Vielleicht erinnert sich der Eine oder Andere noch an die Jahre 2013/14, als es parallel zur Mitglieder-Initiative HSVPLUS eine weitere Bewegung gab: HSV not for sale. Ich kann mich noch gut an die Parolen und die Weltuntergangsstimmung erinnern, die Leute wie Biebermeier, Freese und all ihre Ultra/Supporters-Kumpels verbreiteten. Nun, am Ende scheiterten sie, HSVPLUS wurde durchgewunken, aber der Mob arbeitete im Untergrund weiter und hat nun seit dem Wochenende sein vorläufiges Ziel erreicht. 

HSV Not For Sale 

Nein, heute ist kein guter Tag für den HSV!

Denn seit heute ist klar, der HSV gehört nicht mehr alleine dem e.V. und uns Mitgliedern, sondern wird zu 7,5 Prozent von einem Investor übernommen. KMK erhält die Anteile unter Wert für 18,75 Mio Euro. Legt man die Wertgutachten zu Grunde hätte der HSV zwischen 23 und 25 Mio für die Anteile bekommen müssen. Uns wurde ja versprochen der HSV wird nicht verschachert – die Zahlen sprechen eine andere Sprache. Und ja supi, dass der HSV wieder im Volksparkstadion spielt, aber die PR Aktion soll doch nur von oben genannten Fakten ablenken und das Image von KMK aufpolieren. Und was ist eigentlich mit der Differenz zwischen 25 Mio Darlehen und 18,75 Mio für die Anteile? Der HSV schuldet demnach KMK noch 6,25 Mio, sprich 1,5 Jahre Einnahmen aus dem Stadionnamensverkauf an Kühne sind schon wieder weg bzw behält KMK gleich ein. Die Einnahmen der restlichen 2,5 Jahre geht dann für die Rückzahlung der Anleihe drauf. Sprich der HSV hat eigentlich kein neues Geld zur Verfügung, auch wenn uns dies so verkauft wird

 

 
 

 

(Aus dem Jahr 2015)

 

Ja, Drama pur. Aber: Sie haben alle falsch gelegen, denn Finanz-Wizzard und Mutter aller Selbstoptimierer, J. Edgar Huwer, ist etwas gelungen, was bisher nicht einmal Finanz-Druide Wetzstein gelang, er hat den KSV komplett entschuldet. 

 

75 Millionen Euro in acht Jahren: So wurde der HSV schuldenfrei (Kampagnenblatt)

Hallelujah, der Mann ist ein Genie. 75 Millionen Euro Schulden abgebaut und das als Zweitligist? Baut ihm ein Denkmal, gießt seine dämliche grinsende Fresse in Bronze und stellt sie neben Seelers Mauke. Doch da gibt es ein klitzekleines Problemchen und ich skizziere einmal, wie es denn tatsächlich zum Abbau des Schuldenbergs kam und welchen Preis man dafür zahlen musste. Den die „Entschuldung“ ging in mehreren Schritten vor sich.

Schritt 1

  • Man kaufte sich die Gunst der Hamburger Hofberichterstatter
  • Diese schrieben fortan alles nur noch in rosa Buchstaben. Jeder Sieg war ein Endsieg, jede Niederlage Zufall, Pech und unwichtig. Jeder KSV-Spieler unter 22 ist ein „KSV-Juwel“, jeder KSV-Spieler über 22 ist ein „KSV-Star“, jeder KSV-Torschütze ist ein „KSV-Held“. 
  • Die verblödeten Hohlhüpfer glaubten den Scheißdreck, trotz 7 Jahre in der Liga der Maltafüße, rennen ins Stadion, kaufen Trikots und Schals
  • Die Einnahmen stiegen, obwohl man sportlich am Dauerversagen ist und nur noch Stolperjochen beschäftigt
  • Sponsoren engagierten sich, weil das Stadion voll war

 

Schritt 2

  • Man nahm von Kühne einen € 30 Mio.-Kredit auf, der späte in Anteile umgewandelt wurde

 

Schritt 3

  • Man kassierte vom Staat € 11 Mio. Corona-Hilfe

 

Schritt 4

  • Man verkaufte das vereinseigene Stadiongelände für € 23,5 Mio. an die Stadt Hamburg

 

Nächste Schritt: Supporters Trust. Auch hier werden Vereinsanteile verkauft. 

 

Das also ist das große Geheimnis der KSV-Entschuldung. Man kauft sich die Presse und man verkauft sein Eigentum. Wenn man einfach mal zusammenrechnet (30 + 23,5 + 11), dann hat Huwer in den Jahren nichts anderes gemacht als Besitz verkauft. Es ist ungefähr so, als ob man € 500.000 Schulden bei der Bank hat, aber ein Haus besitzt. Dann verkauft man das Haus für eine halbe Million Euro und krakeelt: „Ich habe es geschafft, ich bin schuldenfrei“. Stimmt, aber dann hat man kein Haus mehr und schläft unter der Brücke, verfickte Scheiße nochmal, ist das so schwer zu verstehen? Und das Geile: Patienten wie Fehlgeburt Bramlutscher stellen sich jetzt hin und erklären, dass der KSV finanziell besser aufgestellt ist als 2/3 aller Bundesligsten. Aber jetzt wird es spannend in St. Ellingen, denn nun ist das Pack an der Macht, welches eben genau solche Machenschaften ausschließen wollte, was passiert nun? Erinnern sich die ehrenwerte Not for saler nicht mehr an ihre Worte und schlucken die Kröte oder werden die Machenschaften von Huwer eingebremst? Ich kenne die Antwort, der Rest kann sich überraschen lassen. 

 

Derweil ist Speckschorle auf dem Weg zur Bude, die Plautze muss gepflegt werden

 

 

Tatsächlich aber passt „Speckschorle“ Münchhausen wie Arsch auf Eimer zum KSV. Denn wer erinnert sich nicht? Leiht sich € 250.000 (u.a. von Bohnhorst), um den Welt-Blog überhaupt zu kreieren. Scheitert (natürlich) krachend. Kann das Geld nicht zurückzahlen. Hebt die Hände und meldet Privat-Insolvenz an. Wahrscheinlich stellt sich der Sack heute hin und erklärt: „Ich bin schuldenfrei“. Ist er wohl auch, nur, dass jemand anderes € 250.000 weniger hat. Wenn das mal nicht matched.