Nach knapp 7 Jahren in der Liga der Maltafüße gilt im Volkspark eine Faustregel: Je beschissener gespielt wird, je lächerlicher gekauft und je peinlicher abgefunden wird, umso schriller werden die Schlagzeilen der angeschlossenen Printhäuser aka verlängerte Arme der KSV-Presseabteilung. Dabei muss man sich gar nicht mal die Mühe machen und wochenlang zurückscrollen, es reicht ein Blick in die letzten drei Tage, um diese Krankheit zu erfassen. Gestern spielte der KSV gegen Tabellen-14. der Auswärtstabelle mit extremen Glück 2:2 und in St. Ellingen wird geschrieben, als hätte sich Doofy Gilmores Kacktruppe ein 3:3 bei Real Madrid erzaubert. „Alle feiern KSV-Held Dompteur“ (Bild). Ja Wahnsinn, ein 29-jähriger Fußballprofi hat einen Freistoß aus 16 Metern verwandelt, eine solche Sensation eines solchen Unterschiedspielers hat die Fußballwelt noch nicht gesehen. „Traumtor rettet dem KSV den Aufstiegsplatz“ (Bild), kurz zur Einordnung: Wir erlebten gerade den 20. Spieltag. Doch das ist noch längst nicht das Ende der verblödeten Fahnenstange. Denn wieder einmal ist es dem 10-köpfigen Scouting-Team gelungen, Spezial-Perlen zu finden, die man in Manchester, Leverkusen oder Mailand traditionell verpennt hat. „KSV landet einen Doppelschlag auf dem Transfermarkt“ (Fischeinwickelpapier), was sind das bloß für Talent-Druiden.

Moment, da müssen wir dann doch nochmal ein paar Tage zurückgehen. Denn tagelang hatten die Hofberichterstatter davon fabuliert, dass man im Volkspark DAS ultimative Verteidiger-Talent der letzten 400 Jahre in Kroatien gefunden hätte, mit Herrn Prpprprptic war man sich mehr als einig und der junge Herr sei sogar noch besser als der überführte Dopingtäter Vuskovic, laut Grinsefresse Walther vom Kampagnenblatt „der wahrscheinlich beste KSV-Abwehrspieler der letzten 14 Jahre“, nein, es geht nicht mehr kleiner. Problem: Der KSV hatte nie, zu keiner Sekunde auch nur den Hauch einer Chance auf eine Verpflichtung des Verteidigers, der unter Garantie nach Spanien oder England geht, aber sicherlich nicht zu einem Verein, der in der 2. Liga gestrandet ist. Stattdessen holt man nun zwei Kleinkinder für absolut kranke Mondsummen. Für Herrn Sumohorror aus der 2. französischen Liga werden laut Transfermarkt.de müde € 3 Mio, fällig (aktueller Marktwert: € 500.000), für das norwegische Milchgesicht Rössler-Lilibeth angeblich sogar € 3,5 Mio. (Marktwer: € 700.000). „In Norwegen wird über eine Ablöse im Bereich von 3,5 Mio. Euro berichtet.“ Transfermarkt.de). Ja, liebe Diebe, jetzt haben sie an der Müllverbrennungsanlage endgültig den Verstand verloren, zumal man im eigenen Campus solche Spieler eigentlich zuhauf haben müsste.

Hat man auch, aber hauseigene Weltmeister (Yalcinkaya) und Eigengewächse, die in U-Nationalmannschaften kicken, haben halt nicht solche „Strahlkraft“, wie unbekannte Stolperjochen aus der zweiten französischen Liga oder dem international drittklassigen Norwegen. „Am Wochenende lehnte Hajduk das Angebot des HSV in Höhe von 2,5 Millionen Euro ab. Der Tabellenzweite Kroatiens hatte ein Preisschild von mindestens sechs Millionen Euro aufgerufen und dabei künftige Wertsteigerungen bereits eingepreist. Doch ein Deal in dieser Größenordnung war für die Hanseaten nicht umzusetzen.“ (Kampagnenblatt). Wie behindert muss man eigentlich sein, wenn man denkt, man bekommt einen Spieler, der einen Vertrag bis 2027 besitzt, für ein Drittel des aufgerufenen Preises? Weil man der geile Zweitligist KSV ist? Freunde, da scheißen die in Split drauf, begreift es endlich. Aber weil man nach den Sensations-Schlagzeilen der letzten Wochen und den Abgängen von Peregrin Tuk und Heyer im Zugzwang war, musste die Kohle raus. 

Schließen wir heute mit den wie üblich markigen Worten des Welt-Kapitäns Johann Schönlauch:

„Am Freitag heisst es: Volle Kapelle gegen Münster! Da können nur drei Punkte das Ziel sein.“

Halte doch einfach mal deine dumme Fresse, du Gespenst.

P.S.

HSV: Heftiger Hefti, Hackenspieler Karabec, Spaßmacher Dompé und Spielverderber Meffert – gegen Hannover haben die Hamburger den Sieg verschenkt (Kampagnenblatt). Das schreibt diese kranken Postille über eine Mannschaft, der mit viel Glück kurz vor Schluss der Ausgleich gelungen ist. Noch Fragen? Dies ist übrigens einer der Hauptgründe dafür, dass ein Typ, der 17.000 km von allem dem Schwachsinn entfernt lebt, immer noch diesen Blog betreibt. Einer muss es ja tun….