Sommerzeit, Hoffnungszeit. Wie immer zwischen Juni und August ist die Abteilung Hofbericht angehalten, möglichst viele „schöne“ Geschichte“ zu veröffentlichen, Hoffnung zu verbreiten, Aufbruchstimmung zu erzeugen. Aus diesem Grund bringt KSV-Medienpartner Kampagnenblatt jede Woche ein neues Rührstück aus der Liebessekte, vorzugsweise einen Auszug aus dem Aufstiegsjubelbuch, mit dem man den behinderten Hüpfern auch noch den letzten Euro aus der Tasche ziehen will. Das alles hat natürlich einen Grund, man möchte die Idioten bei der Stange halten, in früheren Zeiten diente diese Jahres-Episode dazu, möglichst viele Dauerkarten an den Mann zu bringen. Nun denn, gegen Artikel ist ja grundsätzlich erstmal nichts einzuwenden, wenn sie denn irgendwann einmal die Realität abbilden würden und wenn sie vor allem die Protagonisten so beschreiben würden, wie sie sind. Doch das passiert natürlich nicht. 

Beim KSV wackeln die Helden (Kicker)

Dieser Bundesliga-Star soll Silke ersetzen (Kampagnenblatt)

usw.

Helden, Stars, Juwelen. „Huwers Superdeal“, bla bla bla. Es ist so, als wäre Normalität im Volkspark per Dekret verboten, absolut alles ist beim Zweitliga-Dino gnadenlos überhöht. Dabei ist ein Stolperjochen, der vier Aufstiegsversuche in Folge verkackte ebensowenig ein HELD wíe jemand, der für ein Bundesliga-Gehalt gegen Münster oder Paderborn eine gerade Flanke hinbekommt. STARS existieren in diesem lächerlichen Haufen schon gar nicht, Stars waren Spieler wie Magath, Kaltz, Seeler, Keegan, van Nistelrooy oder van der Verrat. Lustig ist allerdings, dass ein Spieler wie Perrin, der vor einem Jahr noch als „Frankreich-Star“ eingeflogen war, bei seinem Abgang nur noch ein „KSV-Spieler“ ist. 

Es ist so erbärmlich.