Eigentlich bereits vor, aber spätestens seit dem 19.01. wird landauf landab eine teilweise hitzige Diskussion geführt. Im Stadion, in Internet-Foren aber auch im TV fragen sich die HSV-Fans und Mitglieder:

Wer wird es denn nun werden ? Wen präsentiert uns die Initiative HSVPLUS als neue Führungscrew ?

Unabhängig davon, dass auch HSVPLUS den Mitgliedern lediglich Vorschläge unterbreiten kann, wünschen sich viele bereits Monate vor der ultimativen Abstimmung ein sogenanntes Schattenkabinett, damit man möglichst schnell weiß, mit wem man es eventuell zu tun haben könnte.

Alles wird neu

Denn eines sollte relativ sicher sein: Ab Sommer 2014 wird sowohl Aufsichts-/Beirat wie auch Vorstand der dann ausgegliederten Profi-Abteilung personell anders bestückt sein, als es aktuell der Fall ist. Immer vorausgesetzt natürlich, dass eine Strukturveränderung nach HSVPLUS gewählt wird.

Was aber müßte ein neuer Vorstandsvorsitzender der Profis eigentlich können ? Welche Voraussetzungen muss jemand mitbringen, der ein zugegeben schweres Amt und eher leichtes Erbe antritt ?

HSVPlus-Initiator Ernst-Otto Rieckhoff antwortete auf meine Frage in dem Interview, welches vor der letzten Mitgliederversammlung geführt wurde:

Ein Experte mit Stallgerucht !

Dies jedenfalls wäre seine persönliche Wunschvorstellung, was den zur Verfügung stehenden Kandidatenkreis allerdings extrem einschränkt.

Neue Wege, neue Methoden ?

Aber muss es überhaupt ein (Ex)-HSVer sein ? Wäre es eventuell sogar wünschenwert, jemand völlig „unbelecktes“ zu installieren ? Jemand, der keine HSV-Vergangenheit hat, weder eine helle noch eine dunkle ? Jemand, der den internen und externen (medialen) Gegebenheiten des Vereins halbwegs neutral gegenübersteht ?

Denn eines ist sicher – es wird eine Gruppe geben, die sich an absolut jedem Kandidaten „abarbeiten“ wird.  Da wird nach Jobs in der Vergangenheit gesucht, da wird in beruflichen wie im privaten Umfeld recherchiert und gegoogelt. Und irgendwas, was irgendjemandem nicht passt, wird unter Garantie gefunden.

So gesehen handeln die Macher von HSVPLUS höchtwahrscheinlich ausgesprochen clever, indem sie eben keine voreiligen Kandidaten weit vor der Mitgliederversammlung präsentieren. Eben, um die Zeit für wahrscheinliche Schmutzkampagnen so knapp wie möglich zu halten.

Wer soll’s werden ?

Wie ist eure Meinung zu der Kandidaten-Frage ? Meint ihr, es muss unbefingt ein HSVer sein oder habt ihr von Bewerbern mit „Raute im Herzen“ und Nullpeilung die Nase voll ?

Vor einigen Tage berichtete die investigative BILD von spektakulären Erkenntnissen bzgl. der Zusammensetzung zukünftiger Vereinsgremien. Von Hieronymus war die Rede, von von Heesen und sogar der Intimus des großen Satan Kühne, Karl Gernardt, wurde da (natürlich garniert mit reichlich Konjunktiven) in irgendwelche Räte geschrieben.

Unabhängig davon, dass dies alles spekulativ ist, nahmen selbstverständlich „die üblichen Verdächtigen“ aus dem erlauchten Not-for-sales-Kreis diese Steilvorlage auf und kreischten „Verschwörung“.

Fakt ist: Weder Holger Hieronymus noch Thomas von Heesen haben je davon gesprochen, dass sie nach einer Strukturveränderung eine Position im neuen HSV anstreben würden. Sie haben lediglich bekanntgegeben, dass sie, falls es denn von den Mitgliedern gewünscht ist, unter bestimmten Voraussetzungen zur Verfügung stehen würden. Dies gilt im Übrigen nicht nur für diese beiden Unterstützer, aber ich frage mich, was genau daran verwerflich sein soll.

Ich persönlich hätte zumindest kein Problem mit sportlicher Kompetenz in Form von Hieronymus oder von Heesen beim HSV, besser jedenfalls als die Verdrahtungskünstler, die uns die aktuelle Situation eingebrockt haben.