„,,,Es wird dabei von den Initiatoren dieser Kampagne suggeriert, dass die Handlungsfähigkeit unseres Vereins zukünftig nur noch auf diese Weise gewährleistet werden kann und zahlreiche andere Vereine den HSV sportlich und wirtschaftlich aufgrund „modernerer“ Strukturen weit abgehängt hätten. Diese Auffassung teilen wir nicht…“

 

„…Die vollkommene Souveränität des e.V. insgesamt sowie als Herr über die Profiabteilung, die Verhinderung der Installierung dubioser Geschäftemacher im AR und vor allem den Erhalt von 100 Prozent der Anteile am Verein inklusive der Profis sowie des Mitspracherechts…

 

„,,,Eine Verhinderung der Ausgliederung wehrt die Gefahr externer Unternehmen ab, die vom HSV profitieren wollen…“

 

(Quellen: Website HSV-notforsale.de sowie Facebook-Page HSV-Not for Sale)

 

Liebe Leser, ich habe an dieser Stelle aufgehört, ich hätte noch 12.638 weitere „Argumente“ dieser Art auflisten können. Die Frage wäre nur: Wozu noch ?

Immer und immer wieder laufen mir in den letzten Wochen und Monaten die gleichen Sprüche vor die Füße.

„Ich will nicht, dass die Seele meines Vereins verkauft wird..“

„Ich will nicht, dass die heilige Mitbestimmung der Mitglieder angetastet wird (wird sie im Übrigen gar nicht)..“

„Ich will nicht, dass das Tafelsilber des Vereins verramscht wird..“

Mit rausgehauenen Kernsätzen wie diesen wird vielfach versucht, Mitgliedern, die sich nicht so intensiv mit Vereinsrecht und Strukturen beschäftigen möchten, Ängste zu vermitteln. Es wird suggeriert, dass „ihr“ HSV nach einer eventuellen Ausgliederung der Profi-Abteilung nicht mehr derselbe wäre wie jetzt. Da bliebe die Frage, was mit den Fans derer Vereine passiert ist, die sich für eine Ausgliederung entschieden haben.

Spielt Borussia Dortmund jetzt in Grün ?

Sind die Bayern wieder ins Olympia-Stadion zurückgekehrt  ? (Danke Fiete)

Darf Werder Bremen nicht mehr gegen den HSV spielen ?

Lustig übrigens: Die „Ultras“ des FC Bayern München wurden erst nach der Ausgliederung der Profi-Abteilung gegründet.  🙂

Aber noch viel entscheidender als all diese Parolen, Plattitüten und Propaganda-Sprüche ist die unumstößliche Tatsache, dass die Verfechter des Struktur-Erhalts um Jahre zu spät dran sind.

Es tut mir leid, Freunde, aber eurer heiliges „Tafelsilber“ wurde schon vor Jahren verramscht.

Ihr habt Angst, dass Vereinskapital wie Grundstücke, Trainingsplätze oder gar die Arena zum Zwecke des Liquiditätserhalts veräußert werden ? Nun, da muss ich euch enttäuschen, das ist bereits geschehen.

Als der HSV dringend einen Kredit benötigte, um mit dem Kauf von Rafael van der Vaart die sportliche Leistungsfähigkeit zu steigern und die Klasse zu halten, sprang Milliardär Klaus-Michael Kühne ein und gewährte dem Verein einen Kredit. Wie jeder private Kredit musste auch dieser mit einer Sicherheit gedeckt werden und so entschied der Aufsichtsrat des HSV, eine Millionen-hohe Grundschuld an der Arena an Herrn Kühne zu übertragen.

„…darüber hinaus lastet auf dem Stadiongrundstück eine weitere Grundschuld in Höhe von EUR 6.000.000 zugunsten von Herrn Kühne…“

(Quelle.hsv-anleihe.de)

Um es einmal mit einfachen Worten zu wiederholen: Ein Aufsichtsrat mit den Herren Ertel, Hunke, Floberg, Klüver, Erhardt und Co. hatten keine Probleme damit, sich von Herrn Kühne Geld zu leihen und dafür das Stadion als Sicherheit zu geben.

Die nächste Frage wäre eigentlich, wie man ein Objekt als Sicherheit anbieten kann, dass einem noch nicht mal gehört. Aber bitte.

Für mich ist dieser Umstand die Bankrotterklärung eines Argumentationsversuches, der im Grunde nichts anderes als scheinheilig ist. Ausgerechnet die Personen, die Zukunftsängste vor Verramschung, Scheichs, Ausverkauf und „dubiosen Geschäftemachern“ schüren, haben zugestimmt, bereits vor Jahren einen Teil des Tafelsilbers zu übertragen.

 

Für Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund sind Fußball-Romantiker und Kritiker des Profi-Geschäfts zu einem Ärgernis geworden. Am Fußball „nervt mich nur, und daran muss man arbeiten, dass man den Menschen immer wieder erklären muss, dass Fußball ohne die wirtschaftlichen Möglichkeiten zu betrachten, auf der Ebene, auf der wir uns befinden, nicht mehr funktioniert“, sagte der BVB-Geschäftsführer dem Internetportal „derwesten.de“.