Unwillkürlich fragt man sich immer und immer wieder: Wie verblödet kann man eigentlich sein?

Bei SPOX und DAZN sagten Sie kürzlich, dass Sie bislang noch kein Gespräch mit Investor Klaus-Michael Kühne geführt haben. Weshalb nicht?

Boldt: Wenn er mit mir sprechen will, dann werde ich mit ihm sprechen. Diese Situation wird bestimmt auch noch kommen. Ich sehe dazu aktuell jedoch keine Eile.

Besteht denn noch eine Art Abhängigkeit von Kühne?

Boldt: Nein, warum? Die Thematiken, die mit dem Aufsichtsrat besprochen wurden, haben mit ihm erst einmal nichts zu tun. Wir haben ein abgesegnetes Budget, in dessen Rahmen ich mich in Absprache mit dem Aufsichtsrat bewege

(Quelle: http://www.spox.com/de/sport/fussball/zweiteliga/1907/Artikel/jonas-boldt-im-interview-ich-trete-nicht-an-um-das-image-des-hsv-zu-veraendern-sportvorstand-hamburger-sv-itw,seite=3.html)

Damit man ganz am Anfang einmal die Fakten festhält: Das Eine ist der neue Vorstand Sport des HSV, das Andere ist derjenigen, der mit über 20% (außer dem HSV e.V.) den größten Teil der Anteile an der HSV Fußball AG hält. In den vergangenen Jahren ist, aus eigener Unfähigkeit, beim HSV ohne Kühne überhaupt nichts mehr gelaufen, mehrfach hat der „Gönner“ dem Verein durch Kredite und Anteilskäufe teilweise in letzter Sekunden den Hintern gerettet und die Insolvenz vermieden. Der Mann ist inzwischen 82 Jahre alt und nun kommt Jungspund Boldt um die Ecke und verkündet freundestrahlend, dass wirklich alles für ihn Priorität hat, aber ganz sicher keine Begegnung mit Herrn Kühne. Ich denke, diese Aussagen sind mit dem Begriff ungeschickt nicht ausreichend gewürdigt, denn Kühne ist vielleicht alt, aber garantiert nicht vergesslich und erst Recht nicht auf den Kopf gefallen.

Denn: Diese forschen Sprüche können (und werden) Herrn Boldt schneller um die Ohren fliegen., als ihm lieb ist. Jeder weiß, wie man an der Sylvesterallee mit dem Geld umgeht und entsprechend wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis man wieder beim Logistiker anklopfen muss. Wäre ich Kühne, würde ich die arroganten Herren von jetzt an am langen Arm verhungern lassen. Für jemanden wie Boldt, der sich für einen abgewichsten Profi hält, waren diese Aussagen mehr als dämlich, aber der Junge hat halt noch viel zu lernen. Ach ja…

Worauf ich Sie noch ansprechen möchte, ist die Veröffentlichung des Spiegel im Rahmen seiner Arbeit mit Football Leaks. Demnach sollen Sie 2015 den Beratern des damaligen Swansea-Torhüters Lukasz Fabianski mit Hilfe eines Scheinangebots zu einem siebenstelligen Honorar verholfen haben, nachdem dessen Vertrag verlängert wurde. Wie sehr hat Sie diese Veröffentlichung getroffen?

Boldt: Ich war schon sehr stark verwundert, auch über den Zeitpunkt. Ich habe bereits gesagt, dass ich die Email mit der Interessensbekundung nicht hätte vorformulieren lassen sollen, auch wenn sie von mir initiiert wurde und es meine Worte waren. Inhaltlich lief das immer im Sinne von Bayer Leverkusen ab. Jeder, der mich kennt, weiß das auch. Man hat ja letztlich gesehen, dass diese Geschichte aufgrund von inhaltlicher Substanzlosigkeit keine Nachwirkungen hatte. Mich beschäftigt das Thema nicht mehr.

Nun ja, also „keine Nachwirkungen“ ist ja nun leicht untertrieben. Zuerst die Trennung von Bayer Leverkusen, dann die komplette Abkehr aller bis dahin interessierten Groß-Vereine aus der Bundesliga, so dass der Mann dann gezwungen war, bei einem nahezu insolventen Zweitligisten anzuheuern, der sich dadurch auszeichnet, dass er keine Fragen zur Vergangenheit stellt, was sich auch ganz schnell ändern kann. Mein Gefühl ist, dass sich der lange Jonas in einer Art Traumwelt bewegt und dieses Verhalten haben in Hamburg schon ganz andere an den Tag gelegt. Sie alle stehen vielleicht teilweise noch auf der Payroll, aber sie haben schon längst keinen Job mehr in Hamburg.

Hier das komplette Interview, es trieft geradezu vor Selbstgefälligkeit http://www.spox.com/de/sport/fussball/zweiteliga/1907/Artikel/jonas-boldt-im-interview-ich-trete-nicht-an-um-das-image-des-hsv-zu-veraendern-sportvorstand-hamburger-sv-itw,seite=3.html

Ein kurzes Wort noch zum Bild der Hofberichterstatter-Presse. Klickt man auf Abendblatt.de auf den Bereich „HSV“ sieht man als Erstes dieses Bild:

Und im Anschluss erwarte ich dann sauber recherchierten, ehrlichen, kritischen Journalismus, ich Einfallspinsel? Bereits der allererste Eindruck zeigt auf, worum es hier geht und der Umstand, dass die Medien mit ihrer hündischen Art weder dem Verein noch den Fans einen Gefallen tun, ist ihnen sowas von egal. Das Problem ist nur: Wenn ich nun ein, sagen wir mal 61-jähriger Fan bin, der mit Internet und Blogs nicht allzu viel anfangen kann, welche Bezugsquellen habe ich dann, wenn ich an Informationen über den Verein interessiert bin? Ich lebe in Waldmichelbach, also kann ich auch das Abendblatt nicht so einfach kaufen, die Mopo auch nicht. Es bleibt also die BILD. Oder ich lese, wenn ich denn möchte, den Schmutz online. Welchen Eindruck muss ich also vor absolut jeder Saison bekommen, da im TV kaum noch über einen durchschnittlichen Zweitligisten berichtet wird? Ich muss doch denken, dass all die neuen Spieler absolute Raketen sind, der neue Manager ein Halbgott ist, die Finanzen auf dem richtigen Weg sind und und und.

Für diejenigen, die sich nicht mehr länger verarschen lassen wollen, gibt es diesen Blog. Und wie oft der in den letzten Jahren daneben gelegen hat, kann jeder selbst ausrechnen. Im Gegensatz zu BILD, Abendblatt, Mopo, Graupenperle etc. übrigens.

Vielleicht ist es mal wieder an der Zeit, an den Spenden-Button zu erinnern 😉