Kein Vertrauen, keine Zukunft…

Sein wir doch mal ehrlich, Leute – würde es sich um einen anderen Verein als den HSV 2019 handeln, könnte man all die Aufregung gar nicht verstehen. Denn was genau ist eigentlich passiert in den letzten 9 Tagen? Der HSV hat das ach so wichtige Stadtderby gegen den ach so verhassten Erzfeind aus St. Pauli überlegen mit 4:0 gewonnen. Historisch. Der Himmel hängt voller Geigen, die Stadt liegt sich blau-weiß-schwarz in den Armen, während im Problemviertel die Fahnen auf Halbmast wehen. Überall keimt Hoffnung, die Mitaufstiegs-Konkurrenz patzt um die Wette und einer glorreichen Zukunft steht nichts mehr im Weg. Dann spielt man die schlechteste Auswärtsmannschaft der Liga ca. 20 Minuten schwindlig, führt mit 2:0, müsste eigentlich mindestens 4:0 führen. Okay, durch eigenes Unvermögen, Spielglück des Gegners etc. dreht sich das Spiel und man verliert in der Nachspielzeit mit 2:3. Das ist Fußball, das kann passieren. Man steht immer noch auf einem direkten Aufstiegsplatz, hat immer noch 7 Punkte Vorsprung auf Platz 4, im Grunde ist doch nicht passiert. So könnte man durchaus argumentieren.

Warum dann aber diese kollektive Panik? Warum flippen ausgerechnet diejenigen aus, die 7 Tage zuvor noch volltrunken im Koma lagen und sich über Braun-Weiße lustig gemacht haben? Warum wenden seit Jahrzehnten eingefleischte Intensiv-Fans ihrem Verein nach einer knappen Niederlage den Rücken zu? Ganz einfach, weil es keinerlei Vertrauen gibt. Nicht in den Aufsichtsrat, nicht in den Vorstand, nicht in den Sportchef, nicht in Trainer oder Mannschaft. Das “Gerüst HSV” ist derart fragil, dass es bei dem ersten leichten Windhauch in sich zusammenbricht und man möchte sich nicht vorstellen, welche Folgen es hätte, würde man die nächsten beiden Pflichtspiele verlieren.

Dabei muss man diesen Leuten absolut zugestehen, dass ihr Misstrauen mehr als gerechtfertigt ist, denn zu lange sind sie von so gut wie allen Teilen des Vereins massiv verarscht worden. Das wirklich Schlimme jedoch ist: Selbst innerhalb bzw. zwischen den Vereinsgremien besteht kein Vertrauen, jeder versucht grundsätzlich, das für sich Beste rauszuholen. Solange das so ist, wird es mit diesem Verein weiter bergab gehen, das ist Fakt. Fangen wir also vorn an.

Vertrauen 1, der Aufsichtsrat:

Aufgrund der Vereinsgeschichte ein Gremium, dem man schon aus Eigeninteresse kein Vertrauen entgegen bringen kann. Man denke an Gestalten wie Rieckhoff, Erhardt, Floberg, man denke an professionelle Maulwürfe, an Indiskretionen, an Vorteilsnahme, man denke an Sammer und Siegenthaler. Man denke an Gernandt und Tuchel, Gernandt und Slomka (120%) und so weiter und so weiter. Und jetzt denke man einen e.V. Präsidenten Jansen, von Hoffmann und den Hamburger Medien ins Amt befördert, ohne auch nur die geringste Qualifikation zu haben. Nein, diesem Gremium traut man nicht über den Weg.

Vertrauen 2, der Vorstand:

Niemand vertraut Bernd Hoffmann wirklich, seine Existenz an der Spitze des Vereins  basiert einzig und allein auf Verzweiflung nach “der letzten Patrone des Vereins”. Hätte es irgendeine andere erfolgsversprechende Möglichkeit gegeben, um das Erbe Bruchhagens und Beiersdorfers anzutreten, die HSVer hätten sie mit Freude wahrgenommen, aber es gab sie nicht bzw. sie wurde im Keim erstickt. Die Mitglieder wissen sehr wohl um die Vergangenheit, die der “Trickser aus Leverkusen” mit sich rumschleppt, aber sie wird toleriert bzw. sie muss toleriert werden, weil es nichts anderes zu geben scheint. Jeder weiß um die Art und Weise, wie Hoffmann erneut das Büro des Vorstandsvorsitzenden geentert hat (höre oben), aber die Kröte meint man, schlucken zu müssen. Vertrauen? Null! Das wirklich Schlimme, zumindest für den HSV ist aber: Auch Investor Kühne vertraut Hoffmann nicht.

Das Gleiche gilt für den dauerhaft Märchen-absondernden Finanzjongleur Frank Wettstein, von dem jeder weiß, dass seine Angaben selten bis nie den Realitäten entsprechen. Tatsächlich existiert eine bestimmte Klientel, die seinen Luftblasen glauben will, aber Vertrauen in jemanden, der seit mehr als 5 Jahren dummes Zeug labert? Garantiert nicht, zumal das nächste Luftschloss unmittelbar vorm platzen ist.

Sportvorstand Becker, dem von den hofberichterstattenden Medien beständig ein “toller Job” unterstellt wird, wobei keine Sau erklären kann, worin dieser “tolle Job” eigentlich besteht. Den Leihmodellen für Wood oder Kostic? Den Verkäufen für den halben Wert der Einkaufspreise für Ekdal, Hahn oder Walace? Dem Kauf von Narey? Das soll jetzt ernsthaft ein toller Job gewesen sein? Becker mag ein Scout sein, für ein Vorstandsmitglied ist er 20 kg zu leicht und die Anhänger wissen das.

Vertrauen 3, der Trainer:

Aktuell ist Hannes Wolf Nr. 4 auf der HSV-Payroll für zu bezahlende HSV-Cheftrainer und aktiviert man sein Gedächtnis (sofern man eines besitzt) und weiß, wie Hoffmann zu Trainern steht, die nicht so funktionieren wie gewünscht, wird er absehbarer Zeit ebenfalls als Ex-Trainer auf dieser Payroll auftauchen. Das Vertrauen der Fans in den Trainer, von denen einige immer noch in krankhaftem Wahn einen Schaumschläger Titz hinterher trauern, ist maximal begrenzt, denn eine wirkliche Entwicklung ist nicht erkennbar.

Vertrauen 4, die Mannschaft:

Sie gewinnen gegen St. Paulit 4:0 und werden wie Götter verehrt. Lasogga postet wie Trump und Holtby, der immerhin 10 Minuten zu diesem Erfolg beitragen konnte, feiert eine Woche ohne Schlaf. 7 Tage später möchten die Fans 98% des Teams am liebsten teeren und federn, weil sie ein Heimspiel verloren haben. Arroganz, Überheblichkeit und Charakterschwäche sind die Begriffe, die man nach dem Spiel gegen den Stadtrivalen irgendwie nicht lesen konnte. Warum? Weil man dieser Mannschaft nicht vertraut. Man hält sie im tiefsten Inneren für eine komplett überbezahlte Truppe von Teilzeit-Söldnern, die man solange ertragen muss, bis der Wiederaufstieg gesichert ist, dann kommen hoffentlich ehrlichere Profis. Natürlich kommen die nicht.

Man sieht, in diesem Verein stinkt es an jeder Ecke und die Gründe für diese Gerüche sind in der Historie des Klubs zu suchen. Eben deshalb ja meine Hoffnung auf eine Komplett-Erneuerung, denn anders bekommt man die Uhr nicht gedreht.

Und im Hintergrund trickst der Mann aus Leverkusen wie ein Irrer….

Es geht um die ominösen 24,9% der AG-Anteile. Hoffmann hatte vor über einem Jahr als Aufsichtsrat zugesagt, dass man diesen “Webfehler”, wie er es nennt, so schnell wie möglich in der Satzung ändern müsse, bis heute ist, trotz eines Mitgliedervotums auf der letzten Versammlung, nichts passiert. Warum wohl nicht?

Ein Artikel aus der Taz vom 15. Januar 2019

Kühne zur damaligen Präsidentenwahl

“Ich halte Marcell Jansen für einen sehr guten Kandidaten für das Präsidentenamt beim HSV e. V.“

Wie ist die Haltung von Jansen zum Thema Anteilsverkäufe über 24,9 %?

Jansen: “Immer gesprächsbereit sein.”

Abendblatt vom 20.1.2019

“Verkauft der HSV nach Jansens Wahl weitere Anteile?”

Kühne gestern zum Thema Anteile

“Ich habe dazugesagt, es muss frisches Kapital eingesetzt werden. Dem steht die 24,9-Klausel entgegen. Ich hoffe, dass man darüber hinwegkommt und neue Wege beschreiten wird. Das scheint mir so zu sein, ist aber auch noch nichts Endgültiges”

Hoffmann zum Thema Anteile

“Nehmen Votum der Mitgliedschaft sehr ernst”

Fakt: Die MITGLIEDER wollen nicht, dass mehr als 24,9% der AG-Anteile verkauft werden, weil ansonsten der e.V. seinen Einfluss (Sperrminorität) verliert. Dies ist ein Mehrheitsbeschluss der Mitgliedschaft und sollte bereits seit mehr als einem Jahr in der Satzung verankert sein. Kühne will

(https://www.ndr.de/sport/fussball/Kuehne-will-mehr-HSV-Anteile-und-rechnet-mit-Relegation,hsv22160.html?fbclid=IwAR1UlU0S89s5y402aNMZY4kaaKtoWou-pkDlfDQ9J1gQxM2rVfE-xNrqPzk)

aber nur weiterhin Geld geben, wenn er mehr Anteile erwerben kann. Was für ein Dilemma. Bricht man nun seit Wort (mal wieder) und übergibt dem Milliardär endgültig den Verein, um ihn übergangsweise zu retten oder hält man sein Wort und läuft Gefahr, den Verein in die Insolvenz zu führen? All das hätte man von Anfang an transparent spielen können, anstatt den Mitgliedern einem vom Pferd (“es geht auch ohne Kühne”) zu erzählen. Und dann wundert sich noch der Eine oder Andere, warum hier keiner keinem vertraut und warum beim ersten Misserfolg das Kartenhaus in sich zusammenbricht.

Der nächste Skandal steht übrigens unmittelbar vor der Tür. Stichwort: Norderstedt.

Ein letztes Wort zu Medienpartnerschaft mit BILD – die heutigen Überschriften:

OHNE HUNT WIE EIN

ABSTIEGSKANDIDATDer HSV-Albtraum

Kühne glaubt nur noch an Platz 3

„EINFACH WIEDER BESSER TRAINIEREN“

Trainer-Ohrfeige für Arp

HSV feiert – aber nur Sandhausen

Von | 2019-03-18T09:01:27+01:00 18. März 2019|Allgemein|38 Kommentare

38 Comments

  1. Ein anderer Fan 18. März 2019 um 09:13 Uhr

    Etwa die Hälfte der Anhänger des HSV sieht wirklich alles nur durch die Vereinsbrille. Gut, das ist bei anderen Vereinen genauso, aber beim HSV zeigt sich diese Brillensicht auf eine besonders bizarre, realitätsfremde Weise.

    Der wohl häufigste Ort für den Brilleneinsatz ist vereinsübergreifend der Blick auf den Schiedsrichter, dessen Fehler von der Vereinsbrille bekanntlich zweifelsfrei nachgewiesen werden können. Insbesondere die Frage Foul/nicht Foul ist oft Gegenstand der Diskussion zwischen den Fanlagern. Man beachte hierbei aber: die verschiedenen Vereinsbrillen zeigen nach wie vor die Realität, sie nehmen nur Einfluß auf die Bewertung derselben.

    Eine HSV-Brille hingegen zeigt einem anscheinend eine Alice-im-Wunderland-artige Welt an, in der nichts ist, wie es scheint und die Wirklichkeit keine Geltung besitzt. Beispiel: im Rautenforum vor ein paar Tagen wurde im Mangalathread darüber diskutiert, ob und wenn ja wie man den Spieler in Hamburg halten könne. Mitten in die Diskussion platzte die Nachricht, daß Mangala bei seinem Heimatverein Stuttgart einen Vertrag bis 2023 unterschrieben habe. Diskussion beendet, könnte man denken. Pustekuchen. Ein Teil der User debattiert einfach weiter, denn „wenn der Spieler zeigt, daß er unbedingt zum HSV will, kann Stuttgart auch nichts mehr machen“ etc. Einer schrieb sogar (ironisch?), daß der neue Vertrag von Mangala blanko in Stuttgart gelegen haben könnte und die den dort jetzt einfach unterschrieben hätten. Auf so etwas muß man echt erstmal kommen.

    Der Kommentar von Alex II bei der Rautenperle, den Grave gestern hier zitiert hat ist von ähnlich köstlicher Absurdität, legt er doch Kühne einfach das Gegenteil von dem, was er gesagt hat, in den Mund und erklärt dieses Gegenteil dann für vernünftig und realistisch. Das ist kein Wunschdenken mehr, das ist Wahn und Alex II steht damit nicht alleine, wie man nachlesen kann.

    Über die Brillendauerbrenner wie „Mannschaft hat auf dem Papier mehr Qualität, sie muß sie nur mal auf dem Platz zeigen“, „der Gegner hätte eigentlich drei rote Karten sehen müssen und uns wurden acht Elfer verwehrt“ und „unsere junge Truppe, die ja quasi vor der Saison noch nie gegen einen Ball getreten hat, macht halt viele Fehler, der Weg ist der Richtige“ muß man sowieso kein Wort mehr verlieren.

    Interessant im übrigen, wie sich das Saisonziel der Brillenträger immer weiter verschiebt: aus „Bayern der zweiten Liga, wir putzen alles weg“ wurde erst „naja, Köln ist schon stark, aber Zweiter reicht ja auch“ und dann „es hat nie jemand gesagt, daß wir sicher aufsteigen, das wird Kampf bis zuletzt.“

    Wie gesagt, das alles gibt es bei anderen Vereinen natürlich auch, aber beim HSV hat das irgendwie ein anderes Ausmaß. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, keine Ahnung.

  2. Michael 18. März 2019 um 09:44 Uhr

    Das Ausmaß der Wahnbildung hat beim HSV tatsächlich andere Dimensionen als bei anderen Vereinen. Läuft es bei anderen Ligavereinen nicht, stehen die Mitglieder auf. Nicht beim HSV, sie hüpfen weiter und lassen sich weiter verarschen.
    Ich hoffe sehr, daß die DFL endlich mal auch nur ansatzweise ihren Job macht und den Lizenzantrag des HSV prüft. Er kann gar nicht in Ordnung sein, weil nicht ist, was gar nicht sein kann.
    Sollte sie die Lizenz erteilen, hoffe ich weiter darauf, daß Trickserbernie die Chose auf die Füße fällt. Die Anleihe nicht vollständig verkauft wird, Kühne ihm was scheißt, andere Investoren abwinken, die Mitglieder revoltieren wegen weiterer Abteilsverkäufe usw. Das volle Programm eben.
    Ohne Totaleinsturz des Kartenhauses wird der HSV nie gesunden können, weil er die Verursacher der endlosen Geschichte des Niedergangs nie los wird, sondern nur durch neue Pappnasen ersetzt.
    Mit Abstand betrachtet ist der HSV die Daily Soap des Fußballs schlechthin. Habe ich mich früher noch aufgeregt, erwische ich mich immer öfter beim Grinsen oder Lachen.
    Und es kommt immer dicker, wie in einer Fernsehserie.

  3. Gravesen 18. März 2019 um 09:55 Uhr

    Fassen wir doch mal zusammen, auf welchen Inhalten dieser aktuelle Lizenzantrag des HSV aufgebaut ist.
    .
    Man hat nach wie vor eine ca. € 5 Mio. große Anleihe-Lücke, so dass man die alte Fan-Anleihe (inkl. 6% Zinsen per anno) nicht abtragen kann – Finanzloch
    Man hat immer noch keinen neuen Trikot-Sponsor – Finanzloch
    Man hat keinen neuen Sponsor für die Namensrechte am Stadion – Finanzloch
    Man hat keine Zusage von Kühne über ein weiteres Engagement – Finanzloch
    .
    Was hat man? Man einen Antrag bestehend aus “wir glauben”, “wir hoffen, dass…”, “wir sind der Meinung, dass…” usw.
    .
    Wenn sich die DFL auf Grundlage dieser dünnen Substanz dazu entscheidet, dem HSV die Lizenz zu erteilen, kann sich die DFL auch auflösen.

  4. Gravesen 18. März 2019 um 10:07 Uhr

    Ich will mir ein neues Auto kaufen, einen € 50.000 Mercedes. Das teile ich dem Verkäufer mit. Dieser fragt mich, welche Sicherheiten ich denn hätte und wie ich gedenke, den Wagen zu bezahlen. Ich sage ihm, ich könnte ihm einen Konto-Auszug zeigen und überreiche den Zettel. “Oh”, sagt der Mercedes-Mann, “€ 5.000 im Minus”. Ja, okay, sage ich, aber ich glaube, ich habe in zwei Monaten wieder einen Job und ein Einkommen. Außerdem hoffe ich, dass mir mein Onkel demnächst etwas vererbt, er ist 62 Jahre alt. Und dann bin ich sicher, dass ich innerhalb des nächsten halben Jahres im Lotto gewinnen werde. Alles klar, sagt der Mann und legt mir den Kaufvertrag vor.
    .
    HSV – DFL

    • Ex-HSVer im Herzen 18. März 2019 um 12:02 Uhr

      Jaaaaaa! Geil! Genau das hab ich auch gedacht!! Bitte suche Dir zusammen mit Daniel und Tobias die DFL als nächstes Ziel aus. Diese Pfeifen müssen schon jetzt wissen, dass da einer gräbt und ihnen die Hölle heiß machen wird, sollten sie dem HSV ohne Bedingungen die Lizenz erteilen. Denn nichts verängstigt einen mit Dreck am Stecken so sehr wie Nachforschungen. Denn dann kommt noch viel mehr Scheiße ans Tageslicht.

      • Saschas Alte Liebe 18. März 2019 um 18:44 Uhr

        Tobias Escher? Interessante Idee. Eine Analyse der Schummel- und Scheffeltsktiken von DFB und DFL. ?

        • Gravesen 18. März 2019 um 18:55 Uhr

          Mit Tobias Escher würde ich nicht mal die Postleitzahl teilen.

    • EffPunktErr 18. März 2019 um 18:32 Uhr

      Ein Jahr später: nachdem ich schon seit 6 Monaten keine Raten mehr überweise, schickt mir der Händler die 2. Mahnung und droht mit Enteignung des Autos gemäß des von mir unterschriebenen Vertrages.

      Ich verstecke mich und schicke stattdessen meine beiden hysterischen Neffen zum Autohaus. Die fahren mit der Karre jedes Wochenende großkotzig vor den Clubs vor und beabsichtigen dies auch weiterhin zu tun – schließlich habe ich denen das ja bei Vertragsabschluss so versprochen.

      Die beiden schreien den Verkäufer an: “Was fällt Dir Nestbeschmutzer eigentlich ein ständig böses Blut zu säen! Unsere Familie will einfach nur ihre Ruhe! Lass doch die blöden Altlasten mal ruhen und sieh endlich nach vorne! NUR DIE MÜLLERS!!!”

  5. NochNieDerHSV 18. März 2019 um 10:21 Uhr

    Das klappt natürlich, denn das Autohaus will den großen Gravesen nicht als Kunden verlieren. Das wäre ein Imageschaden, den der Händler sich nicht erlauben kann;-).

  6. GrafZahl 18. März 2019 um 11:41 Uhr

    Das schlimme ist ja, dass ich trotz fast Pleite davon ausgehe, dass die DFB Opis dem HSV die Lizenz erteilen. Lustig wird es, wenn sie sich nach der erfolgten Insolvenz rechtfertigen müssen.

  7. ari13 18. März 2019 um 11:42 Uhr

    Diesem Investor sollte man ebenfalls nicht vertrauen. Gestern sprach er in einem Halbsatz davon auch weiterhin Geld geben / investieren zu wollen, obwohl seine Mittel / Maßnahmen in der Vergangenheit immer gefloppt sind. Irgendwann müsste ein so erfahrener Mann doch mal aus den Fehlern lernen und die Finger davonlassen. Am Ende profitieren immer nur die Absahner und der Verein erhält die verbrannte Erde. Was hat Kühne denn davon sich immer wieder zu engagieren? Kühne ist nicht zu vertrauen, denn offensichtlich weiß er nicht was er tut.

  8. Rothose78 18. März 2019 um 11:47 Uhr

    Ich glaube (und hoffe) dieses Mal zieht die DFL den Stecker, das ist aus meiner Sicht die einzige Chance auf einen echten Neuanfang.
    Alles andere ist wieder rumeierei und vor allem den solide arbeitenden Vereinen gegenüber mehr als nur ungerecht.

  9. SpongeBob 18. März 2019 um 12:12 Uhr

    Hoffmann hat ja gestern behauptet, dass schon 14 Mio Euro über die aktuelle Anleihe eingesammelt wurden, vor 4 Tagen hatte Wettstein noch von 12 Mio geredet. Kommt mir irgendwie komisch vor, dass in 4 Tagen noch mal 2 Mio dazugekommen sein sollen. Unabhängig davon kann ich mir auch bestens vorstellen, dass das nun eingesammelte frische Geld direkt zum Stopfen von aktuellen Finanzlöchern verwendet wird. Irgendwann kürzlich hatte doch mal ein Finanzfachmann gesagt, er würde sich als HSV Spieler ab dem Frühjahr Sorgen um seine monatliche Gehaltszahlung machen. Was würde denn passieren, wenn das eingesammelte Geld zum Rückzahlungstermin Ende September gar nicht mehr zur Verfügung stünde?

    • Ein anderer Fan 18. März 2019 um 12:49 Uhr

      Bin ich auch etwas drüber gestolpert. Die Millionen sprudeln dieser Tage ja plötzlich nur so.

      Wenn das Geld im September nicht vollständig da ist, ist man zahlungsunfähig. Hier gibt es keinen Spielraum.

      Mit welchen Einnahmen/Finanzmitteln kalkulieren die eigentlich in dem Lizenzantrag? Irgendwas Substanzielles muß doch da sein und mir fehlt der Glaube, daß ein im Wert hochgerechneter Zweitligakader plus Verkaufsversprechen da ausreicht, wenn Haupt- und Nebensponsoren noch fehlen und zudem kaum absehbar ist, in welcher Höhe die sich engagieren werden, sondern nur, daß es weniger Geld geben wird als früher.

    • Sag' Tschüss Dino 18. März 2019 um 16:00 Uhr

      Der HSV bräuchte keinen Rettungsschirm, der braucht ein Rettungszirkuszelt “kühn’scher” Dimension.:-)

  10. Maddin der Erste 18. März 2019 um 14:50 Uhr

    Liebe Mopo Hüpfer Fanboy Seite: Wenn Gabalier und Pink im HSV Stadion auftreten verdienen mit Sicherheit eine ganze menge Leute daran aber nicht der HSV.
    Denn dank Godfather”Bernie”the Hoffnung liegen die Drittvermarktungsrechte mittlerweile bei seinen Kumpels von Lagardere. Und für alle die glauben bei der EM im eigenen Lande klingelt mal so richtig die Kasse kann sich ja mal Gedanken machen was noch so alles unter DRITTVERMARKTUNGSRECHTE fällt.

  11. Volli 18. März 2019 um 15:20 Uhr

    Wenn ich mir überlege, wem Kühne bis jetzt vertraut hat (Calmund/Struth), ist es für Hoffmann doch beinahe ein Kompliment, daß er ihm nicht traut? Die Frage wird ja früher oder später kommen. Kühne oder Insolvenz? Ich bin mir sicher, daß man Kühne präferiert. Eine Kompletterneuerung ist wohl wirklich der einzige erfolgversprechende Weg, aber glaubst du ernsthaft dass es dazu kommt?

  12. Eishockay 18. März 2019 um 16:05 Uhr

    Seit Monaten denke ich – wie wahrscheinlich viele hier – darüber nach, welche Motivation hinter dem Engagement von Herrn Kühne beim HSV stecken mag. Mittlerweile denke ich, dass man die Sache mehrdimensional betrachten muss, damit sich alles zusammenfügt.
    Aus meiner Sicht gibt es 3 Motive:
    1. Eitelkeit
    2. Rache
    3. Wirtschaftliche Aspekte
    Mein Erklärungsansatz:
    Der Name Kühne taucht im Zusammenhang mit dem Begriff Ehrenbürgerschaft der Stadt Hamburg auf. (U.a. hat Gravesen dazu schon 2014 etwas geschrieben: https://www.hsv-arena.hamburg/2014/06/21/das-mysterium-klaus-michael-kuehne/, aber auch einfache Suche in Google nach „Kühne Hamburg Ehrenbürger“ liefert da weiteres Material.)
    Wie wird man Ehrenbürger? Indem man etwas Bedeutendes für die Stadt tut. Ich denke, wir können davon ausgehen, dass der HSV eine gewisse Bedeutung für die Stadt hat. (Darüber gibt es eine u.a. eine Abhandlung vom HWWA auf die ich hier nicht weiter eingehen möchte. Der Bürgermeister bietet den Rathausbalkon für die Aufstiegsfeier an.) Wenn man schon als Trainer, der den HSV vor dem Abstieg gerettet hat, Hamburger des Jahres werden kann, dann sollte es doch möglich sein, Ehrenbürger der Stadt Hamburg zu werden, wenn man den HSV vor dem finanziellen Untergang bewahrt, oder?

    Warum zögert Kühne?
    Jetzt kommen wir zu Punkt 2- Rache. Bernd Hoffmann hat Herrn Kühne mehr als einmal verärgert und ist ihm in die Parade gegrätscht. Jetzt kann Kühne Hoffmann am ausgestreckten Arm verhungern lassen, denn der HSV ist mittlerweile sturmreif geschossen. Alle Aktionen der letzten Jahre hatten nur ein Ziel, den HSV so finanziell in die Ecke zu drängen, dass er keine Chance mehr hat, sich ohne Kühnes Hilfe am Leben zu erhalten.
    Nehmen wir mal an es ist Ende April, 31. Spieltag. Der HSV hat am Spieltag zuvor gegen Aue verloren und steht nun auf Platz 3. Jetzt steht das Spiel gegen Union Berlin an, und bis Mai müssen die endgültigen Zahlen für die Lizenzierung bei der DFL vorliegen. Hoffmann hat aber keine Zahlen, denn die Anleihe wurde nicht komplett gezeichnet, Emirates hat sich immer noch nicht entschieden, Kühne windet sich wie ein Aal um den Kauf für die Verlängerung der Namensrechte des Stadions herum, und leider gibt es auch keinen Ersatzgönner oder weitere Investoren. Jetzt ist Berni dran: Er muss Geld über die Kapitalerhöhung bei der Fußball AG reinbekommen. Dieses Geld bekommt er nur von Kühne, der jetzt alles aufkauft bis die 33% (der „Webfehler“) ausgeschöpft sind. Diese Anteile sind ihm genau so viel Geld Wert, dass der HSV die Lizenz für die kommende Spielzeit erhält. Wenn Berni nicht mitspielen will, muss er Insolvenz anmelden. Sollte er das tun, gibt’s 9 Punkte Abzug – Aufstieg Ade – und Kühne kann den gesamten Laden äußerst günstig vom Insolvenzverwalter kaufen. Was fiele ihm damit in die Hand? Genau, die Markenrechte für den HSV und die Raute. Damit kann er sich sein geliebtes Spielzeug neu aufbauen, oder es meistbietend an einen „Kumpel“ aus den Emiraten verkloppen. Das wäre dann der kurze Weg zu Punkt 3 – wirtschaftliche Aspekte.

    Der längere Weg, geht über den schon beschriebenen Kauf der Anteile, die aufgrund der kleinen „Panne“ im Ausgliederungsvertrag zu beziehen sind.
    Springen wir also wieder zurück:
    Der HSV bekommt die Lizenz für die nächste Spielzeit. Es ist kein Geld für den Aufbau einer neuen Mannschaft vorhanden. Alle wissen, dass mit der aktuellen verbleibenden Mannschaft nur Platz 19 von 18 erreicht werden kann. Also muss mehr Geld her. Es folgt die Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in der die Mitglieder vor die Wahl gestellt werden: Kühne weitere Anteile bis 49,9 % zu verkaufen, um eine „schlagkräftige“ Truppe zusammenzustellen oder Ausscheiden aus der Bundesliga mit lediglich 3 erkämpften Punkten und wieder mal drohende Insolvenz nach dem 2. Abstieg in 3 Jahren. Der Präsident spielt während der Versammlung auf der Bassgeige das Lied des Untergangs und appelliert an die „Vernunft“ der Mitglieder. Schließlich kann er seine sportliche Kompetenz nur dann einbringen, wenn etwas Geld für den Aufbau einer neuen Mannschaft zur Verfügung steht. Ergebnis: Die Zustimmung erfolgt.
    Egal, welcher Weg gegangen wird, jetzt sitzt Kühne am Drücker und macht seinen Einfluss im Aufsichtsrat geltend. Aufgrund atmosphärischer Verstimmungen zwischen AR und Vorstand, wird der Vorstandsvorsitzende vom Hof gejagt.
    Nun kann Kühne schalten und walten wie er will.

    Egal, wie man es dreht oder wendet, wird Kühne als Retter des HSV in die Geschichte eingehen und damit Ehrenbürger der Stadt Hamburg werden, Bernd Hoffmann wird in der Versenkung verschwinden und der Verein und die Markenrechte sind unter Kontrolle von Kühne, wobei das wirtschaftliche Ziel nur untergeordneter Natur ist, daher auch die am Anfang genannte Priorisierung der Motive.

    Ich hoffe, ich habe hier keinen gelangweilt und würde gern andere Meinungen zu dieser Theorie lesen ;-).

    • Ein anderer Fan 18. März 2019 um 17:44 Uhr

      Kühne ist deutlich klüger und wohlwollender als die meisten Fans glauben. Die Meisten haben doch ihm gegenüber nur so eine „Komm alter Mann, rück die Kohle raus, du hast sie doch und jetzt halts Maul“-Einstellung.

      Kühne dürfte mittlerweile gemerkt haben, daß er vom Geschäft Fußball weniger versteht als er zu Beginn dachte. Geht ja den meisten Fans so, daß sie ihre Ahnung massiv überschätzen, ich nehme mich da nicht aus. Es gibt allerdings einige Sachen, von denen Herr Kühne sehr viel Ahnung hat und fast alle Fans gar keine, dies betrifft ganz besonders den nachhaltigen Umgang mit Geld. Erstens weiß Herr Kühne, daß jemand, der nicht mit wenig Geld umgehen kann mit viel Geld auch nicht besser klar kommt (weswegen minderbemittelte Lottogewinner oft schnell wieder unten ankommen), zweitens kennt er die Regel, daß man schlechtem Geld kein gutes hinterherwerfen sollte (man googele sunken-cost-fallacy) und drittens dürfte eines ihm zusätzlich sehr sauer aufstoßen: das ständige Kommen (mit Riesengehältern) und Gehen (mit Riesenabfindungen) von unfähigem Personal, das sich so mit seinem Geld davonmacht.

      Wenn man dann noch sieht, wie undankbar der normale HSV-Fan selbst auf eindeutige Geschenke wie den Stadionnamen reagiert ist es imho ein Wunder, daß Herr Kühne den Verein nicht einfach an die Wand fahren läßt. Tun muß er dazu gar nichts mehr. Die Idioten der Vergangenheit haben den Verein finanziell unrettbar in die Enge manövriert. Nicht nur ein guter Teil der zukünftigen Einnahmen ist bereits weggefressen, selbst ein guter Teil der zukünftigen Mehreinnahmen bei deutlich verbessertem sportlichem Erfolg ist weg.

      Mittlerweile sickert es auch bei den Hüpfern langsam durch, daß der HSV jetzt erstmal aufsteigen muß und dann nächstes Jahr aus dem Nichts eine konkurrenzfähige und sehr kostengünstige BL-Mannschaft auftreiben muß. Die dann eigentlich in den Europacup muß und zwar nicht nur einmal, sondern mehrfach hintereinander. Erst dann, nachdem dieser Superunderdog jahrelang für lau die Europaleague erreicht hat, wäre er wieder wirklich finanziell handlungsfähig. Dies ist der Weg ohne Kühne. Wenn er nicht erneut auf einen Teil seiner Forderungen verzichtet, war es das also sowieso. Hierum geht es bei den Verhandlungen, bei denen der HSV angeblich 50 Millionen Euro Schulden los wird, wenn er Kühne 5 Millionen zahlt. Der HSV wird keine Schulden los, sondern Kühne würde dem HSV die Gewinne aus möglichem zukünftigem sportlichem Erfolg überlassen, die eigentlich ihm zustünden.

      Der Gemeine HSV-Fan sollte ggü. Herrn Kühne also etwas mehr Dankbarkeit an den Tag legen. Finanzieller Gewinn ist und war da nie zu machen und daß er selbst jetzt, nach der xten Neuauflage des gleichen Schmierentheaters aus Intrigen, Lügen und schöngeredeten Bilanzen nicht aufgibt, sondern immer noch bereit ist, weiterzumachen, das darf man ihm schon anrechnen.

      Die Ehrenbürgerschaft hätte er jedenfalls insgesamt deutlich billiger haben können.

  13. atari 18. März 2019 um 16:06 Uhr

    Die DFL ist nicht dafür zuständig, den HSV vor der Insolvenz zu bewahren. Der Club muss nur glaubhaft nachweisen, dass er in der Lage ist die Vorgaben, die für alle gelten, einzuhalten. Der HSV steht nicht vor Gericht und die DFL ist auch nicht der Insolvenzverwalter. Hier wird oft alles in einen Topf geschmissen. Es ist also durchaus möglich, dass man die geforderten Unterlagen zur Zufriedenheit der DFL liefert und im Verlaufe einer Saison die Realität dann vielleicht ganz anders aussieht. So glaube ich auch nicht, dass der HSV vor einer Saison im Lizenzantrag 3 Trainerentlassungen unterstellt obwohl man das beim HSV vielleicht sogar schon pauschal unterstellen könnte. Man muss also davon ausgehen, dass der HSV die Lizenz(en) für beide Ligen bekommen wird. Niemand in diesem Milliardengeschäft will auf Kühne und den Umsatz des HSV verzichten.

    • EffPunktErr 18. März 2019 um 18:54 Uhr

      Natürlich ist die DFL nicht für die Finanzen der Vereine zuständig, aber genau das ist der Punkt: der HSV muss es glaubhaft nachweisen. Die Frage aber lautet doch: wie und womit? Hofmann hatte doch im Prinzip nichts in der Hand als er nach Frankfurt gefahren ist. Natürlich sind die Unterlagen (aus gutem Grund) nicht öffentlich einsehbar, aber ich frage mich einfach was er ohne gesicherten Hauptsponsor-Deal, ohne Stadionname-Deal und ohne 17,5 Mio Fananleihe der DFL denn präsentiert haben soll. 1887 verkaufte Derbysieger-Shirts? Anders gesagt: hätte er was in der Hand, wäre es vor dem letzten Freitag doch lauthals rausposaunt worden. Das einzige sind zu erwartende Einnahmen und die Hoffnung auf Kühnes Gnaden. Ein bisschen wenig.

      • atari 18. März 2019 um 19:45 Uhr

        Zum aktuellen Zeitpunkt braucht er nur die auslaufende Verträge ausklammern und schon ist er wieder ein zwei Großverdiener los. Niemand kann heute schon sagen, wie teuer die Neuverpflichtungen oder eventuell verlängerten Verträge sein werden. Eigentlich weiss man erst am 31.08.19, wen man für wieviel verpflichtet hat. Also werden Annahmen getroffen, die irgendwie passen. Keine Ahnung, ob im September einer kontrolliert. Mir ist in dem Sumpf völlig schleierhaft, wie konsequent die DFL das nachträglich prüft. Theoretisch könnte der Plan 2019/2020 sein, nur mit zusätzlichen Leihspielern in die 2. Liga Saison zu gehen. Ich glaube Union Berlin hat sich schon für eine Reduzierung der möglichen Leihspieler ausgesprochen, denn aktuell gibt es da m.W. nach keine Obergrenze. Die neue Anleihe steht ja auch nicht bei 0. Es gibt nur einen Fehlbetrag der maximal ein Jahresgehalt von Lasogga entspricht. Das Stadion wird schon Geld einspielen, ob von Kühne oder einem anderen Investor ist doch egal. Auf keinen Fall wird der HSV ohne Stadionnamen da stehen und auch hier entsteht je nach Liga schlimmstenfalls ein Fehlbetrag. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der HSV keinen Hauptsponsor mehr findet. Sind die vielen Fragezeichen also ein wirkliches Problem? Scheinbar nicht, denn immerhin hat es dazu gereicht, die Frist zu wahren und die Lizenz(en) zu beantragen. Jetzt hat man viel Zeit zum nachbessern und das ist legitim, ob es einem gefällt oder nicht.

        • EffPunktErr 18. März 2019 um 20:38 Uhr

          Im Prinzip richtig, aber Du darfst ja nicht nur die möglichen neuen Schulden sehen, sondern die gesamte Bilanz aus den vergangenen Jahren. Die schleppt man ja mit sich rum, und die werden Stand heute von Jahr zu Jahr grösser. Das mag für DFB/DFL durchaus nicht sofort interessant sein, hier zählt erstmal “nur” dass der Verein im laufenden Spielbetrieb nicht pleite geht, daher auch die Idee des nachträglichen Punktabzugs. 1860 hatte seinerzeit auf 10 Millionen von Hasan Ismaik gewartet, die hat er verweigert und das war`s. Ich denke dass der HSV in einem ganz ähnlichen Abhängigkeitsdilemma steckt. Denn andere Partner/Investoren werden höchstens die Neuschulden limitieren – und befinden sich damit in einer exzellenten Verhandlungsposition…

        • Ogden Wernstrom 18. März 2019 um 21:13 Uhr

          “Mir ist in dem Sumpf völlig schleierhaft, wie konsequent die DFL das nachträglich prüft. ”

          Die brauchen das im Prinzip nicht zu prüfen. Die DFL will nur (“nur” bezogen auf die Finanzen. Es gibt ja noch mehr Dinge, wie Infrastruktur, aber die hat der HSV ja. Man vergleiche z.B. die Diskussion um Kiels Stadion letztes Jahr, im Falle eines Aufstiegs) glaubhaft versichert wissen, daß die Liquidität ausreichend ist um die Saison bis zum Ende zu spielen. Beim BVB damals haben sich viele, auch ich, darüber aufgeregt wie sehr scheinbar die Regeln gebogen wurden um Dortmund in der Liga zu halten. Aber am Ende hat das Sanierungskonzept funktioniert, der Verein ist nicht in den Konkurs gegangen auch wenn es zeitweise so schien, als wenn sie de facto pleite sind. Wenn die DFL sich im Falle des HSV ebenfalls davon überzeugen lässt, dass der Verein schon nicht mitten in der Saison pleite gehen wird, dann gibt es die Lizenz. Dieser Entscheidung liegen nicht nur harte Fakten (Bilanzen, Planzahlen, etc.) zugrunde sondern auch “weiche”. Deswegen hat man häufig das Gefühl, daß kleine Vereine bei finanziellen Schwierigkeiten schneller der Hahn abgedreht wird, als bei den Big Playern des Geschäfts. Wäre es Sandhausen, keine Chance, ist es der HSV, der ist gut für’s Geschäft und da findet sich am Ende schon ein Kühne….

  14. durchreisender 18. März 2019 um 16:16 Uhr

    Das Stadion wird wohl demnächst Lust auf Griechenland-Arena heißen.
    Auf den Trikots “BILD”geschrieben stehen und der Parkplatz an eine bekannte Spedition verkauft.
    Macht 70Mio!

  15. Meikel 18. März 2019 um 16:46 Uhr

    Wäre ich Fredi Bobic, würde ich dem HSV jetzt ein Angebot für Kostic machen.
    Es schwebt ja eine Ablöse von 6.5 Mio durch die Gazetten
    Wäre ich Fredi, würde ich dem HSV anbieten, jetzt zum Saisonende, sagen wir mal, 2 Mio zu zahlen
    Macht 2 Mio mehr auf dem Konto gegen die Insolvenz
    Natürlich 4.5 Mio weniger als im einem Jahr, aber man muss ja kurzfristig denken…

  16. durchreisender 18. März 2019 um 17:11 Uhr

    Kurzfristiges denken ist das wichtigste.

  17. VSabi 18. März 2019 um 17:43 Uhr

    Eishockay ich stimme Dir in allen Punkten zu. KÜHNE war nie ein Gönner des HSV sondern immer ein Investor mit eigenen Interessen. Teilweise in seinem Tun sehr unstrukturiert und von Transferpolitik sehr laienhaft veranlagt. Die Hilfe von Struth ( Callmundt ist für mich nur Schmarotzer ) und seinem Netzwerk wollte Kühne nutzen. Heute wird Herr Kühne erkannt haben, dass Struth auch nur seinem eigenem Vorteil im Auge hatte. Diese nicht billige Erfahrung gepaart mit eigenen Spielerwünsche ( B Wood ) oder seiner Gattin, die unbedingt den kleinen Engel haben wollte, haben ihn viele Millionen gekostet. Ich bin auch überzeugt, dass der Totalversager Beiersdorfer in seinen Planspielen eine bedeutende Rolle gespielt hat. Leider läuft dieser Kerl jetzt noch durch Hamburg, gehörte eigentlich in den Knast! Traurig, dass dies alles geschehen konnte und auch noch von den Verantwortlichen zB. AUFSICHTSRAT gedeckt wurde. In Hamburg nennt man erfolgreiche Macher * Pfeffersäcke* , der HSV hatte aber immer nur SCHNARCHSÄCKE !!

  18. Saschas Alte Liebe 18. März 2019 um 18:57 Uhr

    Im Grunde interessiert die DFL nur, dass ein Verein nicht auf halber Strecke während einer laufenden Saison abkackt bzw. in diesem Sinne den reibungslosen Betriebsablauf stört und behindert.
    Danach kann so ein Club auch zusammenklappen, dafür sind die Herrn im Stadtwald dann nicht zuständig.
    Bei Vereinen, deren Teilnahme höhere Umsätze versprechen, ist man betreffs der Kriterienauslegung sicher großzügiger als bei relativ namlosen Kleinstadtvereinen.
    Nicht mehr, nicht weniger.

  19. Gravesen 18. März 2019 um 19:21 Uhr

    Und endlich wieder Jubel-Meldungen aus der Hofberichterstatter-Ecke
    .
    HSV verzeichnet neuen Fanclub-Rekord
    Der erstmalige Abstieg aus der Bundesliga im vergangenen Sommer kann der Beliebtheit des HSV offenbar weiter nichts anhaben. Die Zahl der organisierten Anhänger hat gerade wieder einen neuen Höchststand erreicht: Aktuell zählt der Tabellenzweite der 2. Bundesliga 1080 offizielle Fanclubs mit rund 27.000 Mitgliedern.
    .
    Abendblatt

    • Micha 18. März 2019 um 20:54 Uhr

      Ich glaube inzwischen, dass das Fatum des HSV der verkehrte Jubel in den 80er Jahren war, der ein psychisches Größenwahnsinns-Dispositiv erzeugt hat, das sich vererbt hat: “Wer wird deutscher Meister? – Ha ha ha HSV”. (darin steckt auch bereits die Lachnummer HSV)

      Das hat der Rekordmeister FCB n i e so naiv und infantil in seinen Fangruppierungen gesungen – oder hätte es verboten!, da es eine enorme Leistung ist, deutscher Meister in der 1. Bundesliga zu werden.

      Der Kern, die Frage des Fanliedes: “Wer wird deutscher Meister?” – kann nur über kontinuierliche Höchstleistungen erbracht werden, diese Frage darf man im Leistungssport nie in einem Lied als gelöst besingen. Warum dieses infantil-größenwahnsinnige Fan-Lied in Hamburg überhaupt sich verbreiten und vererben konnte, dass muss man sich als Hamburger wirklich mal fragen (Lottos Lied ist eine Streuung des Größenwahnsinns gegen alle Städte und Konstellationen auf der Basis des Nicht-wieder-Erreichens einer Meisterschaft, sogar des Abstiegs).

      • Sag' Tschüss Dino 18. März 2019 um 21:31 Uhr

        Das für den HSV aktuell passendste Fanlied müsste man als Strophen von Udo Lindenbergs “Andrea Dorea” besingen.

  20. Micha 18. März 2019 um 22:14 Uhr

    @Ulrich Hetsch: Ich bringe mal eine radikale These ein:

    – Im größten Erfolg des besten Kaders des HSV in den 80er Jahren, der hart erarbeitet war (Magaths heute nicht mehr zeitgemäßen Medizinbälle sind eine Reaktion darauf), also in einem über einige Jahre andauernden Erfolgsbewusstsein hat sich im Fan-Bereich und Umfeld des HSV ein signifikanter Größenwahn in die DNA des HSV eingeschrieben. WIR SIND DIE BESTEN, WIR SIND UND BLEIBEN DEUTSCHER MEISTER – was ja schon im Keim des Fanliedes “Wer wird deutscher Meister” Schwachsinn ist.

    Mein Erklärungsversuch über einen Witz:

    Trifft ein Berliner einen Hamburger. Sagt der Berliner: “Uns kann keener!”. Sagt der Hamburger: “Uns könnse all!”

    Meine Deutung des Witzes lasse ich offen. Nein, eines ist im Witz klar: der Berliner denkt objektbezogen, der Hamburger in diesem Witz lädt sich subjektiv romantisch auf.

  21. Micha 18. März 2019 um 23:12 Uhr

    Stimmt, d’accord. Meine These bezog sich auf geschichtlich Grundsätzlicheres, das nur ein totaler Neuanfang mit einem sehr starken und konzeptorientierten Großinvestor korrigieren könnte. Der weiße Ritter quasi!

  22. Franky 18. März 2019 um 23:18 Uhr

    …bin müde vom H.S.V..soll heissen,ich will nich mehr. Scheiss auf alles was war und kommt.. wie sagt man in Hamburg..und tschüss

  23. BerndH60 19. März 2019 um 07:44 Uhr

    Niemand weiß, was in anderen Menschen vor sich geht, schon gar nicht bei Superreichen.
    Mir bleibt ebenso wie Kühnes Verhalten der “Rasenballsport” Leipzig ein Rätsel.
    Was hat den Mateschitz daran gehindert in Leipzig eine Abfüllanlage oder ein Logistikzentrum aufzubauen? Etwa ein paar Millionen Mehrkosten?
    Als Belohnung hätte niemand den Universalverein mit dem Namen “Red Bull” , ausgelegt als Betriebssportverein, verhindern können. Die Fussballabteilung wäre dann eben 3 Jahre später in Buli 1 gelandet. Und keine Möglichkeit für DFB oder DFL irgendwas zu verhindern.

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