Kommentar

Felix Magath wurde vom Wächterrat des KSV als Kandidat zur e.V. Präsidentschaft abgelehnt, aber bin ich jetzt eigentlich überrascht? Ja und Nein. Ja, weil ich mir immer noch einen Hauch Naivität gönne und dachte, dass man doch eigentlich den Mitgliedern und Wahlberechtigten die Wahl über ihren nächsten Präsidenten überlassen sollte. Diese demokratische Idee musste ich nun gestern endgültig zu Grabe tragen, denn Demokratie gibt es in St. Ellingen nicht mehr. Und nein, eigentlich war ich dann doch nicht überrascht, denn wer diesen Verein kennt, der weiß, dass er inzwischen Personen mit Ideen, Konzepten und Leistungsgedanken mehr fürchtet als der Teufel das Weihwasser. Felix Magath hätte Fragen gestellt und Fragen möchte man im Volkspark nicht mehr gestellt bekommen, besonders jetzt nicht, wo man doch so unfassbar erfolgreich ist. Auch ein Thomas Wüstefeld hat Fragen gestellt und wurde mit tatkräftiger Unterstützung des Kampagnenblatts abgesägt und diskreditiert. Auch ein Marcel Jansen fing irgendwann an, Fragen zu stellen, sein Schicksal deckt sich dann zu 1888% mit dem Wüstefelds. Jeder, der die herrschenden, nordkoreanischen Strukturen dieses Molochs hinterfragt, wird mit Hilfe des Kampagnenblatts zerstört, das hat inzwischen schöne Tradition.

Wen lässt der Wächterrat des KSV e.V. denn nun aber zur Wahl zu? Selbstverständlich Wächterrats-Mitglied Eselskot, denn wie könnte der Rat bitte ein eigenes Mitglieder verschmähen. Selbstverständlich Ex-Capo, Tribünenadler und Gewalttäter Köncke, denn der wurde ja bereits von der Hofberichterstatter-Presse gehyped. Und Frank Ockens, über den weiß ich gar nichts. Also einen Vereins-Funktionär, einen Straftäter und einen Unbekannten, aber nicht die Vereins-Legende Magath, denn der, so wurde es natürlich via Kampagnenblatt übermittelt, war zu keinem Zeitpunkt an den Rollstuhl-Basketballern und den Schachspielern interessiert, Magath wollte nur in den Aufsichtsrat und die Vereinssatzung kannte er auch nicht auswendig. Das wiederum unterscheidet ihn von den Aufsichtsratsmitgliedern Köncke und Hartmann, die interessieren sich weniger als Null für Profifußball, gell? By the way, neben einem erwiesenen Fußballfachmann Magath wurde mit Alexander Eckball auch ein ehemaliger, gewählter Aufsichtsrat abgelehnt. Lustig, oder? Für die Kontrolle des Vorstandes hat es mal gereicht, ebenso wie dafür, für den Verein Pokal und Titel zu holen, für die e.V .Präsidentschaft ist das nicht genug, es sei denn, man heißt Köncke oder Hartmann. 

Machen wir uns doch nichts vor, die Ablehnung Magaths hat weder fachliche noch konzeptionelle Gründe, man möchte nur einfach niemanden, der die bestehende Machtstruktur der Sekte in Frage stellt. Deshalb möchte man auch keine Fernwahl, deshalb hat man den Wächterrat vor die Präsidentschaftswahl vorinstalliert, um unbequeme Kandidaten bereits vor der Wahl auszuschalten. Dieses Verhalten ist undemokratisch, ist verdorben und intrigant, aber so kennen wir unseren KSV doch. Richtig mies wird es jedoch, wenn man eine Vereinslegende dadurch zerstört, indem man unwahre Behauptungen an das Kamapgnenblatt gibt, damit diese widerlichen Steigbügelhalter den aussichtsreichsten Konkurrenten des Favoriten des Wächterrats ausschalten und in den Schmutz ziehen. Was man normalerweise nur aus Nordkorea, Russland, China und neuerdings den USA kennt, ist an der Müllverbrennungsanlage seit Langem Standardverfahren. Ich wünsche diesem verhurten Verein ein Präsidium aus Köncke (Präsident), Golz (Vize) und Hartmann (Schatzmeister) und dann ersticke ich wahrscheinlich an meinem Popcorn.

Übrigens: Aus Hamburg habe ich noch einige lustige Informationen über den SC-Topkandidaten Köncke erhalten, wie schön, wenn man seine Quellen pflegt. Zuerst einmal hat sich Köncke mit absolut niemandem abgestimmt und ist bekanntermaßen der einzige Kandidat ohne Team. Aber Köncke erzählt jedem, der es hören möchte, dass er mit allen anderen Kandidaten gesprochen hätte und sich jeder eine Zusammenarbeit mit ihm vorstellen könnte, eine absolute Falschbehauptung. Der Aufsichtsrat findet seine unabgesprochene Bewerbung komplett daneben, das Gleiche gilt für das Präsidium. Lustig auch, dass der ehemalige Tribünenadler die Heimspiele in der Kurve „genießt“, schließlich ist man ja ein Mann des Volkes. Erst nach Abpfiff schwebt man dann in die Loge, allerdings lässt sich der Sachbearbeiter im VIP-Shuttle zum Stadion fahren, nur die letzten Meter geht er zu Fuß, damit es niemand sieht. Genau so jemanden braucht dieser verkommene Klub.

 

Kandidaten Präsident

Für das Amt des Präsidenten schlägt der Wächterrat der Mitgliedschaft des Hamburger Sport-Verein e.V. folgende Personen zur Wahl vor:

  • Kai Esselsgroth
  • Henrik Köncke
  • Frank Ockens

Kandidierende Vizepräsident:in

Für das Amt des bzw. der Vizepräsident:in schlägt der Wächterrat der Mitgliedschaft des Hamburger Sport-Verein e.V. folgende Personen zur Wahl vor:

  • Richard Golz
  • Laura Ludwig
  • Anna Stöcken

Kandidaten Vizepräsident und Schatzmeister

Für das Amt des Vizepräsidenten und Schatzmeisters schlägt der Wächterrat der Mitgliedschaft des Hamburger Sport-Verein e.V. folgende Personen zur Wahl vor:

  • Dr. Ralph Hartmann
  • Michael Papenfuß

 

Natürlich war man sich in der Sekte bewusst, dass es einen Aufschrei geben würden, wenn der Wächterrat eine Legende wie Magath ablehnen würde. Zu diesem Zweck wurde das Kampagnenblatt angewiesen/beauftragt, am nächsten Tag einen entsprechenden „Kommentar“ zu veröffentlichen, der die Arbeit des Wächterrats verteidigt und selbst im Nachklapp noch vor Magath warnt. Es gibt absolut nichts, wofür sich die bezahlten Hoschranzen bei diesem Drecksblatt zu schade sind.

Kritik am Kontrollgremium ist daher zu voreilig. Der Beirat hat nicht undemokratisch in die Wahl am 21. Juni eingegriffen, wie es mancher Kritiker behauptet. Das fünfköpfige Gremium ist vielmehr seiner Aufgabe nachgekommen und hat nach bestem Gewissen im Interesse des HSV entschieden

Es ist außerdem kein politisches Votum gegen Magath. Zahlreiche andere Bewerber sind ebenfalls nicht zur Wahl zugelassen worden, weil sie kein Konzept für den HSV e.V. vorgelegt haben sollen. Auch Magaths Interessen sollen eher im Aufsichtsrat der Profifußballer gelegen haben.

Wer trotzdem die Entscheidung gegen Magath tadelt, der sollte sich die Frage stellen, was denn die Alternative gewesen wäre. Was wäre gewesen, wenn der Beirat trotz seiner Bedenken Magath zur Wahl zugelassen und die Mitglieder ihn gewählt hätten. Wenn sich der Verdacht bestätigt hätte, dass Magath den Aufsichtsrat komplett umbauen will, wäre der Aufschrei wohl noch größer gewesen. Schnell wäre dann Kritik am Beirat aufgekommen, wie es nur so weit kommen konnte.

Magath hat zweifellos Herausragendes geleistet für den HSV, er wird auch immer eine Ikone dieses Clubs bleiben. Das qualifiziert ihn allerdings noch lange nicht für das Amt des Präsidenten. Nach allem, was zu hören ist, ist die Entscheidung des Beirats nachvollziehbar.