Was hatten sie sich doch wieder einmal an sich selbst aufgegeilt, im Anschluß an ein gewonnenes Stadtderby, dessen Bedeutung gleich Null tendierte, wenn man in der Woche darauf sang- und klanglos bei einer Mannschaft verliert, für die es um nichts mehr geht. Glücklich 1:0 gewonnen und anschließend bis zum Morgengrauen auf dem Kiez gefeiert (die Mannschaft), das böse Erwachen war letztenlich nichts als logisch, wenn man diesen Verein im Jahr 2024 kennt. Symbole sind wichtig, Maskottchen sind wichtig, große Sprüche sind wichtig, Erfolge, Aufstiege, Siege, Titel und Entwicklung dagegen sind tertiär und es scheint die Liebessekte mehr zu stören als zu motivieren, wenn man sie ab und zu daran erinnert, dass der KSV nun ab August tatsächlich nicht der Erst-, sondern der Zweitliga-Dino ist, was für eine Demütigung. Aber: Das ganz große Erwachen, der echte Kater wird erst noch kommen, nämlich dann, wenn man selbst nach Elversberg reisen darf und den Fernzugscheißern auf dem gegenüberliegenden Gleis die Auswärtsfand von Borussia Dortmund oder Bayern München entgegenkommen, um ein Spiel am Millerntor zu besuchen. Jahrzehntelang konnte man auf gedruckten Tabellen lesen, wie es um die (Macht)-Verhältnisse in dieser Stadt bestellt ist. 

  • München
  • Dortmund 
  • Leverkusen
  • Mönchengladbach
  • Hamburg

Diese Zeiten sind vorbei, denn demnächst wird dort vielleicht nicht mehr Hamburg stehen, sondern St. Pauli. Oder noch schlimmer – es wird dort Hamburg stehen, aber der KSV ist nicht mehr gemeint. Denn wenn man den sucht, muss man eine Etage tiefer auf die Suche gehen.

  • Hertha
  • Schalke
  • Karlsruhe
  • Köln
  • Elversberg
  • KSV

Natürlich werden die Hardcore-Sektierer nichts unversucht lassen, um diesen Zustand als temporär zu kennzeichnen, aber das Gleiche haben die gleichen Idioten auch bereits 2018 getan und das Ergebnis kann man nun an besagten Tabellen ablesen. Jeder Sieg, jeder Punktgewinn für St. Pauli in der Bundesliga, wird für jeden KSV-Hüpfer wie ein Stich mitten ins Herz sein, fast noch schmerzhafter als eigene Niederlagen gegen SSV Ulm. Aber damit nicht genug, denn durch den Aufstieg des Underdog aus Kiel wird der Schmerz verdoppelt, inzwischen ist man nicht nur die Nr. 22 in Deutschland, sondern die Nr. 5 im Norden und die Nr. 2 in der Stadt, nach der dieser Verein benannt wurde, wie unfassbar peinlich. Aber Moment, selbst der letale Aufsichtsrat findet diesen Zustand eigentlich gar nicht so schlimm, denn meines Wissens nach ist die Mutter aller Versager, Sunshine King Judas Boldt I. immer noch im Amt, was für ein Treppenwitz. Es gab mal Zeiten, da wurde ein Trainer beim KSV freigestellt, weil er trotz Top 8-Etat in der Bundesliga nur 12. wurde, der ekelhafte Slenderman darf nun schon 5 Jahre!!!!! in Folge zeigen, was er alles nicht kann und kein Hahn kräht mehr danach. 

Übrigens: Jede Häme, jeder Spruch, jede Spitze aus dem Stadtteil in Richtung Müllverbrennungsanlage ist mehr als verdient und doppelt gerechtfertigt. Wie haben sie aus dem Volkspark all die Jahre mit Verachtung in die Stadt geguckt und nun müssen sie registrieren, dass der Zug jedes Jahr schneller ohne sie abfährt. Meine Gönn-Nase wächst von Stunde zu Stunde.

 

Übrigens, wer Lust hat, dem Versager mal Face to face die Wahrheit ins Gesicht zu sagen, hier ist die Gelegenheit