Vielleicht erinnert sich der Eine oder Andere noch daran, 2014 hieß es: Aufstellen für Europa. Klingt 10 Jahre später wie ein schlechter Witz von Stefan Raab (nicht verwandt oder verschwägert mit dem Fliegenfänger, der in der nächsten Saison die Bälle aus dem Netz holen darf), ist aber war. Noch weniger Menschen werden sich an Meisterschaften in den 80er Jahren, an den Gewinn des Europapokals der Landesmeister, den Sieg im Finale des DFB-Pokals 1987 erinnen, ist ja auch schon 40 Jahre her und selbst die Eltern einiger Pyropenner waren da noch nicht geboren. Mit Ausnahme einer kurzen (Hoffmann)-Zeit hat dieser Verein in den vier Jahrzehnten danach durchgehend enttäuscht, auf ganzer Linie versagt und gefühlte 426 „Führungskräfte“ haben diesen Verein, der einst Angst vor einer „Bochumisierung“ hatte und dessen Fans man ein Verhalten wie das des SC Freiburg nicht vermitteln konnte und wollte, in die Bedeutungslosigkeit getrieben, unterstützt mit knapp € 150 Mio. aus der Kühne-Schatulle, mit Staatsgeldern, Corona-Hilfen und und und. Was wäre wohl möglich gewesen, hätte man sich nicht trotz eklatanter Erfolgslosigkeit und vererbter Arroganz an sich selbst und seiner angeblichen Größe aufgegeilt, sondern einfach nur mehr gearbeitet und weniger gelabert. Vielleicht wäre eine unabhängige, objektive und kritische Presse dabei durchaus hilfreich gewesen, aber die sucht man in Hamburg ebenso lange vergebens wie sportlichen Erfolg. Dieser Verein ist so viel mehr in sich selbst, seinen kranken Strukturen, seinen Abhängigkeiten und seiner ungerechtfertigten Überheblichkeit gefangen als jeder andere Verein in Deutschland, vielleicht mit Ausnahme von Schalke 04.

Wenn man nun heute, im Jahr 2024, sagt, dass die vergangenen Erfolge für immer bleiben, weil man ja im vereinseigenen KSV-Museum noch Bilder, Filmchen und Pokal-Imitationen aus vergangenen Zeiten bewundern kann, dann sollte man auch so ehrlich sein und erkennen, dass die aktuellen Zeiten, (mindestens) 7 Jahre in der Liga der Maltafüße und Stolperjochen für immer bleiben werden. Das Etikett des Zweitliga-Dinos, der Geruch der Mittelmäßigkeit, klebt an diesem Klub  und zwar für immer, der KSV ist im Jahr 2024 so weit entfernt davon, ein „großer Verein“ zu sein, wie Trump davon entfernt ist, ein normaler empthatischer Mensch zu sein. Ein erster Schritt, diesem Jammertal zu entkommen, wären verantwortliche Würdenträger, die bereit sind, die Tatsache zu akzeptieren und entsprechend zu kommunzieren, doch stattdessen wird in Zeiten abartiger Propaganda bei jeder Gelegenheit auf eine Größe verwiesen, die nicht mehr existent ist und auf eine Vergangenheit gedeutet, die 40 Jahren zurückliegt. „Der KSV ist ein Brett“ oder „Der KSV hat eine solche Strahlkraft“ sind vielleicht Sprüche, die bei verblödeten Hohlhüpfern mit dem IQ einer leeren Milchtüte ankommen, mit der Realität indes hat das schon lange nichts mehr zu tun und es wäre, wie gesagt, ein erster Schritt, diese Tatsache zu begreifen und entsprechend zu benennen. Der KSV ist im 7. Jahr in der zweiten Liga im absolut unteren Mittelmaß angekommen, zumal man Stand heute zum ersten Mal seit Liga-Zugehörigkeit nicht mehr zum absoluten Favoritenkreis gehört. 

Wer dies als vermeintlichen Vorteil meint erkennen zu müssen, versteht wenig vom Fußball, denn nach 6 Jahren ist die Angst anderer Klubs vor dem KSV verschwunden, nach Hamburg kommt niemand mehr mit vollen Hosen. Stattdessen ergözen sich Vereine, die mit dem Bruchteil der finanziellen Möglichkeiten Punkte aus dem Volkspark entführen oder in ihren eigenen Bretterbuden den Dino demütigen, daran, die großmäuligen Hamburger genagelt zu haben, kaum etwas macht im deutschen Unterhaus mehr Spaß als den Großfressen aus dem Volkspark zu zeigen, wo sie stehen. So gesehen wäre es auch aus sportlicher Sicht eine gute Sache, würde man an der Sylvesterallee endlich einmal anfangen, auch verbal kleinere Brötchen zu backen, aber das passt natürlich nicht zum Selbstverständnis dieses Vereins. 

Zum Schluss…

…das Letzte

Zum Thema Zielsetzung für die nächsten Saison

Foodblogger Cuntz ist ein reines Genie

„Wir sollten am 30. Spieltag entweder auf eins, zwei oder drei stehen oder eins, zwei und drei noch erreichen können“