Es gibt wohl kaum einen unpassenderen Vergleich: Udo Bölts´ Kult-Spruch, der Jan Ullrichs Tour-Sieg mit auf den Weg brachte vs. das alberne Rumgekasper der sogenannten HSV-„Stars“, wenn sie mal wieder antreten, um im mittlerweile siebten Anlauf die zweite Liga zu verlassen. Aber eins nach dem anderen…

Schneverdingen Freitag, 05.07.24: Vormittags-Einheit am 5. Tag des ersten Trainingslagers mitten in der Lüneburger Heide. Im Laufe der Veranstaltung finden sich bis zu 250 Hohlhüpfer und Event-Fans ein.

Gleich zu Beginn wird man mit dem tumben Antlitz der Inzest-Honks vom OFC Oldenfelder Rauten beelendet. Was für ein passender Einstieg in die Welt der Liebes-Sekte HSV.

Egal, schließlich wollte ich mir ein Bild von den Neuen machen (Elfadli und Karabec), von Selke war da noch gar nicht die Rede.

Auf die standardisierten Übungsformen möchte ich hier nicht eingehen, denn die wurden in 08/15-Manier abgespult, eben das Übliche: Kurzpass-Spiel auf Kleintore, unterschiedliche Varianten der Spieleröffnung, Pressing-Resistenz, sogar Torabschlüsse im zwei gegen drei und ein immer wieder unterbrochenes Abschlussspiel im Großfeld. So weit, so gut. Auf das Üben von Standards und Flanken unter Gegnerdruck wurde allerdings wie immer verzichtet, genauso wie auf Torschussübungen unter Wettkampfbedingungen, dazu gleich noch mehr. Was mir aber so richtig auf den Sack ging, war die Aussage einen Tag später von hsv.tv im Live-Stream beim Test-Spiel gegen den extrem schwachen Landesligisten TuS Neetze:

Bei den teilweise, ich würde sie Mammuteinheiten nennen, die Steffen Baumgart da angesetzt hatte, über zweieinhalb Stunden wurde da, gerade in den Vormittagseinheiten, intensiv trainiert.

Um das mal richtigzustellen, die Intensität vieler Übungsformen der „Mammuteinheiten“ sah dann so aus:

 

Auffällig bei diesen Ausschnitten: Co-Trainer Merlin Polzin hat vom vielen Brüllen gar keine Stimme mehr und hört sich an wie Paul Kuhn im Endstadium. Ungünstiger Nebeneffekt: kaum ein Spieler versteht den engagierten Zauber-Lehrling und somit verpuffen viele seiner taktischen Anweisungen im Nirvana. Wenn man einen der schlecht deutsch sprechenden Rumpelkicker direkt rausnehmen würde, um zu fragen, was denn eben vermittelt wurde, würden die meisten passen müssen. Aber das kriegt dort keiner mit, Cheftrainer Baumgart identifiziert lieber unnötig quasselnde Mitarbeiter aus dem Staff. Und ob die knarzende Drohne am Himmel irgendeinen Mehrwert produziert, wage ich zu bezweifeln, denn die Erkenntnisse der fleißigen Videoanalysten wurden schon vom entrückten Proleten Tim Walter grundsätzlich ignoriert.

Zurück zu den Übungsformen. Was schrobte ich unlängst hier im Blog?

Ohne auch nur eine Einheit gesehen zu haben, weiß ich jetzt schon, dass es keine vernünftigen Übungsformen geben wird, die sich mit Flanken oder Torabschlüssen unter Gegnerdruck befassen werden, Standards werden wie immer nicht unter Wettkampfbedingungen trainiert werden und das Spiel aufs Großfeld wird wie üblich vernachlässigt werden, von fehlenden einstudierten Offensivspielzügen mal ganz abgesehen.

Eigentlich ziemlich riskant, so etwas zu behaupten, wenn gerade ein neuer Übungsleiter am Start ist, der sich immer wieder als bekennender HSV-Fan geoutet hat und dem nun eine vollständige Sommervorbereitung zugestanden wurde, um seinen Lieblingsverein endlich in die Bundesliga zurückzuführen. Aber diesbezüglich kann man sich auf die Wohlfühloase HSV verlassen…

Weiteres Zitat aus dem Live-Stream:

Gestern gab es noch reichlich Torschusstraining. Tom Mickel wurden die Bälle reihenweise um die Ohren geknallt.

Ja genau …

 

Was zur Hölle soll dieser Scheißdreck? Auch mit sehr viel Wohlwollen kann ich keinerlei Unterschied zur Kreisliga oder zu Stadtpark-Kickern erkennen. Die Quote der Fehlschüsse, die nicht mal aufs Tor gehen, ist unterirdisch. Dieses bocklose Rumgestehe vor und während der Torschussübungen hat einen Wirkungsgrad von Null. Keine Intensität bei der Ausführung, keine intrinsische Motivation, die eigene Schusstechnik weiter zu entwickeln, kein Assistenz-Trainer, der die katastrophale Ausführung sieht und versucht, den Spieler zu verbessern und dann noch die albernen Dummies, es ist einfach unerträglich, dabei zuzuschauen. Diese „Übungsform“ ist komplett für den Arsch, weil es im Wettkampf einfach keine Spielsituation gibt, wo man so devital rumkaspern kann. Bezeichnend, dass die hohlen Fanboys dazu auch noch applaudieren, spätestens dann ist der Zeitpunkt gekommen, sich zu absentieren.

Und ein Technik-Trainer wie Ricardo Moniz, der bereit war, Spieler individuell zu trainieren, wurde nur belächelt und rausgemobbt, HSVesker geht es kaum. Solange beim Hasivau kein Rulebreaker anheuert, der den ganzen Saftladen auf links dreht, wird sich auch beim Training nichts ändern.

Kleiner Rückblick aus dem persönlichen Fotoalbum: Beim Testspiel gegen Feyenoord Rotterdam im August 2020 in Kufstein war Felix Magath vor Ort.

 

Wenn MagatHH sich  beim Testspiel gegen Aris Limassol am 25.07.2024 erneut in der Kufstein-Arena blicken lässt, werde ich mich im Namen vieler engagierter HSV-Mitglieder dafür entschuldigen, wie die Witzfiguren vom Aufsichtsrat mit ihm umgesprungen sind.  In diesem Sinne … ENDE