Bekanntlich ist man weder an der Müllverbrennungsanlage noch in den Redaktionen der unterbezahlten und deshalb so einfach käuflichen Medienpartner nicht sparsam mit Superlativen, wenn es um Kühnes Sportverein geht. Jeder blinde Holzfuß, der ohne Gegnereinwirkung schneller als 26 km/h rennen kann, ist automatisch „pfeilschnell“, jeder U22-Spieler ist automatisch ein „KSV-Juwel“ und jeder Stolperjochen, der nach 7 Jahren in der zweiten Liga ein paar Einsätze gegen Elversberg und Paderborn hatte, ist ein „Aufstiegsheld“. Nirgendwo auf der Welt wird Unterdurchschnitt in diesem Tempo zu Weltklasse aufgepustet wie in St. Ellingen, der Umstand, dass die verwendeten Attribute so gar nicht mit den Leistungen korrespondieren, wird geflissentlich ignoriert, Liebe ist wichtiger als Punkte und Klicks sind wichtiger als Wahrheiten. Kleines aktuelles Beispiel für den Schwachsinn? Der KSV holt drei neue Maltafüße und gibt 4 ab und Speckschorle Münchhausen schreibt von einem „großen Umbruch“. Aber gucken wir uns doch mal an, was wirkliche Legenden von Pseudo-Helden unterscheidet. 

Spezial-Vorstand Judas Boldt

Jahre im Verein: 5

Erfolge: 5 verkackte Aufstiegsversuche, ein Jahr lang ohne Arbeit das volle Gehalt kassiert

Kabinen-König Tom Mickel

Jahre im Verein: 13

Erfolge: 11 Einsätze in 1. oder 2. Liga

Länderspiele: 0

Bartfick Tom Walter

Jahre im Verein: 2 1/2

Erfolge: 2 verkackte Aufstiegsversuche

Identitätsbescheißer Bacardi Daffeh

Jahre im Verein: 9

Erfolge: 10 Einsätze Bundesliga (0 Tore), 180 Einsätze in Liga 2 (25 Tore)

Länderspiele: 0

Anzeigenhauptmeister Doofy Gilmore

Jahre im Verein: 5

Erfolge: Aufstieg in die Bundesliga

 

 

Wolfgang Felix Magath

Jahre im Verein: 10 (als Spieler)

Erfolge: 306 Bundesligaspiele (46 Tore), Dreimal Deutscher Meister, Zweimal Europapokalsieger, 2 Jahre Manager, 2 Jahre Trainer

Länderspiele: 43 (3 Tore), Europameister, zweimal Vize-Weltmeister

Manfred Kaltz

Jahre im Verein: 18

Erfolge: 581 Bundesligaspiele (76 Tore), DFB-Pokalsieger (3 mal), Deutscher Meister (3 mal), Europapokalsieger (Pokal und Landesmeister)

Länderspiele: 69 (8 Tore), Vize-Weltmeister, Europameister

Holger Hieronymus

Jahre im Verein: 5 (als Spieler), 4 (als Sportvorstand)

Erfolge: 121 Bundesligaspiele (7 Tore), zweimal Deutscher Meister, Europapokalsieger (Landesmeister)

Länderspiele: 3

Horst Hrubesch

Jahre im Verein: 5 (als Spieler), 5 (als Nachwuchsdirektor)

Erfolge:159 Bundesligaspiele (96 Tore), Europapokalsieger (Landesmeister), Europameister, Torschütenkönig der Bundesliga (27 Tore) Als Trainer: Olympischer Silbermedaille (Frauen), Olympische Bronzemedaille (Frauen), U19-Europameister (Herren), U21-Europameister (Herren)

Länderspiele: 21 (6 Tore)

Uwe Seeler

Jahre im Verein: 26 (als Spieler),  3 (als Präsident)

Erfolge: Deutscher Meister (1960), Pokalsieger, Torschützenkönig der Bundesliga (30 Tore), 

Länderspiele: 72 (43 Tore), Vizeweltmeister

Ernst Happel

Jahre im Verein: 6

Erfolge: Deutscher Meister (zweimal), Europapokalsieger (Landesmeister), Pokalsieger. Happel ist bis heute der einzige Trainer, der mit drei verschiedenen Vereinen in einem Champions-League- bzw. Europapokal-der-Landesmeister-Finale antrat.

 

Nein, diese Liste ist garantiert nicht vollständig und man könnte sie beliebig erweitern. Und nein, früher war nicht alles besser, weil Opa vom Krieg erzählt. Aber betrachtet man die reinen Fakten, dann waren die Einen Legenden und die Anderen sind lächerliche PR-gehypte Abziehbilder ohne Substanz. Mittlerweile wird man von sozialen Medien und Abteilung Hofbericht zur Legende erklärt, wenn man 2 Jahre in Folge keine silberne Löffel geklaut hat, tatsächlich existieren in St. Ellingen keine Legenden mehr, nur noch lächerliche Lutscher.

ENDE

 

 

 

 

 

 Magath, Hieronymus, Kaltz, Happel, Hrubesch