Studiert man dieser Tage die Gazetten der Hofberichterstatter, so erkennt man ohne große Mühe, dass selbst dem widerlichsten Fanboy in der Redaktion des Kampagnenblatts inzwischen schwant, was für eine Saison ihre Schatten vorauswirft und was die Hüpfer in den zu engen rosa Trikots ab August erwarten wird. In schöner Tradition (bekanntlich eines DER Themen an der Müllverbrennungsanlage) werden nun bereits Wochen vor dem ersten Anstoß die Durchhalteparolen verbreitet, die verblödete Anhängerschaft wird bereits jetzt auf den Wurst Käs vorbereitet. Wir zitieren…

Die Hamburger Kaderplaner wollen „relativ schnell“ noch zwei Neuzugänge verpflichten, wie Kuntz am Wochenende verriet. Es geht um einen Innen- und einen Rechtsverteidiger, die zum HSV kommen sollen. (Kampagnenblatt)

Okay. Rechtsverteidiger. Dort hat man vor 3 Jahren den legitimen Onana-Nachfolger (was die zu erwartende Ablösesumme betrifft) aus Metz geholt und Judas Boldt himself jubelte weiland über Monsieur Mikelbrencis: „William steht sehr gut für unseren Weg, mit jungen Spielern erfolgreich weiterzuarbeiten. Er ist uns insbesondere in der letzten Saison aufgefallen, als er schon mit Einsätzen in der ersten französischen Liga für Furore gesorgt hat. Er ist ein Spieler, der für modernen Fußball steht, der so spielt, wie wir uns das auf der Position vorstellen.“ Heute nun, drei Jahre später, erkennt man, dass es für Klein Willi hinten und vorn nicht reicht. Herrn Hefti(g) haben sie letztes Jahr für € 1,5 Mio. aus der Seria A (Genua) geholt, auch nicht fähig genug. Innenverteidiger. Mit Kapitän 😀 Schönlauch, Turnbeutelringer, Sumoringer, Ramos, Agyekum und Elfadli hat 6!!! potenzielle Innenverteidiger für 2 Positionen, aber das reicht offenbar nicht. Was genau sagt uns das über die Kaderplanung der letzten Jahre?

Mit Jordan Torunarigha und Rayan Philippe zeigten zwei Neuzugänge, die eigentlich als Sofortverstärkungen verpflichtet wurden, zum wiederholten Male, dass sie noch Zeit brauchen. Nicolai Remberg und Nicolas Capaldo, die in der Mittelfeldzentrale für Kompaktheit und Zweikampfstärke sorgen sollen, lassen gute Ansätze erkennen. Beide offenbarten aber auch, was man schon vor ihren Verpflichtungen wusste: Sie sind keine Kreativspieler. (Kampagnenblatt)

Man könnte es auch anders ausdrücken: Man hat bisher für € 8 Mio. Bundesliga-untauglichen Schrott geholt. Turnbeutelringer reißt zwar gewaltig die Fresse auf, aber in Belgien wollten sie ihn nicht mehr. Philippe kommt von einem Fast-Absteiger der zweiten Liga und entwickelt sich zu Pherai 2.0, ein One Hit Wonder. Bimbo Romburg und Francisco Capaldo sind zwei holzfüßige Klopper, bei denen man bestenfalls eine Wette abschließen kann, wer als Erster vom Platz fliegt und wer am Ende der Saison die meisten gelben Karten abgegriffen hat. 

Beruhigen dürfte die Fans, dass in der kommenden Saison nicht jeder Gegner so stark sein wird wie der ehemalige französische Meister Lyon. (Kampagnenblatt)

Typisches Kampagnenblatt, der Verweis auf die legendäre Tradition der Franzosen, um diese Mannschaft größer zu machen als sie ist. Lyon wurde in der letzten Saison der Ligue 1 Tabellen-6., mal zum Vergleich: Der Tabellen-10. der letzten Saison, der FC Toulouse bekam gerade von RB Leipzig eine 7:0-Klatsche. Man darf also gern davon ausgehen, dass Lyon bestenfalls Bundesliga-Durchschnitt repräsentiert und gegen den war der KSV chancenlos.

Von Königsdörffer ging in den bisherigen drei Härtetests noch wenig Gefahr aus. Robert Glatzel scheint aktuell nur noch Stürmer Nummer drei zu sein hinter Königsdörffer und Neuzugang Yussuf Poulsen (Kampagnenblatt)

Hervorragend, der nächste „Aufstiegsheld“, der aus purer Liebe zum KSV verlängerte und Angebote aus der Bundesliga 😀 😀 ablehnte, findet sich auf der Tribüne wieder, das macht was mit der Liebessekte, besonders dann, wenn die Punkte ausbleiben und die Klatschen zur Gewohnheit werden. Alles in allem sind die Aussichten beschissen und das weiß auch jeder, der sich die Hose nicht mit der Kneifzange anzieht. Es wird nicht lange dauern und die ersten Hüpfer werden sagen: „Vielleicht hätten wir einfach mit einer der Aufstiegsmannschaft weitermachen sollen, da stimmte zumindest die Einstellung und der Zusammenhalt. Jetzt haben wir eine Söldnertruppe, die sich abschlachten lässt, während die „Aufstiegshelden“ eine eigene Auswechselbank haben.“

Es wird eine geile Saison.