Sie haben ja nun wirklich alles versucht in den letzten 5 Jahren. Mal meinte man, mit einer Mannschaft aus Bundesligaspielern die Rückkehr ins deutsche Oberhaus erzwingen zu können, hat nicht geklappt. Dann war es die erste sagenhafte Idee des Judas Boldt, ein Team aus Säulenspielern zu formen, klappte auch nicht. Als nächsten Schritt versuchte man die vergiftete Karte mit dem Nachwuchs zu spielen, wobei jedem, der Zahlen lesen kann, relativ schnell klar wurde, dass dies einzig und allein ein vorgeschobenes Motto war, denn die viel gepriesenen Atomperlen dienten meistens dazu, die Ersatzbank zu wärmen, spielen taten die Ü26er. Nächster Schritt im verzweifelten Bemühen des sensiblen Regenjoggers war eine Transferoffensive in der Saison 2022/23, bei der KSV mehr als € 13 Mio. in den Hand nahm, mehr als alle anderen Zweitligisten zusammen. Da auch dieses Vorhaben zu scheitern droht, garniert man den finanziellen Fallout nun mit dem letzten Rest an Folklore, den dieser halbtote Klub aufbringen kann.

Den Anfang machte die Rückholaktion von Ex-Legende Horst Hrubesch, dem nun auch bereits seit knapp 3 Jahren gestattet wird, jedes Jahr knapp € 11 Mio. durch den Campus-Schornstein zu husten, ohne erkennbare Ergebnisse. Die Spezialtalente, die dieses NWZ hervorbringt, schaffen es nicht einmal dauerhaft in ein durchschnittliches Team der zweiten Liga, was genau möchte man mit den Suhonens, Zumberis, Andresens, Krahns etc. dann in der Bundesliga? Das Geld für den Campus (immerhin knapp € 70 Mio. seit 2017) hätte man sich sparen sollen, stattdessen hätte man sich dafür von Kühne emanzipieren, Schulden abbauen und ein professionelles Scouting aufsetzen sollen. Aber darum geht es auch gar nicht, es geht um die Leitfigur „Hotte“ und die bedient nun einmal die dümmlichen Gelüster der Traditionalisten. Nicht vergessen bei all dem ist natürlich der Move mit dem „Volksparkstadion“, selbst die 17-jährigen Pyropenner nässen sich vor Begeisterung ein, weil die Namensgebung der maroden Ruine doch so etwas wie Tradition widerspiegelt. 

Aber jetzt geht es erst richtig los, denn plötzlich und wie aus dem Nichts kommt man auf die Idee, die Traditions-Opas früherer Epochen zu reanimieren, einige Traditions-Clowns sollen sich vor wilder Begeisterung bereits in ihr Schwert gestürzt haben. 

https://www.hsv.de/news/legenden-und-familientreff-beim-hsv

Hach Gott, wenn selbst diese ehemaligen Fußballspieler wieder an „ihren“ KSV (und natürlich an die hervorragende Arbeit von Judas Boldt) glauben, dann muss da ja was dran sein, oder? So die Message, die überbracht werden soll. Endlich besinnt sich der Verein wieder auf seine Wurzeln und all das Dank der empathischen Befindlichkeit des intriganten Slenderman, man möchte weinen vor Freude. Schade nur, dass die Nummer mit Tradition ganz schnell aufhört, sobald es um die Knete geht. Dann verlängert man lieber mit KöPi, anstatt den Traditions-Idioten ihre Holsten-Plörre zurückzugeben. Und auch bei den Ticketpreisen in Champions League-Größenordnung ist den Geldverbrennern aus dem Volkspark das Hemd näher als die Hose, in die Volksparkruine darf nur noch, wer sich finanziell offenbaren möchte. Die Frage wird sein, was dem beschissenen Sonnenkönig einfällt, wenn auch diese Karte nicht sticht und man den nächsten Versuch verkackt. 

 

Übrigens: Wenn ich bei Google „HSV Blog“ eingebe, erhalte ich dies hier. 

 

 

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