Im Norden nichts Neues…

Gestern Abend rief mich mein Vater aus dem Urlaub in Dänemark an und meinte: “Ist ja dann doch nur 6:0 geworden”. Ja, ist es.  Und betrachtet man die ausgelassenen Chancen der Bayern auf der einen und die “Leistung” der HSV-Spieler auf der anderen Seite, kann man durchaus von Glück reden. Glück nach einer 0:6-Niederlage, mehr muss man nicht mehr wissen. Was besonders betroffen macht, sind die Leistungen bzw. die Leistungsbereitschaft der etablierten Spieler. Was dort Akteure wie Diekmeier, Sakai, Papadopoulos, Hunt, Kostic etc. abliefern, das ist mit dem Begriff Verweigerung nicht ausreichend gewürdigt. Ehrlich, die meisten dieser Spieler würden bei mir in dieser Saison einen Stammplatz auf der Tribüne bekommen.

Umso unfassbarer dann die Sprüche nach dem Ende des Spiels.

Papadopoulos kritisiert die Ex-Bosse: „Auch im Sommer und in den Transferperioden wurden Fehler gemacht. Der Mannschaft wurde nicht geholfen…“

Papa kritisiert die Ex-Bosse Todt/Bruchhagen: “Mannschaften wie Köln und Stuttgart haben Spieler geholt, die Tore schießen. Nur wir haben keine bekommen.”

Sven Schipplock im NDR: „Viel schlimmer als gegnerische Fan-Gesänge ist die Einstellung bei einigen von uns – keine Ahnung, wie so etwas möglich ist. Die sollte man mal fragen…“

„Wir wollten alles geben – aber das war kein Männersport“, erklärte Gotoku Sakai.

“Papadopoulos platzt der Kragen nach blutleerem HSV-Auftritt” labert Grinse-Popper Stefan Walther vom Hamburger Abendblatt. Meine Meinung?  Papadopoulos, der während des Spiels den Bayern-Spielern Geleitschutz gab, soll seine Fresse halten! “In den zurückliegenden beiden Transferperioden sind einige Fehler gemacht worden”, sagte der Abwehrkoloss. Stimmt. Der größte Fehler war, einen blinden Söldner wie dich zu verpflichten!

Ganz ehrlich, wenn ich diesen Spiel-untauglichen € 10 Mio.-Griechen sehe, der außer Augenrollen und Blutgrätschen aber auch überhaupt nichts kann, der aber bei jeder Gelegenheit mit dem Finger auf Mitspieler zeigt und jetzt auch noch die Fresse aufreißt, möchte ich mich übergeben. Danke nochmal für diesen wunderbaren Transfer des Mentalitätsmonsters, dessen Mentalität leider zum Kotzen ist. 

Wer noch Zweifel hat: Dies ist eine Mannschaft im Selbstzerstörungs-Modus und ich denke, dass jeder Verständnis hätte, wenn gegen Hertha alle jungen Spieler von Anfang an eine Chance bekommen würden. Janjicic, Jatta, Waldschmidt, Pfeifer, Arp, Ito,  Vagnoman, Pollersbeck rein, Auslaufvertragsversager raus. Was genau soll denn noch schlimmer werden? Der Trainer weiß doch offenbar, was die Stunde geschlagen hat.

Bernd Hollerbach ist nach der Klatsche in München Realist: „Ich weiß nicht ob es eng für mich wird. Die Verantwortlichen müssen entscheiden. Ich denke, sie werden dann auf mich zu kommen“.

Wenn mir einer mit dem Spruch “Nur mit Jungen geht es nicht” kommt, zeige ich ihm die Spiele der Saison und erkläre ihm: “Mit den Alten geht es aber scheinbar auch nicht”. Mal zum Vergleich, wie haben eigentlich die Mitkonkurrenten bei den Bayern ausgesehen?

Bayern – Mainz 4:0

Bayern – Wolfsburg 2:2

Bayern – Freiburg 5:0

Bayern – Augsburg 3:0

Bayern – Hannover 3:1

Bayern – Köln 1:0

Bayern – Bremen 4:2

Stimmt, verloren haben sie (fast) alle, aber keine andere Mannschaft lief Gefahr, sich eine zweistellige Niederlage abzuholen, das schafft nur der HSV. Und ab sofort wird es in Hamburg scheinbar noch ungemütlicher.

Ob diese Drohung nun der richtige Weg ist, möchte ich bezweifeln, verstehen kann ich den Zorn der “Fans” allerdings schon. Aber Zorn und Verzweiflung kann man artikulieren, indem man pfeift oder schimpft. Oder noch besser – indem man wegbleibt. Nicht aber so. Ich verurteile diese Aktion auf Schärfste und hoffe, dass man die Verantwortlichen schnellstmöglich erwischt und zur Rechenschaft zieht. Kritik ja, Todesdrohungen sind das Allerletzte und in diesem Fall muss man sich fragen, ob die sogenannten “Fans” mit dieser Aktion die Leistung der Mannschaft nicht um ein Vielfaches unterboten haben .

Was mich jedoch mindestens so betroffen macht wie diese Scheiß-Aktion ist der Umstand, dass auch und besonders diese Kreuz-Bastler vergessen haben, an wen sie sich mit ihrem Zorn zu wenden haben und hier haben die Hamburger Medien ihren (großen) Teil beigetragen. Der Niedergang begann vor 7 Jahren, aber die Beschleunigung der Katastrophe nahm seinen Lauf am 07.07.2014, dem ersten Arbeitstag von Dietmar Beiersdorfer als Vorstandsvorsitzender der HSV Fußball AG.

Das Bild, welches dieser Verein, diese Spieler, die Verantwortlichen und die “Fans” in diesem Zeiten abgeben, ist das Bild eines Vereins, der nicht in die erste, sondern in die vierte Liga gehört. Mindestens. Diese Mannschaft hat derart viele faule Äpfel in der Kiste, zum Glück sind sie in 8 Wochen alle weg. Was bin ich froh, wenn ich Gestalten wie Diekmeier, Kostic, Hunt, Sakai und Papadopoulos nicht mehr sehen muss.

 

 

Von | 2018-06-02T17:34:26+02:00 11. März 2018|Allgemein|55 Kommentare

55 Comments

  1. Kevin allein in Hamburg 12. März 2018 um 07:30 Uhr

    Der HSV hat sich in den letzten Jahren einen schlechten Ruf auf Grund seiner Fehlentscheidungen bei der Personalwahl auf den wichtigsten Positionen hart erarbeitet.
    Hinzu kommen noch die unfähigen Aufsichtsräte mit ihren Sekt schlürfenden Profilierungsneurotikern.
    Eigentlich sollte man wissen was einem insbesondere als Trainer beim HSV erwartet.
    Von der Mannschaft mit ihren widerlichen dummen Charakteren müssen wir ja nicht mehr reden.
    Deshalb bin ich mittlerweile zu dem Standpunkt gekommen, das 1. reine Dummheit ist beim HSV als Trainer anzufangen oder 2. pure Verzweiflung weil man ja woanders nichts mehr bekommt, aus welchem Grund auch immer.
    Und wenn jetzt Trainer Nummer 3 doch noch das Wunder schaffen sollte wird es in der Zukunft wahrscheinlich auch nicht besser.

  2. Ehemaliger HSV-Fan 12. März 2018 um 00:46 Uhr

    Die Bild spekuliert bereits über eine Rückkehr von Thomas Doll zur nächsten Saison. Das würde natürlich mal wieder passen zu diesem rückwärtsgewandten Verein.

  3. Bartkowiak 12. März 2018 um 00:29 Uhr

    Na, das nenne ich mal ein Schmierentheater. Regiesseur ist wohl der hochgelobte Herr Hoffmann mit einem neuen Geldsack im Hintergrund oder einfach mal weil er es kann. Der gute Mann schlägt um sich wie ein Berserker. Dem gemeinen “Fan” scheints ja zu gefallen. Ob der gute Mann ein Konzept hat? Was hier abläuft ist krank. Jetzt soll der nächste dran glauben. Was ist das für ein “Verein”? Wer sich über Bruchhagen aufgeregt hat und einen Herrn Hoffmann als Heiland gefordert hat, sollte mal überlegen was er dafür bekommen hat? Dieser Saftladen wird zum Hassobjekt und nicht mehr nur zur Lachnummer der Liga. Super gemacht. Andererseits weiß ich auch nicht was Hollerbach geritten hat diesen Job anzunehmen. Hat der etwa geglaubt, er könnte einen Ochsen melken?

    Die Klitsche ist ja sowas von im A…. Könnt ihr nicht mit Anstand und in Würde abtreten? Ist es nicht einfach nur möglich, dass dieser “Dino” schlicht aufhört zu atmen? Die Viecher sind aus gutem Grund ausgestorben. Sie waren einfach nicht mehr anpassungsfähig und überflüssig.
    Und dann kommen da auch noch solche Idioten daher, die ihre eigenen Spieler bedrohen. Selbst wenn sie keine Leistung bringen…. Man kann garnicht so viel fressen wie man kotzen muss. Meldet den Laden bitte ab und fangt in der D-Klasse von vorne an!

  4. Sag' Tschüss Dino 12. März 2018 um 00:16 Uhr

    Werden eigentlich schon Wetten angenommen, ob und wann der HSV in der ewigen Tabelle der 2. Liga den FC St. Pauli einholen wird?

  5. Didi-der-Grosse 11. März 2018 um 23:41 Uhr

    Das Hollerbach gehen muss, wusste er doch schon vor dem Bayern Spiel. Siehe Pressekonferenz ! Nach der Katastrophen Bilanz aber verständlich. Die Verpflichtung war einfach unsinnig

  6. Spörl 11. März 2018 um 22:48 Uhr

    Anteil der Verantwortlichen am sportlichen Abstieg aus der 1. Bundesliga aus meiner Sicht:

    Jens Meier – 51%
    Heribert Bruchhagen – 25%
    Jens Todt – 13%
    Andreas C. Peters – 10%
    Rainer Calmund – 1%

    Begründung: Diese Herren hätten es – Beiersdorfers Erbe hin oder her (siehe unten) – in Ihrer Macht gehabt den Abstieg der Profimannschaft der HSV AG durch eine gesunde Transfer- und Kaderpolitik zu verhindern. Kein Mensch interessiert sich dafür ob die Tischtennisabteilung 3 Euro Gewinn gemacht hat, wenn man so dämlich ist einen Gregoritsch zu verkaufen. Diese Herren sind daher für mich die Gesichter des Abstiegs.

    Anteil der Verantwortlichen am finanziellen Desaster aus meiner Sicht:

    Dietmar Beiersdorfer – 80%
    Sonstige – 20%

    Ich wünsche mir, dass alle diese oben genanten Herren, ob ihrer katastrophalen Leistungen beim HSV, zumindest den Anstand haben, die Stadt Hamburg für immer zu verlassen.

  7. alfa 11. März 2018 um 22:47 Uhr

    Hatten wir nicht schon mal einen erfolgreichen 2.te Trainer der magisches zu vollbringen im Stande war. Haben ihn nicht in der Folgezeit die grössten Vereine Europas dem HSV streitig abwerben wollen? St. Gallen hatte glaube ich das Rennen gemacht?????

  8. Micha 11. März 2018 um 22:42 Uhr

    Das HSV-Gen hat irgendwann nach der großen Zeit eine Mutation gemacht, die im Kern bedeutet: alles und jeder kann verbrannt werden, weil wir einen Multi-Milliardär und vielleicht sogar weitere Milliardäre im Rücken haben! Das ist die Quintessenz. Das ist der fatale Gen-Defekt! Das mutierte HSV-Gen, das die den HSV ausrottende Pest verursacht hat. Verantwortlich ist natürlich kein Gen, sondern benennbare Leute – u.a. Beiersdorfer, Kühne …

  9. Skeptiker 11. März 2018 um 22:10 Uhr

    Ich habe es befürchtet, sie lernen es einfach nicht. Sollte Titz ein guter Trainer sein, was ich nicht beurteilen kann, dann wird er jetzt in einer aktionistischen Handlung verbrannt. Was soll er denn in acht Spielen mit einer in Auflösung begriffenen Mannschaft anfangen? Um Himmels Willen, ist das etwa das Konzept von Herrn Hoffmann? Und das alles nur, weil man sich später nicht nachsagen lassen will, nicht alles probiert zu haben, obwohl es aussichtslos ist. Führerbunker 2.0.

  10. Marco 11. März 2018 um 22:01 Uhr

    Titz wäre auch meine Wahl nach der Gisdol-Entlassung gewesen, aber warum auch immer ist es Hillerbach geworden.

  11. Chancentod 11. März 2018 um 21:56 Uhr

    aktuelle HSV-Umschreibung für Verpflichten = Schanghaien

  12. Moik68 11. März 2018 um 21:50 Uhr

    Laut dem Hamburger Abendblatt wird Bernd Hollerbach morgen entlassen und U21 Coach Christian Titz wird neuer Trainer bei der 1. Mannschaft!
    Titz genießt höchstes Ansehen bei seinen Spielern und auch bei Nachwuchsboss Bernhard Peters!

  13. Seleer 11. März 2018 um 21:41 Uhr

    Das ist nicht dein Ernst ,oder?

  14. Seleer 11. März 2018 um 21:32 Uhr

    Weisst du wer kommt?

    • Gravesen 11. März 2018 um 21:33 Uhr

      Nein, aber ich vermute mal, dass sie jetzt Titz verbrennen werden

      • Basti 11. März 2018 um 21:50 Uhr

        Grave, meinst Du Hoffmann würde Titz verbrennen, wenn er keinen Plan B hätte?

      • Mosche 12. März 2018 um 07:05 Uhr

        Das befürchte ich leider auch. Damit dann Auch der Aufstieg der U21 in Liga 3 verhindert wird.

  15. Seleer 11. März 2018 um 21:26 Uhr

    Hallo Grave, das ist eine Ansage, weisst du mehr?

    • Gravesen 11. März 2018 um 21:30 Uhr

      Wenn nicht hätte ich wohl was anderes geschrieben

  16. Gravesen 11. März 2018 um 21:22 Uhr

    Also ab morgen dann ein neuer Trainer beim HSV. Der Dritte in dieser Saison, was für ein Trümmerhaufen

  17. cajunX 11. März 2018 um 21:02 Uhr

    Wenn ich Calmund höre, dann ist meistens eine Sauerei im Gange …

  18. Micha 11. März 2018 um 20:05 Uhr

    Ich würde Hollerbach erlösen und Payroll-Gisdol für die letzten Spiele zurückholen. Gisdol hatte dann eine Verschnaufpause und kann nochmal mit aller Energie antreten und sein Credo “Der HSV wird definitiv keine Flankenmannschaft” – dem Gregoritsch zum Opfer gefallen ist – mit Hahn, Wood und Co. umsetzen. Hau rein, Gisdol, und grins nochmal, auch wenn es nicht schön war, jetzt hilft nur noch die ultimative Zerstörungs-und Glücksumschalt-Taktik.

    • Skeptiker 11. März 2018 um 20:55 Uhr

      Ich würde Hollerbach den Rest der Abschiedstour durchziehen lassen, das Schmerzensgeld sollte ausreichend sein. Die Mannschaft ist doch eh bereits in Auflösung begriffen, warum dann jetzt noch für acht Spiele einen weiteren Übungsleiter verheizen? Aber da der HSV ja viel Geld hat, kann er das natürlich trotzdem tun. Bin gespannt, ob Hoffmann diesmal dem Aktionismus widerstehen kann.

  19. Seleer 11. März 2018 um 19:34 Uhr

    Ich gehe davon aus, dass Hoffmann am Montag oder Dienstag den nächsten Paukenschlag präsent