Neues aus der Anstalt: Die schwer gezeichneten Suchtkranken von ObdachlosenTV haben sich mal wieder einen Experten eingeladen und diskutieren über die Zukunft des großen Hasivau.

 

Gesprächspartner Marco Klewenhagen von SPOBIS macht durchaus einen kompetenten Eindruck, kann sich im Gegensatz zum dauerstammelnden Schwerstalkoholiker ShyKiller auch gepflegt artikulieren und hustet neben einem ordentlichen Anteil an Fanboy-Gehüpfe auch deutliche Kritik ins Mikro, indem er das Fehlen eines Vorstandsvorsitzenden, die unsägliche Dominanz der aktiven Fanszene auf den Mitgliederversammlungen und das teilweise asoziale Verhalten der Ultras bemängelt. So weit, so gut.

Ca. ab Min. 5 tun sich allerdings mal wieder inhaltliche Abgründe auf und zwar beim Thema Rechtsform. Klewenhagen bezeichnet die neue Rechtsform als sehr flexibel bezüglich des operativen Managements und hebt dann die Unterschiede zwischen AG & Co. KGaA und GmbH & Co. KGaA hervor, mit der Betonung, dass bei der angestrebten AG & Co. KGaA das Präsidium nicht weisungsbefugt ist.

Offensichtlich in völliger Unkenntnis darüber, dass die neue Rechtsform ja ein Splitting in eine Fußball Management AG und eine Fußball AG & Co. KGaA vorsieht, übersieht er, dass besagte Fußball AG & Co. KGaA, in der sich die neuen Investoren tummeln sollen, zwar genau NULL Einfluss auf das strategische und operative Geschäft haben wird, dieser Einfluss dafür aber bei der neuen Fußball Management AG liegen wird, die – Achtung, genau zuhören – zu 100 Prozent vom Präsidium des e.V. kontrolliert wird.

Soll heißen, der gute Mann hat das neue Rechtsform-Modell überhaupt nicht verstanden, ebenso wenig wie die Hofschranzen vom Auftragsblatt, die zwar noch was von zwei Aufsichtsräten faseln (was auch stimmt) und geht davon aus, dass das Präsidium, also heute noch um Präsident Pinselreiniger und ab Sommer dann voraussichtlich um Supporters-Chef Sven Freese nicht oder kaum in das operative Management des Profifußballs eingreifen kann, dabei ist es genau anders herum: Das Präsidium des e.V. ist dann zu 100% verantwortlich für das strategische und operative Geschäft im Profifußball.

Ganz ehrlich: Obwohl ich an beiden Infoveranstaltungen zur Rechtsform teilgenommen habe, musste ich selbst nochmal in der offiziellen Präsentation nachlesen, denn irgendwie hörten sich die Ausführungen von Herrn Klewenhagen zwar schlüssig an, passten aber so gar nicht zu dem Konstrukt, was Aufsichtsratschef Papenfuß uns in den Veranstaltungen verklickern wollte.

Quelle:  https://www.hsv.de/fileadmin/user_upload/HSV_EV/Dokumente/20240130_Praesentation_Rechtsformwechsel_Website.pdf

Ich weiß gar nicht, was ich verstörender finden soll: Dass weder die Hofberichterstatter vom Kampagnenblatt, noch der geladene Experte über die neue Rechtsform Bescheid wissen, oder dass der Hardcore-Traditionalist und Supporters-Anführer Freese demnächst das Sagen über den gesamten Profifußball beim HSV haben wird. Oder ob Michi „Opa Hoppenstedt“ Papenfuß überhaupt weiß, was er da mit seinem Lebenswerk anrichtet.

Gänzlich unerträglich ist allerdings die Vorstellung, dass irgendwann im Sommer wieder mal einige hundert tumbe Hohlhüpfer in zu engen rosa Trikots zur nächsten Mitgliederversammlung pilgern werden, um ihre Stimmkärtchen für jeden Scheißdreck hochzuhalten und damit die endgültige Transformation des Vereins zu einer fremdbestimmten Sekte beschliessen werden. Und dass Totengräber Kai Esselsgroth sich wieder einen feixen kann.

In diesem Sinne …  ENDE