Man zittert sich ins Ziel

Wie lauteten doch noch die Prognosen vom dem Spiel des Tabellenführers beim Tabellenletzten? 5:1? 6:0? Es ist wirklich abenteuerlich, dass es immer noch Patienten zu geben scheint, die einer Mannschaft, die bis gestern 19 Tore in 14 Spielen erzielt hatte, irgendeinen Kantersieg zutrauen. Aber diese Vögel werden es eh nicht begreifen. So aber kommt ein Spiel zustande, in dem der HSV natürlich spielerisch überlegen ist, aber seine optische Überlegenheit einfach nicht in Zählbares umsetzen kann. Oder anders ausgedrückt: Die Namen versprechen mehr als der Inhalt wert ist. Dieses Problem hatte der Verein bereits zu Bundesliga-Zeiten, denn auch da stellte man eine nominell gute (und überaus teure) Truppe auf den Acker, die aber eben so gut wie nie das umsetzen konnte, was die Namen versprachen und was die Vereinsführung bezahlte.

Pollersbeck – Sakai, van Drongelen, Bates, Douglas Santos – Mangala, Holtby, Hunt, Narey – Jatta, Hwang

Wenn man das so liest, sollte man eigentlich denken, dass man eine Mannschaft, die bis dahin 8 Punkte geholt und genau ein Ligaspiel gewonnen hatte, zumindest spielerisch auf Distanz halten kann, zumal der Ingolstädter Interims-Trainer sich auch noch bei seiner 2. Mannschaft in der Regionalliga bedient hatte. Aber das kann dieser HSV eben nicht und genau deshalb wird die Sache mit dem Wiederaufstieg auch ein Zitterspiel bis zum letzten Spieltag. Während Mannschaften wie Köln und Union die Spiele, die sie dominieren, eben sicher und torreich beenden, muss der HSV wirklich in jedem Spiel zittern und ab und zu geht es dann mal daneben, wie am letzten Spieltag zuhause gegen Union Berlin.

Warum aber ist dieser HSV nicht souverän? Warum kann man nicht auch mal ein Spiel gegen eine spielerisch klar unterlegene Mannschaft klar und deutlich nach Hause fahren? Ganz einfach, weil die (teuren) Namen im Team des HSV einfach mehr versprechen als sie halten. Betrachtet man die Aufstellung, sieht man einen klaren Aufsteiger, sieht man die Leistung, sieht man ein Team, welches sich bestenfalls zum Aufstieg zittert. Das mag für einige (viele) Fans reichen, für mich reicht das nicht und für Hannes Wolf sicher auch nicht.

Betrachtet man das grundsätzliche Niveau der zweiten Liga, so kommen einem neutralen Beobachter die Tränen. Das ist in den meisten Fällen nicht besser als das, was man in vielen Regionalliga-Partien zu sehen bekommt.

 

Von | 2018-12-01T15:44:08+01:00 1. Dezember 2018|Allgemein|20 Kommentare

20 Comments

  1. Volli 1. Dezember 2018 um 16:09 Uhr

    Erste Halbzeit hab ich den HSV bis zur 43 Minute eigentlich souverän gesehen. Sah nach Fußball aus. Aber kaum fliegen ein paar hohe Bälle in den Strafraum, fangen die Jungs an zu schwimmen. Dann handelt man sich noch einige dämliche Freistöße ein, und baut die bis dahin unterirdisch stümpernden Ingolstädter auf. Wer jetzt noch behauptet, es sei ein Fehler gewesen, Hunt am Montag auszuwechseln sollte sich eines besseren belehrt fühlen. Außer dem Freistoß zum 1:0 war das wieder gar nix. Seine durch Lahmarschigkeit verursachten Ballverluste im Mittelfeld bringen die Abwehr immer wieder in Bedrängnis. Insgesamt sieht man trotzdem eine positive Entwicklung unter Wolf.

  2. HSVKritiker 1. Dezember 2018 um 16:37 Uhr

    Halbzeit 1. Liga:
    15. Stuttgart
    16. Nürnberg
    17. Hannover
    18. Düsseldorf

    Die Aufsteiger der letzten beiden Jahre! Wie stark könnte die 2. Liga sein? So sieht es aus!

  3. Sascha Alte Liebe 1. Dezember 2018 um 16:47 Uhr

    Die Sache mit dem Aufstieg wird so zum Zitterspiel. Die Sache mit der darauffolgenden Bundesligasaison würde so wahrscheinlich desaströs in einer Katastrophe schnell enden …
    Langfristperspektive Wiederabstieg

    • iv 2. Dezember 2018 um 01:04 Uhr

      Also ich wäre gespannt wie sich diese Truppe im der 1. Liga schlagen würde

      • Gravesen 2. Dezember 2018 um 16:38 Uhr

        Weil es in der 1. Liga mit dem Abstieg so gut geklappt hat, oder? Genau mein Humor.

  4. BerndH60 1. Dezember 2018 um 18:12 Uhr

    Weder der FC Kaiserslautern noch 1860 München sind über Nacht verschwunden, auch der HSV wird sich erstmal zu einer veritablen Fahrstuhlmannschaft entwickeln. Anschließend als etablierter Zweitligist bezeichnet werden um dann still und leise im Orkus des Amateurfussballs zu versinken.

    • Sven 2. Dezember 2018 um 13:27 Uhr

      Nein. Entweder Wiederaufstieg oder Insolvenz mit lautem Knall.

  5. DerDenker 1. Dezember 2018 um 18:25 Uhr

    Solche Spiele muss du gewinnen, wenn man aufsteigen will. 1HZ war ok vom HSV und man war überlegen.
    In der 2 HZ hat man einfach denn Fehler gemacht Ingolstadt stark zu machen.

    Zur Mannschaft, man muss auch mal beachten das Sie
    1. laut einigen hier eher gegen den Abstieg als um den Aufstieg mitspielen werden.
    2. ja immerhin ein 5 Liga IV und ein maximal 3 Liga tauglicher Stürmer in der Mannschaft war.
    Dafür war es doch ok, oder 🙂

    Dafür steht die Mannschaft doch recht gut da, was ich ja auch schon vor der Saison gesagt habe. (Platz 1-4)

  6. Wormfood 2. Dezember 2018 um 05:40 Uhr

    Ziel für den HSV ist der Direktaufstieg als Zweiter der Saison 2018/2019.

    Köln hat nach der Pleite in Hamburg auf Dreierkette umgestellt (unterstützt von Risse & Hector), steht dadurch hinten stabiler und hat, wenn Modeste die Spielgenehmigung bekommt, eine Offensive, von der manch’ Erstligist träumt. Die haben Potential für 70 Punkte.

  7. Gravesen 2. Dezember 2018 um 07:21 Uhr

    Endlich wieder die gewohnte Hofberichterstattung. Fragt sich noch jemand, welches Spiel dieser Vollpfosten gesehen haben mag? (Quelle: Abendblatt.de)
    .
    Pollersbeck: Es zeigt sich zunehmend, wie wichtig ein richtig guter Torhüter für den HSV in der Zweiten Liga ist. Denn Pollersbeck zeigt zunehmend, dass er eigentlich ein Erstligatorhüter ist. Rettete dem HSV den Sieg.

    Sakai: Je kälter es wird, desto stabiler spielt der Japaner. Sein spätsommerlich-frühherbstliches Formtief hat der Verteidiger hinter sich gelassen.

    Bates: Der Rotschopf rotierte zurück in die Startelf und lieferte schottisch-schnörkellose Hausmannskost ab. Für Delikatessen sind andere zuständig.

    van Drongelen: Ingolstadt versuchte es mit drei verschiedenen Stürmern in der Spitze. Und alle prallten wechselweise an der Holland-Kante ab. Fußballerisch aber nicht immer fehlerfrei.

    Santos: Der Brasilianer wirkte mal wieder wie der Typ, der früher in der Schule immer am besten Fußball spielen konnte und sich deswegen im Sportunterricht nie richtig anstrengen musste.

    Mangala: Man wartet ja so langsam mal auf sein erstes schwaches Spiel. Aber auch in Ingolstadt machte der Belgier viele gute Sachen.

    Narey (bis 85.): Sobald der Rechtsaußen Tempo aufnimmt, reißt er Räume auf. Manchmal fehlt ihm aber noch der Blick für den richtigen Raum.

    Arp (ab 85.): Hätte beinahe seine einjährige Torpause in der Liga beendet. Drei Spiele bleiben ihm noch, ansonsten steht 2018 die Null.

    Hunt: Aus seinen besten Szenen samt Freistoßtor und vielen schönen Schnittstellenpässen könnte man ein hübsches Highlightvideo schneiden. Dass der Kapitän auch die meisten Fehlpässe von allen spielte (11), kann man dann elegant rauskürzen.

    Holtby (bis 68.): Bereitete das 2:0 von Hwang gut vor. Ansonsten fiel der Vizekapitän nur durch seinen frisch rasierten Oberlippenbart auf.

    Janjicic (ab 68.): Sollte in der wilden Phase Ruhe ins Spiel bringen. Vorhaben verfehlt.

    Jatta: Hätte Schiedsrichter Tobias Reichel das Spiel nicht abgepfiffen, der Gambier würde wohl noch Montagmorgen die Außenlinie im Audi Sportpark rauf- und runterrennen. Gewann mit Abstand die meisten Zweikämpfe und erneut viele neue HSV-Herzen.

    Hwang (bis 90.): Traf lange Zeit viele falsche Entscheidungen – und machte dann beim 2:0 alles richtig. Jetzt wird es Zeit für sein erstes Heimtor.

    Lacroix (ab 90.): Kein Ballkontakt, aber zumindest eine Auflaufprämie.

  8. Ex-HSVer im Herzen 2. Dezember 2018 um 13:30 Uhr

    Seit heute weiss ich, dass sie nur 3. oder 4. werden. Warum? Weil der Hochmut und fehlende Eigenkritik fehlt. Dadurch entsteht ein mentaler Schlendrian, den einige Mannschaften im unteren Bereich ausnutzen werden in der Rückrunde. Dazu dann drei Klatschen in Bochum, Berlin und Köln und das Gejammer ist groß. Viel Spass beim Lizenzverfahren.

  9. Gravesen 2. Dezember 2018 um 16:51 Uhr

    Zu geil 😀 😀
    .
    FRED STENDER · GEFÄHRTE · 4 STD.
    Kommentare 40 · Antworten 20
    “Was für ein Scheißspiel” … “Wir sind der schlechteste Tabellenführer aller Zeiten” … “Narey, Jatta und Hwang scheinen ganz schöne Egoisten. So was finde ich abstoßend” …

    OMG … habt Ihr ein anderes Spiel gesehen ????

    Freunde das ist die 2. Liga .. ausgeglichen … ( z.B. Duisburg gewinnt auf Köln ) und unsere junge Truppe hat es, Wolf sei Dank angenommen !!! 110% Einsatz … und das Narey und Hwang keine Messi`s und Ronaldos sind muss doch jedem klar sein !!! … das ein Jatta sich unter Wolf zu einem guten 2. Liga Spieler entwickelt das sieht doch wohl fast jeder …

    die Kicks der Bayern oder des BvB gestern waren auch nicht schöner anzuschauen .. oder ????

    zu Egoisten … ganz im Gegenteil kommt es mir rüber .. ich denke / fühle das die Jungs ein GUTES TEAM mit Zusammenhalt sind … in diesem Sinne einen schönen 1.Advent …

    • Saschas Alte Liebe 2. Dezember 2018 um 20:54 Uhr

      110% Unsinn. Der Gemeine Hüpfer halt.
      …ich fühle, dass die Jungs nix lernen beim HSV, ganz deutlich. ich sehe es sogar …
      ?

      • Gravesen 2. Dezember 2018 um 20:59 Uhr

        Welchen Vollschaden muss man haben, wenn man ein Spiel des BVB mit dem des HSV vergleicht und dann auch noch meint, dass der HSV ähnlich attraktiv spielt? Fan sein ist ja okay, aber diese Art von Komplettverblödung ist nicht therapierbar.

  10. Gravesen 2. Dezember 2018 um 17:22 Uhr

    Ohne Worte.
    .

    Wie undemokratisch ist das Vorgehen des Beirats bei der Auswahl der Präsidentschaftskandidaten? Diese Frage hat das Abendblatt in der Sportplatz-Kolumne am Freitag aufgeworfen. Zur Erinnerung: Der Beirat beschränkt die Anzahl der Kandidaten auf zwei bis drei Personen und stellt diese den Mitgliedern am 19. Januar zur Wahl. Verkündet wird die Entscheidung am 17. Dezember. Für einen Wahlkampf bleibt im Anschluss also kaum Zeit – genau genommen nur knapp ein Monat.

  11. Kevin allein in Hamburg 2. Dezember 2018 um 20:33 Uhr

    Was ist eigentlich in der geschlossenen Abteilung bei dem soziopath heluecht passiert?
    Da liest man Gott sei Dank auch nicht mehr viel.
    Sind das jetzt alles Perlen Taucher geworfen?

  12. Gravesen 2. Dezember 2018 um 20:34 Uhr

    Solange sie hier nicht auftauchen…

  13. Kevin allein in Hamburg 2. Dezember 2018 um 20:39 Uhr

    Geworden

  14. Tim schultz 3. Dezember 2018 um 13:00 Uhr

    Fußball ist und bleibt Ergebnissport!
    Im Ziel ist im Ziel. Ob zitternd oder anders ist rückwirkend immer egal.
    Man muss nicht immer 8:1 gewinnen, aber gewinnen. Das hatte titzi-witzi nicht drauf.
    Wolf kennt die Liga und macht es richtig – und gut! Das muss man auch mal akzeptieren.

    Interessanter würde ich mal finden, was denn mit wunder fiete ist?
    Doch nur ein laues Würstchen?

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