Aufgrund vielfältiger Journalistenanfragen möchte ich einmalig die folgende Stellungnahme zur HSV-Reform abgeben:
Zu den seit Herbst vergangenen Jahres in der Öffentlichkeit bekannt gewordenen und diskutierten Reform- und Strukturierungskonzepten
für den Hamburger Sport-Verein e.V. (HSV) habe ich mich bisher nicht geäußert. In Gesprächen mit einigen der beteiligten Persönlichkeiten habe ich mich jedoch über den Sachverhalt informiert und bin nach gründlicher Abwägung zu der Auffassung gelangt, dass die Initiative “HSVPLUS” die beste Alternative zur bisherigen Vereinsstruktur darstellt. Deshalb kann ich mir vorstellen, dieses Konzept als strategischer Partner in größerem Umfang zu unterstützen. Ich verbinde dies mit der Erwar- tung, dass zur Stabilisierung und Weiterentwicklung des Vereins auch andere maßgebliche Partner herangezogen werden.
Im Gegensatz zu “HSVPLUS” gehen mir andere Reformmodelle nicht weit genug, und ich kann sie daher auch nicht unterstützen. Es erscheint mir wichtig, dass der Verein wesentlich besser geführt wird. Er befindet sich in einer Negativspirale, die nur durch fundamentale Änderungen in der Grundstruktur und einhergehend mit der Neubesetzung wichtiger Schlüsselfunktionen in der Vereinsführung durchbrochen werden kann.
Die als weniger radikal empfundenen Strukturmodelle haben ebenso wie die aktuelle Vereinsform zu Mittelmaß geführt und schrecken Persönlichkeiten, die dem HSV gut tun könnten, davon ab, sich dort zu engagieren. Ein Aufsichtsgremium, zusammengesetzt aus vielen Menschen, aber davon zu wenigen, die von dem, was sie verantwortlich kontrollieren
sollen, etwas verstehen, führt zu keiner hohen Qualität in den nachgelagerten Organen. Die sportlichen und finanziellen Ergebnisse der letzten Jahre beweisen dies.

Das Profifußballgeschäft muss vom Amateursport strukturell getrennt werden und sollte sich einer einfachen Erfolgsformel unterordnen:
Strikte Leistungsorientierung in allen Bereichen, die besten Spieler auf dem Platz, der beste Trainer auf der Bank und die besten Manager in den Vorstand. Kontrolliert von einem aus Sport- und Wirtschaftsexpertise zusammengesetzten Aufsichtsrat, der unabhängig und professionell agiert sowie ausschließlich dem nachhaltigen Wohl und Erfolg des Traditionsklubs HSV verpflichtet ist.
Es ist meine feste Überzeugung, dass nur unter dieser Voraussetzung überhaupt Partner gefunden werden können, die wie ich bereit wären, sich mit maßgeblichen Beträgen am ausgegliederten Lizenzspieler- bereich zu beteiligen. Als Fußballbegeisterter und HSV-Fan sehe ich mein eventuelles Engagement nicht unter Renditeaspekten, vielmehr betrachte ich meine Investitionen in den Verein als eine Fördermaß- nahme, um seinen Profifußball wieder auf die Erfolgsspur zu führen. Zu- gleich liegt mir viel daran, mich für meine Heimatstadt Hamburg zu ver- wenden und viele HSV-Anhänger froh und glücklich zu machen.
Im Übrigen ist es nicht meine Absicht, mir mit einem möglichen finanziellen Beitrag Einfluss am Fußballgeschehen des HSV zu verschaffen. Die Einflussnahme von strategischen Partnern ist im “HSVPLUS”-Konzept ohnehin auf ein Minimum beschränkt. Der HSV soll durch seine Fans und Mitglieder repräsentiert werden und nicht durch etwaige Kapitalgeber. Allerdings benötigt der Verein im Millionen- geschäft Profifußball neben sportlicher Kompetenz auch das Wissen und die Kontakte von Wirtschaftsexperten in seinen maßgeblichen Organen.
Ich wünsche der “HSVPLUS”-Reform vollen Erfolg, damit Hamburg bald- möglichst in die glorreichen Zeiten des Spitzenfußballs zurückkehren kann.

 

 

So, damit wäre die Katze also  aus dem Sack. Frage ist nur, wie die „Initativen“ Hunke und HSV-Reform mit diesem „Outing“ umgehen. Hatten doch auch sie große Hoffnungen in ein Engagment des Herrn Kühne gesetzt, allerdings mehr in Form von Schenkungen oder Namenskäufen (Arena/Campus). Diese Hoffnung ist nun mit dem heutigen Tag gestorben und die Konzepte bzw. ihre Finanzierungsparts fallen zusammen wie die Kartenhäuser.