Leute, ich bin komplett im Eimer. Nicht (allein) die letzten Monate inkl. Abstiegskampf und Relegation, nicht die gestrige Mitgliederversammlung und auch nicht die kleine Feier anschließend im „Il Vagabondo“ in Bahrenfeld haben mich geschafft, sondern eine Kombination aus allem.

Als gestern um 16.32 Uhr Herr Meier – übrigens großen Respekt für die neutrale und faire Leitung der Versammlung – das Abstimmungsergebnis verkündete, hatte man den Eindruck, der HSV hätte in dem Moment den entscheidenden Treffer in einem Champions League-Spiel erzielt. Da war bei 86,9% der anwesenden Mitglieder pure Freude, aber auch eine unglaubliche Erleichterung zu spüren. Zu dicht war der HSV diesmal am sportliche und auch finanziellen Abgrund, zu groß war die Angst, dass man aus dieser Spirale nicht mehr würde herauskommen können.

Für meine Begriffe war es aber größtenteils die Freude von Menschen über eine Sache und keine Schadenfreude und Triumph über einen geschlagenen Gegner. Dieses Votum von fast 87%!!! der Mitgliedschaft sollte deutlich machen, dass es eben die Mitglieder sind, die diesen Weg gehen wollen und keine willkürliche Splittergruppe mit Großmanns-Absichten. Dieses Votum gilt es zu respektieren und ab sofort mit Leben zu füllen, die Arbeit wird hart genug.

Bevor in den nächsten Tagen und Wochen darüber spekuliert wird und geschrieben wird, was jetzt alles passiert und passieren muss, ist heute der Tag, Danke zu sagen.

Zuerst einmal großer Dank an Ernst-Otto Rieckhoff, der an eine Idee geglaubt hat und alle verfügbare Energie zusammengerafft hat, um sie zu verwirklichen. Er selbst musste sich in den letzten Monaten zahlreiche Anfeindungen und Beleidigungen von Menschen anhören, die nicht 3% von dem zu investieren bereit waren, was er investiert hat. Und damit meine ich keinerlei finanziellen Geschichten.

Dank aber auch an Dietmar Jacobs, Holger Hieronymus und Thomas von Heesen, die sich eine monatelange Ochsentour über die Dörfer angetan haben, um die Mitglieder von einer Idee zu überzeugen. Großer Sport.

Dank gebührt ebenfalls Stephan Rebbe und seinen Jungs (ganz besonders „Karlos“). Ihr habt geackert und geschuftet, geschrieben und geredet, argumentiert, wo man im Grunde nicht mehr argumentieren konnte. Im Hintergrund, leise, ohne die Aussicht, irgendwann einmal bekannt oder genannt zu werden. Dafür habt ihr euch anfeinden lassen müssen, dafür wurde euch unterstellt, ihr würdet das Ganze doch nur aus finanziellen Gründen mitmachen. Danke!

Ebenfalls gebührt einigen Herren, die an dieser Stelle nicht genannt werden und auch nicht genannt werden wollen. Die breite Öffentlichkeit wird wahrscheinlich nie erfahren, welchen Beitrag ihr geleistet habt. Aber ich weiß es und ihr wißt es und das reicht uns.

Dank möchte ich an dieser Stelle auch einigen Matz Abbern aussprechen, die sich immer und immer wieder engagiert haben (stellvertretend sei „Reinhard“ gennant). Ich meine damit einige wenige und mit Sicherheit nicht den Blogbetreiber, dessen Fähnchen heute garantiert wieder in die richtige Richtung weht. Einige Wenige sind gemeint, die HSVPLUS eben nicht zum Zwecke der Befriedigung persönlicher Eitelkeiten benutzt haben, sondern weil sie dran geglaubt haben.

Ein ganz herzliches Dankeschön gilt meinem Freund Michael Krämer. Wieder einmal hat er, obwohl schwer krank, im Rollstuhl den Weg ins Stadion geschafft, um die Stimme für eine Sache abzugeben, an die er glaubt. Vielen Dank, Micha. Ich bin froh und dankbar, dass du mir immer wieder zeigst, wie ES geht!

Ganz großen Dank an 9.702 Mitglieder, die gestern anwesend waren. Ich kann mich an Mitgliederversammlungen erinnern, bei denen sich knapp 800 Menschen in die Arena verirrt hatten und bei denen Aufsichtsräte mit 400 Stimmen gewählt wurden.

Ihr habt gestern Geschichte geschrieben!

Bei aller Freude über das Ergebnis habe ich gestern aber auch tieftraurige Menschen gesehen, die an etwas anderes geglaubt haben. Die wohl größte Herausforderung wird darin bestehen, die Zeiten des Wahlkampfes zu vergessen und jetzt aufeinander zuzugehen. Am Ende ist das immer noch unser aller HSV und am Ende wollen wir doch alle erfolgreichen Fußball sehen.

Robert, bleib bitte dabei. Der Verein braucht ganz besonders Leute wie dich und zwar genau jetzt !

Es liegt viel Arbeit vor uns, alle müssen mit anpacken.

NUR DER HSV!!!

MV1MV2MV3