Früher galt die Intelligenz als etwas Erstrebenswertes.
Bildung, Wissen, Tiefgang – das waren Werte.
Heute? Dummheit ist das neue Statussymbol und das Erschreckende: Sie wird nicht mehr versteckt.
Sie wird gefeiert. Wer kompliziert denkt, wird belächelt.
Wer einfach redet, wird beklatscht.
 
Plötzlich sind es nicht mehr die Klugen, die Einfluß haben, sondern die Lauten.
Die Einfachen, die Selbstverliebten.
Menschen, die stolz darauf sind, nicht zu lesen.
Die alles, was komplex ist als unnötig oder arrogant abstempeln und genau damit gewinnen sie.
Follower, Aufmerksamkeit, Reichweite
 
Denn Dummheit hat heute ein neues Gesicht.
Unterhaltsam, schnell, grell.
Wer Dinge vereinfacht bis sie nicht mehr stimmen bekommt Applaus
Wer differenziert, wird überhört.
Denn wer denkt, ist zu langsam für diese Welt. Zu anstrengend. Zu tief. Dummheit dagegen ist bequem, sie stellt keine Fragen.
 
Sie verlangt nichts, sie kommt in Schlagworten, Phrasen und Memes daher.
Sie braucht keine Belege, keine Recherche, nur ein Gefühl.
Und das reicht. Es ist cool geworden, nichts zu wissen. Zu sagen: Ich informiere mich nicht, ist mir zuviel.
Oder: Ich hab‘ da so ein Gefühl.
Oder einfach gar nichts mehr zu sagen, außer: Hauptsache, ich habe meinen Spaß. Und genau das wird jetzt gefeiert.
 
In Reality Shows, in sozialen Medien, in Diskussionen, die keine mehr sind,
Wer reflektiert spricht, wird abgehoben genannt.
Wer Unsinn ruft, wird gefeiert als „echt“.
Dummheit war mal ein Makel, heute ist sie ein Lifestyle und wer sich ihrer bedient, weiß: Je weniger du sagst, desto weniger wirst du hinterfragt.
 
Aber was passiert mit einer Gesellschaft, in der Oberflächlichkeit mehr zählt als Inhalt? In der Bildung als elitär gilt und Unwissen als sympathisch?
Wir verlieren nicht nur Tiefe, wir verlieren Orientierung.
Und irgendwann wissen wir nicht mehr was richtig ist, sondern nur noch, was viral geht.
Dummheit ist das neue Statussymbol und wer dazugehören will, muss nur eines tun: Aufhören zu denken.