Für alle, die vielleicht nicht den komletten Durchblick haben, die diesen Blog aber trotzdem lesen und bei der nächsten Mitgliederversammlung des KSV wahlberechtigt sind, habe ich einen dezenten Hinweis: Achtet einfach mal darauf, wie das widerwärtige Kampagnenblatt über die Kandidaten zur Wahl des e.V. Präsidenten berichten, ob sie überhaupt über alle Kandidaten berichten und vor allem achtet ganz bewusst auf die Zwischentöne. Und dann habe ich einen weiteren Hinweis für euch bzw. einen Anstoss: Denkt mal darüber nach, warum das Kampagnenblatt über einige Kandidaten berichtet und über andere nicht. Denkt mal darüber nach, warum das Kampagnenblatt in seinen brechreizerregenden Artikeln für den einen Kandidaten unverhohlen Werbung macht (Köncke) und vor dem anderen warnt (Magath). Und dann denkt an die jahrelange Zusammenarbeit mit dem Verlierer Judas Boldt, der 5 Jahre lang aktiv geschützt und supportet wurde und es heute noch wird. Das Ganze hat einen einzigen Grund – von dem einen bekommen sie etwas, von dem anderen nicht. Aus diesem Grund nehmen wir heute einmal den aktuellen Beitrag aus dem Kampagnenblatt unter der Überschrift „Henrik Köncke als Präsident: Übernehmen die Ultras den KSV?“ auseinander und interpretieren die größtenteils unverhohlen ausgesprochene Wahlempfehlung.
Es ging um das Aufstiegsfinale des HSV, Klaus-Michael Kühne, Merlin Polzin und die aktive Fanszene. Köncke schüttelte viele Hände, hörte aufmerksam zu und schnackte hier und da.
(Botschaft: Köncke ist beliebt und volksnah. Er „hört aufmerksam zu“ und „schnackt“ mit jedem. Ein Kandidat aus dem Volk, ein Hooligan wie du und ich.)
Die Sätze schlugen innerhalb des HSV wie eine kleine Bombe ein – und führten oft zu einer zentralen Frage: Kann ein ehemaliger Ultra wirklich HSV-Präsident werden? Die einfache Antwort auf diese Frage lautet: Ja, natürlich. Bestes Beispiel ist Hertha BSC, wo sich der vor einem Jahr verstorbene Kay Bernstein als Präsident viel Respekt verschafft hat.
(Botschaft: Bedenken zerstreuen. Nur, weil jemand seine gesamte „Karriere“ als Hool mit dem Rücken zum Spielfeld auf dem Zaun gestanden und wahlweise „Scheiß St. Pauli“ oder „Scheiß Werder Bremen“ ins Megaphon gegrölt hat, nachdem er zur Gewalt gegen andere Fans aufgerufen hatte, ist er nicht per se unwählbar. Das zeigt das Beispiel Hertha BSC – wobei der Vergleich natürlich kompletter Bullshit ist, aber das interessiert nicht weiter)
Bis zu seinem plötzlichen Tod genoss der ehemalige Capo (übersetzt: Vorsänger der Kurve) großen Respekt aus ganz unterschiedlichen Lagern.
(Botschaft: Seht ihr, Hooligans können durchaus halbwegs normal denken)
Doch natürlich gibt es auch eine etwas kompliziertere Antwort. In der Hansestadt hörte man bereits am Tag nach der Verkündung Könckes Sorgen, dass nun die Nordtribüne den HSV übernehmen könnte, dass Köncke im Fall seiner Wahl sich zu sehr von der aktiven Fanszene treiben lassen und die Befürchtung, dass man externe Geldgeber abschrecken könnte. Die gute Nachricht: Diejenigen, die Köncke kennen, teilen diese Sorgen nicht. Sogar innerhalb des Aufsichtsrats hat sich der frühere Vorsänger von Poptown in den vergangenen zwei Jahren großen Respekt erarbeitet
(Botschaft: Bedenken zerstreuen. „Natürlich gibt es welche, die sich Gedanken machen, aber wir vom Kampagnenblatt können euch garantieren, dass diese Bedenken absolut unangebracht sind“)
Der ehemalige Oberliga-Stürmer des TSV Sasel sitzt im Sportausschuss des Kontrollgremiums und tauscht sich regelmäßig mit Sportvorstand Stefan Kuntz aus
(Botschaft: Der Ex-Schläger hat selbst gekickt und spricht als Aufsichtsratsmitglied sogar mit dem Vorstand. SPORTKOMPETENZ!!!)
Der Manager von Hapag-Lloyd gilt als Brückenbauer zwischen aktiver Fanszene, Mannschaft und Verantwortlichen.
(Botschaft: Manager=Wirtschaftskompetenz, Macher. Der Umstand, dass der Mann Sachbearbeiter/Disponent ist, wird lieber nicht erwähnt)
Zuletzt initiierte Köncke ein Treffen zwischen den Ultras und der Mannschaft vor dem Heimspiel gegen den Karlsruher SC.
(Botschaft: Köncke ist KSVer durch und durch, ihm geht es nur um Verein und Erfolg)
Nachdem Köncke im Juni 2023 in den Aufsichtsrat eingezogen war, konnte er den Umgang des HSV mit vielen dieser Themen bereits aktiv beeinflussen.
(Botschaft: Der Mann gehört in den Aufsichtsrat, er hat den KSV nach vorn gebracht)
Am 21. Juni tritt Köncke bei der Wahl zum neuen Präsidium auf der Mitgliederversammlung im Volksparkstadion nun unter anderem gegen Felix Magath an.
(Botschaft: Schnellstmöglich das Feindbild respektive den Endgegner identifizieren und benennen)
Die Kandidatur von Magath hatte in der Fanszene des HSV für großes Aufsehen gesorgt. Einige Ultras auf der Nordtribüne hatten ihre Ablehnung gegenüber der HSV-Ikone bereits auf Spruchbändern zum Ausdruck gebracht.
(Botschaft: Den Endgegner von Beginn an diskreditieren. Bedenken schüren. Den Menschenfreund Köncke als Gegenentwurf zum unnahbaren Magath positionieren)
Nun werden Köncke gute Chancen eingeräumt, die Nachfolge von Jansen als Präsident zu übernehmen.
(Botschaft: Positiv sein. Wenn Köncke gute Chancen hat, steht man doch auf der Gewinnerseite, wenn man für ihn stimmt und nichts motiviert mehr als zum richtigen Zeitpunkt auf der richtigen Seite zu stehen)
„Der Fußball und seine Fankultur stehen am Scheideweg“, sagte Köncke und beendete das Gespräch mit philosophischen Worten. „Dass die Fußballfans sich den Fußball doch noch zurückholen, ist vielleicht utopisch, aber heutzutage ist nichts realistischer als die Utopie.“ Dass ein ehemaliger Ultra mal HSV-Präsident wird, ist seit Könckes Kandidatur-Ankündigung jedenfalls deutlich mehr als Utopie.
(Botschaft: Köncke macht das alles natürlich nicht für sich, sondern für die Fans, wie uneigennützig. Der frühere Gewalttäter wird als Mann des Volkes positioniert und das in Zeiten, wo er als Aufsichtsratsmitglied Champions League-Preise gegen Real Ulm mitgetragen hat.)
Fazit: Wohl selten in der mittlerweile peinlichen Geschichte des Kampagnenblatts wurde so unverhohlen Werbung für einen Kandidaten gemacht, doch sollten sich alle Wähler unbedingt Gedanken darüber machen, warum das so ist. Den Schmierlappen geht es weder um den Verein, noch um den Fans, die Preise oder den Erfolg. Warum also soll ein sachbearbeitender ehemaliger Oberliga-Stolperer zum Vereinsgott gepusht werden, während ein ehemaliger Nationalspieler, Vize-Weltmeister, Europameister, deutscher Meister als Spieler und Trainer, Gewinner des Europapokals der Landesmeister, Manager etc. als bedenklich eingestuft wird? Jedenfalls besagen Gerüchte aus Hamburg, dass der Beirat, welcher über die Zulassung der Kandidatur entscheidet, von dem jeweiligen Kandidaten genügend Zeit einfordert, die Rolle des e.V. Präsidenten auch ausfüllen zu können. Köncke soll angeblich deshalb in Teilzeit gehen wollen, was natürlich die Frage aufwirft, wie man sich das als „Manager“ bei Hapag Lloyd leisten kann. Außerdem hört man, dass Meister Köncke außergewöhnlich oft in den Urlaub fährt, was ebenfalls die Frage nach sich zieht, wie das eigentlich geht. Irgendwas an der Geschichte stinkt zum Himmel
Vielleicht sollte auch mal erwähnt werden, dass KMK der stärkste Aktionär bei Hapag-Lloyd ist. Wie kann denn die aktive Fan-Scene (wie sie sich nennt, wobei Asis besser passen würde) das in Einklang bringen, dass ihr Wunsch-Präsi vom größten Feind ernährt wird?!
Sauber auseinander genommen, Grave, 1 mit Stern. Diese geschmierten Schmierlappen haben jegliche Ehre verloren.
Das ist erneut ein weltklasse Blog. Jede Zeile entspricht der Realität.
Korruption hoch zehn.
Der Aufstieg ist der Start in neue Tiefpunkte. Die Mannschaft ist grottig. Niemand bringt eine Ablöse. Chaos im gesamten Kader.
Die gehören alle weggesperrt.
Dank an Grave für den ausführlichen Beitrag. Würden sich manche Leute dies einmal durchlesen und sacken lassen, dann müssten einige Ahaerlebnisse erfolgen, aber wenn bereits nach 2 Zeilen „Verräter“ geschrien wird, dann kannste halt nichts machen. Zum einen ist dieses ganze System so leicht durchschaubar, zum anderen ist es so gefestigt, weil die meisten des sogenannten Fanvolks es garnicht wissen wollen. Horden von Lemingen sind in den letzten 20 Jahren herangewachsen, was zählt schon Schule und Arbeit, wenns den großen KSV gibt. Der großartige Artikel veranlasst mich eine Spende loszuschicken. Und morgen nachmittag werden die Herren mit so einer stolzgewchwellten Brust auflaufen, da bin ich mal gespannt.
Top-Blog!🏆 Sollen alle in der Hölle schmoren. ENDE
Henrik Köncke ist doch auch ein wichtiger Bestandteil der Jonas Sunshine-Gang gewesen und ist es doch auch noch!
Was ein tiefer dreckiger, verlogener Haufen dieser Verein doch ist.
Glückwunsch zu dem X-ten Pulitzer-Preis.
Und das alles umsonst.