…den Co-Trainer zum Chef-Trainer zu befördern. Besonders dann nicht, wenn er unter den letzten 3 Cheftrainern bereits der Hütchenaufsteller war. Als Co-Trainer hat man innerhalb eines Teams (Trainer, Co-Trainer-Mannschaft) eine ganz bestimmte Funktion und die geht durchaus über das Hütchen aufstellen und Leibchen verteilen hinaus. Der Co-Trainer ist auf der einen Seite der erste Ansprechpartner des Chefs, auf der anderen Seite aber auch derjenige, an den sich die Spieler wenden, wenn sie mit dem ersten Übungsleiter Probleme haben. Häufig ist ein Co auch so etwas wie die Kummerkastentante der Mannschaft, was ihn nicht selten in Gewissenskonflikte bringt. Denn was tun, wenn einem einer der Spieler etwas anvertraut, er dies aber nicht an seinen Vorgesetzen übermitteln darf? Beim KSV ist nun der Fall eingetreten, dass man mit Doofy Gilmore Polzin die im Grunde fleischgewordene zweite Reihe befördert hat, immerhin war Rotbäckchen bereits unter den letzten drei Cheftrainern die Nr. 2. Daraus hat sich zu allen anwesenden Spielern eine besondere Beziehung entwickelt, im Team ist eigentlich keiner mehr, der einen anderen Co als Polzin kennt. Nun aber soll der, dem man gestern noch seine Probleme erzählt hat, die Ansagen machen und  – die Mannschaft soll das ernstnehmen. Ich möchte nicht wissen, wie viele Spieler hinter vorgehaltener Hand geflüstert haben: „Ach guck, jetzt macht er auf Boss“, als er den verspäteten Dompteur auf der Bank ließ. 

Betrachtet man sich tatsächlich die Spiele unter Gilmore, so wird schnell deutlich, dass es in den allerseltensten Fälle überzeugend war und dass man bisher massiv vom Spielglück und von lächerlichen Schiedsrichter-Entscheidungen profitierte. 3:1, 2:2, 1:1, 5:0 (gegen Fürth), 1:0, 3:2, 2:2, 2:1, 1:1, bis auf das Spiel gegen indisponierte Fürther hätte jede Partie mit ein wenig Pech auch andersherum ausgehen können und dann wäre man jetzt nicht 2., sondern 9. Was aber macht Doof Gílmore? Er gibt in der BILD ein Michael J. Fox-Interview unter der Überschrift „Das Geheimnis meines Erfolges“, was danach folgte waren zwei absolute Schweineleistungen gegen fußballerisches Fallobst. Die Nibelungentreue zu Johann Schönlauch stammt unter Garantie auch noch aus seiner Zeit als Co, sie wird den KSV weitere Punkte kosten. Aber Polzin ist nicht das einzige Problem des KSV, ein weiteres ist David Silke. Denn je mehr und je lauter die Hofberichterstatter den Freizeit-Pastor zum unverzichtbaren Superstar und „Aggressiv Loser“ ausrufen, umso geiler fühlt sich der Asi Silke. Ich möchte nicht wissen, was einige Spieler gedacht haben, als er sich nach einem verschossenen Elfer die Pille egoistisch ein zweites Mal schnappte, um am Mythos des alternativlosen Retters zu schrauben. 

„Ein großes Kompliment an die Mannschaft“, so der Torjäger. „Sie hat mir signalisiert, dass ich mir den Ball noch mal schnappen soll. Ich habe das aber auch vehement gefordert. Jean-Luc (Dompé, die Red.) hat mir den Ball gebracht und gesagt: Jetzt mach‘ das Ding rein …!“ (Mopo)

Man stelle sich einfach mal die Situation vor. Da spielt eine Mannschaft im 7. Jahr in der zweiten Liga, holt in der Winterpause zwei neue Milchgesichter für € 6,5 Mio. und MUSS aufsteigen, anders geht es gar nicht. Dann verkackt Silke den ersten (lächerlichen) Elfer in peinlicher Manier und fordert vehement, auch den nächsten schießen zu wollen, nämlich einzig und allein, um Argumente für eine Vertragsverlängerung zu sammeln und an der Legende vom Aufstiegs-David zu feilen. Es wird nicht mehr lange dauern, dann werden seine Mitspieler begriffen haben, welch Egoist der Prediger ist und dass er seinen eigenen Erfolg über den der Mannschaft und des Vereins stellt. 

…während Davie Selke noch deutlicher wurde. „Das ist sehr ärgerlich, wir werden mit Emir sprechen“, erklärte der Torjäger und presste die Lippen vielsagend zusammen (Mopo)

Wir werden mit ihm reden? Für wen hält sich der Spinner eigentlich? Wenn jemand mit dem Albaner über seine unfassbare Geste zu reden hat, dann sind es der Trainer oder der Sportchef, aber unter Garantie kein wandernder Söldner wie Silke, zumal dieser sich im Laufe seiner Karriere schon vergleichbare Aktionen geleistet hat. All diese Aktionen sprechen dafür, dass David Silke sich mittlerweile für eine Art Superstar im Team des KSV empfindet, dabei ist er nichts weiter als ein durchschnittlicher Zweitliga-Bolzer im Spätherbst seiner Karriere. Aber wieder einmal geht die Rechnung dank der tatkräftigen Unterstützung der gekauften Hofberichterstatter auf.

 

Torjäger schnappt sich zweimal den Ball vom Punkt – mit unterschiedlichem Ausgang. Am Ende rettet er mal wieder seinen HSV. 

Letztlich war es wieder einmal Selke, der für den HSV die Kohlen aus dem Feuer holte.

 Viel wichtiger als die Torjägerkanone ist Selke aber ohnehin ein ganz anderes Ziel: der Aufstieg.

(Kampagnenblatt)

Nein, ihr verschissenen Lutscher. Mit seinem lächerlich verschossenen Geschenk-Elfer hat er dafür gesorgt, dass zwei Punkte fehlen. Der aktuelle PR-Text hätte auch ohne Probleme von Silkes Berater Akeem Adewunmi geschrieben sein können, vielleicht ist er es sogar. 

ENDE