Ich hatte es 2014 vor der Ausgliederung zu den Initiatoren gesagt und ich hatte es nach der Ausgliederung in diesem Blog geschrieben, mehrfach sogar: Der Weg des HSV (damals war es noch der HSV) könnte nur der Weg sein, den im Grunde alle Vereine mit Ausnahme von Bayern München, Real Madrid, Manchester City, dem FC Barcelona oder Paris St. Germain gehen, nämlich gute junge Spieler anzuwerben respektive auszubilden, spielen zu lassen und dann für ein Mehrfaches des Einkaufspreises weiterzuleiten, um von dem eingenommenen Geld in der nächsten Phase (noch) bessere junge Spieler zu holen, spielen zu lassen usw. Und ich hatte den wichtigen Herren damals ebenfalls erklärt, dass meiner Meinung nach Düdü Beiersdorfer für dieses Vorhaben der falsche Mann sei. Nun, sie wollten nicht hören. Anstatt möglichen strategischen Partnern einen echten Zukunftsplan vorzulegen, wollte man es mit der Brechstange versuchen, die € 20 Mio. Anschub-Kredit von Kühne, die aus Ermangelung eines einzigen strategischen Partners die gesamten Einnahmen aus der Ausgliederung repräsentierten, wurden in Spieler wie Behrami, Cleber Reis, Olic, Djourou, Diaz etc. investiert, außerdem gab man ganze € 8,5 Mio. für einen vorgeschädigten Lasogga aus. Ergebnis: Platz 16 am Ende der Saison 2014/15 und ein stetige Kampf bis zum mehr als überfälligen Abstied. Doch was haben die damaligen Bundesliga-Konkurrenten gemacht?
Dortmund: Matthias Ginter (20) für € 10 Mio. aus Freiburg
Bremen: Vestergaard (22) für € 4,5 Mio. aus Hoffenheim
Augsburg: Baba (20) für € 2,5 Mio. aus Fürth (später für € 26 Mio. zu Chelsea)
Hoffenheim: Baumann (24) für 5,5 Mio. aus Freiburg
(Auszug)
Geschäftsmodell Leipzig
2014/15
Kimmich (18), für € 500.000 aus Stuttgart, für € 1,5 Mio. nach Stuttgart
Demme (22), für € 350.000 aus Paderborn, für € 10,25 Mio. nach Neapel
Sabitzer (20), für € 2 Mio. aus Wien, für € 15 Mio. zu Bayern München
2016/17
Keita (21), für € 29,75 Mio. aus Salzburg, für € 60 Mio. nach Liverpool
Werner (20), für € 23 Mio. aus Stuttgart, für € 53 Mio. zu Chelsea
Upamecano (17), für € 18,50 Mio. aus Salzburg, für € 42,5 Mio. zu Bayern München
usw.
Inzwischen ist man abgestiegen, doch was hat sich seither im Volkspark verändert? Nichts. Zur Zeit hat man mal wieder mit Fabio Baldè (19) einen interessanten Spieler, der schnell ist, der jung ist und der in kürzester Zeit seinen Marktwert von € 300.000 auf € 1,5 Mio. steigern konnte. Warum? Ganz einfach: Weil er gespielt hat. Doch was macht der KSV, mal wieder? Sie holen einen Sahiti für € 1,2 Mio., sie leihen einen Marco Richter, es spielt Dompè, es spielt Königstiger, es wird Bratwurst-Flankengott Daffeh eingewechselt und wer sitzt auf der Bank? Baldè. Es bleibt ja nicht bei Baldè. Sie holen Peregrin Tuk aus Frankreich, Innenverteidiger aus dem Nachwuchs – keine Chance. Sie holen Hefti für € 1,2 Mio. aus Genua, auf der Bank sitzt Oliveira, der doch angeblich in der Vorbereitung einen so überragenden Eindruck hinterlassen hatte. Im Mittelfeld kauft man Elfadli, Pherai, Reis, kauft Poreba, leiht Karabec und und und, aber wer sitzt auf der Bank (wenn überhaupt)? Weltmeister Yalcinkaya. Was also hat sich strategisch geändert? Der KSV bezahlt immer noch mehr Geld als alle Konkurrenten, für alle, die gedacht haben, der KSV würde in der Liga der Maltafüße zu Vernunft kommen? Am Arsch, er kommt nicht. Sollte der KSV irgendwann einmal aufsteigen, wird er dann in der Bundesliga das gleiche Spiel nur eine Klasse höher mit etwas größeren Summen spielen. Es existiert kein Umdenken, keine Idee. Dabei gibt es doch nachgewiesenermaßen nur die eine Strategie, es sei denn, man gehört zu den Top 7 in Europa, dann kauft man fertige Spieler.
Baldè ist deshalb besser geworden, ist deshalb U20 Nationalspieler geworden, weil er gespielt hat. Auf der Bank oder in der Regionalliga gegen Drochtersen wird niemand besser und niemand steigert seinen Wert. Porath, Köhlert, Opoku, Pfeiffer, Janjicic, Kwarteng, Alidou, sie alle ließ man in Hamburg fast durchgehen links liegen, weil man lieber teuer kaufte, anstatt Chancen zu geben. In den letzten 10 Jahren seit der Ausgliederung hat der sagenhafte Campus den KSV weit mehr als € 100 Mio. gekostet, doch was ist dabei rausgekommen? Tah (€ 9,5 Mio.), der seinen Wert dadurch steigerte, weil er nach Düsseldorf ausgeliehen worden war und dort spielte. Arp (€ 3 Mio.), Pfeiffer (€ 250.000), Wagnermann (€ 3,7 Mio.), Opoku (€ 200.000). Einen Ambrosius hat man lieber verschenkt und dafür einen Stehgeiger wie Hatschi Halef Omar geholt. Was für ein Geschäft, wenn das Geschäftsmodell alles andere als ein Hexenwerk ist. Aber ich bin noch nicht fertig, denn lasst uns gern über die „weichen“ Fakten reden. Hätte man die offensichtliche Idee 2014 umgesetzt, hätte man sich im Laufe der Jahre den Ruf eines Vereins erarbeiten können, bei dem junge Spieler reifen, sich verbessern und für höhere Aufgaben empfehlen können, weil sie spielen!!! Und weil sie auch dann spielen, wenn sie mal zwei schlechtere Spiele abgeliefert haben. Der KSV hat sich dagegen den Ruf erarbeitet, nicht einmal den eigenen Nachwuchs zu fördern, warum sollte also ein 18-Jährigen aus Frankreich oder von sonstwo in den Volkspark wechseln wollen, wenn er 526 bessere Alternativen hat? Man hat schlicht und ergreifend den Absprung verpasst und allein den Anschluss an Mittelklasse-Vereine aus der Bundesliga würde 10 Jahre dauern, aber man fängt ja nicht mal an.
Ich habe es früher schon hier geschrieben und es bleibt unverändert mein einziger, ernsthafter Erklärungsansatz für dieses Phänomen:
Der KSV ist auf allen Ebenen durchzogen von Leuten, die sich hinten rum persönlich bereichern, indem über Kickbacks oder auf andere Weise Geld aus dem großen Geldfluss abgezweigt und untereinander verteilt wird. Da stecken höchstwahrscheinlich (fast) alle mit drin, deren Namen aus Vorstand, Leitungsebene des Managements, Aufsichtsrat, Beirat etc. bekannt sind.
Fortgesetzte Dummheit und strategisches Unvermögen auf allen Ebenen scheiden für mich als Erklärungsansatz aus. Da sind einfach über die Jahre zu viele Leute dabei gewesen, die außerhalb des KSV-Kosmos Karrieren in der freien Wirtschaft hingelegt haben, die nicht möglich wären, ohne eine dort nachgewiesene fachliche Kompetenz.
Nur wenn finanziell ein großes Rad gedreht wird, bleiben die abgezweigten Gelder unauffällig, weil sie in Verhältnis zur Gesamtsumme eher verschwindend gering sind. Wenn mal wieder ein Spieler oberhalb seines Marktwertes eingekauft wird, ist das ein deutlicher Hinweis auf solche Hintergrundgeschäfte. Sagen wir mal, im Schnitt landen hintenrum rd. 5% der ausgegebenen Gelder wieder bei denen, die diese Geschäfte eingefädelt oder abgenickt haben, dann kommt über eine Saison und zwei Transferperioden ein hübsches Sümmchen zusammen.
Ich hoffe ja immer noch – ein wenig naiv – darauf, dass irgendwer als Whistleblower diese Praxis vollumfänglich ans Licht bringt. Dann müssten sich eine ganze Reihe von namhaften Gestalten wegen Veruntreuung von Vereinsvermögen in hoher Summe vor Gericht verantworten.
Das wäre ein Fest!
Das würde eine Menge erklären und eigentlich auch passen – für mich trotzdem im Reich der Fabeln anzusiedeln.
Erstens:
Sowas käme raus, früher oder später. Geldflüsse sind nachvollziehbar. Den 100.000 DM-Geldkoffer (Bargeld) gab’s nur bei Birne & seinem beflissenen Adlatus Wolfgang Sch. – Gott hab beide selig.
Zweitens:
Meine Erfahrung aus größeren Organisationen / Konzernen ist, dass nach außen hin „erfolgreich“ wirkendes Führungspersonal in der Regel einen guten oder gar hervorragenden Mittelbau hat… quasi der Maschinenraum, der die eigentliche (Führungs)Arbeit, also im Detail, macht und auch möglicherweise nicht so kluge Entscheidungen „von oben“ operativ etwas glattbügeln kann. Ausnahmen bestätigen die Regel (z.B. Bayer AG, die sich doch tatsächlich den faulen Apfel Monsanto haben andrehen lassen… auch hier offenbar mit einer Mischung zwischen Gier, Großmannsucht und vor allem: ganz ganz ganz viel Dummheit).
Sowas haben aber Fußballvereine in der Regel nicht (Bayern München, vielleicht mal ausgenommen? Keine Ahnung…) – Der HSV aber ganz sicher nicht. Daher schlagen Führungs-/ Managementfehler auch meistens operativ unmittelbar durch.
Mit Geduld, einem entsprechenden Trainer und einer dazu passenden „Vereins-Philosophie“ wäre es auch in Hamburg möglich, jedes Jahr 2 Spieler aus dem NLZ zu nennenswerten Einsätzen bei den Profis kommen zu lassen, so dass sich diese beim HSV im Profifußball etablieren können, so dass sich die Investitionen im NLZ rentieren könnten. Der HSV bildet jedoch nur aus, um die local player-Anforderungen für die Lizenz zu erfüllen, lässt aber eingekaufte Spieler spielen, die vielleicht schon einen Schritt weiter zu sein scheinen.
Ansonsten ist es sicher vorstellbar, dass frühere Sportvorstände des HSV über kick back-Zahlungen an Transfers mitverdient haben. Warum sollten sie sonst dubiose Gesellschaften gründen? So lässt sich doch schön für erfundene Beraterleistungen kassieren…
Hallo allerseits, die 3 Beiträge fassen das Konstrukt KSV perfekt zusammen. Muß sagen : Hervorragend! Warum sollte es geändert werden und von wem? Es zeigt brutal auf, was beim großen KSV abgeht und warum Änderungen nicht erwünscht sind. Es ist bedauerlich, dass es vom „Fanvolk“ ala Trumpsicht nicht gesehen werden will! Letztendlich werden diejenigen verarscht, die sich für die ehrlichsten Fans halten. Ist das nun unfreiwillig komisch oder einfach nur bedauernswert. Der große KSV ist ein reiner Selbstbedienungsladen für unzählige Schmarotzer geworden. In meiner beruflichen Laufbahn habe ich es sehr oft erleben müssen, das die größten Nieten einen sogenannten „Beratervertrag“ erhielten, nur weil sie mit den richtigen Leuten befreundet waren. Anbei: Weltcoach I hat einen Punkt geholt.
Nix neues, auch im sportlichen Bereich weiterhin die übliche komplett verstrahlte Propaganda, diesmal über Eckenspezialist und Führungsspieler Miro Muh aus Kuheim, better known as „Quattro M“ 🙈 und den Architekten dieser Wunderwaffe, Zauberlehrling Merlin Polzin.
Liebe Medienabteilung des HSV, mit Verlaub, ihr habt einen kompletten Dachschaden. Selten so eine gequirlte Scheiße gelesen. Hier mal die bereinigten Fakten:
Muheim ist tatsächlich der einzige Kicker beim HSV, der einen guten Schuss hat, aber er ist vor allem kein guter Verteidiger. Folgerichtig setzt Cheftrainer Baumstumpf ihn auch noch positionsfremd als Innenverteidiger in einer sinnlosen Dreierkette ein. Nebenbei ist Muheim der einzige Kandidat, der das Potential hätte, als Schienenspieler eingesetzt zu werden, weil er rennen, flanken, schießen und (zwar nur mäßig, aber immerhin) auch verteidigen kann, stattdessen lässt Baumgärtner gelernte Rechtsverteidiger, gelernte Linksaußen und Antifußballer wie Daffeh auf Schiene spielen. Und das im Volkspark nun regelmäßig Ecken trainiert werden, ist ebenfalls ein Gerücht. Wenn´s hochkommt, gibt es eine Übungsform pro Woche, in der Ecken dran sind, davor war es einmal pro Monat und irgendwann mal im Trainingslager.
Aber die größte Bankrotterklärung besteht darin, das Welt-Co-Trainer Polzin erst nach drei Jahren auf die Idee kommt, seinen Ausnahme-Eckentreter das Eckentreten üben zu lassen. Und wenn es denn so einfach ist, „Quattro M“ 🙈 zu einem Eckenspezialisten zu machen, warum ist der geisteskranke Bartfick Waltersen das nicht in seiner Amtszeit angegangen? Ergo: Zwei Jahre erneutes Totalversagen der sportlichen Leitung. Was für ein überflüssiger Scheißdreck-Artikel. Steigt endlich auf und bis dahin einfach mal die Fresse halten. ENDE
Quelle: https://www.hsv.de/news/miro-muheim-typ-mit-ecken-und-kanten
Ich behaupte (hahaha), der HSV wäre mit einer Innenverteidigung bestehend aus den Eigengewächsen Ambrosius, Pfeiffer, David und Zumberi weder qualitativ schlechter aufgestellt noch seltener aufgestiegen!
ZITAT:
„Huwer verlängerte seinen Vertrag Anfang Oktober jedoch vorzeitig bis 2029 – ein klares Bekenntnis zum HSV.“
https://www.kicker.de/neuer-sge-finanzvorstand-der-top-favorit-kommt-aus-den-eigenen-reihen-1061703/artikel
Also ich glaube ja wirklich, dass das eine unfassbare Ente ist. Oder ein verspätet veröffentlichter Boldt-Move um das Gehalt in HH zu steigern.
https://www.scfreiburg.com/fussballschule/fussballschule/idee-konzept/
Die Fußballschule des SCF gilt als eine der besten und effektivsten des Landes, und dafür brauchte man kein von einer PR-Agentur erstelltes „Leitbild“. Interessant: bis heute werden den Nachwuchsspielern eher symbolische Gehälter gezahlt, dafür ist die Betreuung auch außerhalb des (Trainings)-platzes, z.B. großräumiger Fahrdienst für diejenigen, die noch zu Hause wohnen und auch dort zur Schule gehen, guter „normaler“ Unterricht für diejenigen im Internat, top. SCF und HSV haben sich in den letzten 10-15 Jahren in vielerlei Hinsicht diametral entwickelt. Wenn man noch weiter zurückgeht: 1983 gewann der HSV die deutsche Meisterschaft und den EP der Landesmeister, der SCF beeendete die Zweitligasaison auf dem 8. Platz, und es dauerte noch weitere 10 Jahre bis zum ersten Aufstieg in die Bundesliga, der im nur 15.000 Zuschauer fassenden, altmodischen Stadion gefeiert wurde. Aber schon die unterschiedliche Entwicklung seit 2009 ist krass. Damals (und eigentlich bis 2015, dem letzten Abstieg), war der SCF eher Fahrstuhlmannschaft und mal wieder in die 1. Liga aufgestiegen. Der Erstliga-Dino qualifizierte sich für den UEFA-Cup und hatte im laufenden UEFA-Cup und im DFB-Pokal jeweils das Halbfinale erreicht, trotzdem sprach man von einer enttäuschenden Saison („Werder-Wochen“). Mag sein, dass der Stadionneubau den HSV finanziell auch erstmal belastet hatte. Damaliger Kaderwert des HSV: 156 Millionen. SCF: 27,5 Millionen. Heute: HSV: knapp 44 Millionen. SCF: 169 Millionen. Die finanzielle Situation des HSV ist trotz größerem Stadion, interessanterem Standort, höheren Einnahmen durch Marketing (Fanartikel etc.), Ausgliederung, Kühne-Millionen, zweckentfremdetem Geld (Grundstücksverkauf und Campusbau), Fananleihen und Coronahilfen eher wackelig. Der SCF steht, trotz Stadionneubau mit Selbstbeteiligung, und das während der Pandemie, auf gesunden Füssen, verkündete neulich Rekordgewinne, auch aufgrund des zweimaligen Einzugs ins Achtelfinale der EL und eben hohen Transfererlösen für in der Fußballschule ausgebildeten Spieler. Demnächst trifft der einstmals weitaus größere HSV beim früheren Underdog im DFB-Pokal an – ein Sieg des neuen Zweitliga-Dinos wäre vielleicht keine Sensation, aber doch eine große Überraschung.
Gegen Freiburg haben die Atomspieler von der Elbe keine Chance. Da müsste es schon mit dem Teufel zugehen und Freiburg einen rabenschwarzen Tag erwischen. Die Freiburger Spieler sind alle richtig austrainiert, technisch besser und vorallem konditionell deutlich überlegen. Da wird jeden Tag trainiert und hart gearbeitet. Das ist eigentlich schon ein Zweiklassenunterschied.
Opa Fotzenhrubesch kann keinen fehlerfreien Zweizeiler verfassen, aber er muss andere anpissen, die in der Lage sind, Bilder zu veröffentlichen. Es gibt so viele Insolvenzblog-Wichser, denen man mit Freude die Fresse polieren sollte