Natürlich sind die Enthüllungen über die Vorgänge im HSV-Vorstand/Aufsichtsrat bemerkenswert und mir tun diejenigen wirklich leid, die verzweifelt versuchen, diese endlich einmal erkennenswerte journalistische Arbeit als „Störfeuer“ abzukanzeln. Es sind mit großer Wahrscheinlichkeit die gleichen Volldioten, die immer noch die Mär von schwierigen Hamburger Umfeld verbreiten und den Mumpitz tatsächlich glauben. Ne, liebe Freunde der vietnamesischen Nudelsuppe, das, was Shy Killer hier gemacht hat, ist zum ersten Mal seit sehr sehr langer Zeit so etwas wie Journalismus. Denn man müsste sich doch einfach nur mal vorstellen, was eigentlich passiert (und in Hamburg passiert es monatelang, teilweise über Jahre), wenn solche Sauereien nicht aufgedeckt werden. Was bedeutet das dann für die Abgreifer und Selbstoptimierer, die sich nach wie vor am Verein vergehen? Natürlich weiß ich, dass das für einige wieder mal zu hoch ist, aber wen juckt das?

Bei mir stellte sich nach der Lektüre von Teil 1 (Die Wahrheit über die Kühne-Anteile) automatisch die Frage nach der Quelle respektive nach den Quellen. Denn natürlich schreibt der leise Kai immer von „nach Abendblatt-Informationen“, aber woher hat das Auftragsblatt all diese pikanten Details? Und wer ist daran interessiert, dass diese an die Öffentlichkeit geraten? Bei der Suche nach dem Maulwurf bleibt man natürlich unmittelbar an denjenigen hängen, die noch vor kurzem mitten im Geschehen standen und nun vom Hof geritten sind bzw. geritten wurden. Ich erinnere mich an eine außerordentliche Nähe zwischem dem Auftragsballt und dem Sanierer, der nie saniert hat, denn dieser wurde über all die Jahre erfolgreich geschützt, erhielt von den Hofberichterstattern Bestnoten (plus eine Vertragsverlängerung) und nun wird anscheinend zurückgezahlt. 

Zurückgezahlt bekommt auch der HSV und mit ihm die Herren WüsteSAN, der designierte Vorstand Frömming und Einfädler Präsident Pinselreiniger und dass dies so ist, lässt tief blicken. Tief in die (jüngere) Vergangenheit, bei der man seitens des Verein nicht selten um Sprüche wie „Jetzt endlich greift ein Rädchen ins andere“ verlegen war. Tatsache war, dass da überhaupt nichts ineinandergriff, vielmehr arbeitete dort jeder gegen jeden und vor allem Judas Boldt für sich und seine privaten Interessen. Tief in die Gegenwart, die von nichts anderem als persönlichen Eitelkeiten, Vorsteilsnahme, Abkassiererei und Bereicherung geprägt ist. Professor Dr. Dr. hc WüsteSAN, Jansen und Frömming legen sich den halbtoten Verein so zurecht, dass sie die zuckenden Reste ausweiden können, um anschließend elegant zurückzutreten. Übrig bleibt eine rauchende Ruine. 

Ich bin gespannt auf Teil 3, Herr Schiller. Schön, dass Frankie Wettschein auspackt. 😀