Die Zeit läuft ab, zumindest deutet alles darauf hin. Seit knapp zwei Jahren (Amtsantritt 27.5.2018) ist Bernd Paul Hoffmann nun Vorstandsvorsitzender und die zu erwartenden Erfolge halten sich in bescheidenen Grenzen. Im ersten Jahr seiner Amtszeit verpasste man den sicher geglaubten Aufstieg und auch in der zweiten Saison in der zweiten Liga ist die Rückkehr, so es Corona denn zulässt, alles andere als sicher, die letzten Ergebnisse sprachen zumindest eine andere Sprache. Stattdessen passiert im Volkspark mal wieder das, was eigentlich immer passiert und was man gut und gern den eigenen HSV-Virus nennen kann: Irgendwann gehen mit den Herren dort die Gäule durch und sie können ihre Zweckgemeinschaft nicht mehr als etwas anderes tarnen, als das, was sie ist. Nun haben wir März und es ist mal wieder so weit. 

Unklar ist nach der längsten Krisensitzung der jüngeren Vereinsgeschichte allerdings, wer den Klub zukünftig führen soll. Denn Wettstein erklärte den Kontrolleuren des Vereins nicht nur die Zahlen, sondern vor allem, dass es in dieser Konstellation im Vorstand nicht mehr weitergehen könne. (Quelle: tagesspiegel.de)

Wem es selbst nicht auffällt, den weise ich gern darauf hin – ist es nicht seltsam, dass man vom Pseudo-Sanierer Frank Wettstein eigentlich nie etwas hört, es sei denn, es kracht mal wieder intern? Und die Aussagen, die nach wie vor massig nach außen dringen, sind deutlich: Es ist Hoffmann, der seine Kompetenzen überschreitet, es ist Hoffmann, der seine Kollegen nicht Informiert, es ist Hoffmann, der Interviews in Medien gibt, die vom Rest des Vereins gemieden werden. Kein Wort über die miesen Transfers von Netzwerker Boldt, kein Wort darüber, dass Wettstein alles tut, aber nicht saniert. Der Störenfried ist enttarnt und soll ausgetauscht werden. Am besten ersetzt durch einen, mit dem die anderen Herren und natürlich auch „Gönner“ Kühne besser leben können als mit dem menschlich schwer kompatiblen Ex-Macher Hoffmann. 

Diese Differenzen sind in den vergangenen Wochen von einigen Medien offengelegt worden. Überhaupt ist so einiges, was im Verborgenen besprochen wurde, in Zeitungen und Blogs detailgenau nachzulesen. Beim HSV ist das stets ein Zeichen für bevorstehende Veränderungen. Auch diesmal spielt der Investor Kühne dabei eine gewichtige Rolle.

Seit Hoffmann vor zwei Jahren zum HSV zurückgekehrt ist, versucht er den Verein unabhängiger vom Geld seines Gönners zu machen. Das hat den 82-Jährigen, der über 20 Prozent der Aktien an der HSV Fußball AG hält, mächtig verstimmt (Quelle: tagesspiegel.de)

So ist das beim HSV und so wird das immer bleiben. Wenn man versucht, den Verein unabhängiger vom Gönner zu machen, muss man liefern. Entweder andere Geldgeber, zumindest aber sportlichen Erfolg. Beides ist nicht zu erkennen und so ist den Revoluzzern um e.V. Präsident Jansen sogar eine Zeit der weltweiten Ungewissheit Recht, um die letzten Nägel in Hoffmanns Sarg zu prügeln. 

Trotzdem scheint schon jetzt klar zu sein: Spätestens im Sommer muss der Aufsichtsrat Konsequenzen ziehen. Wieder einmal.

Wenn ihr meine Meinung hören wollt: Ich würde sie alle kicken. Hoffmann, Boldt und vor allem Wettstein. Und auf gar keinen Fall dürften man Speichellecker, Intrigant und Dampfplauderer Jansen zum Chef machen. Aber da ich ziemlich sicher bin (schon seit 2 Jahren), dass es am Ende so kommen wird, werden diejenigen, die sich für diesen Verein interessieren, auch weiterhin etwas zu schreiben haben.

Ich bin sicher, dass dieser Blog im Laufe des Tages noch ergänzt wird 😉

*Ergänzung

Stünde der Milliardär überhaupt bereit, um dem Verein unter die Arme zu greifen? „In der augenblicklichen Situation nein“, schreibt Kühne. Es gäbe aktuell auch „keine Gespräche“ über die Verlängerung des Namenssponsorings am Stadion – seit fünf Jahren zahlt Kühne Millionen dafür, dass die Arena in Stellingen den Namen Volksparkstadion trägt.

Kühnes Haltung könnte sich jedoch ändern, wenn sich der HSV personell neu aufstellt. Ob er glaube, dass es dazu in absehbarer Zeit kommen werde? „Ich hoffe es“, schreibt er, und empfiehlt dem Aufsichtsrat, bei einer möglichen Neubesetzung des Vorstandes Marcell Jansen zu berücksichtigen.

Was Mäzen Klaus-Michael Kühne von all den Reibereien hält, beschreibt er mit einem Wort: „degoutant“, schreibt er, was sich am besten übersetzen lässt mit „widerlich“. Ein deutlicheres Statement kann es nicht geben.

(Quelle: https://www.zeit.de/hamburg/2020-03/hsv-finanzierung-klaus-michael-kuehne/seite-2)

BAMM!!!