Nur, weil jemand vor 40 Jahren ein Tor geschossen hat, ist er noch lange kein guter Präsident (Beirats-Mitglied Christian Biebermeier auf dem Volksparkett)

Nun denn, in meiner Welt müsste jemand, der einem angeblich unabhängigen Vereinsgremium angehört, welches u.a. damit beauftragt ist, sämtliche Kandidaten für die Wahl zum e.V. Präsidenten zu prüfen und der über einen der Kandidaten während des laufenden Prozesses eine solche Aussage in der Öffentlichkeit tätigt, sofort aus dem Amt entfernt werden, aber natürlich wird das in St. Ellingen in 100 Jahren nicht geschehen. Man könnte das Ganze übrigens auch anders kommentieren. Nur, weil jemand mehrere Jahre mit dem Rücken zum Spielgeschehen auf dem Zaun sitzend in ein Megaphon gekreischt hat, ist er noch lange kein guter Präsident. Nur, weil jemand Golfcarts verkauft, ist er noch lange kein guter Präsident. Nur, weil sich jemand seit Jahren durch sämtliche Vereinsgremien wanzt, ist er noch lange kein guter Präsident, aber um all das geht es nicht (mehr). Es geht darum, dass es beim KSV eine Verschiebung der Wichtigkeitsgewichtung gegeben hat, bewusst und pro-aktiv eingeleitet und umgesetzt von Slenderman Judas Boldt unter freundlicher Unterstützung der Abteilung Hofbericht.

Die Wichtigkeit respektive Präferenz weg von Titeln, Pokale, Leistungsgedanken hin zu dem, was im Jahr 2025 mehr zählt als alles andere: Das Publikum! Pfeift das Publikum, jubelt das Publikum, unterstützt das Publikum, garantiert das Publikum den bedingungslosen Support, mittlerweile ist nicht mehr ein Spieler oder die Mannschaft der Star, das Publikum ist es. An diesem Zustand geilen sich große Teile dieses Publikums auf, man feiert keine Erfolge, man feiert sich selbst. Zuletzt gesehen und erlebt an einer völlig überzogenen Feier inkl. Loveparade um die Alster, als weniger die Mannschaft und der 2. Platz in der Abschlusstabelle und mehr die Party selbst gefeiert wurde, die Transformation zur leistungsunabhängigen, folkloristischen Liebessekte ist abgeschlossen und unumkehrbar, man feiert sich selbst und wer nicht mitfeiert, ist der Endgegner. Und jetzt kommt ein Felix Magath, der krasse Gegenentwurf dieser Bewegung. Ein Mann, der egal in welcher Funktion erfolgsbesessen ist, aber diese Erfolgsbesessenheit ist nicht mehr erwünscht, weil sie eben genau das gefährdet, was man sich über die letzten 7 Jahre mühsam erhüpft hat. Sportlicher Erfolg, für einen Magath der Kern des Ganzen, ist nur noch sekundär und müsste man sich zwischen Sekten-Familie und Titel entscheiden, mittlerweile würden sich viele für den Erhalt der neuen Einigkeit entscheiden. Sowohl Loveparade inkl. VSD (Vuskovic Street Day) also auch Platzsturm waren für die Hüpfer wichtiger als der Aufstieg selbst.

Nun hat man einen Magath (vor seinem politisch motivierten Ausschluss) und man hat u.a. einen Köncke. Magath steht für Sport, für Erfolg, für Leistungswillen, Köncke steht für Fans und Folklore, Eselskot steht für intrigante Vereinsmeierei. Mal im Ernst, wir sprechen doch immer noch über einen Fußball-Verein bzw. einen Sportverein und nicht über Master Chef Australia. Allein der Umstand, dass Sport (Fußball)-Außenseiter wie Biebermeier, Eselskot, Freese, Köncke und Konsorten überhaupt eine gewisse Wichtigkeit bekommen konnten, während im Kontrollgremium der Profi-Abteilung nicht mehr der Hauch von Sportkompetenz zu bewundern ist, ist doch grotesk. Stellen wir die nächste Frage: Welches sind die heutigen Ikonen, die Vorbilder dieses Vereins? Zu meiner Zeit waren das Spieler wie Kaltz, Keegan, Hrubesch, Spieler, die Erfolge vorzuweisen hatten. Heute sind es Witzfiguren wie Tom Mickel mit 11 Spielen in 13 Jahren. Heute ist es ein überführter Identitätsbetrüger wie Daffeh oder ein überführter und verurteilter Dopingsünder wie Vuskovic, das sind die Idole des KSV 2025. Weiteres Indiz für die komplette Abkehr vom Leistungsgedanken: Judas Boldt. 5 Jahre Erfolglosigkeit, aber er wird von den Medien und (großen) Teilen der Anhängerschaft immer noch wie ein Messias gesehen. Warum? Nicht, weil er sportlich erfolgreich war. Nicht, weil er den Verein durch clevere Transfers saniert hat. Nein, weil er sich medienwirksam zum Verteidiger der Vereins-Farben aufgeschwungen hat, das kommt an. 

Noch ein Beispiel gefällig? Tom Walter. 2 1/2 Jahren Dauerversagen, zwei verkackte Aufstiege in Folge, aber immer noch denken einige, dem Bartfick scheint die Sonne aus dem Arsch. Warum? „Liebe ist wichtiger als Punkte“ und schon läuft der Sekte das Wasser am Bein runter und man kann weiterversagen. „Die Mädels und Jungs in der Kurve“, bla bla bla. Erzähle den Idioten nicht die Wahrheit, erzählen ihnen, was sie hören wollen, dann kann dir kaum noch was passieren. Und wie kann man die folkloresüchtigen Hüpfer besser bedienen als mit einem Hamburger wie Doofy Gilmore, der den Verein zurück in die Bundesliga führt. Die Entlassung von Anzeigenhauptmeister Doofy wird für Stefan „The Honigkuchenpferd“ Cunts in der nächsten Saison zur absoluten Nagelprobe, denn den Hamburger Aufstieghelden vor die Tür zu setzen, das wird bei vielen nicht gut ankommen. Und jetzt kommt ein Felix Magath und will Präsident werden? Das passt zum KSV 2025 ungefähr so wie Gay Eselskot zu den Hells Angels und deshalb musste es unbedingt verhindert werden. Man stelle sich einmal vor, die hätten Magath gewählt, was wäre dann aus der schönen, mühsam aufgebauten Liebessekte geworden, in der sich so viele an ihre sicheren Pöstchen gewöhnt haben…