Es geht uns halt nicht um Titel. Ganz einfach. Es geht uns um den Verein, die Gemeinschaft, die wir unter der Raute aufgebaut haben, um die Freundschaften und um die gemeinsamen emotionalen Erlebnisse.  Erfolge verbinden, Misserfolge schweißen zusammen. Und mein Eindruck ist, dass wir als SC und Fanszene in den letzten Jahren wirklich eng zusammengeschweißt wurden. In den letzten Jahren wurde uns Fans beim HSV ganz schön der Hintern gepudert. Weil alle im Verein wussten, wenn sie es sich mit uns verscherzen, dann gehen bald die Lichter aus.“ 

Gesagt hat dies Sven Freese, Abteilungsleiter SC und selbsternannter Kandidant für die Nachfolge von Präsident Pinselreiniger als Präsident des KSV e.V. 

An dieser Stelle könnte man den heutigen Blog auch gleich wieder beenden, denn die Aussagen aus dem 11Freunde-Interview lassen absolut keine Fragen mehr offen, sie beschreiben in perfekter Manier die Gründe für den Zustand der geisteskranken Wagenburg-Sekte, die ausgespielte Abhängigkeit der von Kühne subventionierten Fußball AG (oder wie der Laden inzwischen heißt) und gleichzeitig die Transformation zu einem Anti-Erfolgs-Kult ist abgeschlossen und unumkehrbar. Der Präsidentschaftskandidat sagt es ganz offen: Es geht nicht (mehr) um Siege, Punkte, Erfolge, Pokale oder Titel, es geht um das Event, um gemeinschaftsliches Saufen und Pyro-Abbrennen, um „emotionale Erlebnisse“. Man stelle sich diese vorgelebte Einstellung einmal beim FC Bayern vor, beim FC Liverpool, bei ManCity oder auch (nur) bei RB Leipzig oder Bayer Leverkusen, absolut undenkbar. Auch bei der KSV Fußball AG (oder wie der Laden inzwischen heißt) sollte ein solches Denken unmöglich sein, andernfalls sollte man sich besser mit Tamara Dwengers FC Falke in der Kreisklasse B duellieren, denn da geht es um Ehre und Spaß, nicht aber im Milliardengeschäft Profifußball.

Man muss sich bitte nur einmal die Dimensionen dieser Sprüche antun, denn diese Nullnummer möchte tatsächlich Präsident des größten Anteilseigners werden, möchte zukünftig als Mitglied im Aufsichtsrat die Geschicke der Abteilung Profifußball mitgestalten und mitbestimmen. Und selbst wenn er es nicht werden sollte oder werden wollte, er steht als Abteilungsleiter mehr als 80.000 Mitgliedern vor, es ist absolut unfassbar. Interessant wäre zu erfahren, wie Klaus-Michael Kühne, der in den letzten 10 bis 15 Jahren ca. € 150 Mio. in diesen Verein gepumpt hat, dazu steht, dass man lieber feiern als gewinnen, lieber fackeln als aufsteigen möchte. Fakt ist: Mit Freeses Aussagen ist nun endgültig alles ge- und erklärt. 4.000 Idioten fahren nach Freiburg und feiern eine 1:2 Niederlage im DFB-Pokal. Warum? Weil das Ergebnis eigentlich komplett Latte ist. Es ging nicht um die 90 Minuten Sport, es ging um die Fahrt, um den Suff, um das gemeinschaftliche Hüpfen. Und wenn sich dann die „KSV-Stars“ nach der Klatsche noch freundlich für den Support bedanken, ist alles in Butter, hach was war das wieder für ein geiles emotionales Spiel. Bedauern darüber, dass man wieder einmal eine Chance verspielt hat? Mitnichten. Verzweifelung über entgangene Millionen? Warum denn, ist doch auch so alles geil. Und so wird es weitergehen, weil es schon seit Jahren so geht. Wenn man in der Relegation verkackt, dann ist man glücklich, weil man diesmal „wirklich ganz nah dran war“. Wird man (wieder einmal) Vierter, dann sind Andere Schuld. Der Schiri, der VAR, der DFD, der Greenkeeper oder der serbische Wetterdienst, irgendeiner wird sich schon finden.

Und natürlich ist es absolut kein Wunder, dass dieser ehemaligen Verein, so wie er sich jetzt darstellt, die perfekte Petrischale für Kreaturen wie Daffeh, Vuskovic, Walter, Boldt und Co. ist, er fordert solche Verlierer geradezu. Mit „Liebe ist wichtiger als Punkte“ oder „Unsere Farben verteidigen“ rennt man bei den Sektierern offenen Türen ein, man muss nicht einmal mehr ansatzweise Leistung erbringen, um geliebt und verehrt zu werden, man muss nur nach einem unwichtigen Spiel das richtige Trikot mit der richtigen Beflockung in die richtigen Richtung halten, schon ist man automatisch wahlweise „bester Mann“ oder „Ehrenmann“. Doch gehen wir der Vollständigkeit halber ein wenig zurück in der traurigen Geschichte dieser KSV Fußball AG (oder wie der Laden inzwischen heißt). Denn tätsächlich begann die vorsätzliche Versekteriung unmittelbar nach der Ausgliederung 2014, als man nach HSVPLUS meinte, lieber einen Ork-kompatiblen Versager Düdü Beiersdorfer mit Stallgeruch installieren zu müssen anstatt eines Top-Managers Björn Gulden, der aber keine zweifelhafte KSV-Vergangenheit vorweisen konnte, um den Pöbel (und die Hofberichterstatter) milde zu stimmen. Nun, Gulden ist heute CEO bei adidas, Beiersdorfer Geschäftsführer Sport beim Drittligisten Ingolstadt. Auf Beiersdorfer folgte mit Angrybird Bruchlandung der nächste Loser mit Stallgeruch, er schaffte es, den KSV erstmalig aus der Bundesliga absteigen zu lassen. Der Kurzintermezzo von Stallgeruchler Bernd Hoffmann wurde dann nach kurzer Zeit von dem größten Intrigantenschwein in der Geschichte des Vereins, Sonnenkönig Judas Boldt, torpediert, Boldt war es auch, der die Versektierung perfektionierte, einen Vorstandsvorsitzenden verhinderte und mit den beiden Proletentrainern Tom Walter und Gimli Baumbart dem Pöbel vermittelbare Übungsleiter präsentierte. 

Walter machte sich bei den neuen Machthabern des Vereins mit erfolgsunabhängigem Spektakelfußball und Fansprüchen wie „Liebe ist wichtiger als Punkte“ einen weißen Fuß, Baumbart besticht mehr durch seine Hemdsärmeligkeit als durch seine Expertise, sein ständiges Gepöbel an der Außenlinie und seine Dauerkritik an allem, was den Erfolg des KSV verhindert, macht ihn den Primaten sympathisch, eben auch einer, der für „ihre Farben kämpft“, wer braucht da schon Punkte. Als Boldt dann nach 5!!!! verspielten Aufstiegsversuchen wirklich nicht mehr zu halten war, machte man nicht etwa einen Turn around, nein man holte mit Stefan Cunts zwar nicht den nächsten Stallgeruchler (wahrscheinlich, weil es keinen mehr gab), sondern ein Honigkuchenpferd, was dem zittrigen Aufsichtsrat garantierte, nichts verändern zu wollen, das war Bedingung. Bloß immer schön „bei sich bleiben“, bloß das Pyropack nicht verärgern. Um sich deren Unterstützung sicher zu sein, hatte Boldt sogar den 83er-Stallgeruchler Horst Hrubesch reanimiert und zum erfolglosesten Nachwuchs-Chef aller Zeiten zu machen. Wer braucht aus einem Campus, der einen chronisch klammen Verein jährlich € 13 Mio. kostet, schon verwendbare Zweitligaspieler, wenn man doch einen alten Mann haben kann, der beim Plebs beliebt ist. Mittlerweile ist das Ganze zu 1888% unumkehrbar, denn der KSV hat sich zu einer beliebten Spielwiese für ambitionslose Maltafüße entwickelt, nirgendwo auf der Welt kann man so viel und easy Geld verdienen, ohne, dass man Druck ertragen oder eine Gegenleistung erbringen muss. Man muss nur die Klaviatur der Ultra-Arschkriecherei beherrschen, den „Jungs und Mädels“ in der Nord ständig erklären, wie geil und wichtig sie sind und so tun, als wäre dieser Clownsverein etwas Besonderes.

Fakt ist: Der Pöbel hat den Laden übernommen und er wird ihn nicht wieder rausrücken. Ein Boss, der für den Erfolg notwendige Maßnahmen ergreifen würde, die aber dem Pack nicht passen, hätte die Halbwertzeit einer Aldi-Tomate, zumal er in Hamburg nicht nur vom herrschenden Volk, sondern auch noch von den verkackten Hofberichterstattern Feuer kriegen würden, diese stecken nämlich vollkommen uneigennützig mit den Pickelfressen unter einer Decke, wahrscheinlich deshalb, weil viele von ihnen aus der gleichen Ecke stammen. Also – Es ist vorbei. Für alle Zeiten. Auf Dauer. Den HSV als Fußballverein gibt es nicht mehr, an seiner Stelle existiert nun ein Spielball für asoziale Schulabbrecher und gescheiterte Journalisten-Darsteller. 

In diesem Sinne, ich lege mich wieder hin!