Hofberichterstattung, die 535.

Es ist einfach sowas von öde. Sei es nur diese Lachnummer Henrik Jacobs, der Dümmlichkeitsgrinser Stefan Walther, Arroganzler Alexander Laux oder der Chefspinner der Mopo, Matthias Linnenbrügger. Eines eint sie immer und immer wieder, die Kunst des Eierleckens. Ich weiß nicht, ob es einfach nur Angst um den Job ist oder schlicht und ergreifend himmelschreiende Inkompetenz von Fan-Boys, die ihr Hobby zum Beruf machen durften und nun das untere Ende der journalistischen Nahrungskette bilden, aber es einfach nur noch erschreckend peinlich, was die Hamburger Sportjournaille zu bieten hat. Der freie NDR-Mann Lars Pegel-Off verdingt sich beim vom HSV gesponsorten Idiotenblog Graupenperle und schreibt ganz unverholen bei einem anderen Blog ab, aber natürlich erst dann, wenn es alle gemerkt haben. Über Münchhausen Scholz ist jedes Wort gesagt. Und dann heute dies.

 Und auch Sakai konnte am Tag nach dem 0:2 (0:2) bei Arminia Bielefeld schon wieder ein wenig lächeln. „Wir haben ihm bereits verziehen. Er hat uns gesagt, dass er die falsche Entscheidung getroffen hat“, berichtete einer der Fans nach dem Smalltalk. „So ist Fußball.“

Oh wow. Die komplett verstrahlten Trikot-Träger mit nachhaltigem Autogrammwunsch verzeihen einen Fehler, mir kommen die Tränen. Dass man sowas überhaupt schreiben mag…

Anlass des Gesprächs war eine Szene vom Sonnabend in der Bielefelder SchücoArena, 13.12 Uhr Ortszeit. Der bis dahin spielbestimmende HSV läuft auf der Alm in einen Konter.

Jacobs, wenn man dieses Spiel nicht versteht, sollte man zum Pfeilewerfen gehen. Spielbestimmend? Soll das ein Witz sein? 10 Minuten spielbestimmend? Aber man muss ja für seinen Arschlecker-Artikel eine entsprechende Einleitung finden, gell?

Wolf entschied sich dazu, die jüngste Hamburger Startelf seit 1972 zu nominieren. 23,3 Jahre waren seine Spieler im Schnitt jung, auch weil mit Josha Vagnoman für Lasogga ein 18-Jähriger in die Startelf rückte.

Jetzt fehlen eigentlich nur noch Trompeten im Hintergrund. “Wolf entschied sich in einem Anflug von Heldenmut für das Risiko, eine Mannschaft gegen den Tabellen-13. aufzustellen, die ungefähr das 5-fache von dem verdient, was der Gegner einstreicht”.

…war es wenig später Schiedsrichter Daniel Siebert, der eine Fehlentscheidung folgen ließ. Als Voglsammer eine Freistoßflanke mit einem artistischen Kung-Fu-Tritt über die Linie drückte, dabei das Höhenlimit deutlich überschritt und auch noch Orel Mangala am Kopf traf, ließ Siebert das Tor zum Entsetzen der Hamburger für gültig erklären

Ginge es nicht noch ein wenig dramatischer? “Nachdem Voglsammer mit einem Salto rückwärts und einem Karate-Tritt a la Bruce Lee dem bedauernswerten Mangala den Kopf abtrennte und gleichzeitig Norman Bates den Oberschenkel brach…. Zum Glück konnten beide HSV-Helden weiterspielen”. Herr im Himmel!

Weil die jungen Hamburger in Unterzahl gegen die nun aufgeputschten Arminen vor 26.515 Zuschauern auf der ausverkauften Alm keine Lösungen mehr fanden…

Klar, der HSV spielte eigentlich mit seiner A-Jugend und die Bielefelder Zuschauer hatten Schaum vor dem Mund, waren von den Ordnungskräften kaum zu bändigen und mussten mit Elektro-Tasern an einem Platzsturm gehindert werden. Welcher 15-jährige kann da schon seine Leistung bringen?

Unglücksrabe Sakai, der sich via Instagram und Twitter für seinen Bock von Bielefeld entschuldigte, wird vom DFB-Sportgericht wohl für zwei Ligaspiele gesperrt werden. Im Pokal gegen Nürnberg kann er dagegen spielen. Zur Freude seines Trainers – und der beiden Fans, die ihn am Sonntag mit guten Wünschen verabschiedeten.

Der Mann ist kein “Unglücksrabe”, er ist ein mittelmäßiger Zweitliga-Kicker, aber man macht sich nun mal beliebter, wenn man jede HSV-Niederlage auf einen miesen Schiedsrichter,  schlechtes Wetter, unterdurchschnittliche Sichtverhältnisse, Zuschauer kurz vor der Zombie-Apokalypse und höhere Gewalt schiebt, als auf das, was sie ist: Das Resultat von Unfähigkeit und Inkompetenz.

Aber die Hamburger Journalisten-Simulanten werden es schon noch schaffen, den Verein in die Insolvenz zu schreiben. Mal gucken, wer dann Schuld hat.

 

 

Von | 2019-02-04T08:45:49+01:00 4. Februar 2019|Allgemein|21 Kommentare

21 Comments

  1. Gravesen 4. Februar 2019 um 10:03 Uhr

    Es geht auch anders. Selten, aber es geht.
    .

    Sorge vor Rechtsstreit mit Kühne
    Interessanter als die allgemeine Gefahr einer Insolvenz ist aber die konkret beschriebene Sorge vor einem möglichen Rechtsstreit mit Investor Klaus-Michael Kühne. Auf Seite 34 unter „Risiken in Zusammenhang mit Rechtsstreitigkeiten“ heißt es: „Ferner vertreten die Emittentin (der HSV, die Red.) und einer ihrer Darlehensgeber (Kühne, die Red.) derzeit unterschiedliche Rechtsauffassungen hinsichtlich der Rückzahlungsmodalitäten bestehender Darlehensverträge.“ Und weiter: „Vor diesem Hintergrund kann zum Datum des Prospektes (…) nicht ausgeschlossen werden, dass der Darlehensgeber die Emittentin gerichtlich auf die Rückzahlung von Darlehen in Anspruch nimmt (…). Hierbei handelt es sich um einen Streitwert in Höhe von 13,7 Millionen Euro zuzüglich etwaiger Zinsen (…).“

    Mit anderen Worten: Der HSV und Kühne sind sich über eine mögliche Rückzahlung von Darlehen in Höhe von sage und schreibe 13,7 Millionen Euro uneinig. Auf konkrete Nachfragen verschickte Wettstein lediglich das gleiche (sehr allgemeine) Zitat, das er auch schon im Hinblick auf das Insolvenzrisiko geschickt hatte. Und auch Kühne wollte sich nicht im Einzelnen äußern, ließ aber immerhin ausrichten, dass zurzeit „eine gegenseitige Verständigungsbereitschaft“ vorherrsche.
    .
    Keine Einigung in Sicht
    Tatsächlich haben sich HSV-Chef Bernd Hoffmann und Kühne fast ein Dutzend Mal seit Hoffmanns Beförderung zum Vorstandschef getroffen, auch Wettstein, Köttgen und sogar HSV-Trainer Hannes Wolf und Sportvorstand Ralf Becker waren bei Treffen dabei. Eine Einigung über eine Rückzahlung der 13,7 Millionen Euro ist nach all den Gesprächen aber genauso wenig in Sicht wie die angestrebte Verlängerung des Millionenvertrags über die Namensrechte am Stadion. Zur Erinnerung: Bis Ende März müssen die HSV-Verantwortlichen alle Lizenz-Unterlagen an die DFL geschickt haben. Oder in anderen Worten: So’n Schiet.
    (Quelle: https://www.abendblatt.de/sport/fussball/hsv/article216361033/Droht-dem-HSV-ein-Rechtsstreit-mit-Kuehne.html)

    • Gravesen 4. Februar 2019 um 10:31 Uhr

      Wer auch das nicht kapiert hat, hier der Klartext: Entweder, der HSV macht so, wie Kühne will oder er besteht auf die Rückzahlung von knapp € 14 Mio., die der Verein nicht hat. Die Folge – keine Lizenz und danach Insolvenz. Viel Spaß, Herr Hoffmann.

  2. Stephan Scheler 4. Februar 2019 um 10:46 Uhr

    Hat Kühne eigentlich eine Option, die Namensrechte für das Stadion über weitere Jahre zu beanspruchen, die den HSV in dieser Frage komplett darin lähmt, sich nach Alternativen umzuschauen? Und vor allem: Ist das wirklich der Einzige, der hierfür in Frage kommt? Oder bemühen sich Hoffmann und Wettstein überhaupt darum, sie jemand anderem anzudienen? Das wäre ja mal eine Möglichkeit…. dass plötzlich ein anderer kommt und möglicherweise das Gleiche bezahlt wie Kühne oder sogar noch einen Euro mehr. Aber man hat beim HSV immer das Gefühl, sie verlassen sich nur auf Kühne und versuchen nicht einmal, irgendwelche anderen Optionen anzugehen bzw. auszuloten.

    • Gravesen 4. Februar 2019 um 10:49 Uhr

      Was wäre denn, wenn Hoffmann jemanden präsentiert und Kühne sagt: “Wenn ihr das macht, verlange ich meine € 14 Mio. zurück. Könnt ihr euch aussuchen”

  3. Schnarchow 4. Februar 2019 um 10:49 Uhr

    Gestern war Herbert Bruchpilot im Theken Talk Doppelpass und hat gesagt, er war am Samstag in Frankfurt im Stadion gegen Dortmund. Dieses ist nur so zu erklären, dass er sich von seiner alten Liebe (Bankfurt) nicht trennen kann, schliesslich war er dort jahrelang Vorstandsvorsitzender. Und diesem Mann dessen Herz am Main schlägt wurde vor rund 14 Monaten die Aufgabe übertragen den HSV in der Liga zu halten (was ja dann auch vollständig in die Hose gegangen ist) . Von seinen Referenzen (mehrfache Abstiege mit Blödefeld und der Zwietracht) will ich gar nicht erst reden. Fast bekam man den Eindruck als würde der Bruchpilot es ziemlich direkt drauf anlegen den HSV Fans ins Gesicht zu grinsen : “Ja, der HSV ist mir so egal wie ein Matjes Brötchen, aber danke dass ich bei euch noch mal richtig schön abkassieren konnte”.

    • UliStein 4. Februar 2019 um 13:44 Uhr

      Als ob Bruchlandung das Hauptproblem gewesen ist.

      • Stephan Scheler 4. Februar 2019 um 15:43 Uhr

        Bruchlandung war sicher nicht das Hauptproblem. Aber eines der Hauptprobleme war, dass im Aufsichtsrat jahrelang faule Vollversager am Werk waren, die sich nicht ein einziges Mal die Mühe gemacht haben, sich im Frankfurter Umfeld nach den Großtaten von Herrn Bruchhagen zu erkundigen. WIE IN GOTTES NAMEN KANN MAN EINEN TYPEN VERPFLICHTEN, DER FÜR NICHTS ANDERES STEHT ALS FÜR ABSTIEGE??? Oder anders gefragt: Wie großartig und sensationell hat sich die Eintracht entwickelt, seitdem dieser Looser endlich weg ist? Ich wohne in der Rhein-Main-Region und bin, wie alle hier, völlig elektrisiert und fasziniert von der Auferstehung der SGE. Was hier gerade passiert, ist ein Beleg dafür, dass man einem schlafenden Riesen neues Leben einhauchen kann… dass ein Traditionsverein nicht zwangsläufig für vverkrustete Strukturen steht, wenn kluge Köpfe am Werk sind und keine arbeitsscheuen Dummschwätzer. Aber wenn ein Erbsenzähler wie der Bruchpilot sich hinstellt und sagt „Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen“, kann man sich wirklich nur wundern. Wer – wenn nicht die Eintracht mit ihrer Fanbase, ihrem Stadion und einem riesigen Partner-Potenzial in der Region – darf denn bitte sonst Visionen haben? Und was daraus erwachsen kann, sieht man jetzt, seitdem der alte Zausen endlich weg ist…. Viele sind der Ansicht, dass der die Eintracht sowieso schon viel zu lange gequält hat – und als ich damals hörte, dass er jetzt den HSV führen soll, war mir noch vor seinem Arbeitstag klar, dass er nun auch meinen ersten Lieblingsclub ruiniert und der HSV damit seinen endgültigen Untergang besiegelt hat. Bruchlandung war sicher nur der letzte Sargnagel, aber ein Herr Gernandt beispielsweise und all’ die anderen Exzellenzen täten gut daran, über den HSV und ihre eigenen Glanzleistungen besser für alle Zeiten zu schweigen!

        • Saschas Alte Liebe 4. Februar 2019 um 18:28 Uhr

          Die Eintracht war vor knapp 20 Jahren beinahe âhnlich am Arsch wie jetzt der HSV (in zeitgemäßen Relationen). Zwietracht und Misswirtschaft. Bruchhagen gehört zu denen, die mit langem Atem und gegen Widerstände diesen Verein aus eigener Kraft konsolidierten.
          Bei allen Spätfehlern und Unterlassungen, die HB beim HSV noch verzapfte, sollten seine Verdienste um die SGE nicht derart abfällig diskreditiert werden, und schon garnicht vom Umfeld des HSV aus !!

          • Stephan Scheler 4. Februar 2019 um 18:47 Uhr

            Ich bin aufgrund meines Wohnortes eher dem Umfeld der SGE zuzurechnen. Was Bruchhagens Verdienste um die Eintracht betrifft und inwieweit er oder zum Beispiel Partner wie Herr Steubing maßgeblich zur Konsolidierung beigetragen haben, darüber kann man von außen betrachtet natürlich unterschiedlicher Meinung sein. Aber sei versichert… als Heribert hier aufhörte, hat keiner geweint 🙂

  4. Kugelblitz 4. Februar 2019 um 12:14 Uhr

    wettstein hat sicher schon eine phantastische idee, wie er den gerichtsprozess mit herrn kühne und die insolvenz abwenden kann.

    herr kühne unterschreibt einfach einen neuen darlehensvertrag über 14 mio, um den alten vertrag abzulösen.

    • atari 4. Februar 2019 um 12:19 Uhr

      Der HSV hat überhaupt kein Problem, wenn er macht, was Kühne wünscht.

      • Kevin allein in Hamburg 4. Februar 2019 um 14:15 Uhr

        Absolut.
        Und so ist es schon geraume Zeit.
        Nur verstehen kann das nicht jeder.

  5. Moik68 4. Februar 2019 um 13:26 Uhr

    Nicht zu vergessen die haarsträubenden Fehler die den seit Monaten blindesten HSV-Akteur Sack-ei erst in diese achso komplizierte Situation brachten! Mein Gott…mein 14jähriger Sohn spielt auf der Position besser als dieser Vollpfosten! Aber man sieht auch deutlich wie es um diese Truppe steht wenn die Großverdiener mal ausfallen oder einen schlechten Tag haben! Viel Spaß in Liga 1 kann ich da nur sagen wenn sie denn es schaffen sollten! Aber da war doch noch was…fängt mit I an und hört mit nsolvenz auf!

    • Kevin allein in Hamburg 4. Februar 2019 um 14:18 Uhr

      Dieser Grob-Motoriker ist auch nur Dank Laberdia nach Hamburg gekommen.
      In Stuttgart waren die froh Sakai los zu sein.
      Erinnert mich stark an noch andere überbezahlte Grob-Motoriker die beim HSV enormes Geld beziehen ohne Leistung zu bringen.

  6. Volli 4. Februar 2019 um 14:58 Uhr

    Jetzt wirds spannend. Mir stellt sich nur immer wieder eine Frage. Was will Kühne eigentlich? Die 10% Anteile, die noch zu vergeben sind, und dann? Reicht es ihm, seine Macht zu demonstrieren? An gutem, erfolgreichen Fußball scheint er ja nicht interessiert zu sein!?

    • Moik68 4. Februar 2019 um 16:58 Uhr

      Was er will ist eigentlich vollkommen uninteressant denn wir wissen ja das er jederzeit kann wenn er will! Ich tippe mal er wartet jetzt bis der Laden pleite ist und schlägt dann zu!
      @ Grave…tippkick vergessen am Wochenende?

  7. Flanders 4. Februar 2019 um 17:20 Uhr

    Und worum wird zwischen AG und Kühne gestritten? Es gab hier doch einmal eine Diskussion darüber, wann ein Transfer einen Besserungsschein aufleben lassen würde und bspw. wie eine Leihe von Kostic dies umgehen könnte?! Unabhängig davon ist es schon krass, wie Kühne den HSV scheinbar nach Belieben an der Nase herumführen kann. Also darin ist Kühne ein richtig Guter!

  8. Saschas Alte Liebe 4. Februar 2019 um 18:40 Uhr

    Das ist bei aller traurig dragischen Katastrophe ein außerordentlich amüsant geschriebener Blog! Es hat doch alles etwas sehr dragikomisch Absurdes.
    Gut getroffen! ?? So bitter es sein mag, ich hab anhaltend herzhaft lachen müssen. ?

  9. Saschas Alte Liebe 4. Februar 2019 um 21:59 Uhr

    AMFG 2:0 ! ?

    • Saschas Alte Liebe 5. Februar 2019 um 09:23 Uhr

      Ob A.Meier bei Pauli auch einen so “stark leistungsbezogenen Vertrag” hat wie Lasogga und Hollerbach beim HSV ?

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