Noch 6 Wochen

Eigentlich gibt es momentan nicht viel zu erzählen, wobei – so ganz richtig ist das nicht. Aber das, woran ich arbeite, wird noch etwas brauchen. Deshalb auch nur so wenig Blogs zur Zeit, ich habe einfach keine Lust, mir irgendwas aus den Fingern zu saugen. Allerdings stolpere ich grade über einen Artikel des Abendblatts und bereits bei der Überschrift breche ich zusammen.

Das Titz-Experiment: Nur Hoffmann bremst die Euphorie

Die Euphorie? Welche Euphorie? Soll den Leuten jetzt eine Begeisterung verkauft werden, weil ein immerhin schon 46jähriger Trainer, der bisher als Nachwuchs-Übungsleiter und als Personal Jesus von Lewis Harry Holtby aufgefallen war, einen von sechs möglichen Punkten holte?

20 Tage nach der Entscheidung, vorerst bis Saisonende auf Trainer Titz zu setzen, gehen die Meinungen über die Maßnahmen des einstigen U-21-Coach krass auseinander. Die einen loben den erfrischenden Mut des gebürtigen Mannheimers und preisen den neuen Stil, den seine Mannschaft zu- ­mindest in Ansätzen gegen Berlin (1:2) und auch in Stuttgart (1:1) gezeigt hat. Die anderen echauffieren sich über Titz’ mutmaßlichen Aktionismus und werfen dem Erstliga-Debütanten Selbstüberschätzung und Doppelmoral vor. (Quelle. Abendblatt.de)

Echt jetzt? Also ich habe weder das Eine noch das Andere so massiv wahrgenommen, vielmehr nehme ich eine immer stärker um sich greifende Gleichgültigkeit wahr.

“Es ist meine Überzeugung, dass es viele junge Spieler beim HSV gibt, die Potenzial haben, höher zu spielen. Oftmals bedarf es einer Chance für einen jungen Spieler”, sagt Titz, der seinen Kurs fortsetzen will. “Ich sehe keine Namen, sondern Menschen vor mir. Es gibt nicht jung oder alt, sondern es zählt nur die Leistung. Das Gehalt, der Marktwert oder die Ablöse dürfen in der Bewertung der Spieler keine Rolle spielen.” (Quelle. Abendblatt.de)

Absolut richtig, aber weder neu noch unbekannt.

Geht es nach Sportdirektor Bernhard Peters, ist die Antwort überraschend klar: “Frank Wettstein und ich sind von ihm total überzeugt – in seiner Arbeitsweise, in seinem Fleiß, in seiner Kompetenz. Und deswegen ist er für uns der Richtige” (Quelle: Abendblatt.de)

Hach Gott, was für eine Überraschung. Der kleine Strippenzieher Peters unterstützt das, was seine eigene Idee war. Allerdings waren Zinnbauer und Gisdol ebenfalls seine Ideen und die sind krachend gescheitert. Anschließend war von Latschen-Bernie nichts Unterstützendes mehr zu hören. Immer mehr kristalisiert sich heraus: Eines der ganz großen Problem des HSV  sind nicht die Trainer, sondern Intrigant Peters selbst.

Der Haken an der Geschichte: Möglicherweise geht es gar nicht nach Peters und Wettstein. Präsident und Aufsichtsratschef Bernd Hoffmann soll dem Vernehmen nach noch nicht ganz so euphorisch sein. Intern spricht Hoffmann auch weiterhin von “einer Übergangs­lösung bis zum 12. Mai” – nicht mehr, aber auch nicht weniger. (Quelle: Abendblatt.de)

Und was deutet sich an dieser Stelle an? Richtig, ein interner Machtkampf. Auf der einen Seite die beiden Selbstoptimierer Wettstein und Peters in ihrer augenblicklichen Zweckgemeinschaft, die ihre “Ideen” auch problemlos nach außen posaunen. Auf der anderen Seite Hoffmann, der nicht nur selbst andere Vorstellungen hat, sondern auf Druck der Sponsoren auch haben muss. Jetzt bleibt nur die Frage, wie lange der Präsident und AR-Vorsitzende mit zwei hinterhältigen Vipern im Garten leben möchte. Und kann.

Allerdings verstehe ich die Headline mit der “Euphorie” immer noch nicht, aber ist ja auch nur das Abendblatt. Muss ich also nicht.

 

Von | 2018-04-03T07:16:00+02:00 3. April 2018|Allgemein|19 Kommentare

19 Comments

  1. Marco 3. April 2018 um 07:44 Uhr

    Euphorie ist tatsächlich leicht übertrieben. Hat möglicherweise etwas damit zutun, dass seit ewigen Zeiten etwas zu sehen ist das annähernd was mit Fußball zutun hat.

  2. Kerberos 3. April 2018 um 07:46 Uhr

    .
    Ach Gott, Peters dieser dummschwätzende Aufschneider.
    .
    In den 8 Jahren seiner Verantwortung bei der TSG verließen ins Gesamt 142 Nachwuchskicker die U19 der TSG. Von denen schafften es gerade einmal 8 “Talente” auch nur zu einem einzigen 1. Bundesliga-Kurz-Einsatz für die TSG. 5 weitere “Talente” wurden als unbrauchbar aus der U19 von der TSG abgegeben und kamen dann im Verlauf ihrer weiteren Karrieren bei anderen Klubs zu 1. Bundesliga-Einsätzen. Das sind leider die erschütternden Fakten in Sachen Kompetenz “Nachwuchsarbeit” des Latschen-Bernie, dem HSV-Juwelier.
    .
    Der HSV war da in seiner Nachwucharbeit alleine in den 3 Jahren nach D. Beiersdorfer ab der Saison 2008/09 sogar ohne Sportvorstand noch erfolgreicher als B. Peters in seinen ganzen 8 Jahren bei der TSG! Auch beim HSV schafften 8 “Talente” der U19 den Sprung in die 1. Bundesliga – in nur 3 Jahren.
    .
    Fakten, Fakten, Fakten…
    .

    • BerndH60 3. April 2018 um 07:59 Uhr

      ?
      Was mir an deinen Postings immer so aufstößt sind eben die Fakten.
      Hat dir denn nie jemand erklärt, dass nichts außer Fakten so sehr die “heile” Welt stört?
      Finde endlich zurück zum “rosa” Glauben und tue Buße.
      1000 “Beiersdorfer sei mit uns” sollst du beten und 3 Tage hüpfen. 😉

  3. Kerberos 3. April 2018 um 07:56 Uhr

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    Und zum Vergleich einmal die erfolgreiche Nachwuchsarbeit des SC-Freiburg in den 6 Jahren unter der sportlichen Verantwortung von D. Dufner zur in etwa gleichen Zeit:
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    150 Talente verließen die U19 des SC. Von diesen kamen ins Gesamt 21 Talente zu 1. Bundesliga-Einsätzen – 19 Talente davon beim SC Freiburg selbst!
    .
    Fakten, Fakten, Fakten ….
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  4. Gravesen 3. April 2018 um 08:35 Uhr

    Diese schwierige Zeit ist nun vorerst vorbei – was allerdings auch nicht jedem beim HSV gefällt. Die besondere Beziehung zwischen Förderer und Gefördertem stößt insbesondere bei Teilen der Mannschaft übel auf. Ein Vorwurf, den Holtby an sich abperlen lässt. “Dass ich dem Trainer vertraue, ist keine Frage”, sagte er. “Ich konzentriere mich darauf, der Mannschaft meinen positiven Input zu geben. Alles andere kann ich nicht beurteilen.”

  5. Kevin allein in Hamburg 3. April 2018 um 09:09 Uhr

    Beim HSV platzt die Blase dieses Jahr mit dem Abstieg.
    Denn ich denke das das insgeheim ersehnte Wunder an das die rosa Hüpfer glauben dieses Jahr zu Recht nicht stattfindet.
    Auf Grund der rückläufigen Zuschauer Zahlen frage ich mich wann die
    Kommerzielle Blase des Profi Fußball insgesamt platzt ??
    Aus meinem Umfeld höre und sehe ich das sehr viele diesen Kommerz der absolut überhand genommen hat auf das schärfste verurteilen und lieber an einem Fußball Samstag woanders etwas unternehmen als sich bei Sky die Werbung an zu sehen die während einer Life Übertragung läuft.
    Das zumThema werbefrei.
    Dazu noch das elende wirre Gerede der Kommentatoren die Werbung für irgendwelche Serien auf anderen Kanälen auf anderen Sky Sendern raus tröten.
    Viele aus meinem Umfeld, auch ich haben Ihr Sky Abo gekündigt.
    Mal sehen wo die Reise hingeht…………………………………

  6. Heinrich 3. April 2018 um 11:11 Uhr

    lt. dem Kicker wird Knäbel wohl Leiter der Knappenschmiede.

    Wieso findet so eine Lachnummer eigentlich wieder so einen guten Posten?

    • Kerberos 3. April 2018 um 11:20 Uhr

      .
      Weil seine Nachwuchsarbeit in der Schweiz – sowohl im Verein wie auch im Verband – über Jahre belegbar hervorragend war. Er wäre damals der richtige Mann für den HSV-Nachwuchs gewesen. Als Direktor Profifußball war er absehbar vollkommen ungeeignet (hatte bereits als Manager beim FC Basel versagt und wurde dort “umgesetzt” zum Nachwuchs) und total überfordert. Seine ungelenken Auftritte und seine unsägliche Pannenserie waren dann einfach die zwingenden Folgen der Überforderung.
      .

  7. Heinrich 3. April 2018 um 12:36 Uhr

    Die Erfolge spreche ich ihm auch gar nicht ab, nur mag der Unterschied zwischen Verband und Bundesliga für ihn zu groß sein, also meiner Meinung nach. Ich schaue dabei mahnend nach Sinsheim.

    • Kerberos 3. April 2018 um 13:33 Uhr

      .
      Also Heinrich; bitte richtig lesen, verstehen und nicht einfach nur replizieren um des Replizieren willens.
      .
      P. Knäbel hatte als Nachwuchkoordinator beim FC Winterthur bereits 3 Jahre gute Arbeit geleistet. Ging dann zum FC Basel als Technischer Direktor und war damit überfordert. Dann wurde er vereinsintern beim FC Basel zum Leiter der Nachwuchsabteilung “befördert” und leistete 3 Jahre lang bemerkswerte Nachwucharbeit beim FC Basel. Das sind also 6 Jahre erfolgreiche Nachwuchsarbeit in Vereinen.
      .
      Erst danach, eben wegen der nachgewiesenen Erfolge, berief ihn O. Hitzfeld zum technischen Direktor beim Verband mit dem Schwerpunkt “Nachwuchsarbeit”. Auch hier lieferte P. Knäbel ganze 5 Jahre unbestritten gute Arbeit ab.
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      Das Dilemma HSV: mit P. Knäbel und B. Peters wollte man nun 2 Leute unbedingt haben, hatte aber nur eine passende Position. Die Lösung war HSV-typisch. Man nimmt einfach Beide und muss dann keine Entscheidung treffen. Der weitere Lösungweg ist bekannt. P. Knäbel übertrug man einen Bereich, in dem er bereits krachend beim FC Basel gescheitert war. Alles also von Beginn an vorhersehbar, bereits sehr früh vielfach geschrieben, aber eben HSV systemimmanent.
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  8. alterplusser 3. April 2018 um 13:07 Uhr

    Morgen,

    jetzt noch mal die Frage, gibt es schon einen zweiten Teil des Buch`s “Football leaks” ????

    Und – die Frage ist ernst gemeint – geht es John noch gut und lebt er noch ?

    Gruß

    PS: Allso ich kann über diese Mafia – Methoden nur kräftig schmunzeln !

  9. alterplusser 3. April 2018 um 13:14 Uhr

    Verkaufe nachträglich ein “l” !!

  10. Sascha Alte Liebe 3. April 2018 um 14:11 Uhr

    Huch, ein interner Zwist und Machtkampf ?
    Endlich wieder, wie erfrischend typisch für den selbstgefrässigen Dino.
    Man sollte sich selbst ja auch nicht verleugnen, über längere Zeit jedenfalls. Das wäre nicht authentisch.
    So mag die “Euphorie” wohl dem wohligen Gefühl heimeligen Intrigantentums geschuldet sein.
    Mia San Mia und mia(also nur der HSV) zerfressen uns selbst und niemand anders. ?

  11. Colonnaden-Jörni 3. April 2018 um 18:01 Uhr

    Am Vorabend des Spiels HSV-Dortmund (23.9.) soll sich Peters auf einer Hockey-Trainertagung in Köln eingefunden haben.
    Ein gefragter, vielseitiger Mann. Gehalt zahlt aber wer ? DHB (anteilig) oder HSV ?

  12. Wormfood 3. April 2018 um 20:12 Uhr

    https://www.ndr.de/sport/fussball/HSV-rechnet-bei-Abstieg-mit-sofortigem-Wiederaufstieg,hsv20606.html

    “Sollte der Hamburger SV in diesem Jahr tatsächlich zum ersten Mal aus der Bundesliga absteigen, rechnet der Dino mit dem sofortigen Wiederaufstieg. Das geht aus den Unterlagen für die Zweitliga-Lizenz hervor, die der HSV bei der Deutschen Fußball Liga eingereicht hat. Clubboss Frank Wettstein wollte NDR 90,3 am Dienstag zwar keine Zahlen nennen, erklärte jedoch, dass den Berechnungen die direkte Bundesliga-Rückkehr zugrunde liege.”

    ROTFL 🙂

    • Hein Blöd 3. April 2018 um 21:59 Uhr

      Also wieder mal Phantasiezahlen…
      Ich dachte die DFL besteht auf gesicherte Zahlen?

      Was ich komisch finde: Hoffmann sprach selber von einer Unterdeckung von etwa 30 Millionen, jetzt auf einmal sollen es nur noch zehn Millionen sein, welche man bezahlt wenn man nächste Saison mal eben wieder aufgestiegen ist.

      Für mich als Aussenstehender schaut es irgendwie nach Zahlentrickserei aus.
      Vermutlich werden sie es bei der DFL aber fressen, so wie all die Jahre zuvor.

  13. Seleer 3. April 2018 um 20:23 Uhr

    Also ich war in Stuttgart live dabei und da wurde tatsächlich wieder Fussball gespielt! Kompliment Herr Titz, in so kurzer Zeit den Spielern ihr Spielsystehm zu vermitteln und das gegen Stuttgart sogar gleich funktioniert, hat mich überrascht und nachdenklich gemacht. Warum erst jetzt und warum haben das die anderen Übungsleiter nicht hinbekommen?

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