50+1 Regel durch das Eingreifen Herrn Kühnes oder wird sie schlichtweg ausgehebelt ???

    Wie werden DFL und DFB reagieren? Denn das sie sich damit beschäftigen müssen erscheint mir eindeutig. Vielleicht kann hier jemand Klarheit herstellen ??

    • DiegoRivera 14. Mai 2016 um 21:30 Uhr

      Stell Dir mal vor Du hättest einen Job mit ca. € 2 Mill pro Jahr und Du weißt so etwas wirst Du nie wieder bekommen.
      Damit steht schon mal eine Motivation für Beiersdorfer am Sessel, so lange es geht, klebenzubleiben.
      Was Kühne (mit Gernandt + jetzt Calmund) so abziehen ist eine kalte Enteignung der HSV-Führung.
      Egal wie kompetent die Exzellenzen sind oder eben völlige Schwachmaten, aber sowas vereinbart sich in keinster Weise mit den Minderheitsanteilen am HSV die Kühne hält.
      Jetzt kommt zwar eine gerechtfertigte Quittung für Unfähigkeiten, aber auf eine völlig undemokratische Weise.

  4. Hoobs 14. Mai 2016 um 09:22 Uhr

    Das Calmund nun ein gewichtiges Wort (welch trauriges Wortspiel) beim HSV zu sagen hat, finde ich unerträglich. Da hätte ich ja lieber den Sammer als Einflüsterer gesehen – und das soll schon was heißen. Ich finde zwar Deine Gedanken in den letzten beiden Tagen ganz spannend und interessant (Stichwort: Chance für den HSV), ich befürchte jedoch das wird eine erneute Geldverbrennung ersten Grades. Kein Konzept, keine Strategie, kein Konsequentes handeln.

    Deine Einschätzung zu Beiersdorfer´s Situation sehe ich nach ein paar mal darüber schlafen genau so wie Du. Der ist verbrannt und man kann für den HSV nur hoffen, dass auch hier schnellstmöglich gehandelt wird.

    Einzig Deiner Schlussfolgerung zu “Arslan” kann ich nicht teilen. In der Situation in der sich der HSV Jahren befindet ist kein Spiel unwichtig. Und besonders nicht das letzte Spiel. Schließlich geht es um die Tabellenendplatzierung und die damit verbundenen Fernsehgelder. Je höher der Platz, desto mehr Millionen für den Verein. Und gerade ein Club wie der HSV sollte solch ein Spiel ernst nehmen. Labbadia tut das, und das finde ich richtig. Er ist sowieso in einer dämlichen Situation. Nimmt er Arslan, den Kapitän der U 23, nicht mit, dann wird ihm vorgeworfen das Spiel schon abzuschenken weil er mit zu wenigen Spielern nach Augsburg fährt. Nimmt er ihn mit, wird ihm vorgeworfen die U23 zu schwächen. Ja was denn nun?

    Sowieso kommt mir Labbadia zu schlecht weg. Er hat Leidenschaft zurück gebracht und lebt Professionalität vor. Das er das Team spielerisch kaum entwickelt hat erschreckt und ärgert mich auch. Aber wer ist dafür der Schuldige? Der Trainer? Oder ein unmotiviertes und nicht gut zusammen gestelltes Team? Schon vor Labbadia haben sich Trainernovizen und Legenden an dieser Mannschaft ausprobiert – und wurden alle vom Hof gejagt. Wie so oft im Leben gibt es sicherlich mehr als nur einen Schuldigen. Alle Seiten müssen sich den Schuh anziehen der ihnen passt. Und Bruno ist nicht völlig unschuldig, aber mit seiner Erfahrung, Power und Einstellung traue ich ihm definitiv zu eine gut zusammen gestellte Mannschaft auch auf ein höheres Level zu heben. Und seine Verbundenheit zum Club und zur Stadt tut uns gut. Kontinuität auf einigen Schlüsselfunktionen ebenso. Daher wäre ich definitiv für einen Verbleib des Trainers – gepaart mit der Anforderung in der kommenden Saison eine deutlich spielerische Steigerung zu sehen.

  5. Oliver Bruchholz 14. Mai 2016 um 09:30 Uhr

    Guten Morgen Hoobs. Zum Thema Arslan. Schau dir mal die PK von Thomas Tuchel von gestern an und du wirst verstehen was Grave meint. Ich könnte kotzen das die den Transfer von Tuchel verbockt haben. Alleine dafür gehören die alle vor die Tür gesetzt!

  6. Gravesen 14. Mai 2016 um 10:01 Uhr

    […] So wird HSV-Chef Dietmar Beiersdorfer nicht umhinkommen, zeitnah zu erklären, in welcher Form Kühne dem Club das Geld zur Verfügung stellt und – noch wichtiger – welche Rolle der Milliardär tatsächlich bei den Entscheidungen im Volkspark spielt. Die Behauptung einer Einmischung ins operative Geschäft, die von den HSV-Verantwortlichen in der Vergangenheit immer empört zurückgewiesen wurde, lässt sich nach den Geschehnissen der letzten Wochen kaum leugnen. Zudem ist weiter unklar, welche genauen Gegenleistungen Kühne für seine Finanzspritze einfordert. Denn bei aller Anerkennung für Kühnes nimmermüde Unterstützung für seinen Herzensclub: Geschenkt hat der Unternehmer seinem HSV trotz Beteiligungen, Darlehen, Namenskauf und Anteilskäufen im Gesamtwert von 69 Millionen Euro nahezu nichts. Der Geschäftsmann will mitentscheiden, was mit seinem Geld passiert, was auch sein gutes Recht ist.
    .
    […]Denn klar ist: Sollte der Transfersommer nach Knäbels Demission nicht den gewünschten Erfolg haben, ist es Beiersdorfer selbst, der dann zur Disposition stünde.
    .
    […] Bis es allerdings so weit ist, sollen nach dem letzten Quer-, Rück- und Fehlpass zunächst noch einmal alle anderen Abteilungen hinterfragt werden. Neben dem von Beiersdorfer kritisierten Scouting soll das auch für den von Bernhard Peters verantwortete Nachwuchsbereich gelten.[…]
    http://www.abendblatt.de/sport/fussball/hsv/article207564681/Der-HSV-tritt-zum-Charaktertest-in-Augsburg-an.html

  7. atari 14. Mai 2016 um 10:10 Uhr

    gibt es irgendwelche belastbaren Beweise für die “Steuerung durch Kühne”, ausser das es einfach nur naheliegt?

    • Gravesen 14. Mai 2016 um 10:12 Uhr

      Was hättest du denn gern? Eine eidesstattliche Erklärung?

    • schubidu 14. Mai 2016 um 10:42 Uhr

      Beweise gibt es nur in der Mathematik…

      “If it looks like a duck, swims like a duck, and quacks like a duck, then it probably is a duck.”

  8. Saschas Alte Liebe 14. Mai 2016 um 10:37 Uhr

    Moin, ich sehe nicht, dass sich a. und c. zwingend ausschließen. ich tippe auf a. wegen c.
    Es ist nicht davon auszugehen, dass zu solch kleiner Runde jemand geladen war/ist, der unbeabsichtigt plaudert.
    Das wäre doch zu dilettantisch.

  9. Weltmeister 14. Mai 2016 um 10:54 Uhr

    @ Blog
    Alles richtig.
    Ergänzung: Es wäre schlimm, wenn die 2. Mannschaft heute verliert und dann sogar noch absteigen kann am letzten Spieltag. Sollte Labbadia obendrein Arslan NICHT spielen lassen, wäre das ein absoluter sportlicher Skandal.

  10. Kerberos 14. Mai 2016 um 11:00 Uhr

    .
    Es war und ist die einzige Möglichkeit, aus dem Primat des Handelns heraus, öffentlich festzustellen, das D. Beiersdorfer nunmehr im sportlichen Bereich auf den Posten des “Grüß-August” reduziert wurde und als Vorstands-Vorsitzender lediglich noch die Funktion eines “Unterschriften-Automaten” ausübt.
    .
    Denn die “Aera” Beiersdorfer und HSV+ wird nun ganz schnell vollständig rückabgewickelt und die AG wird unter dem Jubel der Fans mit der Aussicht auf guten Fußball in Hamburg bis zum Platzen verschuldet werden. Aktuell bereits 90 Mio Altschulden + 50 Mio Kühne-Spritze + 8 Mio aus Besserungsscheinen = ~150 Mio. Aktivitäten (Käufe) von 50 Mio auf dem Transfermarkt führen unweigerlich zu jährlich zusätzlichem Aufwand von 12,5 Mio aus Abschreibungen (bei 4 Jahren Laufzeit der Verträge) und zusätzlich einmalig etwa 7,5 Mio (Nebenkosten). Das sind alleine +32,5 Mio zusätzlicher Verlust in den nächsten 2 Jahren ohne Zinsaufwand. Damit wird das Eigenkapital der AG durch Bilanzverluste in 2 Jahren restlos aufgezehrt sein, selbst wenn (genehmigte) 24,9% Anteile komplett veräussert sind. Und dann muss zwingend wieder “neues” Eigenkapital her, damit die AG nicht überschuldet ist.
    .
    K-M Kühne hat nun zugegriffen! Und vielleicht muss man K-M Kühne tatsächlich dafür dankbar sein, denn die Aussicht, künftig wieder wirklich guten Fußball in Hamburg sehen zu können, ist damit doch exorbitant gestiegen.
    .
    Auf der anderen Seite muss man aber auch konstatieren, dass die Mitglieder des Vereins mit der Initiative HSV+ getäuscht wurden und ihnen das Votum zur Ausgliederung faktisch “abgeschwindelt” wurde. Zu keiner Zeit wurde auch nur ansatzweise ernsthaft versucht, das Konzept HSV+ umzusetzen.
    .
    Vielleicht war und ist es aber auch eine objektive Unmöglichkeit, mit überkommenen Werten aus traditionellem Verständnis heraus im modernen Profi-Fußball erfolgreich sein zu können und die Härte des Wettbewerbs eben keine Kompromisse zulässt. Ob deshalb aber der Zweck die Mittel heiligt, muss jedes Mitglied mit Stimme für HSV+ für sich selbst entscheiden.
    Für mich persönlich ist “mein HSV”, zudem ich als Buttje in den 60´-er Jahren meine intensive Bindung aufbaute, damit abgewickelt und nur noch Geschichte. “Mein HSV” wird in meiner Erinnerung weiter leben, mit Sicherheit jedoch weder bei Falke noch in der HSV Fußball AG mit Headquarter in Schindeleggi.
    .
    Und dennoch möchte ich auch nicht verhehlen, dass ich mich auf guten Fußball in Hamburg freue und auch wieder gute Spiele im Stadion besuchen werde – aber dann eben nur als “Fußball-Fan”, denn ein hüpfender Fan der Schindeleggi-AG werde ich mit Sicherheit nicht.
    .

  11. ausgegliedert 14. Mai 2016 um 11:12 Uhr

    Maulwurf 2.0? Wer immer das anzunehmende Agreement mit der Bild zu verantworten hat, sollte schnellstens entfernt werden. Vlt. kauft KMK den HSV dann auch noch aus dieser Misere raus.
    Wobei, wer bezahlt eigentlich Knäbels Abfindung?

  12. Skeptiker 14. Mai 2016 um 11:20 Uhr

    Das offensive Auftreten der Kühne-Delegation lässt bei mir die Hoffnung aufkommen, dass nach dem heutigen Spiel eventuell doch noch weitere Personen beim HSV vor die Tür gesetzt werden.

  13. Leonadomitcabrio 14. Mai 2016 um 11:46 Uhr

    Papa Schlumpf hat seine Chance gehabt. Wie von Grave so herrlich dargestellt, haben sie im Verein doch nichts auf die Reihe bekommen. Alles, was angefasst wurde, hat man versemmelt.

    Durch Karl war Klau-Mi JEDERZEIT im Bilde. Mich wundert es nur, dass der Onkel in der Schweiz so lange ruhig war.. Ich an seiner Stelle hätte schon viel früher auf´n Tisch gehauen.

    Aber Klau-Mi i wäre nicht da wo er ist, wenn er nicht wüsste, was er tut. Respekt Respekt, er ist ein großer Taktiker.. Das fehlende Know-How für einen Buli Verein holt er sich nun heran, nachdem man ihn versucht hat, zu veralbern..

    Da werden noch Köpfe rollen und Domino Steine fallen.. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was in den kommenden Wochen auf uns wartet…

  14. Marlo 14. Mai 2016 um 12:06 Uhr

    Ich denke/hoffe auch, dass das nur der Anfang war. Als nächstes muss Bruno gehen, auch wenn ich ihn sehr mag. Als Trainer ist er spätestens in der Rückrunde gescheitert. Wenn der Kader neu aufgestellt werden soll, muss ein neuer Trainer schon jetzt in die Planung einbezogen werden. Ich hoffe inständig auf Favre. An Labbadia festhalten und ihn nach 3-4 Spieltagen zu entlassen, wäre das Schlimmste und die Entwicklung wieder mind. 6 Monate verzögern. Neuer Kader = neuer Trainer

  15. Graue Haare durch HSV 14. Mai 2016 um 13:56 Uhr

    Evtl etwas naiv aber ich frage es trotzdem: Wäre es nicht cleverer gewesen die neue Finanzspritze von KMK nicht so herauszuposaunen um die Ablösen, Gehälter, Handgelder, Beraterhonorare für die neuen Spieler im Rahmen zu halten ? KMK kann doch auch nach Abschluss der Transfers noch den Ruhm einstreichen. Jetzt weiß jeder: der HSV bekommt 50 Mio für neue Spieler (hoffentlich nicht zu abenteuerlichen Bedingungen…) Da halten doch alle kräftig die Hand auf weil sie wissen das Geld da ist… Gleiches gilt natürlich für Spielerverkäufe – da die Interessenten wissen, dass die Spieler die zum Verkauf stehen einfach weg sollen (notfalls auch unter Marktwert)…

  16. Björn 14. Mai 2016 um 16:11 Uhr

    Hoffentlich schlägt hier nicht der Breitenreiter als Labbadia-Ersatz auf. Der war als Spieler schon eine Zumutung.

  17. Goldfather 15. Mai 2016 um 04:15 Uhr

    Weder a,b noch c, sondern für alle Heuchler, wie jene Sportjournalisten der süddeutschen Zeitung oder RB Leipzig-Kritiker, die etwas von ehrlichem Profi-Fußball faseln “In-Your-Face”!
    .
    Wie bitter hören sich in diesen letzten Tagen und Stunden jene an, die selbst enttäuscht auf der Suche nach einem Monstersponsor waren oder bereits seit JAHRZEHNTEN die 50 + 1 Regel verletzen.
    .
    Sicher, der FC Bayern – Allianz – Adidas – Audi – München hat hervorragende Arbeit abgeliefert, aber niemals sollte man vergessen mit was für beinharten Methoden in München gearbeitet wird. Der Fall Uli Hoeneß ist nur die Spitze des Eisbergs gewesen der dafür sorgt, dass die Bayern immer oberhalb der Liga schwimmen.
    .
    Über den Rest der heuchlerischen Liga gilt es nicht ein Wort zu verlieren denn die aktuelle Kritik am gegenwärtigen Finanzgebaren des HSV ist im wesentlichen durch Neid getrieben.
    .
    Kein Club kann heutzutage regelmäßig im vorderen Drittel der Liga mitschwimmen ohne einen extrem potenten Geldgeber zu haben.
    .
    Der HSV nimmt sich lediglich, was alle sich zu nehmen pflegen die ernsthaften Profisport betreiben wollen. Nostalgie und Tradition war gestern. Ohne jede Chance sind heutzutage jene die nicht in der Lage sind sowohl auf dem Platz als auch neben dem Platz das Maximum aus ihren Möglichkeiten herauszuholen.
    .
    Entegegen der von BILD kolportierten Meinung, dass Klaus-Michael durch Calmund und sonstige Berater zu Investitionen dieser Form verleitet worden wäre wie ein altersschwacher Greis der sich über seine warme Milch freut und ansonsten grenzdebil den Tag genießt, ist eindeutig davon auszugehen, dass, inklusive HSVplus und Dietmar Beiersdorfer, eine umfassend geplante Strategie in ihre nächste Phase tritt.
    .
    BILD dient lediglich zur Verschleierung und wird ebenso benutzt wie HSVplus, Beiersdorfer, Knäbel, Labbadia….
    .
    Klaus-Michael ist im weltweiten Speditionsgeschäft, welches eines der härtesten Geschäfte auf diesem Planeten darstellt, der ultimative Predator und keineswegs grenzdebil und altersschwach. Und ultimativ hat für ihn als Fan und Investor auch der HSV zu sein, weshalb sich sämtliche Underperformer in langen oder kurzen Hosen früher oder später ihre Papiere abholen können.
    .
    Beiersdorfer war meiner Ansicht nach eingeweiht und sich bereits schon zu HSVplus-Zeiten im klaren darüber, dass er der emotionale Türöffner für die Fans und traditionsbewußten Verantwortlichen des alten HSV ist.
    .
    Niemals hat Klaus-Michael Kühne aus einer Laune heraus, weil Calmund auf ihn eingeredet hat ein zukünftiges Investitionsvolumen von 300 – 500 Millionen € freigegeben. Denn…50 Millionen € werden bei weitem nicht reichen, um innerhalb von 5 Jahren ganz oben angreifen zu können und den HSV dauerhaft unter den Top 3 Mannschaften in der Liga etablieren zu können.
    .
    Fünf (5) Jahre sind in etwa die Zeit die Klaus-Michael sich in guter Gesundheit möglicherweise noch geben kann, so dass er möglicherweise zwei bis dreimal um einen Titel mit dem HSV spielen lassen kann. Klaus-Michael will nicht international mitkicken lassen oder sich über eine Euroleague-Qualifikation freuen können, nein, der Mann will die Bayern und den BVB im Kampf um die Schale hinter sich lassen.
    .
    Damit die ganze Sache nicht abläuft wie beim HSV-Handball benötigt der HSV selbstverständlich eine gänzlich andere Expertise, als sie von Beiersdorfer geleistet werden könnte, doch sollte man nie vergessen, dass Beiersdorfer enorme Erfahrungen mit wirtschaftlich außerordentlichen Projekten wie RB Leipzig und Zenit St.Petersburg hat. RB Leipzig ist nicht trotz Beiersdorfer dort wo es jetzt ist, sondern auch durch Beiersdorfer. Die Planung und Umsetzung der aktuellen Infrastruktur RB Leipzigs geht auf das Konto von Beiersdorfer.
    .
    Anders als die meisten Kommentatoren sehe ich Beiersdorfer mit 41 Punkten im Plan, ebenso sehe ich die Entlassung Knäbels von langer Hand vorbereitet. Knäbels Entlassung stand bereits schon lange vor der Rucksackaffäre fest und ebenso stand für die Übernahme der Knäbel-Position Beiersdorfer fest.
    .
    Knäbel gehörte zur ersten Raketenstufe ebenso wie Bruno Labbadia der maximal noch eine Saison haben dürfte und spätestens dann ausgetauscht wird, wenn Beiersdorfer gemeinsam mit Calmund Spieler verpflichtet hat die wesentlich kostenintensiver sind als der jetzige Kader.
    .
    Labbadia ist bislang den Beweis schuldig geblieben, dass er mehr ist als ein guter Feuerwehrmann.
    .
    Selbstverständlich werden weitere Anteile des HSV an die Kühne Holding AG gehen, so dass, neben diversen Schuldverschreibungen und anderen Konstrukten, der Geldfluss nicht ins stocken gerät. Weiterhin gehe ich davon aus, dass Karl Gernandt ein Konstrukt ausgearbeitet hat, welches über das Ableben Klaus-Michaels hinausreicht und die HSV AG entsprechend absichert.
    .
    Entgegen der allgemeinen Annahme dass Beiersdorfer demnächst fällig sein dürfte gehe ich davon aus, dass er ein zentraler Bestandteil im Masterplan von Klaus-Michael ist und bis auf absehbare Zeit als VV weiterwirken kann. Für die fußballerische Expertise hat Klaus-Michael bereits seit längerer Zeit andere Leute…
    .
    1. Stufe: Wirtschaftliche Unterstützung des HSV e.V. Wirtschaftlicher Kollaps des Gesamtvereins, der früher oder später erfolgen muß, wird abgewendet..
    .
    2. Stufe: HSVplus, Ausgliederung der Profiabteilung
    .
    3. Stufe: Erwerb fast aller verfügbaren Anteile, kleinere Anteilseigner dienen als Nebelkerzen, niemals wurden potente Partner ernsthaft angefragt.
    .
    4. Stufe: Mannschaft stabilisieren, Schuldenstand wird massiv erhöht, so dass als einzige Lösung ….
    .
    5. Stufe: Investition in die Mannschaft, Schuldenstand wird nicht angetastet und dient als Druckmittel dem e.V. gegenüber.
    .
    6. Stufe: Sportlicher Erfolg und Umwandlung weiterer Schulen in Anteile bis weit über 40% – langfristiges Ziel ist die Anteilsmehrheit. Die Clubmitglieder werden vor die Wahl einer Insolvenz oder einer schrittweisen Übernahme gestellt.
    .
    7. Stufe: Profitziel. weltweites Marketing, Internet, Kabelfernsehen. Entweder ein anderer Großinvestor übernimmt oder der Profit fließt dauerhaft in die Kühne Holding AG.
    .
    Ein fundamentaler Irrtum ist es zu glauben, dass Profifußball in der nationalen und internationalen Spitze zukünftig defizitär sein muss.
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    So, oder so ähnlich dürfte der Masterplan in Schindeleggi aussehen.
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    Der HSV als größter und erfolgreichster Fußballclub in der reichsten Metropolregion Europas ist ein Schatz, der als solcher von Uli Hoeneß bereits vor langer Zeit erkannt wurde. Klaus-Michael Kühne ist lediglich jener Unternehmer der diesen Schatz mit Geduld, Raffinesse und Hartnäckigkeit an die Oberfläche befördert.
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    http://www.bilanz.ch/files/imagecache/teaser-big/lead_image/21_un_gespraech_02.jpg

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