Die HSV-Reform – ein zukunftsweisender Weg?

Ein Gastbeitrag von Trapper Seitenberg

Vor wenigen Tagen trat der Vorsitzende des Aufsichtsrates des HSV, Manfred Ertel, beim lokalen Fernsehsender Hamburg1 auf und warb dort vehement, angeblich dort nur  als „Privatmann und einfaches Vereinsmitglied“ sitzend, für das von ihm offen unterstützte Reform-Modell. Ich nehme dies zum Anlass, um seine Aussagen im Folgenden  näher zu beleuchten. Es geht mir dabei nicht in erster Linie um die Person Ertels, sehr wohl aber um die Stichhaltigkeit seiner Aussagen, da ich denke, dass sie stellvertretend für die Denke der Unterstützer des Reformkonzepts stehen.


1. Behauptung: Der HSV e.V. als angeblich wahnsinnig hoch angesehenes Modell und Vorbild

Erneut  wurde Ertel nicht müde, dies zu behaupten, ohne dass er je Ross und Reiter nannte, also Belege lieferte. Es stellen sich daher gleich mehrere Fragen:

 a .) Wenn es überhaupt jemanden gibt, der den HSV um seine gegenwärtigen Strukturen beneidet, wer soll das sein, und wäre deren Meinung maßgeblich?
Tatsache ist: Aus den Führungsetagen der Bundesliga oder einer ausländischen Top-Liga ist mir nicht eine einzige Stimme bekannt, die die gegenwärtige Struktur des Vereins befürwortet. Im Gegenteil! Es lassen sich mit Leichtigkeit dutzende entsprechender Stimmen finden, die die Probleme des Vereins u.a. in seiner  Struktur verorten. Die Reformer ignorieren hier stets, und man muss wohl annehmen bewusst!, dass sich in der Vergangenheit nicht zuletzt viele Ex-Profis des Vereins auch ausgesprochen kritisch zur Struktur äußerten. Es hat sich unter den angeblich vorbildlichen Bedingungen (außer Barbarez) kaum jemand jemals zur Mitarbeit finden lassen. Wie erklären die Reformer aber, dass sich inzwischen doch einige dieser Profis explizit für das Konzept HSV+ engagieren? Es verwundert nicht, dass auch Ertel nebulös von klugen und angesehenen Persönlichkeiten spricht, die das Reformkonzept erarbeitet haben und unterstützen. Denn es gibt bisher offenbar praktisch keinen wirklichen (ehemaligen) Brancheninsider, der ihre Sicht der Dinge teilt.

 b.) Was es aber als Bewunderer der gegenwärtigen HSV-Struktur u.a. zu geben scheint, sind Fanclubs, insbesondere aus dem In-und Ausland. Letztere sind dort mutmaßlich mit der kompletten Übernahme ihres Heimatvereins durch Investoren konfrontiert worden. Es darf also gefragt werden, ob diesen Menschen tatsächlich die Struktur des Vereins, ihre (steuer-)rechtlichen Konsequenzen und z.B. die in Deutschland unverändert geltende 50+1-Regelung bekannt ist. Um es hier kurz zu halten: Meiner Meinung nach sind diese Stimmen irrelevant. Ich bin darauf hier schon anderweitig eingegangen und erspare mir daher eine weitere Begründung.


c.) Wenn der HSV e.V. als unverzichtbares Vorbild dienen soll, wie wollen die Reformer dann erklären, dass der HSV in Deutschland einer der letzten Vereine ist, der seine Profifußball-Abteilung bisher nicht ausgegliedert hat? Oder anders gefragt: Wie wollen sie erklären, dass die weit überwiegende Mehrheit der anderen Bundesligisten ganz offensichtlich einen anderen Weg gewählt hat, ihnen also ein Fortbestehen in einer Struktur als e.V. keineswegs als Vorbild geeignet erschien? Sind die alle auf dem Holzweg?  (dass es die nicht gibt, sagst Du ja später)

2. Behauptung: der HSV hat bisher gute Erfahrungen mit dem Mitspracherecht seiner Mitglieder gemacht

Es lohnt,  in die Historie des Vereins zurückzublicken: Festzuhalten ist zunächst, dass die Profiabteilung des HSV e.V. spätestens seit 1987 (Gewinn des DFB-Pokals) notorisch nicht erfolgreich war, wenn man sie an den eigenen Ansprüchen als potenzieller Meisterschaftsaspirant  und Titelgewinner misst. Zwischenzeitlich war die damalige Mannschaft qualitativ derart abgewirtschaftet, dass schon die kurzzeitige Karriere des damaligen Innenverteidigers, Ingo Hertzsch, in der Nationalmannschaft bejubelt werden konnte. Aus Sicht der Profiabteilung können die Jahre zwischen 1987und 2002/2003 (Amtsantritte von Beiersdorfer/Hoffmann) getrost als graues Mittelmaß zusammengefasst werden. Man bemerke: Das waren je nach Sichtweise immerhin 15 oder 16 Jahre!


Erst durch die Verpflichtungen  von Dietmar Beiersdorfer und nachfolgend Bernd Hoffmann/Katja Kraus kam die offenbar zuvor lange Zeit in den Ämtern schmerzlich vermisste Kompetenz in den Verein (Die Ära Bruchhagen klammere ich hier aus Platz-und Zeitgründen aus). Der HSV bediente sich  ab diesem Zeitpunkt bei seinen Transfers vornehmlich in den Niederlanden, nahm für seine bis dahin bestehenden Verhältnisse relativ viel Geld in die Hand und verpflichtete hochtalentierte Spieler, die man nach wenigen Jahren mit erheblichen Erlösen weiterverkaufte. U.a. Boularouz, Matthijsen, van Buyten und van der Vaart kamen, erhöhten die sportliche Leistungsfähigkeit und Attraktivität, sorgten so auch für einen explosionsartigen Mitgliederzuwachs. Das bereits im Sommer 2000 fertiggestellte neue Stadion tat ein übriges,um die Massen wieder für den HSV zu begeistern.


Ab Juni 2009 (Demission Beiersdorfers) fehlte erneut entscheidende Kompetenz im sportlichen Bereich des Vereins. Der von den Mitgliedern(!) gewählte damalige Aufsichtsrat, u.a. auch besetzt durch die SC-Vertreter(!), versäumte es, dem allein verbliebenen Führungsduo einen neuen Sportdirektor an die Seite zu stellen. Ein schweres Versäumnis, dass letztlich erst im Mai 2011, mithin erst fast 2 Jahre später!, durch die Verpflichtung Frank Arnesens behoben werden konnte. So unterliefen Hoffmann in der Zwischenzeit folgenschwere, da erhebliches Kapital des Vereins vernichtende personellen Fehlentscheidungen, wie etwa bei dem noch von Hoffmann wohl  gegen alle Widerstände verpflichteten Spieler Marcus Berg. Allein dieser eine Transfer dürfte ein Gesamtpaket von ca. 20 Millionen Euro gekostet haben, ohne dass der Verein nennenswert sportlich oder finanziell profitiert hätte.

Dies alles geschah unter den bisherigen, angeblich vorbildlichen Bedingungen. Dies alles geschah auch trotz – möglicherweise aber gerade auch aufgrund! – der Mitsprache der Mitglieder. Es waren letztlich die Mitglieder, die inkompetente und geschwätzige Aufsichtsräte wählten. Und es war auch der im Zuge des zwischenzeitlich explosionsartigen Mitgliederzuwachses installierte Supporters Club (SC), der mittelbar durch seine Vertreter im AR ins operative Geschäft eingriff, bzw. auch einen gewichtigen Anteil der Verantwortung dafür trägt, dass dies im Falle der Vakanz auf dem Sportdirektorenposten viel zu lange versäumt wurde.
Tatsächlich verhinderten die Mitglieder durch ihr angeblich (laut Ertel) zu lobendes Mitspracherecht, dass etwa ausgewiesene Fachleute wie Olaf Korthmann  in den Aufsichtsrat gewählt wurden. Es waren die Mitglieder, denen populistische Auftritte, wie das demonstrative Hervorzaubern eines HSV-Trikots bei der Kandidatenvorstellung, als Ausweis vermeintlicher Kompetenz ausreichten!


Ich behaupte daher, dass das weitläufige Mitspracherecht der Mitglieder dem HSV für dessen Kerngeschäft Profifußball mehr geschadet als genutzt hat. Es fehlt(e) an Kompetenz auf fast allen Ebenen. Die s.g. Schwarm-Intelligenz, auf die die Reformer unverändert zu setzen scheinen, hat sich längst als kontraproduktiv erwiesen. Wenn viele keine Ahnung von den tatsächlichen Erfordernissen des Profigeschäfts besitzen, besteht die unveränderte Gefahr, dass sich Mehrheiten bei ihren Wahlentscheidungen mangels eigener Kenntnisse und fachlich-sachlicher Kriterien nach Fehlinformationen oder populistisch gelungenen Spektakeln richten. Dies war in der Vergangenheit nachweisbar beim HSV der Fall.

 

3. Behauptung: der HSV hat kein Schuldenproblem, sondern wenn überhaupt ein Liquiditätsproblem


Ertel verharmlost die finanzielle Situation, in dem er suggeriert, letzteres sei weniger bedeutend. Ich mache es hier kurz und verweise stattdessen im Wesentlichen auf die inzwischen hoffentlich bekannte, da vorzügliche Analyse bei Spielverlagerung.de

4. Behauptung: es gibt in der Bundesliga kein Beispiel dafür, dass der Verkauf von Anteilen nachhaltig zum Erfolg führt.

Die Reformer spielen bei dieser Thematik zwischen den Zeilen mit etwaigen Ängsten der Mitglieder vor Investoren, die etwa nach englischem oder französischem Vorbild einen Verein komplett übernehmen.Man könnte es sich leicht machen und entgegnen, dass gerade und nicht zuletzt der HSV in seinen derzeitigen Strukturen ein Paradebeispiel für mindestens 30 Jahre Misserfolg darstellt. Schließlich warten seine Mitglieder und Fans seit 1983(!) auf eine weiteren Meistertitel,während gleich mehrere Vereine in diesem Zeitraum u.a. Deutscher Meister wurden. Hier eine Übersicht über diese Vereine, die Anzahl der Meisterschaften in diesem Zeitraum und die  Rechtsformen der Lizenzspielerabteilungen:

FC Bayern München, 16, AG

BvB Dortmund, 5, GmbH & Co KGaA (als einziger Verein an der Börse)

Werder Bremen, 3, GmbH & Co KGaA


VFB Stuttgart, 3, e.V.

FC Kaiserslautern, 2, e.V.

VfL Wolfsburg, 1, GmbH

 

Auf den ersten Blick zu erkennen ist, dass hier nur noch zwei Vereine als e.V. geführt werden, von denen einer gleich mehrfach in die 2. Liga abgerutscht ist (K’lautern), wo er auch derzeit spielt. Von 30 vergebenen Titeln entfallen lediglich 5 auf Vereine, die unverändert als e.V. geführt werden. Angesichts derartiger, eindeutiger Zahlen darf man die obige Behauptung also mindestens bezweifeln.

Die Titel fehlen, sogar das Abrutschen in die 2. Liga lauert, die Gefahr einer Insolvenz des Gesamtvereins droht dort, wo man an der Struktur eines e.V.s festgehalten hat. Das erwähnt nicht nur Herr Ertel nicht.

Verschweigen will ich aber nicht, da stimme ich Herrn Ertel grundsätzlich zu, dass Ausgliederung und Anteilsverkauf, also  viel Geld nicht automatisch Stabilität und  Erfolg garantiert, wie das Beispiel Dortmund nach dem Börsengang zeigte. (PS: Das behauptet übrigens auch keiner von HSVplus.)

Eine gewichtige Rolle, möglicherweise die entscheidende, spielen verantwortungsbewusster Umgang mit dem Geld, letztlich also tatsächliche Sachkompetenz im Geschäft Profifußball. Genau daran scheint es aber dem HSV gerade in den bestehenden Strukturen zu fehlen.


5. Behauptung: die Vergangenheit hat gezeigt, dass man Geld generieren und Erlöse steigern kann, ohne Anteile zu verkaufen.


Das kann man zweifellos, sofern tatsächlich ausreichend Sachkompetenz und eine vernünftige Strategie vorhanden ist, wie sie der HSV  zwischen 03 und 09 besaß (s.o). Der Nachweis, dass dies auch für den derzeitigen Vorstand des HSV zu unterstellen ist, wurde m.E. bisher nicht erbracht.

 

6. Behauptung: es besteht keine Notwendigkeit zur Ausgliederung, da der HSV in seinen gegenwärtigen Strukturen hoch attraktive Möglichkeiten für potenzielle Geldgeber bietet.  Stichwort: Stadionverkauf,Verkauf des Stadionnamens oder später des Campus


Hier werden letztlich nur vage Hoffnungen gestreut, deren Substanz und Realitätsgehalt man derzeit heftig bezweifeln muss. Was sollte einen Mäzen und/oder Finanzier reizen, das Stadion (oder anderes) zu kaufen? Und wenn das angeblich so hoch attraktiv ist, wie Herr Ertel unverdrossen behauptet, warum ist das bisher denn nicht gelungen? Und selbst wenn das gelingen sollte – der HSV ist doch bereits Spitzenreiter der Liga im Verscherbeln seines Stadionnamens. Wo also läge der finanzielle Mehrerlös?


Kaufte bspw. Mister „X“ das (gesamte) Stadion – was soll er damit anfangen? Ein Stadion muss bespielt werden, damit es sich der Kauf tatsächlich lohnt. Dafür reichen keine zwei Heimspiele im Monat. Dafür bräuchte man ein klares Nutzungskonzept. Andernfalls wäre es reine Geldverbrennung. Und Herr Kühne bspw. mag zwar ein großer Fan des Vereins sein – sein Geld hat er sicher nicht durch einen übermäßigen Hang zur Sentimentalität erwirtschaftet. Realistisch erschiene hier schon eher der Erwerb des Stadionnamens, um es von andauernden Umbenennungen zu befreien. Aber außer, dass man in diesem Fall eine erhebliche Einmalzahlung (statt mehrerer einzelner) erhielte, würde sich prinzipiell zunächst wenig ändern. Und hier fiele dann Ertels Argumentation auf sich selbst zurück. Auch mit dieser Einmalzahlung müsste schließlich kompetent und verantwortungsbewusst umgegangen werden. Damit wäre ich wieder bei der von mir unterstellten fehlenden Sachkunde der derzeitig Verantwortlichen im Verein.  Dass da in den bestehenden Strukturen so kluge Leute am Ruder (?)  sind, das muss man nach 30Jahren Misserfolg, permanenten Personal- und Konzeptwechseln (sofern Konzepte überhaupt vorhanden!) ausdrücklich bezweifeln.

 

7. Behauptung: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen sportlichem Erfolg und der Struktur des Vereins, wie angeblich das Beispiel Werder Bremen belegt. Man muss doch nur die richtigen Ideen haben und klug wirtschaften.


Nein, belegt es eben nicht! Werder hat in den vergangenen dreißig Jahren diverse Titel gewonnen, auch, weil dort Fachleute kontinuierlich arbeiten konnten. Beim HSV herrscht stattdessen permanenter Wahlkampf, massive Grabenkämpfe, Indiskretionen und eine traditionalistische Fundamentalopposition (u.a. gewisse SC-Anhänger), die glaubt, man habe „Ahnung vom Fußball“. Richtig ist allein, dass Ausgliederung allein kein Allheilmittel wäre. Teure Fehlentscheidungen können in jeder Struktur fallen. Man kann jedoch begründet annehmen, dass die Wahrscheinlichkeit stiege, dass man zukünftig tatsächlich  sachkundige Profis für die Mitarbeit gewinnen könnte. Noch einmal daher die Frage: Warum unterstützt von denen keiner das Reformkonzept? Warum war in den 30 (!) Jahren keiner trotz angeblich großartiger Struktur zu gewinnen? So ganz scheinen Ertel und die Reformer aber der eigenen Argumentation nicht zu trauen,wie man an der nachfolgenden Behauptung ersehen kann.

 

8. Behauptung: durch kooptierte Beiräte zu mehr Kompetenz oder
der nicht zumutbare Weg über die Mitgliederversammlung und seine Konsequenzen


Warum kann es Hamburger Persönlichkeiten „nicht zumutbar“ (Ertel wörtlich) sein, sich ggf. einer Mitgliederversammlung zu stellen? Er selbst behauptet doch, dass das Mitspracherecht der Mitglieder ein hohes Gut sei und stellt es als unverzichtbar hin!

Mitsprache ist also nur lange unverzichtbar, wie es die Reformer definieren?

Man muss sich das dann in der Praxis vorstellen. Laut Reformvorschlag hat der kooptierte Beirat kein Stimmrecht, also am Ende nichts zu sagen. Er würde aber, dessen darf man sich gewiss sein, sofort nach seiner Installation durch die Medien gezerrt und für alle Vorstandsentscheidungen mindestens von der großen Mehrheit der Fans und Mitglieder in Sippenhaft genommen werden. Wer sollte sich das antun? Auch hier noch einmal zur Erinnerung: Es fehlte in den vergangenen 30 Jahren an Kompetenz im Verein, immerhin wäre aber ein entsprechend Mitwirkender durch die Mitglieder legitimiert und mit (vollem) Stimmrecht ausgestattet worden. Dennoch (!) hat man niemanden gewinnen können. Mir erscheint auch bei dieser Idee nur „das Prinzip Hoffnung“ Pate gestanden zu haben. (PS: Um sich Kompetenz von außen zu holen, braucht man eigentlich keine Satzungsänderung, das geht heute auch schon. Das ist ja das Verrückte 🙂 )

 

9. Behauptung: Man kann die Schulden abbauen und gleichzeitig sportlich nachhaltig  die Mannschaft entwickeln, wenn man kreativ ist.

 

Der ehemalige Geschäftsführer Bayer Leverkusens, Holzhäuser, drückte es so aus: „Profifußball heißt: Sport ist Maximum bei ausgeglichener Finanzstruktur.“
Ein anderer Manager sagte einmal sinngemäß noch pointierter:  Einen Bundesligaverein zu führen, bedeutet grundsätzlich, alles verfügbare Geld in die Mannschaft zu stecken, während jederzeit die Pleite lauert.

Warum? Weil am Ende eben Geld doch Tore schießt. Dazu später mehr.


10. Behauptung: man braucht u.a. nur wieder etwas Glück bei Transfers (oder die Legende vom Glück und Pech)

Richtig ist, dass jeder Transfer ein gewisses Risiko beinhaltet. Aber dieses Risiko lässt sich durch sachkundiges Scouting (ich zähle hier der Einfachheit halber externe Dienstleister hinzu) und eine entsprechende Transferstrategie deutlich reduzieren. Ohne ins Detail zu gehen, und um es möglichst kurz auf den Punkt zu bringen:

Je weniger finanzielle Möglichkeiten ein Verein besitzt, desto abseitiger sind die Märkte, auf denen er für kleines Geld fündig wird. Je abseitiger die Märkte (man denke an die damaligen Georgier beim SC Freiburg), desto größer die Unsicherheit, ob ein Spieler, der in seiner heimatlichen Liga heraussticht und funktioniert, dies auch dann unter den realen Bedingungen der Bundesliga leisten würde. Dort aber spielt letztlich die alles entscheidende Musik! Das ist einer der Gründe, warum z.B. Bayern München in Ruhe abwarten kann, ob ein Spieler tatsächlich im Vergleich der Bundesligavereine als überdurchschnittlicher Leistungsträger und Spitzenspieler auffällt. Man kauft dort eben nicht (jedenfalls nicht in erster Linie), um die Konkurrenz zu schwächen, sondern weil das Risiko bspw. seinerzeit bei einem Dante überschaubar war, denn der hatte bei Gladbach seine Klasse längst über einen längeren Zeitraum konstant nachgewiesen. Der Faktor „Glück“ blieb also für die Bayern überschaubar.
Je mehr Geld ich zur Verfügung habe desto kleiner wird die Abhängigkeit vom Glück. Natürlich tritt hier prinzipiell die Kompetenz der Scouts hinzu. Es ist also nicht grundsätzlich ausgeschlossen, dass auch die Scouts eines finanziell klammen Vereins (wie des derzeitigen HSVs) eine echte Perle entdecken.  Aber Glück hat man oder eben nicht! Je mehr Geld ich habe, je mehr Kompetenz ich finanzieren kann, desto weniger werde ich als Verein allein vom Glück abhängig. Ganz zu schweigen davon, dass ich das Ringen um die Verpflichtung eines Talents wahrscheinlich verliere, sobald die Big Player mit dem größeren Scheckbuch und der Aussicht auf internationale Spiele locken.

Das sind ebenfalls Gründe, warum ich den derzeitigen Kurs des HSV, der nur aus Einsparungen auf allen Ebenen zu bestehen scheint, sehr kritisch sehe. Prinzipiell müssen erhebliche, zusätzliche Gelder generiert werden, damit der HSV weniger vom Glück abhängig wird. Außerdem sollte man eins  klar sehen: In den letzten Jahren ist auch der finanzielle Abstand zu den Branchenführern der Liga um dutzende, z.T. hunderte Millionen Euro gewachsen. Die ersten zwei, drei Tabellenplätze, die die CL und damit allein das große Geld garantieren, sind praktisch fest vergeben.

 

11. Behauptung: über „Europa“ zurück in die Erfolgsspur

 Bruchhagen (bereits 2010 in 11Freunde): „1992 betrug der Unterschied zwischen den Etats von Bayern München und Eintracht Frankfurt 40 Prozent. Heute sind es 500 Prozent. Und es wird immer extremer. Ich will damit nichts schlecht reden. Aber nach 34 Spieltagen steht jeder Verein am Ende wieder da, wo er hingehört. Überraschungen und Ausschläge gibt es kaum…“  (Zitat)

Daran sieht man m.E, wie weit inzwischen die Kräfteverhältnisse mit Macht  auseinander driften. Das Erreichen der CL wird jedes Jahr ein Stück unrealistischer. Aber nur dort wären sportlich und finanziell die Rückstände, auch dann noch in letztlich kleineren Schritten, aufzuholen. Die Teilnahme an der EL kostet prinzipiell bis zum Viertelfinale Geld. Ein etwaiger Imagegewinn für den Verein mag die Vermarktung ein wenig erleichtern, aber auch das dürfte sich erst ab dem Erreichen der Viertelfinale auszahlen. Bis dahin bleibt es ein Risiko und ist gewiss kein solider Weg zu Verbesserung der Ertragsseite, wie einige irrtümlich anzunehmen scheinen.

Der HSV bräuchte viel mehr Kompetenz (auf fast jeder Position). Kompetenz, die eben nicht, das belegen 25 Jahre ohne Titel,  im Verein vorhanden war – trotz angeblich vorbildhafter Struktur und allen Beteuerungen zum Trotz.

Eine Strukturveränderung allein wird sie nicht bringen, sie erhöht aber die Wahrscheinlichkeit, dass tatsächliche Fachleute (und eben nicht selbsternannte Tribünen-Experten) für den Verein zu gewinnen wären. Auch ein Ausweis illusionärer Denke scheint mir die letzte These:

 

12. Behauptung: Wenn das Stadion abbezahlt und der S5-Vertrag ausgelaufen ist, dann wird alles besser!

Wenn  mich nicht alles täuscht, dann hätte der HSV als erster Verein der Liga sein  Stadion abbezahlt. Dies galt, bis die Führungsgremien des Vereins beschlossen, die Finanzierung zu strecken,um die Liquidität zu sichern. Ein unverändert bestehender, zeitlich befristeter Wettbewerbsvorteil darf also angezweifelt werden. Ohnehin bestünde er aber nur so lange, wie die Mitbewerber noch zur  Abzahlung ihrer Stadien gezwungen sind. Danach ist kein klarer Vorteil mehr anzunehmen. Und es bleibt fraglich,ob allein diese frei werdenden 10-15 Millionen Euro, angesichts der bereits angesprochenen jährlichen Differenzen, den Schub bringen, den diejenigen suggerieren, die diese These aufstellen.
Auch die Chancen einer Eigenvermarktung nach (Auslaufen des S5-Vertrages) sind abhängig von dem sportlichen Erfolg und der Attraktivität der Mannschaft. Zudem erforderte sie umfangreiche Vorbereitungen und Investitionen (Infrastruktur, Technik, Personal etc.). Um es auf den Punkt zu bringen: Eine graue Maus interessiert niemanden! Wer aber nur auf Sparen setzt, der steigert nicht, sondern verringert sowohl die Attraktivität der Mannschaft als solcher, und der schwächt in aller Regel auch die sportliche Wettbewerbsfähigkeit. Wo also soll das Geld herkommen, dass man für eine Eigenvermarktung investieren müsste?

 

Fazit: Ertel und die Reformer behaupten viel, nur: Sie belegen ihre Behauptungen bisher nicht und bleiben Antworten schuldig.    Allein auf das Prinzip Hoffnung, Glück bei Transfers, „Europa“ und ähnlichem zu setzen kommt einer Gleichung mit diversen Unbekannten gleich und stellt eben kein solides Konzept dar. Tatsächlich wird durch die von ihnen selbst aufgestellten Behauptungen ihre zentrale These, man habe nicht zuletzt durch sie Kompetenz im Verein, die sich in dem vorgelegten Reformvorschlägen widerspiegeln würde, eindrucksvoll widerlegt.

Von | 2013-11-14T08:50:28+01:00 14. November 2013|Allgemein|40 Kommentare

40 Comments

  1. oldiehamburg 14. November 2013 um 09:10 Uhr

    Das nenne ich wissenschaftliche Arbeit. Danke dafür.
    Die Punkte einzeln sind sicherlich bekannt, die Zusammenfassung macht es aus.
    Auch noch einmal Glückwunsch für Grave für die 600 000 Klicks (nicht Leser). Tolle Leistung. Blog und Blogvater haben es verdient.

  2. SvenGZ 14. November 2013 um 09:59 Uhr

    Beim Lesen stellte ich mir die Frage, ob das gehaltlose Geschwafel vom privaten Manfred Ertel eine so genaue Betrachtung verdient.
    Dem Fazit stimme ich voll und ganz zu.

  3. Heerke 14. November 2013 um 10:03 Uhr

    2. Behauptung: der HSV hat bisher gute Erfahrungen mit dem Mitspracherecht seiner Mitglieder gemacht.
    .
    Nicht wäre mir lieber als all mein Stimmrecht abzugeben wenn es dadurch gelingt, diese Leute wie Ertel und Co. vom Aufsichtsrat fernzuhalten. Im Ernst: Ich sehe es als meine Pflicht das zu tun. Wie in einem Vorblog…ich habe Angst was passieren könnte wenn Ertel und Co. mit einem sogar kleineren Kreis der Ahnungslosen im AR ihre Position inne behalten und dafür sorgen das er weiter bergabgeht.
    .
    Mit Glauben und Glück kommt man heutzutage nicht sehr weit. Glück ist planbar, erfolg auch…

  4. Nick 14. November 2013 um 10:10 Uhr

    im übrigen hat der Verkauf der Stadionanteile 1860 erst richtig in den Abgrund gerissen, weil sie plötzlich Verträge unterschreiben mussten die sie aufgrund schlechter Ergebnisse in den Spielen und die damit verbunden Rückgänge der Zuschauer noch weiter in den Abgrund gerissen haben. Noch immer muss 1860 die Nutzung der Allianzarena teuer bezahlen und kommt aus den Verträgen nicht raus. Das war der eigentliche Grund, warum sie darauf angewiesen waren einen “Scheich” ins Boot zu holen, denn sonst hätten keine 10 Stunden später Insolvenz anmelden müssen.

  5. Trapper Seitenberg 14. November 2013 um 10:29 Uhr

    Es fällt auf, dass die Gegner des HSVPlus-Konzepts, auch das schrieb ich hier bereits, stets in Gefühlige abgleiten, wo Sachlichkeit gefragt wäre.
    “Seele des Vereins” (der angeblich der Ausverkauf droht), “Raute im Herzen” und “stolz auf den Verein” (Ertel wiederholte das gleich mehrfach).
    Für mich ist das populistische Bauernfängerei! Wenn ich mir das Erscheinungsbild des Vereins in den letzten Jahren anschaue, dann fiele mir als letztes “Stolz” ein. “Fremdschämen” läge angesichts der Inkompetenz, der öffentlich Grabenkämpfe, der permanenten Indiskretionen und nicht zuletzt Ertels Eskapaden meines Erachtens deutlich näher.
    Es ging mir aber auch nicht um die geschätzten 10 Prozent Hardliner, die dem Traditionstalibanimus immer anhängen werden, sondern um die bisher Unentschlossenen, die Ertel und Co evtl. tatsächlich davon überzeugen wollen, dass bspw. das Stadion eine “hoch attraktive Möglichkeit für Mäzene” sei. Ein Stadion zu verkaufen ist aufgrund des dann benötigten Nutzungskonzepts fast unmöglich, da für den Erwerber schwer “zu bespielen”. Man frage mal nach bei Alemannia Aachen oder anderen Vereinen.
    Einzelne Punkte des Artikels mögen vielen inzwischen bekannt sein, dies bliebe jedenfalls zu hoffen, jedoch wird durch die systematische Übersicht hoffentlich den Unentschlossenen ersichtlich(er), wie wenig Substanz sich letztlich hinter der Reform und ihren Befürwortern verbirgt.

  6. Solitaer 14. November 2013 um 10:34 Uhr

    WOW!!!! Das ist doch mal ein wissenschaftlicher Bericht. Danke für diese Aufklärung. Es bestärkt meine Entscheidung am 20.01.14, einen Tag nach der Mitgliederversammlung, sollte HSVPlus nicht die Mehrheit erhalten….

    Herzlichen Glückwunsch auch für 600.000 Klicks… Bitte so weitermachen…

  7. NeilYoung 14. November 2013 um 10:50 Uhr

    Danke Trapper. Hervorragende Arbeit. Ich sehe sie gleichwertig neben der Finanzanalyse bei Spielverlagerung.

  8. MrsMurphy 14. November 2013 um 11:02 Uhr

    @ Trapper: Großer Sport! 🙂

    Ich hoffe inständig darauf, dass die Unentschlossenen das hier lesen.

    Jene, denen ein Anteilsverkauf Magengrummeln verursacht.
    -> Es ist alles eine Frage der Vertragsmodalitäten. Und vielleicht fragen die Zweifler mal bei der Telekom, Adidas und Audi nach, welche Gegenleistungen sie für ihr Engagement beim FCB erhalten. Es ist sicher schlimm, dass sich die Spieler in Adidas-Klamotten auf dem Platz und in Audi-Fahrzeugen auf der Straße bewegen müssen.

    Jene, die sagen, dass es doch nur darauf ankäme, mit dem vielen Geld, das der HSV einnimmt, vernünftig umzugehen.
    -> Dieses Argument wäre stichhaltig, schwämme der HSV im Geld. Zum einen sind die Einnahmen seit etwa drei Jahren rückläufig, zum anderen lassen sich die Kosten (Ausgaben) nicht von heute auf morgen um sagen wir 50% reduzieren – es gilt, Verträge einzuhalten, u.a. Kredit- und Arbeitsverträge (Banken, Spieler, Trainer usw).

    Jene, die sagen, dass es doch ihr Verein sei und man sich diesen nicht wegnehmen lasse.
    -> Wer, so frage ich, hat das eigentlich vor? Wurde das Konzept von HSVplus eigentlich verstanden?

    Ich hatte neulich eine sehr angeregte Twitter-“Unterhaltung” mit einem engagierten fcsp-Mitglied, der meinte, dass ihm die Mitbestimmung und -gestaltung im Verein so wichtig sei, dass er dafür auch einen Abstieg bis in die unterste Liga in Kauf nehmen würde.

    Was mich zum Kern des HSV-Problems führt: Wenn die Mitglieder des HSV es als allerhöchstes Gut betrachten, regelmäßig aus ihren Reihen Aufsichtsräte zu wählen, die ihrerseits den Vorstand ernennen und Transfers ab einer Summe x bestätigen oder ablehnen, also das Amateurvereinsleben über alles stellen, dann ist das legitim. Es heißt jedoch in letzter Konsequenz: Der sportliche Erfolg ist Nebensache.
    Wenn die Prämisse der Mehrheit der HSV-Mitglieder jedoch sportlicher Erfolg lautet (sprich: Mitspielen um Meisterschaft und Pokal sowie Teilnahme an int. Wettbewerben), dann ist dafür eine professionelle Struktur mit klaren (eindeutigen) Entscheidungswegen und Verantwortlichkeiten nötig.

    Anders ausgedrückt: Wer die große Oper will, kann nicht mit einer Laienspielgruppe antreten. Dafür braucht es das große Orchester, ausgebildete Sänger und einen namhaften Dirigenten. Wer lieber ins Schülertheater gehen mag (auch das ist wichtig und schön!), darf sich dann aber nicht beschweren, wenn die Protagonisten mal den Text vergessen, nicht jeden Ton exakt treffen und über ihr Viertel (ihren Ort) hinaus keine größere Bekanntheit oder Beliebtheit erwerben.

  9. Fiete 14. November 2013 um 11:25 Uhr

    sehr sehr guter Blogbeitrag!
    Allerdings die, die das lesen sollten, werden es nicht lesen, weil es halt kein griffiger Slogan wie “Was man liebt verkauft man nicht” oder ähnlich ist, sondern weil man erstmal lesen muß.

    Ich will es nicht verleugnen, daß auch ein wenig Glück dazu gehört, aber es gibt halt auch das Glück des Tüchtigen.

    Thomas von Heesen sagt auf seinen Vorträgen “Erfolg ist planbar” und hat recht damit. Die Erfolgreichen, nicht nur in der Bundesliga, sind nicht zufällig erfolgreich. Und daß uns seit der Machtergreifung der Ultras das Glück fehlt, liegt ja vielleicht auch daran, daß manche bei der Verteilung gewisser genetischer Merkmale und bei der Erziehung uns Ausbildung nicht sehr viel Glück gehabt haben

  10. Trapper Seitenberg 14. November 2013 um 12:40 Uhr

    “Ein Trainer alleine kann es in einem instabilen Vereins-Umfeld nicht schaffen, negative Einflüsse, die zwangsläufig auf die Spieler wirken, auf Dauer abzuschirmen.” (Zitat auf BILD-oline von Dietmar Beiersdorfer)

    Die permanente Unruhe in und rund um den Verein ist nicht zu letzt strukturell bedingt (Einfluss des SC; permanenter Wahlkampf). Wenn Herrr Ertel (stellvertretend) also an der Struktur festhalten will, dann konterkariert er seine eigene, zeitgleich erhobene Forderung nach nachhaltiger Entwicklung, nicht nur finanziell sondern auch sportlich. Denn beides lässt sich nur schwer vorn einander abkoppeln.

  11. Trapper Seitenberg 14. November 2013 um 13:26 Uhr

    Ich gewinne folgenden modellhaften Eindruck von der Realität beim HSV:
    A hält B für einen Blender. B “mag” A auch. C hält beide für Spinner und paktiert mit D. D wiederum findet, dass E total unfähig ist und möchte den am liebsten sofort absägen. E wiederum ahnt, dass D an seinem Stuhl sägt und sucht sich auch Verbündete. Untereinander und nach außen droht man massiv mit juristischen Konsequenzen.
    Angesichts dessen erscheint es schon infam, dass Herr Ertel, der wiederholt suggerierte, man arbeite vertrauensvoll und gut zusammen, von “Mießmacherei” und “Schlechtreden des Vereins” sprach, welches man nicht brauche. Nein, es ist die Abkehr vom leider tradierten Schönreden und die Forderung nach der Rückkehr zur Wahrheit, Herr Ertel.

  12. Raschi 14. November 2013 um 14:17 Uhr

    Und wer übernimmt jetzt das Porto und schickt Trappers Abhandlung den 60.000 (?) stimmberechtigten HSV-Mitgliedern?

  13. Gravesen 14. November 2013 um 14:57 Uhr

    Der Aufsichtsrat in sich vollkommen zerstritten, teilweise scheinbar handlungsunfähig und mehr mit Reformwahlkampf als mit Kontrolle beschäftigt.

    Der Vorstand, der auch im dritten Jahr seiner Amtszeit ein hohes Millionen-Minus erwirtschaftet, aber trotzdem nicht vom unrealistischen Ziel “Europa” abrückt.

    Ein Trainer, der auch weiterhin im Hotel leben will und wird und der großzügig auf Neuzugänge verzichtet, die ohnehin nicht machbar gewesen wären.

    Wer ist – wie eigentlich immer – der Verlierer dieses Possenspiels ?

    Die Mannschaft.

    Scheiße rollt eben doch immer noch nach unten.

  14. Dr.Jimmy69 14. November 2013 um 16:07 Uhr

    Alle Achtung! Das ist mal eine Auflistung der Probleme und eine sachliche Lage der Dinge. Respekt! Stelle mir vor, nach wieviel Minuten der AR bei diesem Vortrag anfängt nervös auf dem Allerwertesten zu rutschen….. .
    Ich verweise mal bei dem Umbau des HSV auf Edward Berneys, der allgemein hin als “Erfinder” der PR genannt wird. Ich finde seine Strategie zur Umsetzung von Kampagnien auch heute noch sehr anschaulich.
    1.Define your objects – Definiere Deine Ziele
    2.Conduct research – Führe Forschungen durch
    3.Modify your objectives based on that research – Verändere Deine Ziele auf Basis deiner Forschungen
    4.Set a strategy – Lege eine Strategie fest
    5.Establish themes, symbols, and appeals – Erstelle Themengebiete, Symbole und Anreize
    6.Create an organization to execute your strategy – Rufe eine Organisation ins Leben, um deine Strategie auszuführen
    7.Decide on timing and tactics – Entscheide über den Zeitplan und die Taktiken
    8.Carry out your plans – Führe deine Pläne aus

    Quelle: Wikipedia.

    Wichtig ist mir hierbei, dass der Verein die richtigen Schritte mit den richtigen Personen vollzieht. Derzeit ist das für mich nicht gewährleistet.
    Ich finde den Hinweis vom Trapper recht interessant, dass “gefühlsduselige” Argumente gegen eine Ausgliederung vorgebracht werden. Dies berührt und trifft wahrscheinlich eher “die Masse”, weil es einfache “Wahrheiten” und Meinungen sind. Sind also für jedermann leicht verständlich. Wer möchte schon seine Seele dem Teufel verkaufen…..? Nur kann man wirklich so realitätsfern sein?
    Angesichts dieser Tatsachen, ist es eigentlich ein Wunder, dass die Uhr im Stadion noch tickt.

  15. michailow 14. November 2013 um 19:59 Uhr

    Normal lese ich bei Matz ab mit, kommentiere selten; die Analyse von Trapper Seitenberg verdient hohe Anerkennung. Ich werde Sie als Befürworter von HSV Plus verbreiten. Danke!

  16. Launi 14. November 2013 um 20:27 Uhr

    Sehr gut, Trapper

  17. HSV Bayer 14. November 2013 um 20:34 Uhr

    Trapper, meinen Respekt für diese Fleissarbeit. Damit erklärt sich auch der Unterschied zu Matz ab! Über die Qualität dieses Artikels sollten die Herren einmal nachdenken! Chapeau!

  18. SnowHH 14. November 2013 um 21:27 Uhr

    Vielen Dank für diese klasse Analyse!

  19. Spandauer 14. November 2013 um 23:46 Uhr

    Vielen Dank für diese Fleißarbeit ist das Mindeste, was ich dazu schreiben muss.

    Die “Ausarbeitung” wird von mir logischerweise “verbreitet”, da diese ein guter Beitrag zur weiteren Aufklärung der Mitglieder ist.

  20. Wurstwasser 15. November 2013 um 03:26 Uhr

    Sehr lesenswerter Beitrag! Vielen Dank!

    Und um nochmal auf die Mitbestimmung in diesem “Verein” (der mit der ganz grossen Seele) zu kommen: Kaum einer der “Traditionalisten” ist doch wirklich am Gesamtverein interessiert, so wie immer behauptet. Es geht einzig und allein um die Profimannschaft.Man kann ja auch endlich mal so ehrlich sein und zugeben, dass einem der Rest des Vereins am Hosenboden vorbeigeht.

    Zudem wuerde mich das Durchschnittsalter der “Traditionalisten” im Vergleich mit den HSVplus-Befuerwortern interessieren. Ich behaupte mal frech, dass die ganze sagenumwobene “Tradition” hauptsaechlich von den HSVplus-Befuerwortern noch live miterlebt wurde.

  21. Joachim Gabriel 15. November 2013 um 10:38 Uhr

    Der selbstherrliche Fussballkenner Ertel hat doch sein Forum im Fernsehen bekommen. Was würde eigentlich der verantwortliche Sender mal von einem ” Streitgespräch ” zwischen Ertel und einen sportlichen Experten aus dem Programm HSVPlus wie Jacobs, von Heesen oder Doll halten ? Aber was würde Ertel dazu sagen, das wäre viel interessanter. Aber ich denke mal, das Er bös einknicken und absagen würde.

  22. Trapper Seitenberg 15. November 2013 um 18:19 Uhr

    Der HSV ist wie die erste große Liebe, die einen in gewisser Weise ein Leben lang begleitet, auch wenn man zwischenzeitlich den Kontakt verliert.
    Eines Tage macht man sich auf die Suche nach ihr und spricht mit diesem oder jenem, der sie noch regelmäßig sieht. “Weißt Du was sie macht?” Oh, sie wissen es! Und es ist eine traurige Geschichte, die man dann erfährt: Sie, die früher die Schönste von allen gewesen ist, und der einst alle Türen offen standen, hat sich nämlich in den vergangenen Jahrzehnten mal mit diesem mal mit jenem zwielichtigen Typen eingelassen. Alle versprachen ihr, dass sie sie eines Tages ganz groß raus bringen würde. Mittlerweile ist sie mehrfach geschieden, hat Kinder von diversen Typen, sitzt mit den Gören in einer Sozialwohnung und greift zu oft zur Flasche. Die einst schönen Haare werden langsam grau und figürlich ist sie auch aus dem Leim geggangen. Doch sie sitzt da und träumt unbeiirt davon, irgendwann die ganz große Karriere zu starten. Auf dem Arbeitsmarkt gilt sie unterdessen jeoch längst als schwer vermittelbar.
    So jemandem kann man nicht einfach mal eben helfen. So jemand muss zunächst wirklich bereit sein, sich schonungslos der eigenen Realität zu stellen. Und dann muss er vor allem selbst(!) etwas verändern wollen!

    • Trapper Seitenberg 15. November 2013 um 18:40 Uhr

      unbeirrt 🙁

    • HSV Bayer 15. November 2013 um 18:53 Uhr

      Ein Freund hat mir mal gesagt, man trennt sich eher von seiner Frau, als das man seinen Lieblingsfussballverein abschiesst. Wohl etwas Wahres dran. Was nicht heisst, dass ich mich von meiner Frau trennen wollte bzw. es vorhabe. Ich meine das bezogen auf die statistisch erwiesenen vielen Scheidungen. Den Fussballverein zu wechseln, schaffe ich aber auch nicht, obwohl ich weiss, wenn ich meine Liebe den BVB, Bayern oder oder schenken würde, bekäme ich eine Gegenleistung. Beim HSV ärgere ich mich jeden Tag mehr. Eigentlich völlig unverständlich, diesen Verein nicht in den Wind zu schiessen! Allerdings falls sich im Januar nichts ändert, werde ich mein Dasein als zahlendes Mitglied beenden. Die demokratische Entscheidung werde ich akzeptieren, allerdings falls sie anderst komm wie ich erwarte, muss ich nicht weiter diesen Unsinn finanziell unterstützen.

  23. Trapper Seitenberg 15. November 2013 um 20:06 Uhr

    haha! Herr Pegelow erklärt die Grundsätze sauberer journalistischer Arbeit.
    Vielleicht sollte er seinem Kollegen Scholz, dem Ex-Jura-Studenten mal in Erinnerung rufen, was eine “Lüge” ist. Eine Lüge ist nämliche eine bewusst verbreitete Unwahrheit. Ist die behauptete Tatsache selbst unwahr, dem Verbreiter ist dies aber nicht bewusst, dann ist es eine unwahre Tatsachenbehauptung, aber KEINE Lüge. Das sollte dem Ex-Student eigentlich alles aber bekannt und bewusst sein. Insofern fällt der Vorwurf des Erfindens von Unwahrheiten auf ihn selbst zurück.

    • Trapper Seitenberg 15. November 2013 um 20:16 Uhr

      aber wahrscheinlich postet bei Facebook weder der Journalist noch der Ex-Jura-Student, sondern der “Privatmann” Scholz. Würde mich nicht wundern.

  24. HSV Bayer 15. November 2013 um 20:10 Uhr

    Tja, was soll man noch sagen! Qualitätsblog. Lese ich dazu die Facebook Einträge finde ich das ganze im Gesamten nur widerlich!!!

  25. Trapper Seitenberg 15. November 2013 um 20:20 Uhr

    Übrigens nehme ich etwaige Klagen (von wem auch immer) jederzeit mit größter Gelassenheit entgegen.

    • Trapper Seitenberg 15. November 2013 um 20:25 Uhr

      Es könnte dann allerdings postwendend auch zu Klagen meinerseits kommen. Erstens bin ich nicht mehr Anfang Zwanzig, und zweitens habe ich anscheinend erfolgreicher Jura studiert als z.B. Herr Scholz. Also ziehe sich warm an, wer unbedingt will.

    • HSV Bayer 15. November 2013 um 20:26 Uhr

      Dieser Pegelow schreibt grausam!! Sollte sich lieber noch mal bei Schlag den Raab probieren, aber fliegt er dann wieder bei der Zuschauerabstimmung durch!! 🙂 Besser so, die Sendung wäre schon nach 3 Stunden vorbei!

      • Lusankya 15. November 2013 um 20:36 Uhr

        Ich will ja nix sagen, Leute, aber Fußball fängt gleich an 🙂

        Aber so kann man auch die Zeit überbrücken, gell Trapper Doc “Seitenhieb” 😉

  26. Gravesen 15. November 2013 um 20:40 Uhr

    Leute, bitte nicht so kritisch und “unjournalistisch” schreiben. Ich müßgte euch ansonsten von Herrn Lars Pegel-Off erklären lassen, wie “Journalismus” geht 😀

  27. HSV Bayer 15. November 2013 um 20:54 Uhr

    Da hat matz-ab ne granate ausgegraben!

  28. HSV Bayer 15. November 2013 um 20:55 Uhr

    Aber wie immer geht es nur um den HSV und das es diesen gut geht! Man kann nur noch den Kopf schütteln!

  29. Trapper Seitenberg 15. November 2013 um 22:53 Uhr

    bislang fand ich den Pegelow gar nicht schlecht. Aber das war heute ein Eigentor mit gefühlten 40 Metern Anlauf. Im Subtext von einem 17 jährigen Leser die Einhaltung journalistischer Standards zu verlangen ist schon ‘ne reine Weltidee. Und das als Schreiber eines grundsätzlich oft wenig jounalistischen Blogs ist noch viel besser. Das perlt!

    • HSV Bayer 15. November 2013 um 23:30 Uhr

      Bei NDR fand ich ihn auch nicht schlecht. Anscheinend passt er sich dem Abendblatt und hier vor allem Matz-ab Niveau an!

      • Trapper Seitenberg 15. November 2013 um 23:38 Uhr

        na ja, da wäre ich aufgrund eines verunglückten Blogs nicht so hart im Urteil. Mal abwarten. Außerdem darf man nicht vergessen, dass der Blog nichts, aber rein gar nichts mit dem zu tun hat, was vielleicht noch beim NDR (von ihm) gefordert wurde. Letztlich ist er auch nur Arbeitnehmer und muss das liefern, was man dort wünscht, bzw. für ausreichend hält. Allerdings provoziert es schon ein wenig, wenn ausgerechnet ein Mitarbeiter der Sportredaktion(?) des HA von journalistischen Standards schreibt. Ich sage nur: “in der Tendenz lagen wir doch richtig….”

        • Launi 16. November 2013 um 10:00 Uhr

          Es hapert journalistisch ja schon bei MA an objektiver Berichterstattung in ALLEN Bereichen. Einseitige Berichterstattung ist genauso schlecht wie ungenügend recherchiert oder aus dem Kontext gerissene Z

          • Launi 16. November 2013 um 10:01 Uhr

            Zitate fehlt 😉

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