Ja-Ja-Ja, ich weiß. 100 Tage, Geduld, lass sie doch erstmal machen. Läßt man das nicht bzw. sieht es für den fanatischen Plusser so aus, als würde man das nicht tun, ist man spontan „krass asozial“ gegen HSVPLUS. Man hätte sich schon „seit Monaten“ gegen die Initiative verschworen und hätte alles unternommen, um die Revolution zu gefährden. Außerdem sei man kein echter HSVer und gehöre ob der veröffentlichten Fakten auf den Scheiterhaufen.

Eigentlich hatte ich mir geschworen, den unreflektierten Dreck zu ignorieren, weil es am Ende des Tages einfach nichts bringt, mit Leuten zu diskutieren wollen, die nicht diskutieren, sondern Recht haben wollen. Ein Freund von mir sagt:“Sprich mit der Kuh Französisch“ und so komme ich mir größtenteils vor.

Um es nochmal für alle halbwegs verständlich auszudrücken: Ich bin nicht gegen HSVPLUS, ich war nie gegen HSVPLUS. Im Gegenteil, ich habe mich zu einem Teil von HSVPLUS machen lassen. Um es auch einmal in aller Deutlichkeit zu formulieren: HSVPLUS hätte es ohne die Unterstützung diese Blogs nicht geschafft, zumindest hätte man es deutlich schwerer gehabt. Wer das nicht wahrhaben möchte, erkundige sich bei den Machern von HSVPLUS. Und ich spreche hier ausdrücklich von den Machern und nicht von denen, die mit deren Hilfe an die Macht gekommen sind.

Wer mir also unterstellt, ich hätte monatelang gegen HSvPLUS argumentiert, sollte dringend darüber nachdenken, die Medikamente zu wechseln.

Aber – sich für etwas engagieren ist die eine Sache, deshalb alles gut zu finden eine andere. Nur, weil ich eine Partei gewählt habe, muss ich mich für diese Partei doch nicht vom Felsen stürzen. Sachliche Beobachtung, fachlich-begründete Kritik auf der Grundlage von Fakten. Auch und ganz besonders das ist die Aufgabe von Journalisten und eben auch von Bloggern. Und glaubt mir, das werde ich mir auch in Zukunft von keinem Plus-Fanatiker verbieten lassen.

Diese Vögel, größtenteils Internet-Trolle, die sich in der Vergangenheit weder engagiert noch gekümmert haben, meinen jetzt, anderen Menschen die Meinung verbieten zu wollen. Lächerlich.

Aber zum Thema – der aktuellen Bestandsaufnahme. Was geschah bisher, seit dem 25.05.?

HSVPLUS, also Ernst-Otto Rieckhoff, hatte wiederholt versprochen, dass die AG ab dem 26.05. handlungsfähig sei. War sie nicht. Man hatte Details in der Übergabephase vergessen bzw. man hatte vergessen, diese zu kommunizieren. Konnte man mit einem Mann wie Meetz rechnen? Wenn man den HSV, seine Mitgliederstrukturen, das verseuchte Terrain (Danke S.) kennt, hätte man mit einer solchen Aktion rechen können, ja.

HSVPLUS, also Ernst-Otto Rieckhoff, hatte erzählt, dass man mit einigen potenziellen strategischen Partnern im Gespräch sei, Gernandt sagt nun, man fängt jetzt mit den Gesprächen an. Wie bitte passt das zusammen? Man hatte das Gefühl vermittelt, dass die adidas‘, die Telekom’s, die Kühne’s sozusagen in den Startlöchern sitzen und nur auf die Eintragung ins Handelregister warten würden. Und jetzt redet Aufsichtsrats-Chef Gernandt von „vielleicht in zwei Monaten“? Das wäre dann vier Monate nach der Abstimmung und mehr als ein halbes Jahr, nachdem man anders kommuniziert hatte.

Das Personal? Man holt einen Ex-HSVer, der vor 5 Jahren den Verein freiwillig verlassen hat und nicht etwa von sich aus gekündigt hat, sondern sich hat abfinden lassen. Weil er es so wollte.

Um es gleich mal zu sagen, ich habe weniger als nichts gegen Dietmar Beiersdorfer. Aber dennoch muss man die Fakten nennen dürfen. Beiersdorfer verließ den HSV 2009 im Streit mit Bernd Hoffman und weil er sich nicht von diesem in sein Aufgabengebiet reinreden lassen wollte. Was kann man machen, wenn man mit seinem Job nicht mehr glücklich ist? Man kann kündigen. Das tat Beiersdorfer aber nicht, sondern er ließ sich beurlauben und auszahlen. Den HSV kostete dies eine geschätzte Million. Fakten!

Mit HSVPLUS wird alles anders, alles neu. Neue Gesichter, frischer Wind. Und jetzt? Im Vorstand der AG sitzen neben Beiersdorfer die Herren Jarchow und Hilke, beide nicht ganz unbeteiligt an der aktuellen Situation, oder? Selbst ein Kreuzer fuhrwerkt immer noch im Verein herum, man möchte damnächst reden, obwohl Beiersdorfer bereits seit 4 Wochen am machen ist. Fakten!

Man hat einen der besten Torschützen abgegeben und kein Geld für einen Ersatz.

Keine Frage, der HSV kann froh sein, den „Patienten Calhanolgu“ los zu sein. Aber dennoch – was jetzt? Lasogga wurde für viel Geld verpflichtet, Rincon und Tesche sind weg, Stieber ist da. Der Rest sind Nachwuchskräfte, für die U23 eingeplant. Nicht gerade viel, oder? Fakten!

Man hat den Kontakt zu den Initiatoren von HSVPLUS gekappt, diese sind maßlos enttäuscht. Sowohl Dr. Klein, wie auch Stephan Rebbe und Holger Hieronymus haben bereits ihre Bedenken geäußert und diese Männer sind HSVPLUS. Nicht Gernandt, nicht Beiersdorfer, nicht Bönte. HSVPLUS äußert sich skeptisch und kritisch über das, was HSVPLUS hervorgebracht hat. Wem hier nichts auffällt, dem ist nicht zu helfen.

Also, was hat sich in den letzten ca. 6 Wochen!!! geändert? Man hat eine neue Struktur, hurra. Man hat einen neuen Alten und jede Menge alte Neue. Man hat keine Partner und kein Geld und im Grunde die gleiche Mannschaft wie vorher.

Dies ist eine Bestandsaufnahme am 11.07. und die muss gestattet sein!

Ich halte HSVPLUS immer noch für richtig, aber aktuell muss man realisieren, dass eine Struktur auch immer nur so gut ist, wie die Personen, die sie mit Leben füllen. Dietmar Beiersdorfer hat eine große Aufgabe vor sich und er muss die HSVer „mitnehmen“. Dabei muss er sich aber leider auf Leute im Umfeld verlassen, die in der Vergangenheit unter Beweis gestellt haben, dass sie eben genau das nicht können und vielleicht auch gar nicht wollen. Ich bin gespannt.