Wohlfühloase Hamburg

Endlich habe wir es schriftlich.

Tim Leibolds Berater Karl M. Herzog gegenüber der ,,MOPO“ „Wer sich in Hamburg nicht wohlfühlt, ist selbst schuld.“
 
Laut ,,MOPO“ fühlt sich Leibold privat wie sportlich pudelwohl an der Elbe.
Sein Vertrag läuft noch bis 2023 in Hamburg und er selbst sagte dazu gegenüber der ,,MOPO“: „Ich habe eine Entscheidung für die Zukunft getroffen“
 
Na bitte, wer sagt’s denn? Wer sich in Hamburgs Wohlfühloase Volkspark nicht einrichtet, hat selbst Schuld. Man lebt in einer geilen Stadt, kassiert überproportional viel Kohle, muss nicht viel leisten, bekommt keinerlei Druck und muss sich nicht mit einer anstrengenden Bundesliga wie in Mainz oder Augsburg rumärgern. In Hamburg kann man auch gern mehrere Jahre in Folge versagen, nimmt einem eh niemand übel. 
 
Das Schlimme für den KSV ist nur: Da sich alle Pfeifen hier so unendlich wohlfühlen, will keiner wieder weg. Man kann sich also einen Wertgewinn im Falle eines Weiterverkaufs von der Backe putzen. So gesehen an Losern wie Holtby, Lasogga, Wood, Papadopoulos und und und. Warum denn woanders den Arsch aufreißen, wenn’s einem in Hamburg so wunderbar geht? 
 
Mal was anderes. Gestern habe ich ein wenig in Archiven gewühlt und eine Saison gefunden, in der der glorreiche HSV es tatsächlich geschafft hat, mit 27!!!!! Punkten in 34 Spielen nicht abzusteigen. Und dann habe ich mir mal die Aufstellung des letzten Spieltags der Saison 2013/14 anguckt. Kennt ihr die noch?
 
Adler – Diekmeier, Westermann, Mancienne, Jiracek – Tesche, Badelj – Rincon, van der Vaart, Calhanoglu – Lasogga. 
 
Das muss man sich mal vorstellen. Auf der Bank saßen noch Jansen, Arslan, Ilicevic, Drobny, Djourou, Demirbay und John. Mit dieser Mannschaft haben die allen Ernstes 27 Punkte geholt. Wahnsinn.
 
Zum Vergleich, der namenlose Trümmerhaufen, der am letzten Spieltag dieser Saison für den KSV auflief
 
Heuer Fernandes – Beyer, Letschert, van Dingeldong, Leibold – Fein, Moritz, Schaub, Hunt – Jatta, Harnik
 
Das nenne ich mal: Einen Verein in 6 Jahren abgewrackt! 
 
Weiterhin frohe Ostern.
Von | 2020-04-13T07:52:53+02:00 13. April 2020|Allgemein|6 Kommentare

6 Comments

  1. Freundchen 13. April 2020 um 08:14 Uhr

    …und den letzten, der so noch den letzten Hauch von Ehrgeiz hatte, vom Hof gejagt.

    Frohe Ostern

    • Nichtkunde 13. April 2020 um 09:36 Uhr

      Der Mann, der zwischen seinen HSV-Jobs erfolglos als Spielerberater vor sich hindümpelte, weil ihn trotz seiner behaupteten Qualifikationen niemand in der Branche auch nur mit der Zange anfassen wollte? Dessen Ehrgeiz bezog sich im klassischen Rautenstil einzig und allein auf die eigenen Einnahmen.

      • Freundchen 13. April 2020 um 10:02 Uhr

        Darin mag er sich von den Kollegen nicht unterscheiden, das ist richtig. Nur schätze ich ihn als einen der wenigen der (Ex-) Verantwortlichen so ein, dass ihn Niederlagen, zweite Liga, Unprofessionalität etc. ankotzt… anders als eben bei vielen anderen, die sich damit angefreundet haben, da man in der Liga Zwei noch das eine oder andere Spiel gewinnt und feiert als wäre es der Champions League Titel.

        • Nichtkunde 13. April 2020 um 12:45 Uhr

          “Angekotzt” zu sein hilft wenig, wenn die Fähigkeit zur Reflexion der eigenen Mitverantwortung, und daraus resultierend die Lernfähigkeit, gegen null tendiert. Ganz ähnliches Muster wie beim vermeintlichen Gönner aus Schindellegi.

  2. Sven 13. April 2020 um 10:28 Uhr

    Für die Trainer ist es keine Wohlfühloase, da ist es seit Jahrzehnten ein kommen und gehen. – Liegt es daran, dass man mit Trainern kein Handgeld / Cickback verdienen kann und die Trainer den müden Haufen somit von der Oase nur noch physisch auf den Platz kriegen können? Und dann springen die Pferde nur so hoch, wie sie gerade noch müssen?

    Gratulation an Labbadia (Corona-Spielfrei mal ignoriert). Bin gespannt ob der die Herthaner auch wieder aufgerichtet bekommt.

  3. Demosthenes 13. April 2020 um 19:33 Uhr

    Das mögen ja klingende Namen sein, die Mannschaft von 2013/14, aber außer Milan, Hakan und Thomas ist aus keinem mehr groß was geworden. Nach dem HSV war bei den meisten nur noch Abstellgleis (Nottingham Forrest, Kairat Almaty, Al Arabi) bzw. Endstation (Sandhausen, hihi).
    Aber man hatte ja jahrelang gut abgestaubt bei den willigen, aber nicht billigen Hanseaten, und warum sich dann noch die Knochen kaputttreten lassen. Nach dieser Devise lebten die meisten Ex-HSVer wie die Graupe im Speck und aktuell tun das Papa, Hunt und Wood ja auch.
    Aber langsam, ganz langsam ist die Quelle am Versiegen. Mal sehen, wann das Rattenrennen auf die letzten Vereins-Dukaten losgeht. Von Gehaltsverzicht und Opfergaben war bisher nur die Rede, Taten aber fehlen noch. Momentchen, viele der Mitarbeiter sind auf Kurzarbeitergeld gesetzt, d.h. der Steuerzahler subventioniert die “kleinen” Angestellten, damit die leistungsallergischen Großverdiener weiter ihre fetten Gagen kassieren können. Es ist zum Kotzen!

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