Ohnmachtsanfall 1. Klasse

Die Panik beim HSV hat eine neue, allerdings erwartete Dimension erreicht. Vor wenigen Stunden postete der Supporters Clob auf seiner Facebook-Seite:

Ist es euch wirklich so egal, ob der HSV absteigt?

Vergangenen Sonntag, kurz vor 20 Uhr. Der HSV hat zu Hause gegen Hannover 96 nur 1:1 gespielt. Die Reaktion der HSV-Fans: Stille. Keine Pfiffe, keine Pöbeleien, kein Ärger, keine Proteste. Einfach nur Stille. Schockstarre. Viele haben den Abpfiff auch gar nicht mehr mitbekommen, sondern hatten frĂŒhzeitig das Stadion verlassen. Sogar die Absperrungen vor der GeschĂ€ftsstelle konnten nach wenigen Minuten wieder abgebaut werden. Hatten sich dort 2 Wochen vorher bei der Heimniederlage gegen Köln noch ein paar Fans zum Protestieren eingefunden, war dieses Mal einfach niemand mehr da. Daher die ernstgemeinte Frage: ist es euch wirklich so egal, ob der HSV absteigt? Uns nĂ€mlich nicht. Ganz und gar nicht.

Die letzten Jahre waren fĂŒr uns alle nicht einfach. Sportlich wie vereinspolitisch. StĂ€ndige Wechsel in Mannschaft und verantwortlichen Positionen, dazu die wiederholte sportliche Talfahrt und der andauernde Kampf gegen den Abstieg haben die HSV-Fans mĂŒde gemacht. ZermĂŒrbt. Kraftlos. GleichgĂŒltig. Das ist alles nur menschlich und irgendwie auch verstĂ€ndlich. Nach den Geschichten in der Presse vor dem Spiel ist das Verhalten erst recht nachzuvollziehen, ohne diese Geschichten im Detail bewerten zu wollen.

Aber ist das der richtige Weg? Ist der HSV jetzt „endlich“ dran? Wollen wir den Abstieg jetzt „endlich“ einfach so hinnehmen? Vielleicht wĂ€re das wirklich die einfachste und bequemste Möglichkeit, mit der Situation umzugehen. Aber ist es auch das, was uns Fans ausmacht? Ausmachen sollte? Uns Supporters? Uns allen, die wir seit Jahren fĂŒr den HSV leben und ihn begleiten? Einfach? Bequem? Sind das wirklich die Eigenschaften, welche die Jungs und Deerns aus Hamburg ausmachen? Die Jungs und Deerns aus dem Norden, die jedem Sturm mutig gegenĂŒberstehen?

Sturmerprobt, das war der HSV Slogan zu Saisonbeginn. Nicht nur beim aktuellen blauen AuswÀrtstrikot, auch beim AuswÀrtsspiel in Berlin wurde dieses Motto in der damaligen Choreo aufgegriffen. Sturmerprobt, und das seit Jahren schon. Und aktuell ist der HSV wieder in einem Sturm, wenn nicht sogar in einem Orkan. Unser HSV. Den wir alle lieben und dem wir alle treu ergeben sind. Und dann wollen wir es uns einfach und bequem machen und aufgeben? Ist das die Hamburger Art, damit umzugehen? Wir glauben nicht.

Und daher appelliert der Supporters Club nicht nur an euch, er fordert euch sogar auf:

Seid nicht nur sturmerprobt, sondern stemmt euch mit aller Macht und Kraft dem Sturm entgegen. Mit allem was ihr habt. Denn das ist genau das, was uns in den letzten Jahren ausgemacht hat. Wenn es stĂŒrmisch fĂŒr den HSV wird, wenn es hart fĂŒr den HSV wird, wenn es eng fĂŒr den HSV wird, dann stehen wir alle nicht nur eng zusammen, sondern geschlossen hinter unserem HSV. Nennt es „Jetzt erst recht!“, nennt es „Alle Mann an Bord!“, nennt es wie ihr wollt, drauf geschissen, ist auch völlig egal – die Hauptsache ist, dass wir alle weiterhin gemeinsam den HSV unterstĂŒtzen. Alles geben. FĂŒr den HSV. Und wenn es nur darum geht, am Ende sagen zu können, dass wir als Fans alles gegeben haben.

Denn eigentlich ist es euch und uns ja nun wirklich nicht egal, ob der HSV absteigt.

Euer HSV Supporters Club
#nurderHSV

Nun, was eigentlich ein Aufruf zum UnterstĂŒtzen, Durchhalten, Weitermachen, Auflehnen oder was auch immer sein sollte, entpuppte sich binnen Minuten zum nĂ€chsten Eigentor. Lest die Top-Kommentare selbst

Timo G. Staeck

Jupp ist egal.
Lieber in der zweiten Liga mal ein paar Siege und eine anstĂ€ndige Saison bejubeln als Jahre lang 34 Spieltage lang Ă€rgern nur um zu sagen hey wir sind „warum auch immer“ mal wieder nicht abgestiegen

Patrick Martens

Euer ernst? Ihr fragt die Fans, mit einem Bild der Ultras, ob der HSV uns egal ist?
Fragt das mal einige Spieler! Fragt das mal die HampelmÀnner um Goedhardt etc.
Ich bin wahrlich niemand der gegen jemanden schießt aber die Fans wieder und wieder in die Pflicht zu nehmen ist billig! WIR sind immer da! Zahlen fĂŒr immer mehr Geld fĂŒr unsere DK, obwohl immer mehr Eventfans kommen, die vorm Abpfiff, nicht nur bei RĂŒckstĂ€nden, sondern auch in der 80. Minute bei einem 0-0 im Nordderby ggn. Bremen sich verpi****.
WIR reisen dem HSV in der Woche nach Freiburg hinterher, 4 x in der Hinrunde am Freitag Abend auswÀrts, geben Vollgas im Support nach dieser bodenlosen Frechheit an Leistung ggn. den Tabellen 18!
Und ihr fragt ob der HSV uns egal ist? Spieler kommen, Spieler gehen – der Verein bleibt! Die Erste Liga bleibt!
Und ihr, als Abteilung des Vereins solltet mit dem wichtigsten was der Verein hat – den Fans – sorgsamer umgehen und viel mehr wertschĂ€tzen das der HSV die geilsten und treusten Fans der Welt hat! 

Julian Buchhop

„TĂ€glich“ (egtl. JĂ€hrlich) grĂŒĂŸt das Murmeltier.
Ich musste schon ein bisschen schmunzeln, hÀtte aber auch genau so gut heulen können. Jedes Jahr kommt diese Frage oder irgendwelche Durchhalteparolen.
Da fragt man sich, meint ihr das noch ernst oder schreibt ihr es, weil ihr es schreiben mĂŒsst?
Denn genau genommen sind es die Fans die euren Arbeitsplatz bezahlen.
Jedes Jahr bekommt der Fan eigentlich nur auf die Fresse, sei es der schlechte Fußball, der unfĂ€hige Vorstand, Erhöhung der Dauerkartenpreise.
Jeder der mittlerweile nicht gleichgĂŒltig geworden ist, geht wahrscheinlich schon nicht mehr hin.
Und eine Antwort auf eure Frage, egal ist es mir nicht. Sollte es passieren, wage ich zu behaupten, zerbricht der ganze „Verein“.

Se Pri

Mir ist es mittlerweile lieber, dass der HSV 1-2 gute Jahre in der 2. Liga spielt, als mir noch eine weitere schlechte Saison in der Bundesliga anzutun. Ich bin jetzt ĂŒber 20 Jahre HSV-Fan, aber irgendwann hat man es einfach satt sich diese Rumpeltruppe anzuschauen. Jedes Jahr Abstiegskampf mit Durchhalteparolen und dann werden wieder zig Millionen in zweitklassige Spieler investiert um keinen Schritt nach vorn zu machen. Abstieg, Kaderbereinigung und dann mit einer jungen und hungrigen Mannschaft wieder hoch. Und endlich mal weg von den alten AnsprĂŒchen….auf junge Spieler mit Potenzial setzen und schönen Fußball spielen….!

Peter M. Aduasen Ich habe mein erstes Spiel im Stadion 1978 gesehen und ich bin nach den letzten Jahren einfach nur noch erschöpft.
Wisst Ihr, was ich im Stadion gesagt habe?
“Es ist mir egal, in welcher Liga wir spielen. Aber es ist einfach so, dass es mehr Spaß macht, ab und zu mal ein Spiel zu gewinnen, als immer nur auf die Fresse zu kriegen.”
Diese Truppe ist einfach nicht erstligatauglich.
Und ja, ich bleibe HSV Fan.
Und ja, ich werde auch in der 2. Liga meine Dauerkarte haben

Und das geht endlos so weiter. Wer gedacht hatte, dass der SC mit diesem Aufruf eine Welle der SolidaritĂ€t wĂŒrde entfachen können, der lag falsch. Am 03.02.2018 schrieb ich folgenden Blog

Danach kam die AffĂ€re Goedhart, dann macht der Aufsichtsrat einfach so weiter, als wĂ€re nichts gewesen…

Das Maß ist voll!

Von | 2018-02-07T18:20:13+01:00 7. Februar 2018|Allgemein|39 Kommentare

39 Comments

  1. Micha 7. Februar 2018 um 19:09 Uhr

    Geiler Bumerang, die Rede an die Fans des SC. Der HSV wird lÀngst mehrheitlich als eine arrogant abgehobene Verarschungs-Maschine von Abzockern und Selbstdarstellern wahrgenommen.

    “Joerg Kohlmorgen Die Mannschaft muß die Ergebnisse bringen um nicht abzusteigen.Ob ein Fan da jubelt…pöbelt…oder was auch immer…ich glaub nicht das es die Mannschaft besonders interessiert.Bei dem seelenlosen gekicke wĂŒrde mich das jedenfalls wundern.Und wenn es dann so ist…dann geht’s halt runter.Auch in der 2.Bundesliga wird Fußball gespielt.Vielleicht schaffen wir da ja sogar einen Mittelfeld Platz.FĂŒr mehr wird’s da leider auch nicht reichen.”

  2. Saschas Alte Liebe 7. Februar 2018 um 19:21 Uhr

    ich muss feststellen bei mir eine gewisse Tendenz zum Event-Zuschauer in Sachen Katastrophe zu bemerken.
    Beinahe freu’ ich mich schon immer ĂŒber das nĂ€chste Spektakel grenzensprengender Peinlichkeiten, unsagbar dĂ€mlicher Interviews und Verarschungsversuche von Vereinsseite, Katastrophenmeldungen und lĂ€cherlicher Intrigenspinnereien.
    Das ist im mindestens Wochentakt ein ZuverlĂ€ssiger garant fĂŒr Witze, schrĂ€ge Annekdoten und einfach lustige Geschichten.
    ich hab genug Abstand, um viel Spaß am Absurden zu gewinnen. Der HSV bietet einfach besten NĂ€hrboden fĂŒr Ironie, Satire, Sarkasmus und Zynismus im Überfluss.
    Es reicht fĂŒr zwei Blogs an einem Tag !
    Und ich kann’s mir auch nicht wirklich gut verkneifen…
    Mal schau’n, was als nĂ€chstes kommt. 😉

  3. Raschi 7. Februar 2018 um 19:50 Uhr

    Der SC bringt es auf den Punkt. Wenn es am Ende der Saison runter geht – egal wie weit – dann ist das eine Erlösung und da passt genau ein Wort: “Endlich!”

  4. db 7. Februar 2018 um 20:35 Uhr

    “… Unser HSV. Den wir alle lieben und dem wir alle treu ergeben sind. …”
    .
    Genau DAS ist m.E. das eigentliche Problem.
    Grave, den von dir hier mehrfach propagierten Spruch “Das grĂ¶ĂŸte Kapital des HSV ist die Dummheit seiner Fans” fand ich anfangs ziemlich krass, mittlerweile kann ich den voll und ganz unterschreiben.
    .
    FĂŒr mich war seit geraumer Zeit nicht mehr nachvollziehbar, dass gestandene Leute mit einem IQ oberhalb der Zimmertemperatur dieser VereinsfĂŒhrung und dieser Mannschaft blind ergeben sind, ihre sauer verdiente Kohle diesem Management in den Rachen schmeißen und vor allen Dingen einen nicht unerheblichen Teil ihrer Freizeit verplempern.
    Das hat entweder was von Masochismus und ist unendlich naiv.
    .
    Zum GlĂŒck wachen immer mehr Leute auf, was sich auch in den obigen Kommentaren auf FB widerspiegelt.
    .
    Nicht nur das Kapital der HSV AG wurde von Didi & Co. blind verbraten, sondern das Kapital bzgl. der Dummheit der AnhÀngerschaft schmilzt ebenfalls immer weiter zusammen.
    Bin gespannt, wie der Zahlenjongleur und “MĂ€rchenonkel” Wettstein dies den Medien mal erlĂ€utern wird.
    .
    Bin mir sicher, dass der Supporters Club beim unvermeidlichen Abstieg des HSV eine “Dolchstoßlegende 2.0” publizieren wird.

  5. Wenzel 7. Februar 2018 um 20:55 Uhr

    Pfeifen im Wald, Lippenbekenntnisse.
    Kaum glaubwĂŒrdig, aber so ist Fandasein, das kenne ich von mir selbst.

    Einig bin ich nur in eienm Punkt: dieser “Verein” gehört weg. Soz:. “Der Hamburger Weg”.

  6. Volli 7. Februar 2018 um 21:02 Uhr

    Anstatt immer wieder die Fans in die Pflicht zu nehmen, und mit irgendwelchen Durchhalteparolen daher zu kommen, wĂ€re es die Aufgabe des SC gewesen, auf diese grausame Fehlentwicklung mit Konsequenzen zu reagieren. Stadionboykott und der Aufruf zu Fanprotesten wĂ€ren angemessene Reaktionen gewesen. Aber dazu fehlt den Pfeifen wohl die Traute, oder die nötige Intelligenz. Lieber hĂŒpfen bis zum Untergang, als willenlose Vereinssoldaten in der Nordkurve!

  7. Micha 7. Februar 2018 um 21:34 Uhr

    Die gleiche Tendenz ist auch / sogar im Proll-Blatt “Mopo” unter dem Bericht “GewĂ€hlt! Das ist der neue HSV-Aufsichtsrat” zu erkennen:

    Haha: 527

    WĂŒtend: 267

    Love: 72

    Traurig: 67

    Wow: 62

    Der Verein hat in den eigenen Reihen fast keinen emotionalen RĂŒckhalt mehr, völlig zu Recht!

  8. Bidriovo 8. Februar 2018 um 00:12 Uhr

    Jedes Jahr aufs neue der Appell an die HSV-Fans irgendwas besonderes zu tun, damit die Herren Profis sich mal bemĂŒĂŸigt fĂŒhlen Fußball zu spielen? Es ist genug. Dann soll der Verein die Leute bezahlen, wenn sie sie als Ansporn benötigen, anstatt ihnen jedes Jahr mit noch höheren Preisen bei gleichbleibender mieser Leistung das Geld aus der Tasche zu ziehen.

  9. Sag' TschĂŒss Dino 8. Februar 2018 um 00:35 Uhr

    Wozu noch diese Emotionen?

    Abstieg, Insolvenz und bis dahin kann die kommende VereinsfĂŒhrung erst einmal ĂŒben:

    https://www.ratgeberspiel.de/wp-content/uploads/2012/12/MONOPOLY_HSV_Packshot_3D_Gameboard.jpg

  10. Andreas 8. Februar 2018 um 06:50 Uhr

    Manch einer mag einfach nicht der RealitÀt in die Augen schauen, deshalb geben viele Fans immer wieder Durchhalteparolen raus.
    FĂŒr die ist man dann kein „echter Fan „. Denn ein echter Fan steht immer zu seinem Verein.
    Irgendwann kippt das dann, ich glaube an dem Punkt sind wir jetzt.

    Viele haben nicht das Hintergrundwissen, schlimmer noch, sie wollen es gar nicht hören.
    Ich kann fĂŒr mich auch nur noch sagen, SchĂŒss 1.Liga
    Sky ist abbestellt, nur die Hoffnung bleibt das es sich noch einmal wieder lohnt eine gute Fussballtruppe zu sehen die HSV heißt, vielleicht in den nĂ€chsten Jahren.
    Solange noch dem …. der den Ball unterm Hemd putzt …. eine VertragsverlĂ€ngerung angeboten wird, fehlen mir ohnehin die Worte…..
    Lg
    Andreas

  11. Mosche 8. Februar 2018 um 06:51 Uhr

    und HochstÀtter ist wieder zu haben, aber nee, zu spÀt. (kostet keine Ablöse mehr)

  12. saschas Alte Liebe 8. Februar 2018 um 08:17 Uhr

    ich denke, all diesen Supportern wĂŒrde im Falle einer Katastrophe einfach ihr wichtigster Lebensinhalt in Frage gestellt. Immer drehte sich alles Wichtige um ihren HSV und die ganze ritualisierte Show drumherum.
    Jetzt verschließen sie lieber ihre Augen vor der RealitĂ€t, im Grunde seit langem um diesen zentralen Lebensinhalt beschissen worden zu sein. Das ist schon schwerer Tobak fĂŒr meist so einfach gestrickte Leute.
    Es darf einfach nicht sein…

    • Raschi 8. Februar 2018 um 10:44 Uhr

      Ich denke, Du hast Recht, wĂŒrde aber sagen, dass ihre Rolle wesentlich aktiver war und ihre Verantwortung damit weitaus grĂ¶ĂŸer ist. Sie sind nicht um etwas beschissen worden, es war Selbstbeschiss, der mit ihrem Putsch gegen Hoffmann anfing. Hochmut kommt vor dem Fall und RealitĂ€tsverweigerung kaschiert die eigene Schuld. Es ist wesentlich einfacher, einfach weiterzuhĂŒpfen und sich in pathetischen AusdĂŒnstungen als “treu ergeben” zu bezeichnen, als der Wahrheit ins Gesicht zu blicken, sich der eigenen Schuld und Verantwortung mit GrĂ¶ĂŸe und Selbstkritik zu stellen und sich fĂŒr sein Handeln samt den daraus resultierenden Folgen zu entschuldigen. Sich jetzt hinzustellen, Nibelungentreue und bedingungslosen Support einzufordern, zeigt eigentlich nur, dass der SC sein damaliges Verhalten und vereinspolitisches Wirken mit all seinen verheerenden Langzeitfolgen immer noch nicht reflektiert hat, sich immer noch nicht getraut hat, sich ihm und seiner Verantwortung zu stellen und seine eigene Rolle aufzuarbeiten. Unter-den-Teppich-kehren ist aber ohnehin die Hamburger Krankheit, im Grunde genommen schon HSV-DNA. Mag ja sein, dass es beim SC eine gewisse Ahnung von den eigenen Fehlern aus der Vergangenheit, als man noch Politik machte, ins GeschĂ€ft eingriff, UmstĂŒrze plante und betrieb, gibt und man diesen Fehler auf keinen Fall ein zweites Mal begehen will und sich deshalb lieber raushĂ€lt, aber man kann den gleichen Fehler auch auf zwei verschiedene Arten begehen, man kann etwas beenden, was gut lĂ€uft und etwas “treu ergeben” hinnehmen, was unweigerlich auf den Abgrund zufĂŒhrt. Was ist besser? Das Ruder rumzureißen, wenn man auf Kurs ist oder es nicht zu tun, wenn “Allemann an Bord” sehen, dass man gleich kollidiert und untergeht?
      Der SC hat nicht wirklich was gelernt, er schĂ€tzt Situationen weiterhin falsch ein, will sich mit irgendwelchen Appellen ins rechte Licht rĂŒcken obwohl ĂŒber ihm immer noch ein sehr, sehr dunkler Schatten liegt, er ist weiterhin von einem aktiven, organisierten FanklĂŒngel, der sich kennt, gefĂŒhrt. Und gerade fĂŒr die aktivsten von ihnen, ist der HSV “die Welt”, eine Welt, die man sich nicht kaputtmachen lĂ€sst und zur Not “bis aufs Blut verteidigt.” Ich behaupte, dass der SC bzw. die aktiven SCler nach wie vor eine Zeitbombe mit eigenen Parallelinteressen ist, die jederzeit wieder hochgehen kann, die weiterhin zahlreiche “treu ergebene” mobilisieren kann, womöglich schon am 18. Februar, denn da kehrt ja immerhin der alte Erzfeind auf die BĂŒhne zurĂŒck und den gilt es unbedingt zu verhindern. Sonst hĂ€tte man damals ja einen Fehler gemacht, wo wir wieder an dem Punkt von oben wĂ€ren. Sich das und die damit verbundene Schuld, die damit verbundene Verantwortung einzugestehen erfordert GrĂ¶ĂŸe und ist schmerzhaft, viel schmerzhafter als es ein Abstieg je sein könnte.
      Und so gibt man sich jetzt lieber loyal, rechnet insgeheim wohl sogar damit, mal wieder als “beste und treuste Fans der Welt” betitelt zu werden, ĂŒbersieht dabei aber, dass falsche LoyalitĂ€t auch nichts anderes als falsche Vereinspolitik ist, mit der man sich zum Komplizen der Verantwortlichen und damit auch wieder mal ein StĂŒck weit selbstverantwortlich macht. Alles wie gehabt also.
      Nur der HSV! Nur der SC!

      • Thomas Vernunft 8. Februar 2018 um 16:59 Uhr

        Und wohin diese Einstellung gefĂŒhrt hat, kann man ja in den GeschichtsbĂŒchern nachlesen:
        Nibelungentrrreue bis zum bitterrrren Ende !
        Aber von Fanboys kann man keinen Fanboy-Boykott erwarten. Hach, was fĂŒr ein Wortspiel 🙂

    • Ex-HSVer im Herzen 8. Februar 2018 um 14:21 Uhr

      Auf den Punkt!!!
      Obwohl das eigentlich nicht ganz richtig ist… denn auch in der zweiten Liga wĂŒrden diese Hohlbirnen weiterhin ins Stadion pilgern. Es wĂŒrden dann halt nur 30.000 andere zu Hause bleiben.

      Was jedoch fĂŒr die Dummheit der Fans spricht ist dieser Fanatismus, dass man unbedingt in der ersten Liga bleiben muss. Denn wo ist schon der Unterschied zwischen Abstiegskampf in der ersten Liga und einigermaßen vernĂŒnftige Platzierung in der zweiten Liga? Letztlich gibt es keinen.

  13. Dennis61 8. Februar 2018 um 10:05 Uhr

    Moin! Ich habe den Aufruf gestern auch gelesen und dachte, ich fall vom Glauben ab. Klar hat es immer noch nicht jeder begriffen, dass der HSV im wahrsten Sinne des Wortes am Arsch ist. Ich denke das hat kognitive Ursachen. Doch, dass die Förderabteilung einen derart hohlen Schwachsinn veröffentlicht, grenzt wirklich an komplettem RealitĂ€tsverlust. Das glauben die doch alles selber nicht. Und es ist immer das gleiche Muster, keiner fragt warum. Warum ist die Stimmung im Stadion so schlecht, warum schwinden die Zuschauerzahlen, warum ist die Stimmung rund um den Verein vergiftet? Mit keiner Silbe wagt man auch nur den Versuch die wahren Probleme anzusprechen, obwohl es mittlerweile alle jeden Tag ĂŒberall lessen können. Mit Verlaub, aber wollen die uns alle verarschen? Was ist los mit diesen Leuten? Das ist Realsatire, das kann nicht deren Ernst sein. Langsam beginne ich an meinem Verstand zu zweifeln. Vielleicht ist das alles nur ein böser Traum, eine Verschwörung oder noch besser ein riesengroßer Scherz… April, April!

    R.I.P. HSV

  14. JĂŒrgen Wunderlich 8. Februar 2018 um 11:10 Uhr

    Ich werfe mal eine Frage in die Runde.Warum sollen denn die Fans daran schuld sein.Ich zum Beispiel bin knapp 70 Jahre alt und fahre auch wenn es die Gesundheit zu lĂ€ĂŸt öfter ins Vollparkstadion.Aber irgendwann wird es auch Treuesten zu bunt einige 100 Kilometer zu reisen,wenn mann ein S….ß Spiel sieht. Die Fans stehen wie eine Mauer hinter unserem HSV. ich komme auch weiterhin zum HSV. Das nĂ€chste Spiel sehe ich am 17.2. Also wir Fans sind da.

    • Wenzel 8. Februar 2018 um 14:25 Uhr

      “Vollparkstadion”, der ist gut, den merk’ ich mir.

      Ansonsten habe ich zu H$V-Fans ein eher gespaltenes VerhÀltnis.

  15. Kevin allein in Hamburg 8. Februar 2018 um 11:52 Uhr
  16. martin r 8. Februar 2018 um 13:23 Uhr

    und immer noch das Lied …. wĂ€re ja schön, wenn dieses dĂ€mliche Lied mal endlich keiner mehr mitsingen wĂŒrde…

  17. Ex-HSVer im Herzen 8. Februar 2018 um 14:17 Uhr

    „Treu ergeben“…. also dieser Begriff erinnert mich an das dunkelste Kapitel Deutschlands. Wie kann man so eine Ausdrucksweise wĂ€hlen!!! Fehlt nur noch, dass diese Hohlbirnen im Sklaven-Outfit ins Stadion gehen und sich vom ihrer Domina HSV erniedrigen lassen.

    Alles nur noch peinlich.

  18. NochNieDerHSV 8. Februar 2018 um 14:41 Uhr

    Bruchhagen hat auf der PK wieder eine gequirlte Scheiße sondergleichen abgesondert…Alle Fragen, die nicht die sportliche Situation betrĂ€fen, wĂ€ren nicht so schön. Die zur sportlichen Situation aber schon, weil da alles in Butter ist? Ansonsten ist in GesprĂ€chen unter MĂ€nnern (Goedhart, Wettstein, Bruchhagen) alles geklĂ€rt worden. Man kann SO weiter machen.

  19. Micha 8. Februar 2018 um 14:55 Uhr

    Grave, könntest Du die Rolle des finanziellen Hintergrunds des SC beim HSV nĂ€her erlaĂŒtern?

    Dank auch an alle Kommentatoren.

    • Gravesen 8. Februar 2018 um 15:02 Uhr

      Kann ich nicht.

    • Wenzel 8. Februar 2018 um 15:25 Uhr

      Als jemand, der Monat fĂŒr Monat mit dem Geld jonglieren muß:

      Als H$V hÀtte ich meinem Boxsack die Erlaubnis gegeben, zuzuschlagen, final.
      IMHO ist dieses finanzielle Konstrukt nur noch durch kriminelle Energie zu befrieden.
      Einzelheiten wissen hier andere,

      Ich muß jeden Monat zB. meine Ust. an- bzw abgeben.
      Da ist nicht viel Spielraum zum schummeln.
      Wenn ich diese ganze Satzungs- / EV-AG-scheiße lese, kommt es mir ganz flĂŒssig hoch.

      Schönes Zitat aus “Gladiator”:
      “People should accept when they are conquerd” – “Would you Quintus, would I?”
      Niemand aus dem H$V-Imperiun wird das zugeben.

      Geht endlich “Der Hamburger muß weg”

  20. micha 8. Februar 2018 um 16:37 Uhr

    Von Grave kann ich eigentlich nix einfordern; er schreibt das.
    Jetzt genau. 😉

  21. Thomas Vernunft 8. Februar 2018 um 16:51 Uhr

    Dieser offene Brief ist ein Offenbarungseid ! Wie peinlich kann man eigentlich noch sein ? Mr. Horny muss ja echt Fracksausen bekommen – so sehr hĂ€ngen er und seins SC-Motten an ihren Pöstchen. Was kommt als nĂ€chstes ? Volkssturm ? Vom Baby bis zum Greis – alle ab ins Stadion zum letzten Gefecht ! Gebt Euer letztes schwarz-weiss-blaues Blut fĂŒr den Verein !

    Einfach nur noch schlecht ! Dieser HSV soll endlich absteigen ! Das Leben geht weiter auch in Liga 2.

  22. vsabi 8. Februar 2018 um 18:05 Uhr

    Nichts anderes war vom SC zu erwarten. Gottlob gibt es unter den Fans einige die ihren Kopf nicht nur zum Haarschneiden haben ( sh. Kommentare von GOAL ). Weiter muss man auf diese Aufforderung nicht eingehen.
    DIEKMEIER hat Angebote von England, glaubt er nur selbst ! KEIN Verein sucht einen untalentierten Spieler mit einem Rekord von ĂŒber 200 !!!!Spielen ohne einen Torerfolg.
    Der zweitklassige Torwart glaubt, dass Fussball-Deutschland in Trauer verfÀllt, wenn der HSV absteigt. Bei dem hoffentlichen Abstieg wird er ein Jubeln erleben wie im SommermÀrchen.
    Leider kann der dĂŒmmliche Drittligaspordi nicht unerwĂ€hnt bleiben, wollte er doch einem verletzten, alteren Spieler, einen Dreijahresvertrag mit dreifacher Entlohnung anbieten. Hier hatte der AR wohl einmal einen hellen Moment und hat dies abgelehnt.
    Jetzt rennt der Trottel weiter und wird Dierkmeier und Struth auf dem Leim gehen. Die Frage, wann wird diesem Versager ( incl. BRUCHHAGEN ) das Handwerk gelegt ?
    Die kommenden Spiele werden selbst den HĂŒpfern Schmerzen bereiten, aber immer wieder nur der HSV.

  23. Wenzel 8. Februar 2018 um 18:57 Uhr

    “Mit Felix Goedhart, jenem Aufsichtsrat, der ihn und Sportchef Jens Todt absetzen wollte und am Dienstag wieder gewĂ€hlt wurde, hat er sich ebenso ausgesprochen wie mit Frank Wettstein. Der Finanzvorstand gilt ebenso als Bruchhagen-Kritiker, der Boss aber versichert: “Wir arbeiten ganz normal zusammen, treffen alle Entscheidungen im Einvernehmen. Dinge, die zu Irritationen fĂŒhren, sprechen wir direkt an.”” (kicker.de)

    Sprechen sie also direkt an….
    so Ă  la “Alles Kakke, nicht?” – “Jau” = Einvernehmen!

    Was fĂŒr ein Haufen schlipstrĂ€giger PfeffersĂ€cke.

    Dann auch noch die DickmĂŒller-Sache, lĂ€cherlich.
    Und selbst Luschen mucken wieder auf:
    https://www.sport1.de/internationaler-fussball/premier-league/2018/02/premier-league-pierre-michel-lasogga-spricht-ueber-leeds-united-und-hamburger-sv
    Mutti hat wieder alles in Griff…

    Mache jemand die Raute endlich rund…

  24. Ben 8. Februar 2018 um 19:52 Uhr

    Nur schade wĂ€re ein Abstieg jetzt, weil die HĂŒpfer bei der WM gleich weiter hĂŒpfen können. Die sind keine wirklichen Fans. Richtige Fans können sich auch kritisch mit der Situation auseinander setzen. Nur nicht beim HSV. Zumal hier die Hoffnung schon fehlt. Nicht nur wegen der wirtschaftlichen Lage, sondern insbesondere die spielerischen MĂ€ngel.
    Bitte absteigen, eure Art des nicht Fussball spielen wollens zieht die Liga runter und ist ein Angriff auf alle die spielerische Lösung suchen, wie viele Clubs unten, siehe Bremen, Köln, etc.

    • Saschas Alte Liebe 8. Februar 2018 um 20:27 Uhr

      Was wirklich hĂŒlfe, wĂ€re ein wirtschaftlicher und sportlicher Totalcrash.
      Ein bischen abgestiegen…nein, das reichte bei weitem nicht, das ist garnix wert !

    • Wenzel 9. Februar 2018 um 12:37 Uhr

      Da habt Ihr recht.
      Ich habe ein Haus in Lurup, gehe jeden Tag im Real einkaufen und sehe dort die rautentragenden Hackfressen mit ihren inhaltdlosen hirnbefreiten Gesichtern, denen erst nach dem Einpacken an der Kasse einfĂ€llt “ach, bezahlen muß ich hier auch?” Dann auch noch die Kassiererin mit einem Kopftuch beschimpfen, aber erst, wenn man 3-4m weg ist.
      NUR DER H$V.

      Wird halt dann auf einer der Fanmeilen fĂŒr das nĂ€chste Objekt gefeiert, Hauptsache trinken.
      Dieser “Verein” stinkt nicht nur vom Kopf her, es mieft an allen Ecken und Enden…

      Totalcrash klingt gut.

  25. Thomas Vernunft 8. Februar 2018 um 21:25 Uhr

    Ohnmachtsanfall 2.Klasse: Bruchmeyer erklĂ€rt via kicker.de den Putschversuch im AR fĂŒr beendet ! DemnĂ€chst lesen wir: Nicolai MĂŒller – Wege aus der Geduld. Und: Axel. F. Formeseyn Foley in der MoPo-Kolumne: Mein Leben und Leiden als Berufsschullehrer mit 10 Zecken in der Klasse.

    Dieser Verein nicht mehr nur peinlich – er ist starkk körperverletzend !

  26. EishocKay 8. Februar 2018 um 23:03 Uhr

    Moin zusammen!
    Dies ist mein erster Kommentar, deswegen stelle ich mich kurz vor.
    HSV-Bezug? In meiner Jugend Eishockey bei den Amateuren gespielt. Erste MV 1982. Erinnerung? Ziemliches gepöpel, Verein gespalten. 2 Jahre spĂ€ter ausgetreten, weil es in dem “Verein” nur um Fußball ging und das peinliche Verhalten auf den Versammlungen unertrĂ€glich war. Den Rest interessierte keine Sau – so wie heute auch.
    2009 wieder eingetreten, Stiefsohn war Ultra und lud seine Mutter und mich ins Stadion ein. Danach Dauerkarte, AuswĂ€rtsfahrten, viele neue Freunde gewonnen. Und genau das (Freunde) ist es, was mich bis heute daran festhalten lassen hat. Wie gesagt – bis heute. Denn ich habe mir angewöhnt, jede Entscheidung – wenn möglich – eine Nacht zu ĂŒberdenken, oder zu ĂŒberschlafen. Gestern las ich also diesen schwachsinnigen, unterirdisch peinlichen Aufruf des SC. Ich sag’s mal so: HĂ€tte ich vorher was gegessen, hĂ€tte ich es direkt wieder ausgekotzt…
    Sky ist seit dem 1.1. Geschichte, und nun auch die Mitgliedschaft. Die KĂŒndigung ist heute raus. Zur MV gehe ich natĂŒrlich noch – als Katastrophentourist. Meine Dauerkarte behalte ich bis zum Ende der Saison, gehe aber nicht mehr hin. Gönne ich mir. Ich will dass die PlĂ€tze im Herzen des SC leer bleiben. Tschö HSV – ich habe fertig mit Dir!

  27. 69er 9. Februar 2018 um 09:20 Uhr

    Herrlich, DER Supporters-Club, der mĂ€chtige Supporters Club, der durch seine politischen AktivitĂ€ten im AR vor Jahren das gesĂ€t hat, was wir seitdem ernten, und der still und leise alles, aber auch wirklich alles lediglich zur Kenntnis genommen hat, was Vorstand, SpoDi, AR und Mannschft “geleistet” haben, erdreistet sich zu einem solchen Appell, oder ist es schon ein Vorwurf, an die teilweise seit Jahrzehnten treuen und aufopferungsvollen Fans.

  28. Wenzel 9. Februar 2018 um 13:20 Uhr

    Mir als Braun-Weißem steht mir hier nicht unbedingt ein Kommentar zu, dazu habe ich auch schlechte Erfahrungen mit CFHH gemacht (ÜberfĂ€lle/KneipenschlĂ€gereien, etc. das “normale” Programm), aber die haben Eier bewiesen. SpĂ€testens seit dem Interview im Sportstudio mit Jojo Liebnau hatte ich ein wenig Respekt, insbesondere, weil sie die Nazis aus der Kurve wohl gekriegt haben und auch sonst recht engagiert waren.

    Nicht mein Klub – nicht meine Szene, aber dafĂŒr Respekt.

    Dem SC scheint der Sabber nur so rauszulaufen.
    Diese Nibelungentreue ist kaum auszuhalten.

    In Stuttgart wĂ€re nicht ein Auto vom Parkplatz gekommen…

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