Im Tagesgeschäft ist mein alter Kumpel (waren wir wirklich mal in einem anderen Leben) Alexander Laux als Sportchef des Hamburger Kampagnenblatts nicht mehr aktiv, aber ab und zu juckt es dann doch nochmal in den Journalisten-Simulantenfingern und der gute Alex schreibt einen Kommentar in Judas Boldts verlängerter Pressestelle. So auch gestern unter der Überschrift „Hat der KSV den Traum vom Finale zu leicht hergeschenkt?“, wo der Mann die Möglichkeiten für den weiteren Verlauf des Wettbewerbs aufzeigen wollte. Aber darum geht es nicht, es geht vielmehr um zwei Absätze, die an Offenheit nicht zu übertreffen sind und die derart entlarvend für die gesamte Gilde der Hamburger Hofberichterstatter ist, dass man sprachlos ist.

Als Sportjournalist denkt man natürlich berufsbezogen – und hofft auf Siege, so auch zu Beginn und Mitte dieser Woche. Möglicherweise zwei Hamburger Teams im Viertelfinale des DFB-Pokals, einTraum für die Berichterstattung. Als Sportjournalist denkt man selbstverständlich auch – sonst hätte man ja nie diesen Beruf ergriffen – als Fußballfan. Etliche Pokalendspiele durfte ich – privat und für das Abendblatt – im Olympiastadion verfolgen. Und ich dachte immer: Während meiner journalistischen Laufbahn einmal einen Hamburger Club im Finale erleben zu dürfen, das wäre es. (Quelle: Kampagnenblatt)

Noch Fragen? Während man sich als Beobachter und Käufer!!! eine möglichst unabhängige und objektive Berichterstattung wünscht, gibt Laux an dieser Stelle vollkommen unumwunden zu, dass er als Fanboy, sowohl aus beruflicher, wie auch aus privater Sicht, mit dem KSV (und ein wenig auch mit St. Pauli) mitfiebert, Adè journalistische Objektivität und neutrale Sicht. Wichtig für den Sportchef!!! des Kampagnenblatts ist nicht die sportliche Performance, die Weiterentwicklung, die Tendenz und die erfolgreiche Arbeit, wichtig ist, (sowohl beruflich, wie auch privat), dass der KSV gewinnt, egal wie. In diesem Augenblick sollte nun auch dem letzten klar sein, wie weit es mit der legendär-kritischen Hamburger Journaille her ist, sie existiert nicht. Dafür existiert ein Heer an schreibenden Fanboys, die auf der Pressetribüne nicht beobachten, sondern mitfiebern, die sich nach einem KSV-Tor gegenseitig abklatschen, die nach einem KSV-Sieg erstmal begeistert einen trinken gehen. 

Und, ernsthaft, wir wundern uns darüber, dass die Pressekonferenzen so sind, wie sie sind? Dass nicht einer dieser akkreditierten Arschkriecher auch nur einmal eine halbwegs kritische Frage zustande bekommt? Dass Boldt und Walter sich benehmen können wie eine offene Hose? Na, ist ja nun auch klar, denn es ist „ihr“ Vorstandsvorsitzender und „ihr“ Trainer, der seit Jahren Scheiße baut. Nun ist es ja nicht so, dass all dies neu wäre, aber die Deutlichkeit, mit der der Sportchef eines Blattes offen zugibt, dass er (und seine Lakaien) eben nicht neutral, unabhängig und objektiv sind, die ist neu. 

In eigener Sache

Nachdem ich mich nun seit mehreren Monaten mit Paypal rumgeärgert habe, habe ich entschieden, mich dort abzumelden, entsprechend kann man zukünftig leider nicht mehr über Paypal spenden. Ich möchte das kurz erklären: Ich bekam irgendwann, nach knapp 6 Jahren ohne irgendwelche Probleme, aus dem Nichts die Aufforderung, ich möchte doch bitte mein „Geschäft“ erklären, bis zu Klärung sei mein Paypal-Konto gesperrt und das darauf befindliche Geld „eingefroreren“. Ich habe dann ausführlich Stellung bezogen, habe erklärt, dass ich keine Waren oder Güter verkaufe und so weiter. Antwort von Paypal: Ihr Konto ist nun dauerhaft gesperrt. Man muss sich das mal bildlich vorstellen.

Eure Bank, auf der ihr seit vielen Jahren ein Konto betreibt und auf dem sich einige Hundert Euro befinden, mailt euch an und verlangt Auskünfte. Ihr erteilt pflichtgemäß Auskunft und am nächsten Tag mailt euch die Bank, dass eurer Konto nun endgültig gesperrt und euer Geld weg ist. 

Daraufhin habe ich ein neues Paypal-Konto eröffnet, nach zwei Wochen die exakt gleiche Show. Nun habe ich die Schnauze voll. Bedauerlich für mich ist, dass ca. 80% der bisherigen Spenden über Paypal gelaufen sind, dies ist nun leider nicht mehr möglich. Es besteht jedoch weiterhin die Möglichkeit, per Überweisung aufs Konto zu spenden. Vielen Dank für eurer Verständnis.