Immer wieder wird, selbst nach 6 Jahren in der Liga der Maltafüße, darüber fabuliert, welche Rolle der KSV wohl im Falle eines Aufstiegs in die Bundesliga spielen könnte. Ob man überhaupt eine realistische Chance hätte oder ob man in der Lage wäre, den uralten Tasmania-Rekord zu brechen. Nun, zur Beantwortung dieser Fragen reichen ein paar Klicks, kurze Recherchen, es ist wirklich nicht besonders schwer. Erster Klick.

Eigentlich reichen folgende Zahlen: 7, 1, 156

Übersetzt heißt das: 7 Einsätze, ein Treffer, 156 Minuten gespielt (also knapp 23 Minuten pro Einsatz). Die Rede ist von Laszlo Bènes, vor der Saison als einziger echter (Verkaufs-)Transfer vom KSV zu Union Berlin gewechselt (wobei aus der monatelang überlieferte Transfersumme von € 5 Mio. wie von Zauberhand „unter € 3 Mio.“ wurde). Bènes war in der Zweitliga-Saison davor überragender Spieler beim KSV (13 Tore, 11 Assists), mit 26 im allerbesten Fußballalter, hatte bereits Erstliga-Erfahrung (Augsburg, Gladbach) und sieht nun in der Bundeshauptstadt keinen Stich. Man braucht nicht viel Phantasie, wenn man sich ausmalen möchte, wie der Rest der Maltafüße eine Klasse höher vorgeführt werden würden. Zweiter Klick

Auch zu den eigentlich aussortierten Wechselkandidaten hatte er klare Worte übrig. Auf die Frage, ob es vielen Spielern beim HSV zu gut gehe, meinte er unmissverständlich: „Ja. Manchen Spielern geht es beim HSV vielleicht zu gut.“ Er gestand ein, dass einige Profis den Verein nur ungern verlassen.  Er gesteht, für keinen Spieler, mit Ausnahme von Laslo Benes, ein offizielles Angebot oder überhaupt eine Anfrage erhalten zu haben. Des Weiteren gibt der HSV-Boss zu, über die momentane Größe des Kaders nicht erfreut zu sein und versucht zu erklären, warum der HSV einige Spieler vom Abstellgleis nicht loswurde. Aus dem Transfersommer hat er gleich mehrere Lehren gezogen. „Die Interessenten standen bei unseren Spielern in dieser Transferperiode aus unterschiedlichen Gründen nicht Schlange – das ist eine Erkenntnis. Die zweite ist, dass wir einige Profis haben, die viele Jahre in Folge nicht aufgestiegen sind“, so Kuntz.

Das muss man sich einfach mal erneut, eigentlich immer wieder, auf der Zunge zergehen lassen. Der Tabellen-Vierte der abgelaufenen Saison sieht (außer Bènes, wegen einer Ausstiegsklausel) nicht eine einzige Anfrage, so etwas dürfte in der Geschichte des Profi-Fußballs einmalig sein. Oder mit anderen Worten: Die Aufstiegsversager kleben an ihren vollkommen überzogenen Verträgen, man hat für sehr viel Geld eine Durchschnittstruppe gebaut, Dank geht raus an Judas Boldt. Und wenn man nun noch einen Klick weiterdenkt, kann man sich ausmalen, wie das Bild nach der Saison 2024/25 aussehen wird.

Auslaufende Verträge nach dieser Saison:

Mickel, Hadzikadunic (Leihspieler), Heyer, Zumberi, Karabec (Leihspieler), Richter (Leihspieler), Dompteur.

Das war’s. Alle anderen Raketen haben einen Vertrag, der mindestens bis 2026 datiert ist oder mit anderen Worten: Die kleben im Volkspark wie die Fliegen auf der Pferdescheiße. Wenn es nach der letzten Saison keine Anfragen und schon gar keine Angebote gab, warum sollte dies nach dieser Spielzeit anders sein. Der KSV bekommt seine Altlasten ja nicht mal verschenkt, weil kein anderer Verein bereit ist, die vollkommen überzogenen Gehälter zu bezahlen. Klick vier.

Der Verein ist sowas von gefickt. Für diese Erkenntnisse benötigt kein Schwanz schwachsinnigen Mumpitz wie „Expected Bullshit“. 

Zum Schluss…

…das Letzte.

Passend dazu einige ausgewählte Aussagen zum vollkommen überteuerten Kader (Quelle: Kampagnenblatt)

Schon im Sommer hätte ihm der HSV für einen Abgang keine Steine in den Weg gelegt. Die Verantwortlichen um Vorstand Stefan Kuntz und Sportdirektor Claus Costa hatten ehrliche Gespräche mit dem Enkel von Uwe Seeler geführt und ihm erklärt, auf seiner Position andere Pläne zu haben. Öztunali wusste frühzeitig, dass sich der HSV in der Offensive verstärken wird. Trotzdem glaubte er an seine Chance.

Doch auch Sahiti dient aktuell als Beispiel, warum die im ligaweiten Vergleich hohen Kaderkosten nicht immer deckungsgleich mit dem Ertrag auf dem Platz sind. „Er muss sich daran gewöhnen, in Deutschland die Hacke vielleicht eher wegzulassen und eine Klarheit in sein Spiel zu bekommen. Sein Können sieht man. Es wäre schön, wenn es nicht nur aufblitzt.“

Diese fand Baumgart zuletzt auch bei Bakery Jatta, einem weiteren nicht gerade günstigen Akteur für die Außenbahn. Seit seiner im Januar erfolgten Vertragsverlängerung um fünf Jahre bis 2029 hat der Gambier nur vier Scorerpunkte gesammelt.

Surprise, Surprise…