„Vor diesem Hintergrund möchten wir natürlich mit Herrn Kühne im engen Dialog sein und nach vorn blicken, aber das an uns herangetragene Angebot ist in dieser Form nicht umsetzbar. Daher sehen wir es vor allem als weiteren Impuls, mit dem wir uns beschäftigen werden.“

Proaktiv. Weiterer Impuls. Dialog. Bla bla Bla. Wer nun allen Ernstes das späte Statement des buchbaren Festzeltredners Präsident Pinselreiniger als „starkes Wort des Aufsichtsratsvorsitzenden“ abfeiert, hat tatsächlich noch weniger verstanden als bisher. Denn tatsächlich blieb dem Zauderkönig gar nichts anderes übrig, als das Scheinangebot aus Schindeleggi in Gänze abzulehnen, denn dieses Angebot war nie eins, sollte nie eins sein und es war in allen seinen Einzelheiten und Details von Anfang bis Ende vergiftet. Allein der auf der einen Seite vage Inhalt wie „€ 3 – € 4 Mio. pro Jahr“ für ein Uwe Seeler-Stadion oder „€ 60 – € 80 Mio.“ für… sind Aussagen aus des Advokaten Giftküche und waren vom ersten Moment an nicht Ernst gemeint. Hinzu kommt der widerwärtige Zeitpunkt (am Tag nach Seelers Trauerfeier und am Tag vor der AR-Sitzung), die Art und Weise, das „Angebot“ nicht an den Verein zu richten, sondern denselben via Pressemitteilung vor vollendete Tatsachen zu stellen. Nicht einmal Kühnes Adlaten im Aufsichtsrat (u.a. Frömming) wussten etwas von den Plänen des Kernbeißers, dem all diese Witzigkeiten garantiert nicht über Nacht eingefallen waren, sondern an denen man wochenlang gearbeitet hatte, allein im stillen schweizer Anwaltskämmerlein. 

Wie gesagt, allein diese Details reichen aus, Kühnes Initiative unmittelbar vom Tisch zu wischen, aber der KSV hat sich bekanntlich seit Jahren systematisch in die Bredouille gearbeitet, denn nach wie vor ist der nun brüskierte Milliardär neben dem e.V. der größte Anteilseigener. Nicht umsonst labert der Pinselreiniger irgendwas von „Impuls“ und „Dialog“, denn er weiß ganz genau, dass die K+N-Rache nicht auf sich warten lassen wird. Dabei weiß sogar Kühne, dass der Verein sein Angebot gar nicht annehmen konnte, aber darum ging es auch gar nicht. Der Wahlschweizer, der alle 1/4 Jahr seine Meinung zum Verein um 180 Grad dreht, wollte die Gunst der Stunde nutzen, sich selbst (Uwe Seeler-Stadion) erneut als „Gönner“ zu positionieren und im Falle der Ablehnung als mißverstandener guter Geist darstehen. Dabei spielen ihm der Umstand, dass die Dümmsten der Dummen (vor allem die Insassen des Insolvenzblogs) wie die Lemminge auf seinen verseuchten Zug aufspringen wollten, wunderbar in die Karten. Diese Einzeller machen mit absolut jedem Statement deutlich, dass ihnen der Verein, die Zukunft des Vereins und alles außer dem nächsten Spiel komplett am Arsch vorgeht, Hauptsache, es „kommen frische Millionen rein“, die Heimschläfer Judas Bild dann in bekannter Manier hätte verbrennen können. Ob dies dann das endgültige Ende des KSV gewesen wäre? Scheiß drauf, Kühne ist doch Profi und schickt seine Experten. Diese Kernverblödung ist tatsächlich nur schwer zu ertragen. 

Aber was kommt jetzt? Die HanseMerkur will dem Verein € 23 Mio. leihen, es braucht aber noch Bürgen. Die Stadt Hamburg wird genannt, aber die hat sich im Grunde soweit aus dem Fenster gelehnt, dass dieser Move kaum denkbar erscheint. Möglich, dass Desertfields genialer Plan auf den letzten Meter noch scheitert, denn unterschrieben ist noch gar nichts. Und bemerkenswert ist die Presse-Mitteilung der Versicherung ohnehin, man muss sie nur richtig lesen

„Gleichzeitig sind wir ein wirtschaftlich handelndes Unternehmen und insofern ist vorausgesetzt, dass entsprechende Bürgen vorhanden sind“, informierte die Hamburger Versicherungsgruppe

Voraussetzung für den Kredit sind „entsprechende“ Bürgen. Dies bedeutet im Klartext nichts andere, als dass der KSV von den Banken nichts mehr bekommt. Für Kredite braucht man Sicherheiten und man hat keine mehr. Niemand, nicht einmal mehr die Bodensee Bank, leiht dem Verein etwas zu marktgerechten Konditionen, inzwischen müssen schon „Freunde“ wie der Hauptsponsor HanseMerkur herhalten, um die Insolvenz abzuwenden. Und wenn demnächst niemand mehr bürgen will? Wer kriecht dann nach Schindeleggi und winselt um Hilfe?  Aber, wie gesagt, das Verein macht neue Schulden. Wieder einmal. Auf der anderen Seite investiert man große Teile der Onana-Millionen in den 7. Außenstürmer, den 27-Jährigen Dompteur, der nach Vertragsunterzeichung in Hamburg unveräußerlich sein wird. Fakt ist: Der Frieden in Vorstand und Aufsichtsrat ist nichts anderes als ein Scheinfrieden, nach zwei Niederlagen am Stück fliegt denen im Volkspark erneut alles um die Ohren. Das wird dann ein Spaß, garniert mit süffisanten Äußerungen aus der Schweiz 😀