Vorauseilender Gehorsam beschreibt das freiwillige Handeln, um vermutete Anweisungen oder Wünsche einer Autorität oder Gruppierung zu erfüllen, bevor diese überhaupt ausgesprochen wurden. Dieses Verhalten kann aus der Erwartung von Belohnungen oder der Vermeidung von Nachteilen entstehen und wird oft negativ als übertriebene und nicht geforderte Unterwürfigkeit kritisiert.

Soweit zur Theorie, doch das, was Abteilung Hofbericht abliefert, ist deutlich übler.

Inzwischen kommt man sich vor wie bei Trumps Propaganda-Ministerum, wenn man die lächerlichen „Artikel“ der Hamburger Hofberichterstatter-Medien konsumiert, besonders in dem Fall, wenn der KSV wieder einmal schlecht aussieht, einen Bock geschossen, sich bis auf die Knochen blamiert  oder sich zum Gespött der Republik gemacht hat. Dann setzt mittlerweile der immer gleiche Mechanismus ein, ihr müsst wirklich mal drauf achten. Der KSV dreht mal wieder einen Stunt und spätesten am übernächsten Tag (das Fischeínwickelpapier, welches nur noch einmal die Woche in gedruckter Form erscheint, ist manchmal noch schneller) fühlt sich die Arschloch-Journaille bemüßigt, den Fall zu relativieren, abzuschwächen, den KSV als das eigentliche Opfer zu kennzeichnen, welches natürlich alles richtig gemacht hat und nur durch die Willkür von dunklen Kräften in ein schlechtes Licht gezerrt wird. Allen voran durch die gekauften Wichser vom Kampagnenblatt wird dann in immer gleicher Art und Weise das Volk beruhigt und weitersediert. Grundsätzlich fangen die Überschriften der Herren Schiller, Jacobs, Walther und Laux mit den Worten „Die Wahrheit über…“ an und man kann zu 1888% sicher sein, dass in dem darauffolgenden Artikel alles steht, aber nicht die Wahrheit, sondern das, was der KSV als Wahrheit verkauft haben möchte. Aktuelles Beispiel.

Die Wahrheit über Daniel Peretz und einen möglichen Winterwechsel

Ach du Elend, denkt sich ein halbwegs intelligenter Leser, wie kann man denn bitte einen solchen Deal abschließen? Geschätzte 400 Millionen Torhüter sind auf dem Markt, aber selbstverständlich muss der große KSV beim noch größeren FC Bayern leihen, darunter tut man’s an der Müllverbrennungsanlage bekanntlich nicht. Doch bevor sich die ersten Hüpfer ins rosa Hemdchen machen, kann die Dreckspostille beruhigen, wie immer mit den Worten „Eine Rückholklausel, wie es nach dem Podcast mehrere Medien berichtet hatten, existiert nicht. Nach Kampagnenblatt-Informationen gibt es keine einseitige Option, dass Bayern die Leihe im Winter eigenmächtig abbrechen kann“. Dabei ist es garantiert, dass „nach Kampagnenblatt-Informationen“ nichts anderes bedeutet als: „Dies möchte der KSV verbreitet wissen“, mit irgendwelchen recherchierten Informationen hat das alles nichts zu tun. Das Gleiche gilt für Vetragslaufzeiten, Befindlichkeiten von Spielern, Gehältern, Transfersummen und und und. Das, was im Kampagnenblatt steht ist das, was der KSV verkündet haben möchte. Man erinnere sich an die lustigen Geschichten um die Ablöse und das Gehalt von Herrn Kinnzombie, in der das Kampagnenblatt verbreitet hatte, der Spieler hätte sich an der Ablösesumme beteiligt und auf Gehalt verzichtet. Man erinere sich an die Ablösesumme für Herrn Bènes, die im Laufe der Zeit immer geringer wurde. 

Inzwischen kann man grundsätzlich das, was im Kampagnenblatt besonders unter dem Label „Die Wahrheit über….“ publiziert wird, einfach nur kommentarlos den Flammen übergeben, es ist so glaubwürdig wie jedes Statemant von Botox Barbie Karoline Leavitt. Selbstverständlich wird im Zuge der Peretz-Veralberung auch auf den Fall Vuskovic Jr. eingegangen, für den es eine sehr theoretische Worst-Case-Option gibt. Natürlich, wie könnte es anders sein. Atom-Gähn. Im Grunde ist das mediale Verhalten der Hamburger Schmierlappen und des KSV 1:1 vergleichbar mit dem der republikanischen Partei und ihrem komplett gestörten Präsidenten-Darsteller. Der orange Clown sowie seine Partei von Arschleckern erklärt, dass die Demokraten planen würden, sämtliche illegale Migranten am Medicare-Programm teilhaben zu lassen, was schlicht und ergreifen erfunden und erlogen ist. Aber – sie wiederholen es gebetsmühlenartig und die angeschlossenen Medien wie Fox News wiederholen die Lüge jeden Tag diverse Male. Nun können die Demokraten und deren Sympathisanten widerrufen, bis sie schwarz werden, sie haben nicht die gleichen Reichweiten und außerdem hören ihnen die MAGA-Sektierer gar nicht (mehr) zu. So ist es wenig verwunderlich, wenn Journalisten auf der Straße Bürger befragen und diese ihnen das republikanischen Märchen im Original zitieren können. Wenn ein unabhängiger Journalist dann erklärt, dass es sich dabei um eine dreiste Lüge und eine Erfindung der Republikaner handelt, glauben sie es nicht. Und wie sollten sie es nachprüfen (wenn sie wollten).

Ich hatte vor einigen Tagen eine ermüdende „Diskussion“ auf meiner Arena-Facebookseite. Ich hatte geschrieben, dass ich die Performance der KSV-Nachwuchstruppe angesichts eines Campus‘, der pro Jahr € 13 Mio. kostet, erbärmlich finde und eine Mitglied der Liebessekte meinte: „Das ist nicht wahr“. Ich fragte daraufhin, wie er darauf kommen würde, ich hätte diese Information von einem ehemaligen Finanzvorstand. Was dann folgte, war eine immer dünner werdende Argumentation, die keiner Prüfung standhalten konnte und ich fragte, was denn wohl noch glaubwürdiger sei als die Auskunft eines Vorstandsmitglieds. Als letzte Äußerung kam dann: „Ich habe ja nicht gesagt, dass es nicht stimmt (was er doch getan hatte), ich kann es mir nur schwer vorstellen“. Man sieht: Das Märchen in Umlauf zu bringen, ist easy. Das Märchen zu widerlegen ist eine kaum zu lösende Aufgabe.

 

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