Die Probleme werden vielmehr auf einer anderen Ebene gesehen. Schon nach Elversberg hatte Kuntz offen die Führungsspieler ins Visier genommen. Seine Kritik hatte der 62-Jährige intern zwar dahingehend revidiert und den betreffenden Spielern erklärt, dass er keine Unterschiede zwischen alten und neuen Profis machen wolle, unterm Strich aber bleibt: Die Achse, bestehend aus Daniel Heuer Fernandes, Sebastian Schonlau, Miro Muheim, Ludovit Reis, Jonas Meffert und Robert Glatzel ist gleichzeitig auch das Gesicht von bereits mindestens drei fehlgeschlagenen Anläufen. (Quelle: Kicker)

Ach wirklich? Darauf kommt ihr auch schon, ihr Blitzmerker mit Spätzünder? Warum habt ihr das aber nicht geschrieben, als die Verträge mit Glatzel, Meffort und besonders Daffeh, der in dieser Aufzählung erstaunlicherweise fehlt, bis ins nächste Jahrtausend verlängert wurden? Damals wurde die zuständigen Herren noch für ihr Verhandlungsgeschick abgefeiert, heute sind die Maltafüße plötzlich und wie aus dem Nichts die „Gesichter von bereits mindestens drei fehlgeschlagenen Anläufen“? Ihr habt nie die Frage gestellt, wie man eine Veränderung, auch eine mentale Veränderung herbeiführen möchte, wenn man doch immer wieder auf die gleichen alten Versager setzt. Heute fällt euch plötzlich auf, dass Feuer Hernandes, Schönlauch, Glatzel, Meffort jenseits der 30 (oder knapp darunter) sind. Dass Reis ein komplett überbewerteter Dauerläufer ist. Dass Mu Miroheim in diesem Leben kein Abwehrspieler mehr wird. Dass Daffeh für einen Stadionbratwurst-Flanker deutlich zuviel Geld bekommt. 

Warum erst jetzt? 

Es ist immer die gleiche Nummer, immer die gleiche Geschichte, immer die gleiche Verfahrensweise. Jahrelang werden deutlich erkennbare Defizite ignoriert und medial nicht thematisiert, während Leute (wie ich), die in Echtzeit auf die Fehler hinweisen, als Hater oder Pester gebrandmarkt werden.