Die letzte Patrone

Was muss das für ein Gefühl sein, wenn man bereits vor dem ersten Spiel der neuen Saison sein Pulver verschossen und seine letzte Patrone verballert hat? Selbstverständlich, das Pokal-Spiel gegen den VfL Osnabrück war ein sportliches Desaster, der Auftritt eines Bundesligisten unwürdig, zumal man auch noch 70 Minuten in Überzahl gegen bis einen dato sieglosen Drittligisten spielen durfte. Aber wirklich überraschend war es doch nicht wirklich, oder? Jemand, der sich a. die Vorbereitungsspiele und b. die Gesamt-Situation des Vereins angeschaut hat, wusste um den maroden Zustand eines Vereins, der in den letzten 3 1/2 Jahren mehr als € 120 Mio. in neue Spieler investiert hatte.

Wie komplett neben der Spur muss man sich eigentlich befinden, wenn man an eine “grandiose Saison” glauben möchte? Wie wenig muss man sich mit der Materie tatsächlich beschäftigt haben (obwohl man 15 Stunden pro Tag in irgendwelchen Blogs und Foren abhängt), wenn man denkt, dass in dieser Mannschaft, sorry, in diesem Verein so etwas wie Substanz vorhanden ist? Natürlich äußern sich im Anschluss an das Debakel Trainer und Sportchef, das gehört halt zu ihren Aufgaben, aber erstaunlich finde ich schon, dass Herr Bruchhagen erst spät eine Silbe verlauten lässt. Nun, vielleicht sind ihm einfach keine Fragen gestellt worden, die ihm zustehen, wer weiß.

Und natürlich macht Sprechpuppe Tod auf locker und mahnt zur Ruhe, alles vorhersehbar, was soll er auch anders machen? Denn immerhin steht er ja (offiziell) für das nächste Transfer-Desaster gerade, wie gesagt – offiziell. Wer aber hat denn eigentlich, im Zusammenspiel mit seinem eigenen Berater Volker Struth und finanziell unterstützt von Herrn Kühne, diese Spieler gewollt, die man nun hat? Wer hat sich für das erste Mentalitäts-Monster Papadopoulos und das zweite Mentalitäts-Monster Hahn stark gemacht? War das tatsächlich der Pressesprecher oder war das nicht doch der Trainer, dem bereits vor dem ersten Spiel der Sack platzt?

Ich möchte gern noch einmal daran erinnern: Herr Kühne redet mit Gisdol, aber nicht mit Todt! Herr Kühne gratuliert Gisdol zum Klassenerhalt, aber nicht dem Sportchef! Ganz selten in der Geschichte des HSV hatte ein Trainer mehr Macht als der rote Markus und dieser soll sich doch bitte nicht schon jetzt aus der Verantwortung stehlen.

Der Trainer wurde deutlich, als es um die vielen ungeklärten Personalfragen in seinem Kader ging und kündigte Konsequenzen an. “Wenn ein Spieler nicht zu 100 Prozent bei der Sache ist, dann werde ich ihn auch nicht aufstellen und auch nicht in den Kader nehmen.” (Quelle:Abendblatt)

Wow! Nach nur einem Spiel wird also mit Konsequenzen gedroht, bis hin zur Suspendierung? Mal ne Frage: Wie erkennt man eigentlich, ob ein Spieler “zu 100% bei der Sache ist”? Hat der eine bestimmte Körperhaltung oder stottert der? Ich bin zu 1000% sicher, kein Spieler würde, wenn man ihn denn fragen würde, zugeben, dass er mit den Gedanken woanders wäre, es ist und bleibt also eine reine Interpretation des Übungsleiters. Und nach welchen Kriterien interpretiert der nun? “Ich habe ihm tief in die Augen geschaut und bemerkt, dass er nicht bei der Sache war”. Ne klar, ist richtig.

Nun hat unser Markus, der mit dieser Aussage meinte, einen privaten Befreiungsschlag geliefert und sich selbst aus der Schusslinie genommen zu haben, ein mittelgroßes Eigentor geschossen. Denn 1. wie will er nachweisen, dass ein Spieler nicht so richtig wollte und 2. muss er jetzt eigentlich zumindest einen Spieler auf die Tribüne setzen, weil er nach der Leistung vom Wochenende ansonsten bereits unglaubwürdig rüberkommen würde. Und egal, welchen Spieler es trifft, dieser wird garantiert eine andere Meinung haben als sein Chef.

Aber nehmen wir mal an, Gisdol setzt Mavraj und Jung auf die Tribüne (die Namen sind beliebig austauschbar) und der HSV verliert sein Heimspiel gegen den FC Augsburg. Was dann? Sitzen dann beim nächsten Spiel zwei andere Spieler auf der Tribüne und Mavraj und Jung stehen wieder in der Startaufstellung? Oder wird einfach mal flächendeckend auf die Tribüne geschickt, bis man keine Alternativen mehr hat?

Ne, der Trainer hat sich mit dieser Aussage bereits frühzeitig in Schwierigkeiten gebracht, vom Standing innerhalb der Mannschaft mal ganz zu schweigen. Wenn man seine letzte Patrone verschießt, muss sie sitzen, eine zweite Chance kriegt man so gut wie nie.

Passend dazu:

Klaus-Michael Kühne (gestern): “Der Trainer muss sehr viel mehr an der Mannschaft arbeiten, sie mehr fordern”, sagt Kühne dem Pay-TV-Sender “Sky”. “Er muss sie zum Team formen und Führungsspieler entwickeln – damit das Ganze wirklich eine Stabilität bekommt und auch eine Zukunftsperspektive.”

Merke: Die Luft wird außerordentlich dünn, wenn Kühne anfängt zu fordern und die Geduld zu verlieren scheint. Obacht, Herr Gisdol.

Absolut göttlich, weil es so wahr ist:

https://www.11freunde.de/artikel/wie-sich-hamburg-jede-saison-gleicht

Von | 2017-08-17T07:31:20+02:00 17. August 2017|Allgemein|45 Kommentare

45 Comments

  1. Michael 17. August 2017 um 08:22 Uhr

    Mein Eindruck: Gisdol erreicht die Mannschaft nicht mehr, er weiß schon lange nicht mehr weiter. Anders ist das lustlose Gestocher einerseits nicht zu erklären, das die “Mannschaft” dieser Männeken im Pokalspiel geliefert hat. Und andererseits die offensichtliche Ratlosigkeit Gisdols, die übrigens genauso aussieht wie die seiner Vorgänger von Fink bis Labbadia. Das ist der Zeitpunkt, wo man den Trainer auswechselt.
    Gisdol hätte keinen neuen Vertrag bekommen müssen und nach der Saison gehen sollen. Ein neuer Mann, eventuell sogar mal ein fähiger, hätte dann was aufbauen müssen.
    Obwohl der Trümmerhaufen, den der Dukatenverbrenner Didi hinterließ, schon eine Herausforderung ist. Aber Arbeit ist manchmal so schwer, daß man dafür bezahlt werden muss. 😉
    Rede ich über den HSV, benutze ich auffallend oft den Konjunktiv. Der Karren ist wiederholt und mit Anlauf immer tiefer in den Dreck gefahren worden. Fehlentscheidung wird durch Fehlentscheidung abgelöst.
    Dieses Mal schaffen sie´s.

  2. Weltmeister. 17. August 2017 um 08:49 Uhr

    Ich werde nicht müde mich zu wiederholen:
    Alles richtig beschrieben.
    Man hat aus der Entlassung von Labbadia nichts gelernt. Man hätte am Ende der aufreibenden und auslaugenden Retter-Saison sagen müssen: “Glückwunsch! Mission erfüllt. Unser Dank ist dir gewiss. Dein Vertrag endet nun. Trainer XY übernimmt zum 1. des Monats den Neuaufbau und die Entwicklung des Kaders.”
    Dumm, dümmer, HSV.

    Gisdol und sein Team mussten in der letzten Saison sicherlich bis an das Äußerste der Motivationskünste gehen, um am Ende die exakte Punktlandung hinlegen zu können. Hierfür wurden alle Register gezogen. Mehr geht nicht. Gisdol ist ausgebrannt und verbraucht. Für die Entwicklung und einen Neustart braucht man ein neues Trainerteam. Jetzt ist es zu spät. Der neue Trainer hätte zur Vorbereitung auf der Bank sitzen müssen.
    Dieser Irrtum wird dem HSV in dieser Saison das Genick brechen.

    • Rudi 17. August 2017 um 15:25 Uhr

      Fairerweise muss man sagen, dass es den wenigsten Vereinen gelingt, sich rechtzeitig von ihren Trainern zu trennen. Trotzdem war der HSV in diesem Fall wirklich in einer komfortablen Situation: Der Vertrag Gisdols lief nur bis zum Saisonende…. Aber dann kam Kühne!
      Kühne lobte Gisdol, und Bruchhagen fühlte sich wohl verpflichtet, den Vertrag zu verlängern, und das entgegen seiner eigenen Aussage kurz zuvor. Was für ein Armutszeugnis. Und warum gleich bis 2019? Ach, jetzt weiß ichs: Weil er die Abfindung nicht aus eigener Tasche zahlen muss und keinen Stress mit dem alten Mann wollte.
      Ich hätte gerne die Reaktion der rosa Hüpfer erlebt, wenn Bruchhagen, wie Du vorgeschlagen hast, zur neuen Saison einen neuen Trainer geholt hätte. Vielleicht einen der in der Lage ist, eine Mannschaft zu entwickeln, die Spieler besser zu machen und ihnen Dinge beizubringen, die sie bisher noch nicht (oder noch nicht so gut) können. Im nächsten Schritt könnte man den Spielern vielleicht sogar mehrere verschiedene Spielformen beibringen, das gabs beim HSV schon länger nicht mehr.
      Leider war es für Bruchhagen bequemer, den Vertrag mit Gisdol zu verlängern. Auch Bruchhagen ist nicht geeignet, sich gegen Widerstände durchzusetzen. Aber so einen Mann bräuchte man beim HSV, einen der sich gegen den Filz stellt und Durchsetzungskraft hat auch und gerade gegenüber dem alten Mann, der keinen Einfluss ausübt. Aber wo soll so ein Retter herkommen? Und wenn es einen gäbe, wie sollte der es schaffen, in eine Machtposition zu kommen, die ihm die Chance gibt, sich gegen die herrschenden Regeln durchsetzen zu können?

  3. Kugelblitz 17. August 2017 um 08:49 Uhr

    da passt doch das alte Intro des NDR – “Das Gruselkabinet” ganz gut. ( https://www.youtube.com/watch?v=7fwKE2oNO8Y )

    Mumien (Kühne, Bruchhagen), Monstren (Papadopoulos, Hahn), Mutationen (Gernandt, Gisdol, Todt)

  4. steven-leonardo 17. August 2017 um 09:03 Uhr

    Moinsen,

    den Versuch es besser zu machen als seine Vorgänger kann man ihm nicht absprechen. Leider hat er dasselbe Problem, wie alle vor ihm. Er sollte aus Sch**** Gold spinnen. Das hat noch niemals funktioniert.

    Er wird, wie auch seine Vorgänger, an dieser Aufgabe zwangsläufig scheitern müssen. Es stimmen auf allen Ebenen die Rahmenbedingungen nicht.

    Kühne, ein Männchen laut eigener Aussage ohne jeglichen Einfluss, meldet sich auch schon zu Wort. Wie die Zukunft aussieht, wissen wir alle aus den Erfahrungen der letzten Jahre. Gisdol wurde damit sturmreif geschossen. Es wird noch vor der Winterpause ein neuer Trainer kommen .. fragt sich nur wer so wenig Hirn besitzt hier anzuheuern.

    Dieser Laden gibt doch nur noch eine lausige Moorleiche ab.

  5. Micha 17. August 2017 um 09:22 Uhr

    Die tragischte Figur ist für mich Bruchhagen:

    Eigentlich ist Bruchhagen als VV in der Machtposition, aber…

    – Bruchhagen wollte Gisdols Vertrag nicht frühzeitig verlängern, wurde von Kühne/Struth dazu aufgefordert (wie lächerlich, dass Kühne jetzt Gisdol anzählt)

    – Bruchhagen wollte das Gehalt von Wood nicht verdoppeln, wurde von Kühne/Struth dazu gezwungen (wie lächerlich, dass Bruchhagen nach dem Pokal-Aus vorrechnet, dass 320.000 Euro weniger als geplant in der Kasse landen werden)

    – Bruchhagen wollte keine je 6-Mio für Spieler wie Papa oder Hahn ausgeben, wurde von Kühne/Struth dazu erpresst (wie lächerlich, dass der Kader trotz hoher Ausgaben unterbesetzt ist auf wichtigen Positionen).

    Bruchhagen ist m.E. schon jetzt ein gebrochener Mann.

    Gisdol wird mit einem heilbaren Burnout gehen, Bruchhagen hat beste Aussichten, mit bleibenden Schäden den HSV, der wohl diese Saison untergehen wird, zu verlassen.

    Kühne ist als Milliardär eine lächerliche Figur, der HSV wird ihm letztlich aber scheißegal sein.

    Struth (und andere, die abgesahnt haben) ist der stille Sieger im Hintergrund.

  6. Halmake 17. August 2017 um 09:30 Uhr

    Genau!
    (Mal wieder) Trainer (ggf. auch Sportdirektor, Vorstand und Busfahrer) austauschen und alles wird besser.
    Typische HSV-Denke, obwohl dieses Rezept seit 6 Jahren NIE funktioniert hat.

  7. Seleer 17. August 2017 um 10:41 Uhr

    Hallo Grave, steht Tuchel vor der Tür ?

    • Gravesen 17. August 2017 um 10:55 Uhr

      Der wäre schön bescheuert. 2014 wäre die Chance da gewesen, jetzt ist ist vorbei. Wie so vieles vorbei ist…

      • alterplusser 17. August 2017 um 13:28 Uhr

        Frage:

        Warum wurde sich nicht um Toljan bemüht ? Der geht ja jetzt wohl für fünf Millionen zu Dortmund.

        Von einer Wertsteigerung wollen wir garnicht erst reden.

        Und für einen Griechen zalhlt man dass doppelte ?

  8. baunertimo 17. August 2017 um 10:48 Uhr

    So mal unter uns….. das was Gisdol zur Zeit abliefert ist doch genau das was er kann. Ein Mann der wenig bis gar nicht erfolgreich Fussball gespielt hat und sich auf allen seinen Trainerstationen inclusive der aktuellen, nur hochgebückt hat, der kann genau das was er gerade macht. NIX.

    Ich frage mich seit Monaten wieso ein Gisdol in HH oder auch auf Schalke oder SAP den Ruf eines guten Trainers geniesst. Das ist ein Laberheini der sich nur gut selber verkaufen kann. Ne Luftpumpe at his best

    • diggi 17. August 2017 um 12:31 Uhr

      Gisdol passt aber natürlich 1a zum Verein, der mittlerweile traditionell schlecht mit seinen Angestellten umgeht. Der Trainingsgruppen 2-Erfinder passt sozusagen wie die Faust aufs Auge.

      Auch beim HSV gefällt er sich in der Rolle des Aussortierers und Demotivierers der Spieler.
      In einem gut geführten Verein hätte so einer nichts verloren.

      Ich freue mich seit Jahren für jeden guten Spieler oder Talent, der hier rechtzeitig wieder den Absprung schafft bevor die Karriere versaut ist.

  9. Kevin allein in Hamburg 17. August 2017 um 11:20 Uhr

    Tuchel wäre schreiend davon gelaufen nach einem Jahr in Hamburg, wie schon damals Martin Jol !!!

    Aber er hat ja 2014 schon erkannt das es in Hamburg nur Vollpfosten gibt.
    Wobei ich persönlich Tuchel menschlich als äußerst schwierig einstufe.
    Das Theater damals in Mainz lässt grüßen……………….

  10. Weltmeister. 17. August 2017 um 12:38 Uhr

    als ob man in der Führungsetage des HSV ernsthaft schon einen “Plan B” zu Gisdol in der Schublade liegen hätte. Ich lach mich schlapp. Niemals. Die werden wie all ihre Vorgänger nach ca. 5-7 Spieltagen feststellen, dass 2 Punkte ja dann doch arg wenig sind. Krisensitzung, Hektik, Notfalllösung. Alles chaotisch und halbgar. Genau DAS ist gute Tradition beim HSV – und daran wird auch nicht gerüttelt!

  11. Alex 17. August 2017 um 12:44 Uhr

    Trainerfrage? Oha! Ich glaube Labbadia wäre frei! ??

  12. Spörl 17. August 2017 um 13:09 Uhr

    Ich hoffe Todt überrascht uns noch alle, und zaubert wenigstens einen Spieler für das zentrale Mittelfeld aus dem Hut. Geis wäre doch mal eine Überraschung. Geis scheint in Schalke chancenlos und würde das Standard-Problem schlagartig in eine Waffe verwandeln. Geis wäre natürlich auch irgendwie ein typischer HSV Transfer, aber man sehe es mir nach, dass ich über kein Scouting Netzwerk verfüge, wodurch man solche Talente in der zweiten deutschen, mexikanischen, dänischen oder sonst irgendeiner Liga entdecken könnte, und daher diesen Namen hier beispielhaft anführe.

    Passieren wird es vermutlich nicht. Anstatt die Schwachstellen der letzten Saison zu beheben, d.h. einen 6er, einer 8er einen offensiven Mittelfeldspieler zu verpflichten, gibt man nun vermutlich für mich nicht nachvollziehbar nahezu 20 Millionen für einen Rechtsaussen, einen Ersatztorwart und einen Linksverteidiger aus.

    Es ist einfach lächerlich.

    • Halmake 17. August 2017 um 18:34 Uhr

      Geis (oder jeder andere belibige Spieler eines solchen Formates)? Von welchem Geld? Aus welcher Position heraus? Ein Augsburg Fan läuft doch auch nicht los und fordert solch einen Spieler.
      Und das, obwohl gerade Augsburg sogar um einiges besser performed hat die letzten Jahre.
      Verstehe nicht, warum man in Hamburg auch nach 6 Jahren Abstiegskampf und Schulden ohne Ende, scheinbar immer noch an solche Spieler denkt.
      Wir sind kein Big player mehr, wir sind nicht mal mehr dem “gesicherten Mittelfeld” zuzuordnen.
      Wir sind ein insolvenzgefährdeter Abstiegskanditat. Bitte endlich in den Kopf rein!

      • Spörl 17. August 2017 um 19:23 Uhr

        Mit Deinem Hinweis auf vernünftiges Wirtschaften stimme ich voll mit Dir überein.

        Man ist aber gerade dabei 20 Millionen in meines Erachtens nahezu sinnlose Transfers zu stecken (Hahn, Linksverteidger, Ersatztorwart) und man verballert 1,5 Millionen ohne Not pro Jahr mehr in das Gehalt eines 5 Tore Stürmers und verzichtet auf eine so dringend benötigte Einnahme von 12 (!) Millionen. Dafür hätte man die Schlüsselpositionen leicht besetzen können. Das sollte mein Beitrag zum Ausdruck bringen.

        Warum spielt ein Groß z.B. nicht bei uns?

        Und zu Geis habe ich in meinem Kommentar erwähnt, dass er exemplarisch für einen guten Mittelfeldspieler und Standardschützen steht. Da geht uns Qualität aber sowas von ab. Und ich habe auch bemerkt, dass ich mir wünschen würde, dass man mal statt Geis, eine jüngere und günstigere Version entdeckt. Dies ist dem HSV leider seit langem nicht sehr häufig gelungen.

        Wie kommt Frankfurt auf Fabian? Wieso geht Kempf nach Freiburg? Warum entdeckt der HSV keinen Kagawa? Und und und.

        Und das beste: Warum kennt man nicht einmal die Qualität der eigenen Spieler, Stichwort Demirbay.

        Der HSV kann scheinbar keine “smarten” Transfers.

        Und dann beschäftigt man sich auch noch mit den falschen Positionen.

        Unbegreiflich für mich.

        • Micha 17. August 2017 um 19:37 Uhr

          Wieso “unbegreiflich”? – Es ist Kühne, der das Sagen hat, und Kühne lässt sich von Struth beraten, der Wood, Hahn und Diekmeier in seinem Portefolio hat und auch Gisdol berät. Deshalb wird eine Gehaltsverdoppelung bei Wood aus Mallorca oder Schindelleggi durchgesetzt, deshalb wird Hahn durchgeboxt, deshalb ist Diekmeier unkündbar und deshalb wurde Gisdols Vertrag entgegen Bruchhagens Ankündigung frühzeitig verlängert.

          Kühne muss ja nur sagen: Herr Bruchhagen, wenn Sie Woods Vertrag nicht schnell verlängern, stelle ich keine Darlehen für weitere Transfers mehr zur Verfügung.

          Und Kühne spricht auch mit Spielern wie Müller und setzt die HSV-Leitung unter Druck bezüglich Vertragsverlängerungen, die sich der HSV nur durch weitere Schulden, also gar nicht leisten kann. Immerhin hat sich Bruchhagen bei Müllers Vertrag dagegen gewehrt, noch höhere Forderungen des Spielers zu genehmigen. Es ist ungeheuerlich, wie sich Kühne öffentlich darüber beschwert – das sind im Grunde Erspressungsversuche, die den hoch verschuldeten HSV in noch tiefere Abgründe hinein treiben sollen.

          … und und und …

  13. Skeptiker 17. August 2017 um 13:40 Uhr

    Mein Mitleid mit Herrn Gisdol hält sich in Grenzen. Zum Beginn der Amtszeit Bruchhagens hätte es eventuell noch eine Chance auf ein Umsteuern gegeben, aber Gisdol hat sich hier klar auf die Seite Beiersdorfer/Kühne/Struth geschlagen. Er wollte lieber mit Kühne-Kohle nach Beiersdofer-Manier auf Einkaufstour gehen. Kühne hat ihm offen das Vertrauen ausgesprochen, jetzt sägt er ihn ab. Wer mit Kühne/Struth im Fahrstuhl nach oben fährt, fährt auch mit ihnen wieder nach unten.

    • BerndH60 17. August 2017 um 15:11 Uhr

      Hier möchte ich dich korrigieren:
      Wer mit Kühne/Struth im Fahrstuhl nach oben fährt, fährt OHNE die beiden nach unten
      Kein Fahrstuhl, nicht der HSV und schon gar nicht Gisdol wird den “Gönner” in die Tiefe reißen.
      Abwärts geht es nur für die “Opfer”, niemals für den “Täter”.??

  14. Skeptiker 17. August 2017 um 14:01 Uhr

    Herr Kühne mischt sich nicht ins operative Geschäft ein! ????

    http://hsv24.mopo.de/2017/08/17/jetzt-geht-kuehne-auf-die-hsv-bosse-los.html

    • Gravesen 17. August 2017 um 14:23 Uhr

      Ich bin so froh, dass er sich nicht ins Tagesgeschäft einmischt. Und ich bin noch froher, dass ich übelste bepöbelt wurde, als ich geschrieben habe, er würde es tun.

  15. Julia 17. August 2017 um 14:44 Uhr

    Aus dem Hamburger Käseblatt ( https://www.abendblatt.de/sport/fussball/hsv/article211611799/Auf-der-falschen-Chaussee-Kuehne-legt-gegen-HSV-nach.html) :
    “Ich sage immer wieder meine Wünsche. Zu diesen Wünschen gehört auch ganz besonders, dass der Vertrag von Nicolai Müller verlängert wird”, meinte Kühne. […] Er habe sich vor einer Woche mit Müller unterhalten. “Ich habe herausgefunden, er möchte sehr gerne in Hamburg bleiben. Ich habe herausgefunden, die Spanne, die dort zu überbrücken ist, ist nicht so groß”, berichtete der 80-Jährige. Dem Verein habe er dann gesagt, “macht den Sack zu. Macht es vor Beginn der Saison, handelt schnell, und lasst es nicht zu einer Zitterpartie werden. Aber da komme ich nicht an”, betonte Kühne.

    Anscheinend wurde Kühnes Wunsch nicht erhört (sofern die Darstellung im Abendblatt den Tatsachen entspricht). Ob es daran liegt, daß die Finanzierung der Gehaltserhöhung nicht geklärt war?

    • Gravesen 17. August 2017 um 14:50 Uhr

      Unfassbare, wirklich unfassbare Aussagen eines Investoren. Er spricht mit den Spielern (Marcel Jansen war damals bei ihm auf Mallorca und wollte eine Million mehr für sich rausschlagen) und gibt dann Hinweise an die Vereinsführung. DAS, Freunde der Sonne, ist der absolute Anfang vom Ende. Nicht nur, dass Struth seine Leute hier unterbringt, jetzt kann man als unzufriedener Spieler auch noch zur Audienz zu Kühne, um seine Vorstellungen durchzudrücken. Was für ein Wahnsinn.

      • Weltmeister. 17. August 2017 um 15:01 Uhr

        Ja – mir ist eben auch fast ein Ei aus der Hose gefallen, als ich das bei Sky hörte. Der überfällige Beweis, wie es zugeht beim HSV.
        Übrigens: Wäre ich bei der DFL, ich würde spätestens jetzt anfangen zu ermitteln.

        • Skeptiker 17. August 2017 um 16:12 Uhr

          Ermittlungen der DFL wären sicher angezeigt, wir werden das aber nicht erleben. Der HSV wird für die Bundesligashow benötigt, jeder Zirkus hält sich auch immer mindestens einen Clown.

        • BerndH60 17. August 2017 um 19:43 Uhr

          Die DFL interessiert nur eines:
          Das Lügengebilde vom “sauberen, korruptionsfreien und niemals dopenden Fußball” muss unter allen Umständen verteidigt werden. Was auch immer nötig ist um diese Position zu erhalten wird durchgeführt.
          Wenn nötig würde man nach Art der Mafia auch über Leichen gehen.

      • Micha 17. August 2017 um 16:18 Uhr

        Juni 2016:

        “Die DFL hat die entsprechenden Vertragsunterlagen geprüft. Demnach liegt die Entscheidung, ob ein Spieler verpflichtet wird – und wenn ja, welcher – weiter beim HSV. Auf Basis der uns vom HSV zur Verfügung gestellten Dokumente konnte folglich kein Verstoß gegen die Statuten festgestellt werden», zitiert die «Sport Bild» einen DFL-Sprecher.”

    • Wormfood 17. August 2017 um 18:29 Uhr

      teure Vertragsverlängerung mit Müller -> mehr notwendige Zuschüsse von Kühne -> schnellere Übernahme weiterer Vereinsanteile

      BTW: wurde das Kühne-Interview eines Zäpfchens namens Kai Psotta für sky hier schon thematisiert?

  16. Hannes Grundmeyer 17. August 2017 um 14:58 Uhr

    Wird Zeit, dass es bergab geht und die Talfahrt erst in der Hammonia-Staffel endet. Dann kann vielleicht so etwas wie ein Neuanfang stattfinden. Und wenn es 20 Jahre dauert, bis man wieder Bundesliga spielt. Immer noch besser, als diese Schmierenkömödie.

  17. Detlev Gerber 17. August 2017 um 15:34 Uhr

    Vorhang auf – mögen die Spiele beginnen.
    Der Wahnsinn kehrt zurück, wobei ich aber nicht sicher bin, wer jetzt der/die Wahnsinnigere(n) ist/sind.

    Auch wenn es jetzt so klingt, als wenn Opa vom Krieg erzählt, aber so langsam verliere ich das Interesse am Fußball.

    Nicht nur, weil mein Verein es seit Jahren trotz immenser Anstrengungen nicht schafft abzusteigen, aber da sind derzeit so viele Baustellen, die mich nachdenklich stimmen.

    Klar moderiert da nicht mehr Ernst Huberty und das Fußball immer kommerzieller wird, ist halt so. Wenn ich aber sehe, dass ein Spieler für über 200 Millionen transferiert wird, dann fehlen mir die Worte. Wenn die DFL jetzt den Terminplan so zerlegt, dass man mittlerweile ein Programmbuch braucht. Wenn die Vereine jetzt auch noch ihre Ärmel beflocken.

    Ich habe in den letzten Wochen das Buch Football leaks gelesen und da verliert man wirklich die letzten Illusionen.
    Hinzu kommt das unwürdige Geplänkel der UEFA und der FIFA und jetzt ganz aktuell die aufkeimende Gewalt in den Stadien.

    Diese ganze Mischung lässt mich mit trauriger Sehnsucht in die Zeit zurückblicken, als man samstags auf der Einfahrt das Auto gewaschen und nebenbei WDR2 gehört hat. Immer wenn es lauter wurde, hat man den Schlauch abgestellt, um mitzubekommen, in welchem Stadion was passiert ist.

    Ich habe die Befürchtung, dass der Profifußball und ich uns so langsam auseinandergelebt haben.

    Schade.

  18. Ex-HSV im Herzen 17. August 2017 um 16:39 Uhr

    Wenn Kühne diesen Spieler will, soll er ihm nen Koffer mit 3 Mio pro Jahr geben und die Schnauze halten.

    Das kann doch nicht wahr sein was ich da lese!!! Was für ein Komödienstadl!! Es kann doch nicht wahr sein, dass die DFL jetzt noch tatenlos zusieht!!

    Wie kann man bitte noch Fan sein eines Vereins, wo es dermaßen abgeht!!!!

    Grave, wenn du irgendwas strafrechtlich relevantes weisst, bitte zur Kripo damit!!!

    Ich rege mich darüber dermaßen auf!!! Und wenn sie Samstag durch irgendein Gurkentor mit 1:0 gewinnen, halten alle wieder ihre grinsende Fresse in die Kamera!

  19. Gravesen 17. August 2017 um 17:25 Uhr

    Es ist Donnerstag vor dem ersten Saisonspiel. Sonntag wurde gegen Osnabrück im Pokal verloren, am Montag war Radfahren. Dienstag war frei, am Mittwoch wurde eine Stunde trainiert und heute hat Papadopoulos das Training abgebrochen. Belastungssteuerung.
    Ne, ist klar

    • ehemals22B 17. August 2017 um 21:19 Uhr

      Ich frage mich seit Jahren, wie Fußballprofis mit ein bis zwei Stunden täglichem Training und Hang zum “Im-Café-oder-Restaurant-abhängen” doch recht durchtrainierte Körper haben können.

  20. Micha 17. August 2017 um 18:04 Uhr

    Hahahahaha…

    aus der PK …

    “Herr Bruchhagen, Ihre Mannschaft hat jetzt auf dem Ärmel, wenn ich das richtig sehe, den Slogan “Feine Kost”. Was müsste denn jetzt aus Ihrer Sicht passieren, dass die Mannschaft diesem Anspruch gerecht wird?”

  21. Spörl 17. August 2017 um 19:43 Uhr

    HSV und Herr Kühne

    Der Blick auf die heutige Presse belegt für mich aufs Neue, dass der HSV und Herr Kühne ganz schnell getrennte Wege gehen müssen.

    Einerseits begründet sich dies für mich durch die Äußerungen: Denn ich empfinde die Äußerungen des Minderheitsgesellschafters als wenig förderlich, bis schädigend. Erst wird indirekt der Sportchef diskreditiert, indem alles Vertrauen dem Trainer zugesprochen wird. Nun ist der Trainer enteiert, und müsste eigentlich morgen aus seinem Amt enthoben werden. Die Spieler jedenfalls haben jedes Alibi weder Sportchef noch Trainer ernst zu nehmen. Das Bild in der Öffentlichkeit wird zudem beschädigt. Die Marke HSV leidet stark.

    Andererseits kann man ob der Äusserungen und der Presserberichte und Interviews um Jarchow eben doch vermuten, dass Herr Kühne Einfluss auf die Personalpolitik des HSV nimmt. Und dies darf der HSV e.V. als Merhheitsgesellschafter meines Erachtens nicht dulden.

    Und die Trennung sollte besser heute als morgen vollzogen werden. Damit einhergehend sollten meines Erachtens auch dringend sämtliche Beziehungen zu Herrn Struth abgebrochen werden.

    Eigenständig sein, zur Not in der zweiten Liga neu beginnen. Transfers selber vornehmen. Bobby Wood verkaufen können, wann man will. Gerne günstige Spieler holen. Überall lauert ein ablösefreier Weiser. Man muss ihn nur entdecken wollen.

  22. Skeptiker 17. August 2017 um 19:48 Uhr

    Ist OT, aber diesen Artikel möchte ich euch empfehlen. Warnung: Absolut nichts für verblendete Hüpfer!

    http://www.taz.de/Fankultur-in-Fussballstadien/!5434750/

  23. Gunnar 17. August 2017 um 22:12 Uhr

    Was für ein Blödsinn! Als wenn man die Leidenschaft für einen Club wechseln könnte wie seine Unterhose! Der Typ hat sicher keinen Bezug zum Fußball!

  24. Michael 17. August 2017 um 23:16 Uhr

    Offenbarungseid. Alle sind ratlos.
    HSV-Boss Bruchhagen: „Man muss wissen, was mit dieser Mannschaft möglich ist.” via @Onefootball. Artikel anzeigen:

    http://1.ftb.al/zNTc/x5MmIoy5GF

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