Wenn man es liest, will man es zuerst nicht glauben. 

Isco und Union Berlin: Angebliche Missverständnisse beim Gehalt

Zudem gab es Gerüchte über Kommunikationsfehler zwischen Union und Iscos Beratern. Demnach hätte es ein Missverständnis bei der Höhe des Grundgehalts gegeben. Was Union Isco für die gesamte Vertragslaufzeit von sechs Monaten offeriert haben soll, wäre in den Augen des Spielers die Höhe des monatlichen Salärs gewesen. Finanziell hätten schlussendlich doch erhebliche Diskrepanzen bestanden.

Yepp, das ist in der Tat das, was ich als „erbebliche Diskrepanzen“ bezeichnen würde. Union bietet dem 30-jährigen Spanier vielleicht € 2,5 Mio. für ein halbes Jahr, der Spieler und seine Berater meinten, es wäre das monatliche Grundgehalt. Klar, Fehler passieren, aber doch bitte nicht in dieser Größenordnung. Und vor allen – warum wundert sich da keiner. Isco hat jahrelang bei Real Madrid verdient wie Krösus, haben die Berliner tatsächlich gedacht, die machen einen Schnapper mit dem? Und haben die spanischen Berater des Stars wirklich geglaubt, dass die Eisernen jeden Monat mehrere Millionen rüberschieben würden/könnten? Tatsächlich zeigt diese spaßige Winterposse allerdings mehr, als den Beteiligten lieb sein dürfte, denn es zeigt, wie unfassbar amateurhaft dort gearbeitet wird, sowohl bei Klubs wie auch bei den komplett überbezahlten Beratern. Denn in der Tat muss man sich die Frage stellen, worüber die beiden Parteien eigentlich während der Verhandlungen geredet haben. Natürlich ist das Isco-Beispiel nur eines von vielen, so hat in der abgelaufenen Transferphase der FC Chelsea dreimal falsche Dokumente nach Paris geschickt, Leihe geplatzt. Barcelona schickte Dokumente 20 Sekunden!!! zu spät ein, Transfer geplatzt. Aber das sind Verfahrensfehler, die natürlich bei Organisationen, die mit Hunderten von Millionen dealen, nie und nimmer passieren dürfen. Dennoch – der Isco-Fail zeigt die Wahrheit über all die PR-Märchen ungeschminkt auf. Denn all die Legenden von wegen….

…ich war von dem Konzept des Vereins überzeugt

…ich wollte schon immer mit dem Trainer arbeiten

….zu einem anderen Verein wäre ich nie gegangen

….der Verein ist genau jetzt der richtige Schritt für mich

….usw. usw.

kann man sich einfach nur sparen, nichts davon ist real. Ein Transfer von einem zu einem anderen Verein hängt am Ende an genau zwei Dingen.

  1. Was kann ich beim neuen Verein verdienen?
  2. Habe ich andere Alternativen?

Kein Spieler wechselt aus irgendwelchen ideelen Gründen zum einem Verein oder weil ihm die Geschichte des Klubs so am Herzen liegt. Bei Isco z.B. bin ich zu 1000% sicher, dass er nicht mal den Namen des Union-Trainers kennt, es interessiert ihn auch gar nicht. Im Zweifelsfall ist der Mann ohnehin in 3 Monaten Geschichte, dann hat man einen neuen. All diese Vereins-Romantik, dieses Gesülze von KSV-Bettwäsche und „unsere Farben“ ist nichts weiter als Propaganda-Kuchen für die belämmerten Kuttenträger, die den Scheiß auch noch glauben (wollen). Wenn Bakary Daffeh am Ende der Saison einen Vertrag von Bayer Leverkusen angeboten bekommt, dann ist der Identitätsbetrüger schneller weg als eine Ratte aus einem Aquädukt und dann sitzen die Idioten da, die ihn als „Einen von uns“ feiern wollten. Einer von euch, ihr Spacken, ist er solange die Kohle stimmt und bessere Angebote nicht reinflattern. 

Aber, wie gesagt, die Isco-Nummer zeigt uns noch etwas anderes. Nämlich, wie unfassbar amateurhaft in einem Gewerbe gearbeitet wird, in dem es um Milliarden geht, in dem Sportchefs Millionen verdienen und in dem Berater mindestens 10% der Transfersumme als Provision abziehen. Jeder denkt, wenn soviel Kohle im Spiel ist, müssen dort Experten sitzen, die wissen, wie es geht. Am Arsch. Dort sitzen zu 90% Blender, die irgendwie in dieses Business gerutscht sind und sich jetzt eine goldene Nase verdienen. Vergesst all den Quatsch von „Scouting“, „jahrelang drangewesen“ oder „den Spieler hatten wir schon lange im Focus“. Das ist nichts anderes als Quatsch-Folklore für Traditions-Idioten. Die Realität sieht komplett anders aus. 

 

P.S. Noch ein kurzes Wort, weil ja heute eine sogenannte „Verhandlung“ stattfinden soll. Frage: Warum reise ich nach England, um einen Lügendetektortest zu absolvieren, von ich bereits vorher weiß, dass das Ergebnis in Deutschland keinerlei Relevanz hat? Es ist nichts an Zeit- und Geldverschwendung und doch soll es dem üblichen Ziel dienen, es soll den KSV und einen seiner Angestellten in die Opferrolle teleportieren. Es dient nichts anderem als der Stimmungsmache, genau wie der geforderte DNA-Test. Selbstverstänlich wissen alle, allen voran Dopovic, dass der Spieler gedopt hat. Nun gilt es, sich für die Zeit nach der Verurteilung zu wappnen und die Schuld anderen in die Schuhe zu schieben. Das übliche, schäbige KSV-Spielchen. 

 

**EDIT: Dieser Text ist entstanden, weil Loriens Blätter nicht grundlos fallen***