Es geht nicht (nur) darum, was man holt (oder leiht), als Zweitligist geht es in erster Linie auch darum, was man abgibt und zwar nicht umsonst oder mit Abfindung!

Insgesamt haben bisher 176 Zweitligaspieler für insgesamt € 43.5 Mio. ihren alten Verein verlassen, jeder, der sich ein wenig mit Profifußball beschäft, weiß, dass bis auf ganz wenige Vereine (Real, Bayern, ManCity, PSG) alle anderen Klubs Ausbildungsvereine und Zubringer für das nächst höhere Regal sind, das ist einfach so. Geld regiert das Geschäft und hätte Chancentod Glatzel auch nur ein ernsthaftes Angebot aus der Bundesliga erhalten, bei dem er mehr als in Hamburg hätte verdienen können, er hätte einen Scheißdreck auf Eimsbüttel und die Schulpflicht seiner Kinder gegeben. Der Unterschied zu Glatzel ist im Übrigen Herr Kleindienst, der im Alter von 28 Jahren für € 6 Mio. nach Gladbach wechselt, vor zwei Jahren spielte Tim Kleindienst noch mit Glatzel in einer Liga, zur Erinnerung. Das Problem des KSV ist nun aber leider – sie haben keinen Kleindienst, sie haben eigentlich überhaupt nichts mehr, was man zu Geld machen könnte. Die von den Hofberichterstattern zu „KSV-Stars“ ernannten Pherai, Reis, Muheim und besagter Glatzel haben Ausstiegsklauseln, die einfach fern ihres Marktwerts liegen und vor allem fern ihrer Leistungsfähigkeit, ihnen traut offenbar kein Verein aus dem deutschen Oberhaus den Sprung nach oben zu. 

Nun holt man für eine knappe Million einen 27-jährigen Libyer, wahrscheinlich mit einem Vierjahrsvertrag und man kann heute schon davon ausgehen, dass man für den Mann nie wieder einen Cent sehen wird. Dann will man noch einen jungen Tschechen leihen, bei dem man sich nach der Saison die Kaufoption nicht wird leisten können, aber auf der Abgangs-Seite passiert nichts, weil eben auch nichts passieren kann, nachdem man mit Bènes sein letztes Tafelsilber für eine lächerliche Summe von unter € 2 Mio. verschenkt hat. Dabei hat man mit Johansson, Ramos, David, Zumberi (fällt erstmal für Monate verletzt aus), Mikelbrencis, Heyer, Megeed, Öztunali, Daffeh, Sanne, Nèmeth, Beleme insgesamt 12 Spieler, mit denen man eigentlich nicht mehr planen kann bzw. sollte, die einen Kader auffüllen, aber im Grunde nur den Etat belasten – und man wird nicht für einen von ihnen auch nur einen müden Cent sehen. Stattdessen hat man den Identitätsbescheißer bis 2029 an der Backe, allein dafür gehört Judas Boldt am nächsten Baum aufgeknüpft. 

By the way, der aktuelle Kader des KSV hat mittlerweile nur noch einen Marktwert von € 32,63 Mio., ein neuer Tiefstwert. Fakt ist: Völlig unabhängig vom Schicksal des überführten Dopers Vuskovic, völlig unabhängig davon, ob man jetzt noch einen Tschechen oder einen Marsianer leiht, die Struktur der Mannschaft, der Durchschnitt der Mannschaft ist mittlerweile die Struktur eines durchschnittlichen Zweitliga-Teams, welches sich rückwärts entwickelt und welches von einem Trainer gecoacht wird, der selbst im Grunde nur noch auf Bewährung arbeitet. Die Tatsache, dass man mit Spielern wie Schönlauch, Meffort, Glatzel, Daffeh etc. nicht aufsteigen kann, sollte in den letzten 3-4 Jahren auch der letzten Idiot verstanden haben. Mann, sieht die Zukunft rosig aus. 

Zum Schluss…

…das Letzte.

Ihm sowie allen anderen Verantwortlichen in Hamburg sei zwar bewusst, „dass die Konkurrenz sehr gut ist, dass sie aufrüstet. Wir wissen aber auch, was wir können“, zeigte sich Baumgart ebenso selbstbewusst wie angriffslustig. 

Bleibt nur die Frage, warum der KSV trotz angeblichen Reichtums abrüstet und trotz der Ankündigung, einen Umbruch einleiten zu wollen, auf die gleichen Loser wie in den letzten Jahren setzt.