Meine ganz persönliche Meinung

Ein Gastblog von Kerberos

Wegducken und Abtauchen ist feige und daher möchte ich gleich zu Beginn des neuen Jahres bezüglich meines letzten Gast-Blogs in der `Arena´ unmissverständlich einräumen: meine Ausführungen betreffend der Ausweisung der Transfer-Aktivitäten in der Bilanz waren schlicht fehlerhaft; da gibt es nichts zu beschönigen und ich kann den von mir verzapften „Blödsinn“ kaum erklären – zumal ich noch vor wenigen Wochen selber in einem Gast-Blog hier an gleicher Stelle detailliert und fehlerfrei dargelegt hatte, wie Spielertransfers mit allem „Drum und Dran“, einschließlich der damit verbundenen Abschreibungen, zu bilanzieren sind. Sorry; solche „Aussetzer“ sollten natürlich nicht vorkommen – kommen aber leider vor und ich bedaure dies zutiefst.

Leider wurde dadurch auch der Kontext meiner Kritik an der zumindest doch bemerkenswert verwobenen Ausgestaltung der „Finanzierungs-Hilfen“ des K-M Kühne sehr unscharf. Auch hier daher vorab nochmals zur Klarstellung meine persönliche Auffassung in der Causa K-M Kühne: ich gehe bis zum heutigen Tage nach wie vor uneingeschränkt davon aus, dass K-M Kühne bei all seinen finanziellen Aktivitäten rund um den HSV zu keiner Zeit die Absicht hatte und hat, den HSV aus finanziellen Motiven heraus zu übervorteilen oder sich gar persönlich am HSV zu bereichern. Und ohne Frage hätte es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den HSV ohne das finanzielle Engagement eines K-M Kühne bereits seit Langem nicht mehr gegeben; zumindest wohl unstrittig nicht in der Fußball-Bundesliga.

Aber der Umstand, dass K-M Kühne weder rendite-orientierter Investor noch strategischer Partner im engeren Sinne der Nomenklatur ist, macht eine Kritik an seinen „Finanzierungs-Hilfen“ für „seinen“ HSV keineswegs obsolet. Denn K-M Kühne ist ebenso mitnichten einer jener allseits wohlgefälligen stillen Mäzen im Hintergrund; er will es nach eigenem Bekunden auch gar nicht sein und er selbst beurteilt die Wirkung seiner Außendarstellung dabei sehr realistisch. K-M Kühne ist unbestritten ein Mäzen, der mitreden will und so gewährt er – neben seiner nach Stimmrecht gemessenen eher unbedeutenden AG-Beteiligung – de facto für den HSV existenzielle „finanzielle Hilfe“ nur gegen Teilhabe, Mitsprache und Mitbestimmung.

Dies ist in einem angemessenen Rahmen aber auch das grundsätzlich legitime Ansinnen eines jeden Investors und keineswegs ein in der Finanzierungs-Praxis unübliches Verhalten eines „Geldgebers“. Denn selbstverständlich ist es das Recht (institutionell sogar die Pflicht) eines jeden Darlehensgebers, die Werthaltigkeit des von ihm finanzierten Objekts durch „seine Leute nach seinen Maßstäben“ zu prüfen und über die von ihm ausgelegten Finanzmittel einen Nachweis der Mittelverwendung zwecks Kontrolle einzufordern.

Und genau zu diesem Themenbereich werden die Mitglieder des Vereins bereits zeitnah erneut wegweisend entscheiden müssen. Entscheiden, welches Maß an „Fremdbestimmung“ durch einen Mäzen in der strategischen Ausrichtung und in operativen Entscheidungen der AG ihrer Auffassung nach noch vertretbar sein soll. Das bisherige Votum der Mitglieder des Vereins als Mehrheits-Aktionär zur Vermeidung und Abwehr von „Fremdbestimmung“ wurde und ist durch den Ausgliederungsbeschluss und die aktuell gültige Satzung der AG eindeutig dokumentiert. Zumindest der Einfluss von Anteilseignern außerhalb des Vereins ist mit der zulässigen Beteiligungs-Quote von 25% minus 1 Aktie noch unter einer möglichen Sperrminorität für alle Dritten restriktiv beschränkt; für eine Überschreitung oder Ausweitung dieser Restriktion bedarf es zwingend eines weiteren Beschlusses der Mitgliederversammlung. Es ist kaum vorstellbar, dass hierbei eine faktische „Fremdbestimmung“ der AG durch einen Mäzen „durch die Hintertür“ mittels des Einwerbens von „externem Fremdkapital“ im Sinne der Mitglieder des Vereins war.

Selbstverständlich ist eine Satzung jedoch weder in Stein gemeißelt noch für die Ewigkeit zementiert. Und sollten durch Veränderung der Rahmenbedingungen im Marktumfeld oder durch Erkenntnisgewinn aus Erfahrungen bisheriger Unternehmensführung der Bedarf von Änderungen in der Satzung der AG angezeigt erscheinen, so sollten die erforderlichen rechtlichen Rahmenbedingungen der AG auch unverzüglich durch eine dem Zweck dienliche Modifizierung der Satzung herbeigeführt werden. Nur dies bitte ganz ordnungsgemäß durch eine Beschlussfassung der Mitgliederversammlung auf der Grundlage von Offenheit und Ehrlichkeit gegenüber den Mitgliedern des HSV

Und ein solcher Prozess müsste mit dem Erkenntnisgewinn beginnen, dass „HSV Plus“ gescheitert ist und dürfte keineswegs damit enden, dass D. Beiersdorfer die originäre Ursache des Scheiterns war. Mitnichten. Denn das Konzept „HSV Plus“ war im Nachgang betrachtet von Beginn an zur Erfolglosigkeit verurteilt, weil es auf dem Fundament von Unwahrheit und Wunschdenken als eine zwingende Annahme für den möglichen Erfolg begründet wurde – der Mär, dass der Wert des HSV € 350 bis € 400 Mio. betrüge und strategische Investoren mit einem “gigantischem” Investitionsvolumen angeblich beim HSV bereits Schlange stünden. Nun; die Bewertung des HSV war ein Fake und die strategischen Investoren gab es nicht, gibt es nicht und wird es wohl auch nie geben.

Beiersdorfer kann darüber hinaus für sich persönlich jedoch Eines ganz unbestritten in Anspruch nehmen. Er hat mit seiner Unternehmensführung des ökonomischen Wahnsinns, der personalpolitischen Vetternwirtschaft und einer sportlich einzigartigen Konzeptlosigkeit binnen kürzester Zeit in exzellenter Vollendung aus einer vorgezeichneten systemimmanenten Erfolglosigkeit einen wirtschaftlichen Totalschaden ungeahnten Ausmaßes geschaffen. Und dieses überwältigende „Maß an Minderleistung“ wird für alle Zukunft beim HSV untrennbar mit dem Namen D. Beiersdorfer verbunden bleiben. Und nein, es war in der „Brutalität der Zerstörung“ keineswegs so durch das Konzept „HSV Plus“ unausweichlich vorgezeichnet.

Umdenken! Mit dem Wechsel in der Unternehmensführung mag man beim HSV eventuell noch gerade rechtzeitig die ärgsten Auswirkungen des Totalschadens der „Ära Beiersdorfer“ auf gewisse Zeit eindämmen können und so eine Schleichfahrt auf der Kriechspur zur nächstgelegenen Reparatur-Werkstatt ermöglichen; mehr aber auch nicht. Ohne eine konzeptionelle Modifizierung und eine strukturelle Reorganisierung wird der HSV nie mehr auf die Erfolgsspur kommen.

Denn mit der Ausgliederung nach dem Konzept „HSV Plus“ hat man bereits in der Wahl einer Aktiengesellschaft als Unternehmensform ein auf strategische Partner zugeschnittenes Unternehmens-Modell nach dem Vorbild des FC Bayern beschlossen. Nun gab und gibt es jedoch keine strategischen Partner – stattdessen steht aber ein überaus „engagierter“ Mäzen mit persönlichem Herzblut für „seinen“ HSV parat. Und für dessen Engagement ist eine Aktiengesellschaft, ins Besondere in Hinblick auf den durchaus nachvollziehbaren Wunsch auf Teilhabe, Mitsprache und Mitbestimmung, tatsächlich nur äußerst bedingt geeignet. Für eine prosperierende HSV Fußball AG wird es daher unumgänglich sein, durch Modifikation der Unternehmens-Struktur den Mäzen K-M Kühne als letztendlich einzig verbliebenen „Quell der Finanzierung“ zu allseits annehmbaren und für den HSV gedeihlichen Rahmenbedingungen im HSV einzubinden.

Entscheidend wird dabei schlussendlich aber sein, dass der HSV jetzt endlich seine Mitglieder auch tatsächlich mit ins Boot nimmt. Sie, die Mitglieder, müssen offen und ehrlich wissen, worum es bei einem HSV für die Zukunft geht und sie müssen die Veränderungen auch wirklich wollen. Eine „klare Kante“ muss beim HSV gezogen werden und man – Mitglieder, Vorstand und Aufsichtsrat – wird ohne Wenn und Aber geschlossen hinter den zwingend zeitnah zu treffenden Entscheidungen stehen müssen.

Alternativ wird jedoch auch zu akzeptieren sein, wenn sich die Mitglieder des HSV für einen HSV ohne K-M Kühne entscheiden. Hier müssen sich Aufsichtsrat und Vorstand stets vergegenwärtigen, dass sie lediglich die Erfüllungsgehilfen der Mitglieder zur Umsetzung des Mitglieder-Willens sind und an das ihnen von den Mitgliedern verliehene Mandat gebunden sind. Sollten Aufsichtsrat und Vorstand dieses Mandat der Mitglieder für unvereinbar mit ihren persönlichen Vorstellungen oder auch für nicht umsetzbar halten, so bleibt ihnen, sofern ihnen die Herbeiführung eines nach ihrer Auffassung vernünftigen Mitgliederbeschlusses nicht gelingt, letztendlich lediglich die Amts-Niederlegung. In keinem Fall sind Aufsichtsrat und Vorstand hingegen legitimiert, den Mitglieder-Willen ihren persönlichen Vorstellungen unterzuordnen oder ein von den Mitgliedern verliehenes Mandat mittels gegenläufiger Amtsführung zu ignorieren – selbst dann nicht, wenn die Folgen eines solchen Mandats der sportliche Abstieg oder die wirtschaftliche Insolvenz des HSV wären.

In diesem Zusammenhang bleibt letztendlich auch nur zu hoffen, dass die abgetauchten „Plusser“, von denen eigentlich nur ihre überheblich wirkende Selbstdarstellung von unbestrittener Nachhaltigkeit war, nie wieder aus ihren Löchern hervorgekrochen kommen. Denn nicht zuletzt Ihre Märchen von den Exzellenzen mit der eierlegenden Woll-Milch-Sau für den Weg des HSV nach Europa sind für den wirtschaftlichen Totalschaden der HSV Fußball AG ursächlich – dafür wurde nun wirklich in den letzten 2.5 Jahren hinlänglich Beweis angetreten.

Und für eine „klare Kante“ beim HSV könnte eben auch dieser H. Bruchhagen stehen. H. Bruchhagen ist sicherlich kein Visionär und mit Sicherheit auch ganz weit weg von den Weihen eines Messias. Beides braucht es zurzeit beim HSV aber auch nicht. Denn solange der HSV ohne finanzielles Fundament mit ungeeigneten Organisations-Strukturen immer wieder näher am Abstieg zur 2.ten Bundes-Liga schrammt als am Europa-Pokal schnuppert, so lange behält auch der Ratschlag eines bekannt scharfzüngigen Hamburgers seine Gültigkeit: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“. Aktuell braucht der HSV tatsächlich „nur“ einen soliden Kaufmann um das Nachzuholen, was bisher seit der Ausgliederung so exzellent gegen die Wand gefahren wurde; und davon ist reichlich vorhanden. Die persönlichen Voraussetzungen zur Bewerkstelligung dieser Aufgabe bringt H. Bruchhagen zumindest aus seiner Vita heraus nachvollziehbar mit. Ob er den HSV tatsächlich auch erfolgreich wieder auf die Beine stellen wird können, ist nicht zuletzt eine Frage der Zahl und der Charakter seiner Unterstützer im Verein und ins Besondere aber auch eine Frage der Positionierung des Mäzen K-M Kühne.

Deutlich sinken dürften die Chancen von H. Bruchhagen auf eine erfolgreiche Arbeit beim HSV, wenn er länger als zwingend erforderlich auf seinen Co-Vorstand, diesen Märchen-Onkel F. Wettstein, vertraut bzw. vertrauen muss. Dieser hat im Video-Interview mit „FINANCE“ vom 25.11.2016 erneut eine geradezu köstlich anmutende Probe seiner rheinischen Frohnatur digitalisieren lassen.

Auf die Frage der Reporterin, in welchem Jahr er denn nun die Kaderkosten auf die angestrebten € 40 Mio. senken würde, antwortete F. Wettstein: „Auch dieser Plan ist nicht mehr aktuell, da die Marktbedingungen sich geändert haben und die Klubs in der folgenden Saison deutlich mehr Einnahmen aus der TV-Vermarktung erzielen, so dass unser Ansatz ist, das Lizenz-Spieler-Budget auf der Höhe von € 50 Mio. einfrieren zu können. Und alle anderen Klubs werden nachziehen, sodass wir gar nicht mehr gezwungen sind, im nächsten Jahr signifikant zu reduzieren.“. Darüber muss man nun wirklich nur kurz nachdenken. Merksatz: wenn ein finanziell gesunder Klub seine Gehalts-Ausgaben erhöhen kann, dann muss ein finanziell notleidender Klub mit akuter Unterdeckung seine deutlich überhöhten Gehalts-Ausgaben auch nicht reduzieren. Und dies auch noch vor dem Hintergrund, dass F. Wettstein selbst bereits einen erneuten Verlust von € 11 Mio. für das nächste Jahr ankündigt hat. Hr. Wettstein; mit dieser Logik mag man vielleicht Karnevals-Prinz werden – eine Empfehlung für den Besuch einer höheren Schule erhält man damit aber wohl kaum.

Es geht aber noch besser. Vor dem Hintergrund des prognostizierten Verlusts von € 11 Mio. für die Saison 2016/17 wird F. Wettstein von der Reporterin gefragt. „Sie hatten vor rund einem Jahr in einem Interview mit „FINANCE“ angekündigt, dass Sie in der laufenden Saison (Anm.: 2016/17) gerne eine „schwarze Null“ erreichen möchten. Ist das, trotz der sportlichen Talfahrt, zu schaffen – sind Sie im Plan?“. F. Wettsteins antwortet auf diese Frage mit süffisantem Grinsen: „Wir sind im Plan; aber wir erreichen keine schwarze Null.“ Schön, dass über solch einen Ausbund an verblödender Rhetorik zumindest die Reporterin noch vor der Kamera lachen konnte – bei H. Bruchhagen, der zum Zeitpunkt des Interviews (25.11.2016) noch nicht beim HSV zugesagt hatte, dürfte bei solchen Aussagen seines Co-Vorstands selbst im Nachgang noch „Schnapp-Atmung“ einsetzen.

Die Bilanzen der HSV Fußball AG seit der Ausgliederung sind eigentlich nur noch als eine Farce zu bezeichnen; ein Sammelsurium seltsamer Anwachsungen, obskurer Hebung stiller Reserven und ein Hort von unüberschaubaren Risiken auf die Zukunft durch Forderungsverzichte mit Besserungsscheinen. Im Grunde genommen bildet ein Kinderbuch „Malen nach Zahlen“ die wirtschaftliche Entwicklung der HSV Fußball AG wirklichkeitsnäher ab, als die vorgelegten Zahlenwerke der Exzellenzen seit der Ausgliederung. Und nachdem man sich doch unlängst erst im Rahmen der Ausgliederung die Möglichkeit des „reich Rechnens“ durch die teilweise Aufdeckung von stillen Reserven eröffnete, bildete nunmehr die Verschmelzung der verbundenen Unternehmen in der HSV Fußball AG die Grundlage „kreativer“ Bilanzierung. Denn auch hier eröffnet das Gesetz die Möglichkeit der Übernahme von Sachanlagen zu neuermittelten Zeitwerten. Mein persönlicher Vorschlag hierzu ist dann auch: angesichts der guten Erfahrungen mit diesen Instrumentarien, sollte man beim HSV vielleicht unverzüglich mit der Vorbereitung einer erneuten Ausgliederung von Unternehmensbereichen beginnen. Damit würde dann zumindest die Kontinuität in der Diskontinuität gewahrt.

Welchen Sinn aber soll die Analyse der Bilanz eines Unternehmens machen, dessen einzige Existenzberechtigung im lästigen Betteln um Forderungsverzichte bei Gläubigern und in der aberwitzigen Neubewertung ihrer abgewirtschafteten Anlagen zu liegen scheint, um anschließend mittels dadurch „generierter“ außerordentlicher Erträge zumindest kurzfristig das Gröbste des ökonomischen Wahnsinns einer unsäglich unfähig agierenden Unternehmens-Führung zu überkleistern.

Mag die Ära D. Beiersdorfer nunmehr auch personell beendet sein – an deren finanziellen Nachwehen wird H. Bruchhagen noch seine „helle Freude“ haben. Und anders als D. Beiersdorfer, der eben gerade nicht die Nachfolge von C. Jarchow in einer noch „jungfräulichen“ HSV Fußball AG als Vorstandsvorsitzender antreten musste, wird H. Bruchhagen als direkter Nachfolger das wirre Wirken seines Amts-Vorgängers noch ganz unmittelbar zu spüren bekommen. Um in Zukunft die Arbeit von H. Bruchhagen überhaupt objektiv beurteilen zu können, bedarf es aus Gründen der Zurechenbarkeit bereits heute einer scharfen Trennung der Geschäftsvorgänge bis zum 31.12.2016 sowie die Feststellung deren möglicher finanzieller und wirtschaftlicher Auswirkung in der Zukunft. Denn sollten beispielsweise die Bedingungen der noch von D. Beiersdorfer gewährten Besserungsscheine irgendwann in der Zukunft eintreten, so entsteht für den HSV hierdurch eine neue Verbindlichkeit eben erst in dem Zeitpunkt des Bedingungseintritts. Nachvollziehbar ist daher, dass eine solche Verbindlichkeit, obgleich Sie in der Amtszeit des H. Bruchhagen wird bilanziert werden müssen, keinesfalls dem Wirken von H. Bruchhagen zugerechnet werden kann. Daher bleibt Einem auch nur ein fassungsloses Kopfschütteln, wenn jetzt bereits von Seiten einiger offenkundig grenzdebiler rosa-roten Hüpfer die anhaltende Kritik an der desaströsen Hinterlassenschaft des D. Beiersdorfer als ein unsportliches Nachtreten angeprangert wird.

Der Zustand und die Perspektive des HSV sind heute signifikant schlechter als zum Zeitpunkt der Ausgliederung vor 2,5 Jahren. Aber dazu später mehr.


Ich habe dann auch noch einen, weil ja manchmal behauptet wird, man würde doch immer erst berichten, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist und dann wüsste es ja jeder. Ich habe einen Blog aus dem Herbst 2015 gefunden, Thema war Transferpolitik. Guckt mal rein, es lohnt sich 😉

Viel Spaß

G.

Von | 2017-01-02T07:12:43+01:00 2. Januar 2017|Allgemein|10 Kommentare

10 Comments

  1. Skeptiker 2. Januar 2017 um 14:40 Uhr

    Hahaha! Läuft beim HSV!

    Jens #Todt zu #NDR903:”ich bin noch im Urlaub in Asien, weiß nicht, wie lange ich noch bleibe…der HSV ist immer noch ein schöner Klub #HSV

  2. Bjoern 2. Januar 2017 um 14:55 Uhr

    Ist doch super, vielleicht bringt Jensi ja gleich eine asiatische Fußball-Perle mit. 😀

  3. Alex 2. Januar 2017 um 15:17 Uhr

    Chapeau Kerberos?

  4. Skeptiker 2. Januar 2017 um 16:52 Uhr

    @ Kerberos: ???

  5. Spörl 2. Januar 2017 um 19:17 Uhr

    Kerberos, finde es bemerkenswert, dass Du Deinen Beitrag betreffend Bilanzierung der Transferausgaben richtig einordnest und nichts versuchst schön zu reden. Sowas hab ich im Matz Blog noch nicht gesehen. Eher kürzlich sogar eine zweifelhafte Selbstbeweihräucherung.
    .
    Respekt Kerberos!
    .
    Aber Du solltest Dein Licht nicht unter den Scheffel stellen. Du warst einem Eindruck nach der erste – und immer noch einer der wenigen – die verstanden und analysiert haben, dass der HSV operativ in der letzten Berichtsperiode – erneut – ein hohes Defizit erwirtschaftet hat, dass nur durch eine (zulässige) Bilanzierungsmethode ausgeglichen werden konnte. Dies hattest Du seinerzeit Klasse herausgearbeitet. Hat Herr Scholle meines Wissens in seinem Blog immer noch nicht erklärt.
    .

  6. Weltmeister 2. Januar 2017 um 21:34 Uhr

    @ Kerb
    Danke!

    @ Jens Todt
    Unglaublich. Aber was ärgere ich mich? Todt passt doch mit seiner Arbeitseinstellung perfekt zum HSV 2017!

  7. alfa 2. Januar 2017 um 22:55 Uhr

    Irgendwie so ziemlich viel Zufall bei der Reifung von der Suspendierung bin hin zur vermeintlichen Verstragsunterschrift mit dem Herrn Todt hierzulande!? Ein Schelm wer sich darüber freuen würde , wenn Herr Bruchhagen den Namen Todt hochhält und de facto einen anderen MIT Vertragsunterschrift präsentiert. …
    Tschuldigung bin wohl mit den Gedanken “im Reich der Fabeln”gelandet, wie jemand bekanntes zu resümieren pflegt.

  8. Julia 3. Januar 2017 um 08:26 Uhr

    Bilanzen sind das eine, prekärer sind die Finanzen. Ausgehend von dem für 2015/16 veröffentlichten Zahlen hier mal ein paar Überlegungen zur Finanzlage/Liquidität:

    Im Prognosebericht für 2015/2016 aus dem Konzenabschluß per 30.6.2015 steht zu lesen:
    “Das EBITDA wird für das Geschäftsjahr 2015/16 mit 25 Mio EUR, aufgrund geringerer Umsatzerlöse und gleichzeitig zurückgehender Aufwendungen – insbesondere des Personalaufwands – leicht steigend zum EBITDA für 2014/15 (23 Mio. EUR) geplant.

    Wenn man die nicht zahlungswirksamen Verschmelzungseffekte rausrechnet, beträgt das Ist-EBITDA minus 20 Mio. EUR, und der der Personalaufwand ist nahezu gleichgeblieben. Damit hinkt der HSV zu wiederholten Mal mit seiner Planung hinterher, d.h. die Prognosequalität geht gegen null.

    Im Prognosebericht für 2016/2017 aus dem Jahresabschluß per 30.6.2016 steht zu lesen:
    “Die Unternehmensplanung des HSV basiert für das laufende Geschäftsjahr 2016/17 auf der Annahme des 10. Tabellenplatzes bei 44 erzielten Punkten am Saisonende. Das EBITDA wird für das Geschäftsjahr 2016/17 mit 22 Mio. EUR geplant.” Das unterschrieben die allen ernstes am 9. Spieltag, als der HSV mit 2 Punkten schon dauerhaft auf Tabellenplatz 18 fest hing!!!

    Anyway, demnach planen die für 2016/17 eine Steigerung des EBITDA um über 40 Mio. Das erscheint insgesamt eher unrealistisch (vorsichtig formuliert).

    Ein Blick in die Bilanz: Das Anlagevermögen beträgt stolze 142 Mio (davon 41 Mio. unveräusserliche Markenwerte und 32 Mio. dubiose Spielerwerte, der Rest sind i.W. besicherte Grundstücke), und es wird mit lediglich 36 Mio. Eigenkapital finanziert. Das ist der krasseste Verstoß gegen die sog. Goldene Bankregel, wonach das langfristige Anlagevermögen durch Eigenkapital gedeckt sein sollte, den ich je gesehen habe. Bei Verstoß gegen diese Regel sind kurzfristig Liquiditätsengpässe zu erwarten, weil das Anlagevermögen mit kurzfristigen Schulden finanziert wird. Können diese aus dem laufenden Betrieb nicht bedient werden, droht regelmäßig Insolvenz wegen Zahlungsunfähigkeit, weil sich das Anlagevermögen nicht versilbern lässt.

    Am 30.6.2016 hatte der HSV rund 1 Mio. EUR in der Kasse. Der HSV hatte 9 Mio. kurzfristiges Vermögen (Forderungen), denen 26 Mio. kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber stehen, die aus dem laufenden Betrieb zu bezahlen sind. Macht eine Unterdeckung von rund 16 Mio. Nun sind 30 Mio. Einnahmen (der passive RAP) bereits geflossen und ausgegeben, d.h. die fehlen in 2016/17 teilweise, z.B. die Erlöse aus dem Verkauf der Dauerkarten für die laufende Saison in Höhe von 7,5 Mio. Das ergibt in Summe eine Unterdeckung von weit über 20 Mio., d.h. der HSV braucht ein EBITDA von plus 20 Mio., um finanziell kurzfristig einigermaßen über die Runden zu kommen. Ein EBITDA von plus 22 Mio. wird im Prognosebericht auch geplant, aber ist das realistisch? In den letzten Jahren hat der HSV mit seinen Plänen bereits in diesen Regionen daneben gelegen, und wirtschaftlich hat sich nichts Gravierendes geändert. Neben den 20 Mio. für die bereits avisierten Wintertransfers erscheint eine Finanzspritze in ähnlicher Höhe unausweichlich, um den laufenden Spielbetrieb zu finanzieren und die Lizenz für 2017/18 zu garantieren, sonst gehen nämlich die Lichter aus. Stellt sich die Frage: Woher wird sie kommen? Noch mal von Kühne? Oder Sportfive (jetzt Lagardère)? Wird Hamburg bürgen? Kommt ein weisser Ritter? Wenn ich mit meinen Ausführungen nicht vollkommen daneben liege und nicht von irgenwoher ein weisses Lichtlein kommt, ist der HSV auf Gedeih und Verderb seinen Gönnern und Sponsoren mehr denn je ausgeliefert, denn der Dampfer HSV ist finanziell manövrier-unfähig.

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